Hast du Lust auf echtes Inselhopping abseits der bekannten Touristenpfade? Die Philippinen bestehen aus rund 7.641 Inseln – ob diese Zahl endgültig ist, weiß niemand so genau. Sie verteilen sich auf die drei großen Inselgruppen Luzon, Visayas und Mindanao. Doch wusstest du, dass nur etwa 2.000 dieser Inseln bewohnt sind und über 5.000 noch nicht einmal offizielle Namen tragen?
In diesem Thema möchte ich dir einige kleinere, oft übersehene Inselgruppen, Inseln und winzige Eilande vorstellen. Vielleicht findest du dabei ja Inspiration für dein nächstes Inselabenteuer – egal ob du einfach nur entspannen, entdecken oder von Insel zu Insel ziehen willst. Pack die Badehose ein, wir stechen in See!
Inselträume abseits der Massen – Entdecke die unbekannten Perlen der Philippinen
Wer die Philippinen kennt, denkt meist an Palawan, Bohol oder Siargao. Doch ganz im Norden, nördlich von Luzon, liegt eine Inselgruppe, die weitgehend unter dem Radar bleibt – die Babuyan Islands. Unter diesen ist die Insel Babuyan (auch Babuyan Claro genannt) besonders faszinierend – abgelegen, ursprünglich, und voller Überraschungen. Ich hatte das Glück, mich intensiv mit der Insel zu beschäftigen, und möchte euch hier eine Übersicht über Lage, Geschichte, Tourismus und insbesondere die Anreise geben – denn die ist nicht ohne!
Die Babuyan-Inselgruppe liegt in der Luzonstraße zwischen der Hauptinsel Luzon und Taiwan. Sie gehört zur Provinz Cagayan, der nördlichsten Provinz der Insel Luzon. Die fünf Hauptinseln der Gruppe sind Calayan, Camiguin Norte, Dalupiri, Fuga und Babuyan Claro. Letztere ist unsere heutige Hauptfigur.
Babuyan Island liegt etwa 60 km nördlich des Festlandes von Luzon, genauer gesagt nördlich der Küstenstadt Claveria oder Aparri. Die Gewässer zwischen Luzon und den Babuyan Islands sind Teil der offenen Luzonstraße – mitunter rau, strömungsreich und biologisch sehr vielfältig (ideal für Meeresbiologen).
Kurzer Blick in die Geschichte
Die Inseln waren schon vor der spanischen Kolonialzeit besiedelt, hauptsächlich von Ybanag- und Ivatan-Stämmen. Während der spanischen Ära wurden sie vernachlässigt, galten als schwer zugänglich und waren häufig Ziel von chinesischen, später auch japanischen und amerikanischen Fischern. Besonders Babuyan Claro blieb lange isoliert.
Bis heute ist die Infrastruktur minimal. Es gibt keine durchgehende Stromversorgung, kein Mobilfunknetz im westlichen Sinne und auch kaum feste Straßen. Das macht die Insel zu einem der letzten „off-the-grid“-Orte der Philippinen.
Tourismus: Was erwartet mich?
Kurz gesagt: Keine Hotels, keine Bars, keine Touren – aber Natur pur.
Highlights auf Babuyan Island:
Mount Pangasun (Babuyan Claro Volcano): Ein aktiver Stratovulkan, der das Zentrum der Insel dominiert. Wanderungen sind möglich, aber nur mit lokalen Guides und guter Vorbereitung.
Wale beobachten: Die Gewässer rund um die Insel gelten als Korridor für Pottwale und andere Großwale – ein Geheimtipp für erfahrene Walbeobachter!
Tauchen & Schnorcheln: Nur für geübte Individualisten – es gibt keine Tauchbasis, aber die Riffe rund um die Insel sind sehr gesund.
Einblick in das Inselleben: Die Einheimischen leben traditionell, oft mit Fischerbooten und Ziegenhaltung. Gastfreundschaft ist groß, Infrastruktur minimal.
Achtung: Es gibt keine offiziellen Unterkünfte. Wer bleiben will, muss sich auf Homestays oder Zeltlager einstellen – und alles mitbringen, was er braucht.
Wie komme ich hin?
Hier wird es abenteuerlich, denn Babuyan Island ist eine der am schwierigsten erreichbaren Inseln des Landes.
1. Anreise nach Nord-Luzon:
Am besten fliegt man nach Tuguegarao City, der Hauptstadt von Cagayan.
