Die Seen der Philippinen – Naturwunder zwischen Bergen und Vulkanen

Die Philippinen sind nicht nur für ihre traumhaften Strände und das türkisblaue Meer bekannt, sondern auch für ihre faszinierenden Süßwasserseen. Von tiefen Kraterseen in vulkanischen Landschaften bis hin zu weitläufigen Binnengewässern, die Lebensgrundlage für viele Gemeinden sind – die Seen des Archipels bieten atemberaubende Natur, ökologische Vielfalt und kulturelle Bedeutung.


Bild wurde von KI erstellt

Einige, wie der berühmte Taal-See mit seinem Vulkaninselchen, sind touristische Highlights, während andere, wie der mystische Mainit-See auf Mindanao, noch echte Geheimtipps sind. Doch viele dieser Gewässer sind durch Umweltprobleme wie Verschmutzung oder Überfischung bedroht.

In diesem Thema möchten wir die schönsten Seen der Philippinen vorstellen, ihre Besonderheiten diskutieren und uns austauschen:

  • Welche Seen kennt oder bereist ihr?
  • Wie können nachhaltiger Tourismus und Umweltschutz gelingen?
  • Welche weniger bekannten Seen sollten mehr Aufmerksamkeit bekommen?

Ob als Reiseinspiration oder Diskussion über ökologische Herausforderungen – lasst uns gemeinsam in die Welt der philippinischen Seen eintauchen! :droplet::herb:

Welcher See begeistert euch am meisten?

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Der Mainit-See – Mindanaos übersehenes Kleinod


Bildnachweis: YouTube Thumbnail

Einführung:
Der Mainit-See (englisch Lake Mainit) ist einer der faszinierendsten, aber oft übersehenen Seen der Philippinen. Er liegt im Nordosten der Insel Mindanao, an der Grenze zwischen den Provinzen Surigao del Norte und Agusan del Norte. Mit einer Fläche von etwa 173 km² ist er der viertgrößte See des Landes und bekannt für seine atemberaubende Natur, seine ökologische Bedeutung und seine kulturelle Rolle für die lokalen Gemeinden.


Bildnachweis: https://www.researchgate.net/

Geographie & Besonderheiten

  • Größe & Tiefe: Der Mainit-See ist bis zu 223 Meter tief, was ihn zum tiefsten See der Philippinen macht.
  • Umgebung: Eingebettet zwischen bewaldeten Bergen und fruchtbaren Ebenen, bietet er eine malerische Kulisse.
  • Zuflüsse & Abfluss: Mehrere Flüsse speisen den See, darunter der Kinalga und der Tubay-Fluss. Sein Hauptabfluss ist der Kalinawan-Fluss, der in die Butuan-Bucht mündet.

Ökologische Bedeutung

  • Biodiversität: Der See beherbergt zahlreiche endemische Fischarten, darunter der puyo (Kletterfisch) und verschiedene Süßwasserschnecken.
  • Bedrohungen: Überfischung, Abholzung und Umweltverschmutzung gefährden das Ökosystem. Initiativen zur nachhaltigen Fischerei werden vorangetrieben.

Kultur & Lebensgrundlage

  • Fischerei: Für die Anwohner, darunter die Mamanwa- und Manobo-Indigenen, ist der See eine wichtige Nahrungs- und Einkommensquelle.
  • Tourismus: Noch wenig erschlossen, aber mit Potenzial für Ökotourismus. Attraktionen sind heiße Quellen in der Umgebung und Bootstouren.

Herausforderungen & Schutzmaßnahmen

  • Umweltprobleme: Illegale Fischmethoden und Sedimenteintrag durch Abholzung bedrohen den See.
  • Lösungsansätze: Gemeindebasierte Projekte und die Ausweisung als Schutzgebiet (z. B. Lake Mainit Protected Landscape) sollen die Nachhaltigkeit sichern.


Bildnachweis: https://pidjanga.blogspot.com/

Fazit & Reisetipps

Wer Abgeschiedenheit und unberührte Natur sucht, findet am Mainit-See ein Paradies. Empfehlenswert sind:

  • Besuch der heißen Quellen in Jabonga
  • Vogelbeobachtung in den Feuchtgebieten
  • Unterstützung lokaler Fischerkooperativen

Diskussionsfrage: Habt ihr schon einmal vom Mainit-See gehört oder sogar ihn besucht? Wie können nachhaltiger Tourismus und Umweltschutz hier besser gefördert werden?

