Eastern Samar, eine Provinz im Osten der Philippinen
Die philippinische Provinz Eastern Samar gehört zu den 6 Provinzen, die zusammen die Region 8, Eastern Visayas, bilden. Die Provinz grenzt im Norden an Northern Samar und im Westen an die Provinz Samar (früher Western Samar), im Osten liegt die „Philippine Sea“ als Teil des Pazifiks. Die Provinzhauptstadt ist Borongan City.
Insgesamt besteht die Provinz aus 23 Städten bzw. Municipalities (Jipapad, Arteche, San Policarpo, Oras, Maslog, Dolores, Can-avid, Taft, Sulat, San Julian, Borongan, Maydolong, Balangkayan, Llorente, Hernani, Maydolong, Balangkayan, Giporlos, Lawa-an, Balangiga, Mercedes, und Guiuan). Jipapad und Maslog sind sogenannte “Interior Towns”, diese waren noch vor ein paar Jahren nur per Flussboot erreichbar.
Durch die etwas abgelegene Lage findet Tourismus nur bedingt statt, wobei die Provinz Einiges zu bieten hat. Gesprochen wird hauptsächlich Waray. Tagalog, Cebuano oder andere Sprachen bzw. Dialekte spielen eine untergeordnete Rolle.
Ein Blick in die Geschichte der Provinz
In der Provinz fanden mehrere historisch wichtige Ereignisse statt. Am 16. März 1521 landete Ferdinand Magellan zum ersten Mal auf den Philippinen, genauer auf der Insel Homonhon, um Wasser und Vorräte aufzustocken.
Jesuitische Missionare kamen schon früh in die Provinz. Bereits im Jahre 1596 errichteten diese, von der Westküste der Insel Samar kommend, erste Missionszentren.
Ein weiteres geschichtlich relevantes Ereignis fand am 28. September 1901 während des Philippinisch-Amerikanischen Krieges statt. In der im Süden der Provinz gelegenen Ortschaft Balangiga ereignete sich das „Balangiga Massacre“. Dem Massaker vorausgegangen war ein Überfall philippinischer Rebellen und Dorfbewohnern auf die in Balangiga stationierte amerikanische Garnison. Der Großteil der Soldaten wurde bei dem Überfall getötet. Der amerikanische General Jacob H. Smith gab daraufhin den Befehl aus, jeden zu töten, der zehn Jahre oder älter war und die Insel Samar in eine „howling wilderness“ zu verwandeln. Viele Dörfer wurden niedergebrannt, tausende Filipinos, darunter viele Zivilisten, wurden getötet. Als Trophäe wurden die Kirchenglocken von Balangiga von amerikanischen Truppen demontiert und in die Vereinigten Staaten transportiert. Erst im Jahr 2018 fanden die Glocken ihren Weg zurück nach Balangiga.
3 Tage bevor General McArthur mit seinen Einheiten in Leyte landete, ging auf der Insel Suluan (neben Homonhon und Dinagat) das 6th Ranger Battalion unter dem Befehl von Col. Henry Mucci an Land und zerstörte dort japanische Verteidigungsstellungen sowie Funk- und Radaranlagen. Nach der Landung in Leyte entstand in Guiuan eine große amerikanische Militärbasis, später befand sich dort einer der größten Flottenstützpunkte der Amerikaner in Fermost. Einige Überreste findet man noch heute.
2013 ereignete sich der Typhoon Haiyan. Dieser zerstörte einen Großteil der südlichen Orte der Provinz Eastern Samar.
Besonders Guiuan wurde stark getroffen. Der Flughafen in Guiuan wurde zum Knotenpunkt für die Hilfseinsätze nach dem Wirbelsturm.
Die Kirche von Guiuan vor und nach dem Sturm:
Wirtschaft:
Die Wirtschaft von Eastern Samar basiert bis heute hauptsächlich auf der Landwirtschaft, besonders Kokos und Copra. Nennenswerte industrielle Produktion gibt es nicht. Nachdem Typhoon „Ruby“ im Jahr 2014 viele Kokospalmen zerstört hatte, sind viele Kokos Farmer in andere Provinzen gegangen, um Arbeit zu finden.
Natur und Tourismus:
Im Vergleich zu den bekannten touristischen Zielen im Land spielt Eastern Samar auf der touristischen Landkarte keine große Rolle, wobei die Provinz durchaus Potential hat. Dieses liegt besonders im Outdoor Bereich. Wer in touristisch wenig entwickelten Gebieten klar kommt und Ausflüge selbst organisieren kann, findet hier einige Möglichkeiten, spannende Touren zu unternehmen. Dazu zählt beispielsweise Trekking in den noch reichlich vorhandenen Regenwald, man findet mächtige Wasserfälle, oder man kann (selbst organisierte) Fahrten auf einem der großen Flüsse unternehmen.
An der wunderschönen, teils recht wilden Pazifikküste findet man neben Felsformationen auch wunderschöne Strandabschnitte.
Eastern Samar ist mittlerweile auch bei Surfern ein beliebtes Ziel.
Hinkommen und unterwegs sein
Die Provinz Eastern Samar erreicht man mit Bussen, Vans oder auch Jeepneys. Vans oder kleinere Busse fahren von Tacloban aus in verschiedene Städte bzw. Ortschaften, große Busse verkehren auch von Manila aus. Zur Zeit kann man von Manila via Cebu City mit PAL nach Borongan City fliegen. In der Provinz läuft der Personentransport hauptsächlich mit Jeepneys. Von Taft nach Norden werden die Verbindungen weniger. Die Weiterreise nach Northern Samar entlang der Pazifikküste ist erst seit ca. 10 Jahren möglich.