Von dort aus geht es per Bus oder Van (6–8 Stunden) zur Küstenstadt Claveria oder Aparri – beides mögliche Ausgangshäfen.
2. Überfahrt zur Insel Babuyan:
Wie sich so eine Überfahrt abweichend von der Planung gestalten kann, habe ich in einem interessanten Video gefunden, welches ich euch verlinke - –HIER—>>
Babuyan Group of Islands, Cagayan Valley, Philippines
Es gibt keine reguläre Fährverbindung.
Nur bei ruhiger See (März bis Mai) chartern lokale Fischerboote („lampitaws“), meist für Güter oder spezielle Transportaufträge.
Die Fahrt dauert 8–12 Stunden, je nach Startpunkt, Wetter und Boot.
Alternativ kann man versuchen, von Calayan Island oder Camiguin Norte ein Boot zu organisieren – auch das ist jedoch aufwändig.
Wichtiger Hinweis:
Es gibt keine offiziellen Tourenanbieter, keine Notfallversorgung und kaum Kommunikation.
Wer diese Reise plant, sollte selbstständig, erfahren im Inselreisen, mit Satellitentelefon oder GPS unterwegs sein und vorher Kontakt zu lokalen Behörden oder Fischern aufnehmen.
Ein Permit der Municipality of Calayan oder der Provincial Tourism Office Cagayan kann hilfreich oder erforderlich sein.
Die Insel Babuyan ist nichts für Badeurlauber oder spontane Reisende – sie ist ein Ziel für Abenteurer, Forscher, Naturmenschen und Individualisten. Wer sich auf die Mühen der Anreise einlässt, wird mit einer der unberührtesten Regionen der Philippinen belohnt. Kaum ein anderer Ort im Land bietet eine so rohe Kombination aus Vulkanlandschaft, Walbeobachtung und traditionellem Inselleben.
Wenn du Ruhe suchst, dich mit wenig zufriedengibst und echten Pioniergeist mitbringst – dann ist Babuyan vielleicht dein nächstes großes Abenteuer.**
Die philippinische Insel Samal (offiziell Island Garden City of Samal, IGACOS) in der Provinz Davao del Norte ist ein echtes Juwel im Süden der Philippinen. Nur wenige Kilometer von der lebhaften Stadt Davao entfernt, bietet sie eine perfekte Mischung aus unberührten Stränden, üppiger Natur und entspanntem Inselleben. Während ihre Geschichte eher bescheiden ist – geprägt von Fischergemeinden und späterem Tourismusboom – hat sich Samal heute zu einem beliebten Ziel für Urlauber und Auswanderer entwickelt.
Touristische Highlights: Traumstrände und Abenteuer
Samal ist vor allem für seine weißen Sandstrände und kristallklares Wasser bekannt. Zu den Top-Spots gehören:
Hagimit Falls – Ein erfrischendes Naturbad mit mehreren kleinen Wasserfällen und üppigem Grün.
Monfort Bat Cave – Heimat der größten Fledermauskolonie der Welt (laut Guinness-Buch der Rekorde) – ein beeindruckendes Naturschauspiel bei Sonnenuntergang.
Kaputian Beach & Vanishing Island – Ein idyllischer Strand mit flachen Gewässern, ideal für Familien. Das „Vanishing Island“ ist eine Sandbank, die bei Ebbe auftaucht.
Pearl Farm Beach Resort – Ein Luxusresort auf einem ehemaligen Perlenzuchtgelände mit traumhaften Buchten und erstklassigem Service.
Für Aktivurlauber gibt es Tauchen, Kajakfahren, Insel-Hopping und sogar Zip-Lining (z. B. im Canibad Beach). Wer es ruhiger mag, genießt die entspannte Atmosphäre in einer der vielen Beach Resorts oder privaten Villen.
Eignung für Expats: Leben im Tropenparadies?
Samal ist nicht nur ein Urlaubsziel, sondern auch ein beliebter Wohnort für Expats, besonders für Ruheständler und Digital Nomads. Die Vorteile:
Geringe Lebenshaltungskosten (im Vergleich zu westlichen Ländern oder Manila).
Sicherheit & Stabilität – Dank der Nähe zu Davao, einer der sichersten Städte der Philippinen.
Gute Infrastruktur – Strom, Internet (Starlink ist verfügbar) und medizinische Versorgung sind akzeptabel, wenn auch nicht auf westlichem Premium-Niveau.