Der Mainit-See ist ein Schatz, der mehr Aufmerksamkeit verdient – sowohl für seinen ökologischen Reichtum als auch für die Kultur der Menschen, die von ihm abhängen. :herb::droplet:

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Entdeckt – Balanan Lake, Siaton, Negros Oriental

:round_pushpin: Lage und Entstehung

Lake Balanan liegt etwa 5 km nördlich von Siaton, in einer Gebirgsregion rund 60 km südlich von Dumaguete auf der Insel Negros Oriental Der Süßwassersee entstand 1925, als ein heftiges Erdbeben (Magnitude 6,8) massive Erdrutsche auslöste, die einen Fluss aufstaute. Mit einer Fläche von rund 25 ha und einer tiefen, schmalen Mitte (ca. 90 m breit) liegt der See auf etwa 237 m über dem Meeresspiegel.

Die Umgebung ist von dichtem Regenwald bedeckt – alte Balete-Bäume prägen das Bild, und umliegende Gebirgszüge ragen bis zu 200 – 300 m steil empor

:national_park: Aktivitäten & Freizeitmöglichkeiten

Beim Besuch erwarten euch folgende Highlights:

  • Bootstouren: Kleine Banca-Boote, Pedalboote, Kajaks sowie Triaks stehen zur Verfügung .
  • Wanderwege & Wasserfälle: Der 4 km Rundweg führt entlang atemberaubender Aussichtspunkte und zu drei malerischen Wasserfällen, die spannende Fotomotive bieten .
  • Treehouse & Übernachtung: Ein auf Stelzen gebautes Haus, Hütten, Staffhouses und Hotelzimmer bieten Übernachtungsmöglichkeiten – perfekt für Frühaufsteher und Naturfans.

Ob die Zipline über den See noch in Betrieb ist, wie sie auf einigen Webseiten angegeben wird, kann ich nicht sagen, ich bin nicht den gesamten Weg rund um den See gelaufen.

Zusätzlich gibt es mehrere Swimming-Pools, Picknickplätze unter Acacia-Bäumen, Restaurant, Souvenirshop und sogar einen Konferenzraum.


:money_with_wings: Preise (Stand 2025)

  • Eintritt: ₱ 50 (Erwachsene), ₱ 25 (Kinder unter 12) — dienstags frei .
  • Boote:
    • Banca: ₱ 50–₱ 200/Stunde (je nach Größe)
    • Pedalboat: ₱ 100/Stunde, Kajak: ₱ 150, Triak: ₱ 200
    • Floating Cottage: ₱ 100/Stunde
  • Unterkünfte:
    • Small Room: ₱ 1 500/Nacht (bis 3 P.), +₱ 200 pro Zusatzperson
    • Big Room: ₱ 4 000/Nacht (bis 4 P.), +₱ 200 pro Zusatzperson
    • Staff House: ₱ 2 000/Nacht (bis 10 P.), +₱ 100 pro Zusatzperson
    • Tree House: ₱ 2 000/Nacht (bis 6 P.)

:automobile: Anfahrt & Hinweise

  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus von Dumaguete nach Siaton (ca. 1–1,5 Std.), dann Motorrad (Habal‑habal) für die letzten ~10 km bis zum See.
  • Mit dem Auto: Wer ein privates Fahrzeug nutzt, sollte Off‑Road‑fähige Räder bevorzugen – letzte Strecke oft holprig und unbefestigt .
    Laut aktuellen Berichten (Forum Nächstes Dumaguete) ist die Strecke mittlerweile größtenteils betoniert. (Ich bin die Straße mit einem kleinen SUV gefahren und brauchte das Allrad nicht einschalten; teilweise ist die Straße bei Gegenverkehr sehr eng und auch enge, nicht einsehbare Kurven kommen vor, besonders wenn ein Kleinlaster oder Touristenbus entgegenkommt.)

Nützliche Tipps

  • Frühmorgens Fotomöglichkeiten nutzen, erste Tour starten!
  • Schwimmen ist nur in den Pools erlaubt – im See bestehen Gefahren (z. B. Eels) .
  • Regenzeit meiden: Nasse Böden, matschige Wege, potenzielle Schlammrutsche. Trockene Monate (Nov–Apr) bieten optimale Bedingungen.
  • Moskitorepellent, feste Schuhe und Kopfbedeckung mitnehmen – Natur pur inklusive! .

