Studenten-Visum

An sich müsste ja mit dem neuen philippinischen Highschool-Diplom (Senior Highschool K 12) auch eine Zugangsberechtigung für eine deutsche Hochschule möglich sein. Natürlich ist zunächst Erwerb entsprechender deutscher Sprachkenntnisse erforderlich (in der Regel B2 Level), aber manche Studiengänge werden ja bereits in Englisch angeboten.

Ich sehe allerdings ein Problem bei der Anerkennung der Senior-HS als Abitur-adäquat, da
Im Rahmen des Unterrichts der Klassen 11 und 12 mindestens ein Jahr lang Unterricht in mindestens in 2 Fremdsprachen nachgewiesen werden müssten. In der philippinischen Highschool wird aber in der Regel nur Englisch als Fremdsprache unterrichtet!

Allerdings müssten für Fachhochschul-Studiengänge eine Fremdsprache ausreichend sein.
Gibt es irgendjemand in diesem Forum, der sich mit dieser Thematik schon näher beschäftigt hat?

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Intensiv beschäftigt nicht, aber was ich noch im Hinterkopf aus früheren Diskussionen habe ist, das eher eine Anerkennung als Fachoberschulreife (Realschulabschluss) erfolgen kann. Was vermutlich auch eher zutrifft.

Ein Realschulabschluss (sog. Mittlere Reife nach 10 Jahren) wäre ja für ein Studium nicht zielführend. Es müsste schon die Anerkennung als Fachhochschulreife sein, die nach der Mittleren Reife zwei weitere Jahre FOS erfordert, d.h. also wie die philippinische Senior-Highschool.

Folgendes habe ich durch KI zu dem Thema heraus gefunden…

Seit der Bildungsreform (K–12-System) umfasst die Schulbildung auf den Philippinen 12 Jahre. Das heißt:

  • Abschluss nach Grade 12 an einer Senior High School mit einem der Tracks (Academic, TVL, Sports, Arts).
  • Relevant für deutsche Hochschulen ist vor allem der Academic Track (z. B. STEM, ABM, HUMSS).

:graduation_cap: Anerkennung durch deutsche Hochschulen

Laut der anabin-Datenbank (offizielle Quelle der Kultusministerkonferenz) gilt Folgendes:

  • Ein Senior High School Diploma nach K-12, nur mit dem Academic Track, kann zu einer fachgebundenen Hochschulzugangsberechtigung führen, aber nur in Verbindung mit einem bestandenen Studienjahr an einer anerkannten Hochschule auf den Philippinen oder in einem vergleichbaren Land.

Für die Fachhochschule (HAW):

  • Eine direkte fachgebundene Zulassung kann möglich sein, aber nicht automatisch.
  • Häufig ist ein Zusatz wie ein Jahr Studium in einem fachlich passenden Studiengang an einer Hochschule im Heimatland erforderlich.
  • Eine Fachhochschulreife im deutschen Sinn (also schulischer + praktischer Teil) ist kein internationaler Standard und wird individuell geprüft.

:blue_book: Was ist mit den Fremdsprachen?

Die Regel in Deutschland:

Für die allgemeine Hochschulreife (Abitur) werden zwei Fremdsprachen unterrichtet und benotet verlangt – meist Englisch + eine weitere Sprache über mehrere Jahre.

Aber:

  • Für die Fachhochschulreife (z. B. Zugang zur HAW)** **werden nicht zwingend zwei Fremdsprachen verlangt.
  • Der Fokus liegt eher auf einer abgeschlossenen 12-jährigen Schulbildung mit fachlichem Schwerpunkt.

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Fazit: Für die Anerkennung einer allgemeinen Hochschulreife (Abitur) wird es in der Regel an der zweiten Fremdsprache scheitern. Für die Fachhochschulreife sind zwar keine 2 Fremdsprachen erforderlich, es kommt aber als deutsche Besonderheit hinzu, das in der 11.Klasse in der FOS ein spezifisches Praktikum integriert ist, daran könnte eine Anerkennung der Senior HS scheitern (aber nicht zwingend!). Es wird zunächst zu einem Studienjahr auf einer philippinischen Hochschule geraten, was m.E. aber nicht viel bringt, denn besser wäre ein Jahr Deutsch-Unterricht vorzuschalten.

