Cagayan – Nordluzons Tor zum Meer und Land der Flüsse, Höhlen und Berge
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Die Provinz Cagayan, ganz im Norden der Insel Luzon, ist eine der landschaftlich vielfältigsten Regionen der Philippinen. Sie gehört zur Cagayan Valley Region (Region II) und grenzt im Norden an das Südchinesische Meer (hier „Luzon Strait“), im Süden an Isabela und im Westen an Apayao und Kalinga. Die Hauptstadt Tuguegarao City ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Provinz.
Ein kurzer Blick in die Geschichte
Cagayan war schon lange vor der spanischen Kolonialisierung von verschiedenen austronesischen Stämmen bewohnt, insbesondere von den Ibanag, Itawes und Gaddang. Die Spanier gründeten 1583 das Provincia de Cagayan, eine der ältesten spanischen Verwaltungseinheiten des Landes. Tuguegarao wurde später zu einem wichtigen Handelsplatz zwischen den Cordillera-Bergstämmen und den Küstendörfern.
Touristische Highlights
Cagayan ist ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteuerlustige gleichermaßen.
- Callao Cave in Peñablanca – die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Provinz. Diese Kalksteinhöhle mit ihren sieben Kammern und einer natürlichen Kathedrale mit Altar zieht jedes Jahr Tausende Besucher an.
- Palaui Island – ein unberührtes Naturparadies vor der Küste von Santa Ana, berühmt durch die TV-Serie Survivor. Mit seinen weißen Stränden, grünen Hügeln und dem alten Cape Engaño Lighthouse bietet die Insel perfekte Bedingungen für Trekking, Schnorcheln und Vogelbeobachtung.
- Aparri und die Mündung des Cagayan River – der längste Fluss der Philippinen, der der Provinz ihren Namen gab. Er prägt das Landschaftsbild und spielt bis heute eine zentrale Rolle im Leben der Menschen.
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- Sierra Madre Gebirge – das Rückgrat der Provinz mit dichten Regenwäldern, Wasserfällen und seltenen Tierarten. Ideal für Ökotourismus, Trekking und Wildnisexpeditionen.
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- Basilica Minore of Our Lady of Piat – ein bedeutendes Pilgerziel für Katholiken aus dem ganzen Land.
Kultur und Menschen
Cagayan ist kulturell vielfältig. Die meisten Einwohner sprechen Ibanag, Ilocano oder Tagalog, und viele sind zweisprachig. Traditionen wie das Aggao Nac Cagayan Festival im Juni feiern die Gründung der Provinz mit Tänzen, Musik und Bootsrennen auf dem Fluss. Auch lokale Spezialitäten wie pancit batil patung aus Tuguegarao sind fester Bestandteil der regionalen Identität.
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Wirtschaftliche Aspekte
Die Provinz ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Fruchtbare Böden entlang des Cagayan River machen den Anbau von Reis, Mais, Tabak, Zuckerrohr und Bananen möglich. In den letzten Jahren gewann auch die Fischerei an Bedeutung, vor allem in den Küstenorten Aparri und Santa Ana.
Daneben wächst der Tourismus, besonders im Norden rund um Palaui Island, sowie die Infrastrukturentwicklung durch neue Straßenverbindungen und Brücken. Die Provinzregierung versucht, die Region als „Tor zum Nordosten Luzons“ zu positionieren – mit wachsender Anbindung an Tuguegarao Airport und geplanten Hafenprojekten.
Die heutige Situation
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Cagayan gilt heute als relativ ruhige und sichere Provinz mit wachsendem wirtschaftlichem Potenzial. Der Tourismus entwickelt sich langsam, aber nachhaltig, vor allem dank Ökotourismus und lokaler Initiativen. Landwirtschaft und Bildung bleiben zentrale Säulen – Tuguegarao beherbergt mehrere Hochschulen und Universitäten, was der Region ein junges, lebendiges Stadtbild verleiht.
Gleichzeitig kämpft die Provinz immer wieder mit Naturherausforderungen wie Taifunen und Überschwemmungen, die regelmäßig Teile des Cagayan Valley treffen. Dennoch zeigt sich Cagayan widerstandsfähig: Die Kombination aus reicher Kultur, beeindruckender Natur und gastfreundlichen Menschen macht sie zu einem der unterschätzten Reiseziele im Norden der Philippinen.