:seedling: Umwelt & Schutz

Der See und seine Umgebung sind als Watershed Area unter der Aufsicht der Forstbehörde (Bureau of Forest Development) – und seit 1987 wird eine Wildschutz- und Fledermaus­schutzzone vorgeschlagen.
Seit 2007 kümmert sich die Balanan Lake Development Authority um Schutzmaßnahmen, Wiederaufforstung, Resettlement‑Programme und Tourismusentwicklung.

:memo: Fazit

Lake Balanan ist mehr als nur ein See – es ist ein Beispiel für natürliche Schönheit, geologische Geschichte und gelungenes Ökotourismus‑Management. Ob Tagestour oder Übernachtung im Treehouse – es bietet Abenteuer, Ruhe und Natur pur. Wer die Region besucht, erlebt eine einzigartige Mischung aus Wanderung, Bootsfahrten, Fotospots, Pools und Lokalgeschichte.

Ich war am Lake Balanan an einem Sonntagmittag/-nachmittag, als ich ich im Ort von Siaton das sonntägliche Treiben gefilmt hatte. Siaton hat noch vieles für Besucher anzubieten. Da ist einmal der Ort selber mit einem kleinen Bauernmarkt neben der Kirche am Sonntag; dem öffentlichen Markt im Allgemeinen, rund um die Tambobo Bay mit ihrem Fischereihafen und einige Wasserfälle und andere Dinge, die ich noch nicht erkunden konnte.

Mein Video

SIATON on a Sunday Morning with LAKE BALANAN

Euer perfekter Tagesablauf für einen Tagesausflug:

Zeit Aktivität
08:00 Anfahrt ab Dumaguete
10:00 Ankunft, Eintritt & Bootsfahrt
11:00 Wanderung zu Wasserfällen
13:00 Mittagessen am Restaurant / Picnic
14:00 Zipline + Floating Cottage
15:30 Poolbesuch & Relax
17:00 Rückfahrt nach Siaton/Dumaguete
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Lake Napalit – ruhig, echt und voller Geschichten mit echtem 'Bukidnon-Feeling"

Ort: Barangay Pigtauranan, Gemeinde Pangantucan, Provinz Bukidnon, Mindanao
Typ: tektonischer See (durch Erdkrustenverschiebungen geschaffen)
Größe & Tiefe: ca. 36 Hektar und etwa 78–80 Fuß tief (~24 m)
Lage: am Fuße des Mount Kalatungan, etwa 1 km von Lake Mata entfernt.


Bildnachweis: YouTube Vorschau

:compass: Natur & Legenden

Der See befindet sich im Regen‑Schattengelände der Kalatungan‑Gebirgskette und wird durch Wasser gespeist, das von den nahegelegenen Didilusan‑ und Dawikwikan‑Wasserfällen versickert.
Früher schwammen bewegliche Inselchen – ursprünglich 24 –, die sich mit dem Wind verschoben. Heute ist von ihnen nur noch eines sichtbar.
Für die lokale Manobo-Gemeinschaft ist der See heilig und zugleich von mystischem Ruf – es wird vor unerklärlichen Unfällen beim Baden und Bootfahren gewarnt .


Bildnachweis: Tourism Pangantucan

:fishing_pole: Freizeit & Aktivitäten

  • Fischen: Tilapia, Gurami, Karpfen, Schlammschleicher (mudfish) und Wels.
  • Boot & Floating Cottages: Schwimmende Hütten, Kanutouren, Kajak fahren, Camping möglich.
  • Bezahlbar: Eintritt etwa 20 PHP (Erwachsene), 10 PHP (Kinder); Hüttenmiete ca. 150 PHP/Stunde.
  • Fotospots & Events: Beliebt für Pre‑Wedding‑Fotografie, Geburtstags‐Feiern oder Hochzeitszeremonien mit Panoramablick auf die Kalatungan‑Range.


Bildnachweis: https://jevelynaplacadorsumalinog.wordpress.com/


Bildnachweis: https://gardenerspath.com/

:tanabata_tree: Ökologie & Kultur

Der Zwischenraum zum Lake Mata ist von einem Sumpf mit tikog-Pflanzen geprägt — Rohstoff für traditionelle Matten, Taschen und Körbe, gewebt von den Frauen der Manobo‑Tribe ). In der Umgebung gedeihen auch seltene Pflanzensorten wie Puyas (Bead‑Pflanze), Kannenpflanze und „Hotdog‑Pflanze“ – Zeugnisse der lokalen Biodiversität.


