Ist das noch ein Jeepney? oder müssen E-Jeepneys wirklich hässlich sein?

Ich liebe die „alten“ Jeepneys, diese knallig-bunten Kastenrahmen-Monster mit hochglänzenden Verzierungen und sonnengebleichten Planen, die bei Regen nur notdürftig die Fenster abdecken. Diese Blattfeder-Ungetüme, die mit lauten, grummelnden bis brüllenden generalüberholten (meist) Isuzu-Dieselmotoren mit vier Zylindern und 3,2 Litern Hubraum überall auf den Philippinen anzutreffen sind.


Noch - denn ihre Zeit scheint vorbei zu gehen, auch wenn sich viele Besitzer und Fahrer, wie aber auch Fahrgäste dagegen stemmen, es ist so gut wie beschlossen - sie sollen gegen E-Jeepneys ausgetauscht werden.

Ich verstehe es - auch hier muss sich etwas tun und im Sinne unseres Planeten sollte auch diese Art der Fortbewegung und des Massentransports umweltverträglicher werden.

Aber müssen die deshalb auch hässlich werden? Wenn man sich die ersten Exemplare die schon fahren und weitere Prototypen ansieht, dann blutet einem das Herz.

Mal ein Foto um den generellen Unterschied zwischen Alt und Neun zu veranschaulichen

Der linke ist mir etwas „überladen“ aber er gefällt weit aus mehr als der rechte.
Und wenn man sich seine modernen Brüder ansieht, kommt Wehmut auf.


Also wenn beide auf der Straße sind - ich würde nicht den rechten nehmen.

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Schreckliche Dinger … als ob es nicht besser möglich wäre … wo bleibt die Fantasie der Filipinos? … alle alten Stinker sollten visuell ein Vorbild sein … :smiling_face_with_three_hearts:

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Die Jeepneys sahen ja ursprünglich auch scheiße aus… warten wir mal ab… ist ja auch nur eine Karosserie… :sunglasses:

Das Vehikel neben dem „richtigen“ Jeepny erinnert mich ein wenig an die Bimmelbahnen, mit denen Kinder und ihre Begleiter duch die Zoos der Republik fahren.

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ich fahr dann lieber mit dem Tricycle als mit der Zoo-Bimmelbahn

Ist ja nicht nur eine Frage der Karosserie.
Die neuen Jeepneys sollen ja alle eine Klimaanlage haben und damit sind richtige Fenster von Nöten, Seitentür und nicht mehr hinten einsteigen / aufspringen zu können, etc.

Das ist für mich dann doch eher ein Bus und kein Jeepney mehr.

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Kulturverlust.
Aber ist leider überall so, alles wird verwestlicht.
Die früheren Reize der Phils verschwinden immer mehr.
Was bleibt am Ende übrig ?

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Jeepneys sind durch die Assimilation von Ami-Kultur entstanden… das gleiche könnte auch mit den Elektrodingern passieren…

So etwas wie ‚Kulturverlust‘ können nur Foreigner denken, die sich an einen gewissen Status Quo von dem, was sie über das Land wissen (und vielleicht auch lieben gelernt hatten), gewöhnt haben und diesen Status mit der Kultur des Landes verwechseln…

Halt nur eine Sicht AUF das Land… nicht AUS dem Land… selbst wenn einige von uns schon länger hier leben.

Und meine 5 Cents.
Wer in einer Innenstadt an einer stark befahrenen Strasse lebt, wird gerne auf die rauchenden und röhrenden Diesler verzichten. Die Luft in den Städten wird sicher etwas besser werden. An den Fernverkehrstrassen werden weiter die LKWs für den Rauch und den Lärm sorgen.
Ich hatte diesen Effekt im Juni klar in Naga City erlebt, wo die alten Trikes progressiv durch e-Trikes ersetzt werden. Es wahr ruhiger und die Luft konnte man atmen.

Auf dem Land werden die Diesler noch lange verkehren müssen. Bei der schwachen und oft unterbrochenen Stromversorgung würde es noch lange zu vielen Ausfällen führen. Auch die Service- und Unterhaltinfrastruktur wäre komlizierter zu realisieren als in einer City.

Wegen der Malereien und verzierungen mache ich mir keine Gedanken. Die Kreativität kennt hier kaum Grenzen.

Nachdem ich heute einen Jeepney gesehen habe, der kurz vor dem Durchbruch war, würde ich immer das neue Fahrzeug nehmen.

Naja Jeepneys sind schon prägend für die Philippinen, und ein bisschen verbindend auch unter OFWs. Ich denke da eher an die ganzen neuen Arbeitslosen, weil die Fahrzeuge quantitativ nicht 1:1 ersetzt werden.

Richtig Spass macht es glaub niemanden, in den Dingern unterwegs zu sein, aber es ist halt was da ist und die Alternative ist „nichts“. Die Tricycles haben hier bei uns definierte Zonen (da gibt’s dann keine Jeepneys), Konkurrenz sind eher die grossen Busse. Die sind teurer, aber klimatisiert und trocken.

Da bin ich mir auch sehr sicher. Das einzige ist, dass die Dinger ein bisschen ordentlicher und weniger kreativ gewartet werden müssen. Nicht so oft und nicht so viel, aber dann halt doch ordentlich. Und da sehe ich noch Herausforderungen. Nicht im Können der Reparisti, sondern in der Akzeptanz der Fakten durch die Fahrer.