Auf den Philippinen rumpelt es jeden Tag, mal mehr, mal weniger. So gesehen gehören Erdbeben zum Alltag. Und wenn sie besonders stark sind, dann können sie bleibende Schäden hinterlassen oder sogar Menschleben kosten.
Aktuelle informationen zu Erdbeben auf den Philippinen:
https://www.phivolcs.dost.gov.ph/
Es ist ja bekannt, dass die Erbebenstärke allein nicht relevant ist. Da kommen viele Faktoren hinzu: Ort, Tiefe, regionale Geographie und und und… Ja, und auch die eigene persönliche Situation, nähe zum Erdbeben und eigenes Set Up usw. Die Wahrnehmung eines Erdbebens ist somit immer eine sehr persönliche Sache. Eventuell ist man besoffen und merkt auch nix davon. Alles ist möglich.
Hier noch mal ein paar Infos zur Richterskala…
„Den Magnitudenwerten lassen sich typische Effekte im Bereich des Epizentrums zuordnen. Es ist zu beachten, dass die Intensität und dadurch die Bodeneffekte nicht nur von der Magnitude abhängen, sondern auch von der Distanz zum Epizentrum, der Tiefe des Erdbebenherdes unter dem Epizentrum und den lokalen geologischen Bedingungen.“
Ich habe über zehn Jahre hinweg auch so manches Erdbeben erlebt. Primär in La Union, aber auch in den Bergen von Nordluzon. Man gewöhnt sich irgendwie dran…
Und dann gab es noch dieses Beben: Weil ich bei einem 6.1 Erdbeben im Flughafen in Clark und nur wenige Kilometer vom Epicenter war, muss ich sagen, das war ziemlicher Horror. Ein ächzendes Gebäude, herunterfallende Elemente, platzende Wasserleitungen, schreiende und in Panik fliehende Menschen… Will man nicht so oft erleben.
2019 Luzon earthquake - Wikipedia
Wir wurden auf das Rollfeld evakuiert, später sind wir einfach so per Fuß wieder in die Philippinen eingereist und warteten vor dem Flughafenterminal in Clark auf unsere Koffer. Der Flughafen war wegen der Schadensaufnahme erstmal gesperrt.
Übrigens hatte das fatale Beben in Christchurch in 2011 auch „nur“ knapp über 6 auf der Richterskala, aber es war knapp unter der Oberfläche, die Wellen schaukelten sich auf und es waren 185 Opfer zu beklagen…
Ein 5 Komma irgendwas Beben beschrieb ein befreundeter Resortbesitzer in La Union als Schocker, weil das Wasser aus seinem Pool schwappte… Ich wiederrum lag da noch schlummernd in einem Wasserbett und merkte: Nix! Dass dieses Wasserbett dann später einer Überschwemmung zum Opfer fiel, ist dann auch ein Hinweis auf die Flexibilität der Naturgewalten, aber ein anderes Thema.
Grundsätzlich habe ich auch keine Angst vor Erdbeben. Allerdings will ich zum betreffenden Zeitpunkt auch nicht im falschen Gebäude sein. Mein Sohn war mal für einige Jahre in einer in den Berghang gebauten Schule. Ganz ehrlich? Ich glaube, da wäre er bei einem grösseren Beben nie rausgekommen. Die Decken waren massiv und hätten alles begraben. Da haben die Spanier mit ihren Erdbebenkirchen schon schlauer gebaut…
Und die Tsunami Thematik hat mich nie losgelassen, weil wir direkt am Meer waren und die Spannungslinie vergleichsweise nah vor der Küste verlief. Vorwarnzeit nur wenige Minuten…
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