:automobile: Anreise & Infrastruktur

  • Von Cagayan de Oro (CDO) über Dominorog/Talakag oder von Davao City aus über Quezon/Bukidnon nach Pangantucan/Bukidnon, danach Habal‑Habal zum Pigtauranan (ca. 60 PHP pro Person, 120 PHP solo) – etwa 30–45 Min. Fahrt.
  • Wanderung: Lake Mata zu Lake Napalit ca. 15–20 Min Fußweg.
  • Straßenzustand: Teilweise unbefestigt. Größere Fahrzeuge wie SUVs empfohlen – enge, holprige Passagen möglich.

:globe_showing_europe_africa: Entwicklung & Gemeinschaft

Die lokale Regierung plant in Zusammenarbeit mit der Tourism‑Abteilung Maßnahmen zur Entwicklung der Gegend: Errichtung einer Veranstaltungs‑halle, Zip‑Line, Souvenir‑Center, Laufstrecken – alles unter respektvollem Bezug zur Kultur der Manobo‑Gemeinde. Ein Gebetsbereich für die stammeszugehörigen Bewohner soll integriert, Tribemitglieder prioritäre Mitarbeitende werden.

Besonders bemerkenswert ist auch der Kape Napalit – eine Kombination aus Arabica und Robusta, angebaut in Höhenlage am Fuße des Kalatungan. Die regionale Kaffeeinitiative fördert lokales Einkommen und nachhaltige Landwirtschaft. Kape Napalit wurde bemerkenswert auch im Philippine Coffee Competition ausgezeichnet.

:basket: Fazit: Warum lohnt sich ein Besuch?

Lake Napalit bietet eine seltene Mischung aus ruhiger Natur, kultureller Tiefe und Abenteuer:

  • Spirituelle Atmosphäre & Volksmythen ziehen Besucher in ihren Bann
  • Aktivitäten wie Angeln, Bootfahren, Fotografieren sind unkompliziert und günstig
  • Lebendiger lokale Gemeinschaft inklusive Handwerkskunst und Kaffeeproduktion
  • Panoramablick auf Mt. Kalatungan macht den See zu einem beeindruckenden Fotomotiv

Wir waren zu früheren Zeiten, zu sehr unruhigen Zeiten, in diesem Gebiet mehrmals unterwegs. Heute ist hier alles ruhig, die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen gegenüber Fremden und auch Langnasen.

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Tadlac Lake (Alligator Lake) – der kleine Vulkansee von Los Baños

Wenn du von Manila aus Richtung Süden nach Laguna fährst, liegt zwischen Calamba und Los Baños ein fast kreisrunder, tiefgrüner See, der sich wie ein Auge in die Landzunge am Südufer der Laguna de Bay schmiegt: der Tadlac Lake. Geologisch ist er ein maarartiger Kratersee und gehört zum Laguna Volcanic Field am Fuß des Mount Makiling – kein Abfluss, keine Zuflüsse, der Wasserspiegel wird im Wesentlichen vom Regen bestimmt.


Bildnachweis: Google Maps

Viele Namen, eine Geschichte

Der See trägt mehrere Namen: Tadlac Lake (nach dem Barangay), Crocodile/Alligator Lake und in spanischer Zeit Laguna de los Caimanes („Krokodil-See“). Der alte Name verweist auf die Zeit, als in der Region noch Krokodile vorkamen; heute sind sie in und um Laguna de Bay verschwunden. „Alligator“ ist übrigens ein moderner Spitzname – biologisch korrekt wären „Krokodile“, denn Alligatoren gibt es auf den Philippinen nicht.

Zahlen & Fakten (kurz und knackig)

  • Lage: Barangay Tadlac, Los Baños, Provinz Laguna – direkt am Südufer der Laguna de Bay.
  • Typ: vulkanischer Maar (inaktiv laut PHIVOLCS).
  • Fläche: ca. 22,7 ha, Umfang etwa 1,8 km.
  • Durchschnittstiefe: ca. 27 m – die Uferkante fällt relativ abrupt ab.