Offenbar ist der sinnvollste Weg nach Abschluss der Senior-Highschool (mit academic track!) ein einjähriges Studienkolleg zur Vorbereitung auf ein Hochschulstudium zu absolvieren. Hier kann parallel auch die deutsche Sprache erlernt werden.
Ein Studienkolleg ist eine staatliche oder private Bildungseinrichtung, die ausländische Studienbewerber:innen mit einem nicht gleichwertigen Schulabschluss auf das Studium an einer Hochschule in Deutschland vorbereitet.
Gibt es hier keine Forums-Mitglieder, deren Kinder oder Enkel diesen Weg gegangen sind?

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Ich hatte da mal was hier eingestellt - nicht über das Visum, sondern über den Austauschdienst - muss die Tage mal da etwas recherchieren, evtl. finde ich da etwas.

So nun gefunden, es war über das Program des DAAD.
Link nochmals hier:

Wenn ich das richtig verstanden habe, müssen sie die Hochschulreife in ihrem Land haben und im Fall der DAAD Programme, auch an einer Hochschule in ihrem Land eingeschrieben sein.
Ausserdem müssen sie Deutsch auf dem Level B1 vorweisen.

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bei den derzeitigen verhaeltnissen in dtld duerfte es wohl besser sein in manila zu studieren. hab versucht das meiner juengsten begreiflich zu machen.

Naja, hängt sicher davon ab, wo der berufliche Schwerpunkt zukünftig sein soll; die deutsche Hochschulausbildung ist sicher nicht die schlechteste in der Welt! Und wir brauchen dringend gut qualifizierte Fachkräfte/Ärzte aus aller Welt, das Gehaltsniveau in D ist sicher höher als PHP; ganz zu schweigen von den Sozialleistungen, da ist Deutschland auch (noch) ein Schlaraffenland :slight_smile:

Für ein Studium in den Philippinen ist auf alle Fälle "University of Philippines" unbestritten # 1; daneben noch Ateneo; La Salle; Santo Tomas - aber mit beträchtlichen Kosten verbunden !

Das glaube ich nicht. Denke das Niveau ist schon unterschiedlich. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Ich war ja auch zuständig für asiatische Partnerhochschulen; der Unterricht in philippinischen Colleges ist im Vergleich zu Deutschland schon recht „verschult“. Auch ist die Abbruchquote relativ hoch; die oft mangelnde Qualität der Phil Uniabschlüsse wird in vielen Berufen durch ein zusätzlich gefordertes staatliches Boardexamen deutlich. Erst wenn man dieses Staatsexamen erfolgreich absolviert, kann man als Lehrer, Ingenieur, Jurist, Arzt, Accountant etc. überhaupt erst tätig werden; sprich der Staat traut seinen eigenen Hochschulen nicht so recht :wink:

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die deutsche Hochschulausbildung ist sicher nicht die schlechteste in der Welt!

aber sicher auch nicht die beste. jetzt da in berlin u. anderswo jugendliche maenner u. jugendliche frauen getrennt sitzen muessen.
wie kann das sein ??

brauchen dringend gut qualifizierte Fachkräfte/Ärzte aus aller Welt

wenn ich das richtig gelesen habe, wandern biodeutsche aerzte aus u. aerzte aus den entwickelungslaendern kommen nach. wie mir meine schwester aus bremen berichtete gab es bei einem kuerzlichen aufenthalt kaum deutsche aerzte im hospital. und die sprachkenntnisse der auslaendischen aerzte waren miserabel. eine gefahr fuer das leben der patienten. das wurde auch anderen freunden bestaetigt.

as Gehaltsniveau in D ist sicher höher als PHP; ganz zu schweigen von den Sozialleistungen, da ist Deutschland auch (noch) ein Schlaraffenland :slight_smile:

das gehaltsniveau von aerzten ist ueberall sehr unterschiedlich, was einen vergleich sehr schwert macht. da mich das thema sehr interessiert habe ich mal den versuch des vergleichs gemacht.
meine berechnungen fuer deutsche kassenaerzte basieren auf informationen der dt serioesen presse und bei den phil auf eigenen erfahrungen in den letzten 20+ jahren u. freundschaft/bekanntschaft mit diversen aerzten die in unserem lebensbereich taetig sind. dabei kommen die phil aerzte ganz gut weg. einkommen wie in dtld und darueber sind nicht selten. mit anderen worten, wer als arzt in der richtigen gegend mit den richtigen patienten u. dem richtigen hospital taetig ist kann sich im ausland nur verschlechtern.
und das berechnen meine aerzte:
augenarzt
1200 @ healthway filinvest
1600 @ asian hsptl
diabetisaerztin
1200
asian hosptrial
1800 kardiologe
2000 kardiologe surgery
1600 urologe
1200 hno
2500 hno mit anwendung
1800 orthopaede

