** Basilan – Eine Provinz mit eigenem Charme
*Foto: Wikipedia - To Basilan Island
Aldous Mariano Cariño - Own work *
CC BY-SA 4.0
Die philippinische Provinz Basilan liegt im Süden des Archipels und gehört zur autonomen Region Bangsamoro. Obwohl die Insel oft mit ihrer turbulenten Vergangenheit in Verbindung gebracht wird, hat sie sich in den letzten Jahren zu einem interessanten Reiseziel entwickelt, das Abenteuer, Natur und Kultur vereint. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Basilan – von seinen touristischen Highlights über die Sicherheitslage bis hin zur heutigen Situation.
Kurzer historischer Hintergrund
Basilan war lange Zeit ein Zentrum des Sultanats von Sulu und später unter spanischer und amerikanischer Kolonialherrschaft. Im 20. Jahrhundert wurde die Insel bekannt für Konflikte zwischen Regierungstruppen und verschiedenen Rebellengruppen. Seit der Gründung der Bangsamoro Autonomous Region in Muslim Mindanao (BARMM) 2019 hat sich die Sicherheitslage jedoch deutlich verbessert, und die Provinz öffnet sich langsam dem Tourismus.
Touristische Highlights – Natur, Kultur und Abenteuer
Basilan ist ein Paradies für Reisende, die abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs sein möchten. Hier einige der schönsten Attraktionen:
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- Malamawi Island – Ein malerisches Eiland mit weißen Sandstränden und kristallklarem Wasser, ideal zum Schnorcheln und Entspannen.
- Basilan Natural Biotic Area – Ein geschütztes Waldgebiet mit artenreicher Flora und Fauna, perfekt für Trekking und Vogelbeobachtung.
- Sumagdang Beach – Ein ruhiger Strand mit Palmen und türkisblauem Wasser, der noch kaum von Touristen besucht wird.
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- Yakan Weaving Villages – Die Yakan, eine indigene Gruppe, sind berühmt für ihre kunstvollen handgewebten Stoffe. Besucher können ihre Dörfer besichtigen und traditionelle Handwerkskunst erleben.
- Bulingan Falls – Ein versteckter Wasserfall im Dschungel, der nach einer kurzen Wanderung mit einer erfrischenden Belohnung lockt.
Sicherheit für westliche Touristen
Die Frage der Sicherheit ist in Basilan berechtigt, aber die Situation hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Wichtig zu wissen:
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- Militärpräsenz & Checkpoints: Es gibt weiterhin Sicherheitskontrollen, besonders in abgelegenen Gebieten.
- Empfehlungen für Reisende:
- Anmeldung bei lokalen Behörden (z. B. Polizei oder Tourismusbüro).
- Reisen mit einheimischen Guides, die die Region gut kennen.
- Vermeidung abgelegener Gebiete bei Nacht.
- Aktuelle Reisewarnungen prüfen (z. B. vom Auswärtigen Amt).
- Positive Entwicklung: Viele Gebiete, insbesondere die Hauptstadt Isabela City und die Touristenspots, gelten inzwischen als sicher.
Die heutige Situation in Basilan
Basilan ist im Wandel:
- Wirtschaft: Die Provinz setzt auf nachhaltigen Tourismus und Landwirtschaft (Kautschuk, Kokosnüsse, Fischzucht).
- Infrastruktur: Langsam verbessern sich Straßen und Unterkünfte, auch wenn Backpacker noch einfache Bedingungen vorfinden.
- Kultur: Die Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime, und Besucher sollten lokale Bräuche respektieren (z. B. angemessene Kleidung).
Basilan ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern bietet auch einzigartige kulturelle Feste und kulinarische Spezialitäten, die einen Besuch noch lohnenswerter machen.
Festlichkeiten & Traditionen
- Lami-Lamihan Festival (November/Dezember)
- Ein buntes Ernte- und Kulturfestival in Isabela City mit Straßenparaden, traditionellen Tänzen der Yakan und Tausug sowie Wettbewerben wie Kokosnuss-Schälen oder Wasserbüffel-Rennen.
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- Highlight: Die „Pangalay“-Tänze, eine anmutige Tradition der Sulu-Archipel-Völker.
- Eid al-Fitr (Ramadan-Ende)
- Als mehrheitlich muslimische Provinz feiert Basilan das Ende des Fastenmonats mit Gemeinschaftsgebeten, Festmählern (Hariraya) und offener Gastfreundschaft. Besucher können eingeladen werden, lokale Süßspeisen wie Dodol (klebrige Reismasse mit Kokosmilch) zu probieren.
- Basilan Founding Anniversary (27. Dezember)
- Der Jahrestag der Provinzgründung wird mit Bootsrennen, Musik und Handwerksmärkten gefeiert – eine gute Gelegenheit, lokale Kunst zu erwerben.
Kulinarische Besonderheiten
Basilan vereint Einflüsse der muslimischen Küche Mindanaos mit Meeresfrüchten und tropischen Zutaten. Einige Must-Try-Gerichte:
- Tiyula Sug („Schwarze Suppe“)
- Ein würziger Rindfleischeintopf mit dunkel geröstetem Kokosnussfleisch, Kurkuma und Zitronengras – das kulinarische Wahrzeichen der Region.
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- Piyanggang Manok
- Gegrilltes Huhn, mariniert in einer schwarzen Paste aus gerösteten Kokosraspeln und Gewürzen. Rauchig-süßlich und einzigartig!
- ** Pancit Cabagan**
- Nudelgericht mit Bambussprossen, Fischbällchen und einer leicht säuerlichen Note durch Tabon-Tabon-Frucht (lokal als Zitronenersatz genutzt).
- Satti
- Ein Frühstücksklassiker: Gegrillte Fleischspieße (Huhn oder Rind) in scharfer Erdnuss-Curry-Sauce, serviert mit Reis.
- Durian & Lanzones
- Basilan produziert einige der besten Durianfrüchte der Philippinen (weniger bitter als thailändische Sorten). Die Saison (August–November) ist ein Fest für Mutige!
Tipp für Besucher: Probieren Sie Straßenstände in Isabela City oder lassen Sie sich in einem Pasalubong-Geschäft traditionelle Süßigkeiten wie Pastil (gedämpfter Reis mit Huhn in Bananenblatt) einpacken.
Fazit: Lohnt sich ein Besuch?
Für abenteuerlustige Reisende, die unberührte Natur und authentische Kulturen erleben möchten, ist Basilan ein faszinierendes Ziel. Wer Sicherheitsvorkehrungen beachtet und sich auf einfache Verhältnisse einstellt, wird mit einzigartigen Eindrücken belohnt. Die Provinz steht noch am Anfang ihrer touristischen Entwicklung – wer sie jetzt besucht, kann sie in einer besonderen Phase entdecken.
Habt ihr schon Erfahrungen mit Basilan oder anderen weniger bekannten philippinischen Provinzen gemacht? Teilt eure Gedanken!
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine offizielle Reiseberatung – bitte informiert euch vor einer Reise immer über die aktuelle Lage.
Karte: https://parliament.bangsamoro.gov.ph/
Fazit: Wer Basilan besucht, sollte sich nicht nur auf Natur, sondern auch auf lebendige Feste und eine oft übersehene Küche freuen. Die Kombination aus Abenteuer und kultureller Authentizität macht die Provinz zu einem Geheimtipp – vorausgesetzt, man plant verantwortungsbewusst.