Das besondere Phänomen: „Langal“ (seeinterne Umstürze)

Zwischen Dezember und Februar kann es im Tadlac Lake zu See-Umstürzen kommen (lokal langal genannt): Aus tieferen, kälteren Wasserschichten steigt dabei Kohlendioxid (CO₂) auf, gelöster Sauerstoff fällt ab – Folge: plötzliche Fischsterben. Dieses natürliche Phänomen wurde in den 1980/90ern durch intensive Aquakultur (Fischkäfige) stark verschärft und kulminierte 1999 in einem massiven Fishkill. Danach wurden die Käfige entfernt bzw. Aquakultur verboten, um den See zu rehabilitieren. Neuere Studien untersuchen seitdem die Trophiestufe und Plankton-Gemeinschaften, um die Erholung des Sees zu beurteilen.

Nutzung, Schutz & Governance

Zuständig in der Region ist die Laguna Lake Development Authority (LLDA). In den 1980ern wurde zudem ein Hügel am Nordrand abgebaut (Quarrying), was bis heute als „Schnitt“ in der Kraterkante zu erkennen ist – ein Beispiel dafür, wie sensibel der kleine See auf Eingriffe reagiert. Inzwischen gilt Tadlac als Modellfall für die Umstellung von Aquakultur hin zu naturnäherem Management und kleinem Ökotourismus.


Bildnachweis: https://www.thebackpackadventures.com/

Besuch & Erleben – was dich erwartet

  • Szenerie: Fast kreisrund, von Bäumen eingerahmt, mit Blick über die Kraterkante hinüber zur weiten Laguna de Bay – besonders fein am frühen Morgen oder kurz vor Sonnenuntergang.
  • Aktivitäten: Spazieren, fotografieren, Vogel- und Naturbeobachtung. Teile der Ufer sind privat (Resorts/Grundstücke); ein kompletter Uferweg existiert nicht. Erkundige dich vor Ort, welche Abschnitte zugänglich sind.
  • Schwimmen/Boot: Wegen der plötzlichen Tiefe und der winterlichen Umstürze ist Schwimmen nicht zu empfehlen; Boote sind meist nur in kontrollierten Settings/Privatresorts möglich.
  • Beste Reisezeit: Trockenzeit (Nov–Mai); Dez–Feb ist landschaftlich schön, aber eben langal-Saison – daher eher Ufergenuss statt Wasserspaß.

Anreise

Von Manila über SLEX Richtung Calamba/Los Baños; im Ortsteil Tadlac zweigen kleinere Straßen zum See ab. Die Tadlac Barangay Road verläuft an der Ostseite, umrundet den See aber nicht vollständig. Plan also deine Stopps vorab.

Fun Facts & Etymologie

Warum „Tadlac“? Zur Herkunft gibt es zwei spannende Deutungen:

  1. vom Tagalog-Wort für eine Art wilden Ingwer (tadlak), den der Agrarwissenschaftler Thomas Hargrove in Laguna beschrieb;
  2. von einer lokalen Zuckerrohr-/Gräser-Bezeichnung mit sprachlichen Parallelen in Zentral-Luzon.
    Beides ist linguistisch belegt – sicher ist: Der Name ist alt und ortsverbunden.

Umweltstatus heute – worauf du achten solltest

  • Kein Fischkäfig-See mehr: Aquakultur ist untersagt; der Fokus liegt auf Wasserqualität und ökologischer Erholung.
  • Wasserqualität: Fachberichte (LLDA, Universitäten) monitoren Plankton und Nährstoffe, um die Trophiestufe im Blick zu behalten. Als Besucher heißt das: Kein Müll, kein Shampoo/Seife im Wasser, respektvoller Umgang.


Bildnachweis: Facebook - Kalan+Banga den

Fazit

Der Tadlac Lake ist klein, tief und besonders – ein stiller Kratersee mit bewegter Nutzungsgeschichte, spannender Limnologie (langal!) und einem dichten Netz privater Ufergrundstücke. Wenn du Natur, Geologie und ruhige Aussichtspunkte magst, ist er eine feine Stop-over-Location bei einer Laguna-/Makiling-Tour. Wer Baden & Action sucht, ist an den Hot-Spring-Resorts im Umfeld von Los Baños besser aufgehoben – und genießt den Alligator Lake lieber vom Rand aus.

