Wenn ein Motorrad mehr als nur ein Motorrad ist – Eindrücke aus Agusan del Sur
Auf meinen Fahrten durch die Provinzen der Philippinen komme ich immer wieder an Szenen vorbei, die mich zum Staunen bringen – und genau solche Eindrücke möchte ich heute mit euch teilen.
In Agusan del Sur, auf meinem Weg nach Talacogon, begegnete ich einem Motorrad, das die Grenzen dessen sprengte, was man sich unter einem Transportmittel auf zwei Rädern überhaupt vorstellen kann. Links am Motorrad hingen drei massive Falcata-Baumstämme, rechts waren noch einmal vier weitere befestigt – jeder einzelne davon so schwer, dass man ihn eigentlich nur auf einen Kleinlaster laden würde. Und doch balancierte der Fahrer das Ganze auf seiner Maschine und brachte die Stämme so über Landstraßen und Pisten.
Nicht weniger außergewöhnlich war eine zweite Szene: Ein Motorradfahrer, der nicht Holz, sondern Plastiktüten voll Junkfood transportierte. So dicht war er von seinen Waren umgeben, dass er selbst nicht mehr absteigen konnte. Stattdessen kam der Sari-Sari-Store-Besitzer an, riss sich die Tüten direkt von der Ladung herunter und zahlte gleich bei ihm. Eine mobile Großhandlung auf zwei Rädern – so pragmatisch, wie es nur hier auf den Philippinen möglich ist.
Für mich sind es genau solche Momente, die das Leben in der Provinz so faszinierend machen: Einfallsreichtum, Improvisation und die Fähigkeit, aus einem einfachen Motorrad ein vielseitiges Transportwunder zu machen.