gegenueber dt aerzten haben phil folg. vorteile:

sie sind nicht an einem platz gebunden u. arbeiten meist an 3 kliniken
bezahlt wird fuer jeden besuch u. nicht pauschal per quartal
abgerechnet wird sofort und in b ar
operationen bringen extra einkommen (kataract op ca 65k)
viele kliniken sind auch am sonntag offen u. soll voll bis unter die decke.
diese aussagen beziehen sich auf den lebensmittelpunkt alabang. 5 strassen weiter od. 20km weiter ist das sicherlich anders. und der philippinische arzt hat definitiv fuer seine patienten mehr zeit als der dt.

Für ein Studium in den Philippinen ist auf alle Fälle "University of Philippines" unbestritten # 1; daneben noch Ateneo; La Salle; Santo Tomas - aber mit beträchtlichen Kosten verbunden !

jede uni hat ihre spezialitaeten. kosten, up free aber nicht zugaengtlich, lasalle 300k++ jaehrlich plus neben kosten in ungefaehr gleicher hoehe. die anderen beiden sind geringfuegig teurer.

…und es gibt viele ausnahmen. und wenn ich lese was in dtld jeden tag passiert, dann … besser manila.

…das wuerde ich so nicht bestaetigen.

Du hast sicherlich eine wasserdichte Quelle für eine solch steile Behauptung?

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Ja, das war auch bei unserer Krankenschwester so, die wir eigentlich nach Dt mitnehmen wollten.
Zuerst hatte sie die Anstellung im Krankenhaus hier von orange Partei Gnaden nur befristet und schlecht bezahlt.
Mit der Aussicht auf Festanstellung wenn sie das Boardexamen besteht.
Dann hat sie das gemacht, gleich bestanden und bekam die Festanstellung und ein wesentlich höheres Gehalt.
Und will jetzt nicht mehr zu uns nach Dt. :sleepy_face:

Es müssen Frauen und Männer in deutschen Hochschulen nicht getrennt sitzen - das ist sogar verboten, dies so zu tun.

Worauf du anspielst war eine Veranstaltung eines muslimischen Studentvereines, wo dies so gemacht wurde und diese Vereinigung darf die Hochschuleinrichtungen nicht mehr nutzen, solange sie an diesem Prinzip festhalten, da nicht in Deutschland an öffentlichen Einrichtungen erlaubt.

Diesen Ausdruck gibt es offiziell nicht, da es auch einen Biodeutschen nicht gibt und wie du sicherlich weisst, wird er auch nur von Leuten einer gewissen Weltsicht verwendet.

Ich möchte diesen Ausdruck hier in unserem Forum auch nicht lesen - bitte in Zukunft beachten!

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Wobei eine offizielle Amtssprache im eigenen Land als „Fremdsprache“ zu unterrichten auch etwas makaber ist, oder? :thinking:

Übrigens ist das Englisch der Filipinos bei Ankunft auf den „britischen“ (geographisch gemeint) Inseln oft nicht ganz auf dem Niveau der indischen Einwanderer, bei vergleichbarer Ausbildung. Das lässt natürlich auch Rückschlüsse auf das Schulsystem zu. Aber immerhin ist die Hürde nicht riesig und man kann sein Englisch verbessern, wenn man das denn will.

Die Hürde bei akademischer Ausbildung in einer vergleichsweise nicht relevanten, aber komplizierten Sprache wie Deutsch ist immens. Warum soll man diesen Aufwand betreiben? Wohl nur, wenn es bereits irgendwelche Anknüpfungspunkte gibt. Also wieder Nische in der Nische. :person_shrugging:

Ob die deutschen Hochschulen im europäischen Vergleich grundsätzlich besonders attraktiv sind? Da wirkt die rechte Angstmache (siehe oben) bestimmt nicht positiv… Aber in anderen Ländern gibt es da auch eine grössere Integrationstradition, es wird mehr investiert und die Studiengänge sind internationaler ausgerichtet, z.B. Niederlande.

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Danke schön dafür.

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