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Ambuklao Stausee – Ein Meisterwerk philippinischer Ingenieurskunst in den Bergen von Benguet

Wer in die Cordillera-Region reist, stößt früher oder später auf ein beeindruckendes Bauwerk, das nicht nur eine wichtige Rolle in der Stromversorgung des Landes spielt, sondern auch landschaftlich ein echtes Highlight darstellt: den Ambuklao Dam mit seinem Wasserkraftwerk.


Bildnachweis: https://www.beautyofthephilippines.com/

Der Ambuklao-Damm liegt in der Provinz Benguet, etwa 36 Kilometer von Baguio City entfernt, mitten in der malerischen Berglandschaft Nord-Luzons. Errichtet wurde er zwischen 1950 und 1956 als Teil des großen Plans, die reichlich vorhandenen Wasserressourcen der Cordilleras zur Energiegewinnung zu nutzen. Mit seiner Höhe von über 130 Metern und einer Länge von fast 400 Metern galt er bei seiner Fertigstellung als einer der größten Staudämme in Südostasien.


Bildnachweis: https://www.beautyofthephilippines.com/

Funktion und Bedeutung

Der Damm staut den Agno River und bildet den Ambuklao-Stausee. Das angeschlossene Ambuklao Hydroelectric Plant dient vor allem der Stromerzeugung durch Wasserkraft, leistet aber auch einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz in den tiefer gelegenen Regionen von Pangasinan. Ursprünglich hatte das Kraftwerk eine Kapazität von rund 75 Megawatt, wurde jedoch nach einer umfangreichen Modernisierung, die 2011 abgeschlossen wurde, auf 105 Megawatt erhöht. Heute ist die Anlage wieder ein wichtiger Pfeiler der Energieversorgung auf Luzon.

Geschichte und Herausforderungen

Nach seiner Inbetriebnahme 1956 musste der Damm schon bald mit Naturgewalten kämpfen: Erdbeben, Sedimentation und starker Regen führten in den folgenden Jahrzehnten zu Einschränkungen des Betriebs. 1999 musste das Kraftwerk sogar komplett stillgelegt werden. Erst durch ein groß angelegtes Sanierungs- und Modernisierungsprogramm wurde es wieder zum Leben erweckt und 2011 offiziell neu eingeweiht.

Touristische Aspekte

Auch wenn der Ambuklao Dam in erster Linie ein technisches Bauwerk ist, hat er durchaus touristisches Potenzial. Der Stausee und die umliegenden Berge bieten eine beeindruckende Kulisse. Wer von Baguio aus einen Ausflug hierher unternimmt, kann die gewaltige Staumauer bestaunen, am Seeufer verweilen und die frische Bergluft genießen. Besonders interessant ist ein Besuch, wenn die Schleusen geöffnet werden und die Wassermassen spektakulär in die Tiefe rauschen.

In Kombination mit einem Abstecher zum Binga Dam – ebenfalls am Agno River gelegen – lässt sich eine spannende kleine Rundreise durch die Welt der philippinischen Wasserkraft unternehmen.


Bildnachweis: https://www.wikiwand.com/

Fazit

Der Ambuklao Dam ist weit mehr als nur ein Bauwerk aus Beton und Stahl. Er steht für den Willen der Philippinen, ihre natürlichen Ressourcen zu nutzen, für die Herausforderungen des Landes im Umgang mit Natur und Technik – und für die Schönheit einer Bergregion, die abseits der typischen Strände ein ganz anderes Gesicht der Philippinen zeigt. Wer sich für Technik, Natur oder Geschichte interessiert, sollte sich diesen Abstecher von Baguio aus nicht entgehen lassen.

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Ein Naturjuwel in Lanao del Norte

Lage und Status

  • Der Nunungan Lake liegt in der Gemeinde Nunungan, Provinz Lanao del Norte, Mindanao, Philippinen, eingebettet im Mount Inayawan Range Natural Park (MIRNP).
  • Das Gebiet wurde offiziell als geschützter Nationalpark anerkannt, unter dem Republic Act 11038 (“Expanded National Integrated Protected Areas System Law”).
  • 2023 wurde der Mount Inayawan Range Natural Park als 53. ASEAN Heritage Park (AHP) erklärt. Damit ist er demnach das 11. ASEAN Heritage Park in den Philippinen und der vierte in der Region X (Northern Mindanao).