Expat-Community – Vor allem in Gegenden wie Babak oder Kaputian gibt es bereits ausländische Bewohner.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen:
Begrenzte internationale Schulen (die meisten Expats schicken ihre Kinder nach Davao).
Öffentlicher Nahverkehr ist eingeschränkt – viele Expats nutzen Motorräder oder private Fahrzeuge.
Bürokratie – Grundstückskauf kann für Ausländer kompliziert sein (oft wird über langfristige Lease-Lösungen gearbeitet).
Heutige Situation: Boomender Tourismus und nachhaltige Entwicklung?
Samal erlebt einen stetigen Tourismusaufschwung, was sowohl Chancen als auch Probleme mit sich bringt:
Neue Resorts und Straßen verbessern die Infrastruktur, doch einige Strände leiden unter zunehmender Bebauung.
Umweltbewusstsein wächst – es gibt Initiativen gegen Plastikmüll und zum Schutz der Korallenriffe.
Anbindung an Davao wird durch Fähren und die geplante Samal-Davao-Brücke (fertigstellung voraussichtlich 2027) weiter verbessert.
Fazit: Lohnt sich ein Besuch – oder sogar ein Umzug?
Samal ist ideal für: Strandliebhaber, die Abgeschiedenheit ohne völlige Isolation suchen. Expats, die ein ruhiges, tropisches Leben mit guter Anbindung zu einer Großstadt bevorzugen. Naturfreunde, die abseits der überlaufenen Touristenziele wie Boracay oder Palawan unterwegs sein möchten.
Wer über einen längeren Aufenthalt nachdenkt, sollte vorher einige Monate zur Probe leben – aber viele Expats, die den Schritt gewagt haben, schwärmen vom „Island Life“ auf Samal.**
Falls du auf der Suche nach einem echten Geheimtipp abseits der Touristenströme bist, dann solltest du unbedingt die kleine philippinische Insel Miripipi auf deine Bucketlist setzen! Sie gehört zur Provinz Biliran und ist ein absoluter Traum für alle, die unberührte Natur, einsame Strände und echtes Inselfeeling lieben. Hier kommen alle Infos, die du für dein Abenteuer brauchst!
Wie kommst du hin?
Miripipi ist nicht ganz einfach zu erreichen – aber genau das macht den Reiz aus!
Flug nach Tacloban: Die meisten starten von Manila aus mit einem Inlandsflug nach Tacloban (Daniel Z. Romualdez Airport).
Bus oder Van nach Naval: Von Tacloban geht’s mit dem Bus oder einem gemieteten Van (ca. 2-3 Stunden) nach Naval, der Hauptstadt von Biliran.
Boot nach Miripipi: In Naval oder Almeria findest du Fischer, die dich gegen ein kleines Entgelt nach Miripipi bringen. Die Fahrt dauert etwa 30-45 Minuten – frag vorher nach dem Wetter, denn bei rauer See kann es ungemütlich werden!
Ja, aber erwarte keinen Luxus! Es gibt einfache Homestays bei Einheimischen oder du fragst, ob du dein Zelt am Strand aufschlagen darfst (unbedingt vorher abklären!). Pack also auf jeden Fall eine dünne Matte, einen Schlafsack und Moskitonetz ein. Falls du mehr Komfort willst, übernachte lieber in Naval oder Almeria und mach Miripipi als Tagesausflug.
Was solltest du mitnehmen?
Bargeld: Es gibt keine Banken oder ATMs auf der Insel!
Wasser & Snacks: Verpflegung ist begrenzt, also nimm genug Vorrat mit.
Sonnenschutz & Mückenspray: Die Sonne brennt und in den Abendstunden können Moskitos nerven.
Wasserdichte Taschen: Für die Bootsfahrt und zum Schutz deiner Elektronik.
Respekt & Geduld: Die Infrastruktur ist einfach, also sei flexibel und genieße das langsame Inselleben.
Falls du Zeit hast, kombiniere deinen Trip mit anderen Highlights in Biliran – wie den Ulan-Ulan Wasserfall oder die Tinago Falls.
Miripipi ist noch ein echter Geheimtipp, also genieße die Ruhe, bevor der Massentourismus kommt! Hast du schon ähnliche versteckte Inseln entdeckt? Erzähl mal in den Kommentaren!