Fläche und Topographie

  • Der Park umfasst rund 4.236 Hektar, verteilt auf etwa 25 Barangays (kleinere Verwaltungseinheiten) in Nunungan.
  • Er liegt auf Höhenlagen, die bis zu ~1.563 Metern über dem Meeresspiegel reichen.
  • In dem Parkgebiet befinden sich mehrere Seen (nicht nur Nunungan Lake allein), Wasserfälle, Höhlen und ausgedehnte Waldflächen.

Bedeutung und Ökologie

  • Als ASEAN Heritage Park ist das Gebiet von besonderer Bedeutung hinsichtlich Biodiversität, Ökosystemerhalt und als Wassereinzugsgebiet (Watershed).
  • Der Park beherbergt noch weitgehend intakte Waldgebiete, darunter Arten, die bedroht oder gefährdet sind.
  • Der See selbst spielt eine wichtige Rolle für die lokale Bevölkerung – etwa für Fischerei oder Kleinaquakultur. Viele Haushalte sind auf Fischfang oder andere Nutzungen des Sees angewiesen.


Bildnachweis: https://artsandculture.google.com/

Tourismus & Entwicklung

  • Es gibt Pläne und Initiativen, die Gegend als Öko-Kultur-Tourismus-Destination auszubauen. Dabei sollen Naturschönheit und kulturelles Erbe (Maranao-Kultur) integriert werden.
  • Vorschläge / Projekte sind unter anderem:
    • Straßenanbindungen verbessern (z. B. Zugang zum See)
    • Touristische Infrastruktur wie floating cottages / Ferienunterkünfte am Seeufer.
    • Spezielle Attraktionen wie Seilbahnen oder Zip-Line über Teile des Sees oder der Umgebung.
    • Förderung des Anbaus von „Wild Berries“ (wilde Beeren / Himbeeren etc.), was in Nunungan als eine potenzielle Spezialität gesehen wird.

Herausforderungen & Schutzmaßnahmen

  • Da der See und das umliegende Gebiet als wichtige Ressource dienen (Wasser, Fisch, Landwirtschaft, Ökosystemleistungen), gibt es ein hohes Interesse daran, die Nutzung nachhaltig zu gestalten.
  • Umweltmaßnahmen wie Wiederaufforstung (tree-planting), Umweltbildung, Gemeinschaftsprojekte sind aktiv.
  • Infrastruktur-Projekte müssen sorgsam geplant werden, um den empfindlichen ökologischen Gleichgewicht nicht zu stören (Erosion, Verschmutzung, invasive Arten etc.).

Touristische Highlights & Potenziale

  • Natur & Landschaft: Der See liegt in einem bewaldeten Gebirge, die Umgebung bietet Panoramablicke, frische Luft und relative Abgeschiedenheit. Ideal für Naturfreunde, Trekking, Vogelbeobachtung.
  • Kulturelle Aspekte: Die Region hat eine maranao Kultur. Lokale Traditionen, Handwerk, Lebensweise könnten Teil des Erlebnisses sein.
  • Outdoor-Aktivitäten: Bootfahren, Angeln, vielleicht leichtere Wanderungen, Beobachtung von Flora & Fauna.
  • Neuartige Attraktionen: Die oben erwähnten Projekte wie Zip-Line, Seilbahn, Umgehungsstraße rund um den See etc. könnten das Angebot erweitern.

Fazit

Nunungan Lake und der Mount Inayawan Range Natural Park sind ein vielversprechendes Beispiel dafür, wie Natur-, Kultur- und Umweltschutz zusammenspielen können. Der Park hat formal den Status eines ASEAN Heritage Parks erhalten, was seiner landschaftlichen und ökologischen Bedeutung Anerkennung verschafft. Gleichzeitig stehen noch viele Aufgaben an:

  • Sicherstellung einer nachhaltigen Entwicklung, die weder die Natur noch die lokale Kultur zerstört.
  • Ausbau der Infrastruktur (ohne Umwelt zu schädigen).
  • Beteiligung der lokalen Gemeinschaft – sie soll profitieren, nicht nur als Kulisse.
  • Bewahrung der Biodiversität, inklusive der Wälder, Seen und Artenvielfalt.

Wenn jemand von euch schon dort war oder plant, hinzugehen: Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie ist die Erreichbarkeit, wie sind Unterkünfte, sind Hinweise zu Guides etc. verfügbar?**

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Anchialine-Wunder auf Dinagat Island: Der einzigartige Lake Bababu

Der Lake Bababu auf der Insel Dinagat ist eines jener Naturwunder, die selbst viele Einheimische noch nicht kennen. Versteckt inmitten dichter tropischer Vegetation liegt dieser Süßwassersee im östlichen Teil der Provinz Dinagat Islands, nördlich von Mindanao. Was ihn besonders macht, ist nicht nur seine unberührte Schönheit, sondern auch seine geheimnisvolle Verbindung zum Meer.


Bildnachweis: Facebook - The Philippine Roadtrip

Lage und Zugang

Lake Bababu befindet sich auf der Hauptinsel Dinagat, unweit der Gemeinde Basilisa. Wer dorthin möchte, muss zunächst per Boot an die Ostküste fahren, meist zur kleinen Bucht von Bababu Beach. Von dort aus führt ein etwa 700 Meter langer Fußweg durch den Dschungel hinauf zum See – ein kurzer, aber schweißtreibender Aufstieg, der mit herrlichen Ausblicken auf das grün leuchtende Wasser belohnt wird.

Ein Anchialine-Gewässer – selten und faszinierend


Bildnachweis: https://www.tripadvisor.com.ph/

Lake Bababu ist ein sogenanntes Anchialine-Gewässer. Dieser Begriff beschreibt ein Binnengewässer, das keinen oberirdischen Abfluss hat, aber unterirdisch mit dem Meer verbunden ist. Solche Seen findet man weltweit nur an wenigen Orten – meist in Kalksteinregionen, wie sie auf Dinagat vorkommen.

Ein unterirdischer Tunnel von etwa 180 bis 200 Metern Länge verbindet den See direkt mit dem Meer. Durch diese natürliche Passage gelangt Meerwasser ins Seeinnere und mischt sich dort mit Süßwasser, das von Regen und Grundwasser stammt. So entsteht ein leicht brackiges Wasser, das sich in Schichten trennt: oben Süßwasser, unten salzhaltigeres Wasser.

Diese Kombination schafft ein einzigartiges ökologisches Gleichgewicht. In den Tiefen des Sees leben spezialisierte Organismen, darunter kleine Garnelen und Krebse, die sich an diese besonderen Bedingungen angepasst haben. Für Taucher und Höhlenforscher ist Lake Bababu daher nicht nur ein Abenteuer, sondern auch ein seltener Einblick in eine komplexe, halbsalzige Unterwasserwelt.


Bildnachweis: https://www.tripadvisor.com.ph/

Natur und Atmosphäre

Rund um den See herrscht fast mystische Ruhe. Hohe Kalksteinfelsen, tropische Bäume und das leise Rascheln der Blätter schaffen eine Atmosphäre, die an einen Ort jenseits der Zeit erinnert. Es gibt keine Restaurants, Resorts oder Touristenmassen – nur Natur pur. Besucher bringen meist selbst Proviant mit und nehmen ihren Müll wieder mit, um die fragile Umgebung zu schützen.

Legenden und Geschichten

Wie viele Orte auf Dinagat ist auch Lake Bababu von Legenden umrankt. Die Bewohner erzählen von Geistern, die den See bewachen, und von einem alten Schatz, der in seinen Tiefen verborgen liegt. Manche glauben, dass das Wasser heilende Kräfte besitzt – wer darin badet, solle innere Ruhe finden und von negativen Energien befreit werden.

Tipps für Besucher

  • Beste Reisezeit: Trockenzeit von März bis Juni, da die Wege dann besser begehbar sind.
  • Ausrüstung: Feste Schuhe, Trinkwasser, Sonnenschutz und ggf. eine wasserdichte Kamera.
  • Respekt vor der Natur: Keine Seife oder Chemikalien im Wasser verwenden, keinen Müll zurücklassen.
  • Lokale Führer: In Basilisa oder Bababu Beach stehen einheimische Guides zur Verfügung – sie kennen die Wege und erzählen oft interessante Geschichten über den Ort.

Fazit

Lake Bababu ist ein eindrucksvolles Beispiel für die geologische und biologische Vielfalt der Philippinen. Als Anchialine-See verbindet er auf faszinierende Weise Süß- und Salzwasser, Land und Meer, Wissenschaft und Legende. Wer Dinagat besucht, erlebt hier keinen touristischen Hotspot, sondern einen Ort der Stille, des Staunens und der Verbindung mit der Natur.

Ein verstecktes Paradies – und vielleicht einer der letzten Orte, an denen man noch spüren kann, wie unberührt die Inselwelt einst war.

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