Trepang – Die begehrten Seegurken der Philippinen
Wenn man an kulinarische und medizinische Schätze der Philippinen denkt, kommen den meisten vermutlich Mangos, Fischsaucen oder Heilpflanzen in den Sinn – aber hast Du schon einmal von „Trepang“ gehört?
Trepang, auch bekannt als Seegurke oder auf Tagalog balat, ist ein faszinierendes Meereslebewesen, das nicht nur eine bedeutende Rolle im marinen Ökosystem spielt, sondern auch in der traditionellen asiatischen Küche und Medizin einen enorm hohen Stellenwert hat. Besonders spannend: Auf den Philippinen gibt es einige endemische Arten, also Seegurken, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt – und die aufgrund ihrer Qualität auf dem internationalen Markt sehr begehrt sind.
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Was sind Trepang überhaupt?
Trepang gehören zur Klasse der Stachelhäuter (wie auch Seeigel und Seesterne) und leben meist am Meeresboden tropischer und subtropischer Gewässer. Sie sehen auf den ersten Blick eher unscheinbar aus – wie gummiartige, längliche Würste –, doch ihr Inneres hat es in sich. Besonders im asiatischen Raum gelten sie seit Jahrhunderten als Delikatesse und Heilmittel.
Vorkommen auf den Philippinen
Die philippinischen Gewässer – insbesondere rund um Palawan, Mindanao, die Visayas und die Sulu-See – beherbergen zahlreiche hochwertige Seegurkenarten. Manche davon sind extrem selten und durch ihre Lebensweise eng an lokale Bedingungen gebunden. Diese endemischen Arten sind daher besonders wertvoll und stehen in Teilen bereits unter Schutz.
Trotzdem werden sie vielerorts gesammelt – teils nachhaltig, teils leider auch illegal. Der Export in Länder wie China, Südkorea oder Japan boomt, da dort die Nachfrage nach naturbelassenen, wild gefangenen Seegurken stetig steigt.
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Bedeutung in der traditionellen asiatischen Küche
Getrocknete Trepang – auch als „bêche-de-mer“ bekannt – gelten in der chinesischen Küche als Luxusgut. Sie werden in Suppen, Eintöpfen oder mit Meeresfrüchten zubereitet und wegen ihrer gelatinösen Konsistenz geschätzt. Der Geschmack selbst ist eher neutral, aber die Trepang nehmen hervorragend Aromen auf und liefern eine besondere Textur.
In gehobenen Restaurants in Hongkong, Shanghai oder Singapur zahlen Gäste mehrere hundert Dollar für eine Portion besonders hochwertiger philippinischer Seegurken.
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Heilwirkung und Anwendung in der traditionellen Medizin
Trepang werden nicht nur gegessen, sondern auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verwendet. Ihnen wird eine Vielzahl an positiven Wirkungen nachgesagt:
- Entzündungshemmend
- Stärkung des Immunsystems
- Förderung der Wundheilung
- Linderung bei Gelenkproblemen und Arthritis
- Verbesserung der Libido und Fruchtbarkeit
Diese Effekte sind wissenschaftlich nicht alle eindeutig belegt, aber in der Volksmedizin Asiens seit Jahrhunderten fester Bestandteil.
Nachhaltigkeit und Schutz
Die zunehmende Nachfrage bringt jedoch auch Probleme mit sich. In einigen Regionen werden die Bestände bereits durch Überfischung bedroht. Zudem sind manche Fischer nicht ausreichend über die Bedeutung nachhaltiger Ernte informiert oder gezwungen, aus wirtschaftlicher Not heraus auch junge, noch nicht fortpflanzungsfähige Tiere zu sammeln.
Daher setzen sich lokale Organisationen, Tauchgemeinschaften und auch die philippinische Regierung vermehrt für eine kontrollierte Bewirtschaftung und den Schutz bestimmter Arten ein. Es gibt sogar erste Aquakultur-Projekte, bei denen Seegurken nachhaltig gezüchtet werden – mit Erfolg!
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Fazit
Trepang sind ein spannendes Beispiel dafür, wie biologische Vielfalt, traditionelle Heilkunde und internationale Märkte miteinander verwoben sind. Die Philippinen besitzen mit ihren endemischen Seegurken ein maritimes Juwel, das weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzt wird – aber auch geschützt werden muss.
Wenn Du also das nächste Mal am Strand unterwegs bist oder beim Schnorcheln ein merkwürdiges, wurstähnliches Wesen am Meeresboden siehst – vielleicht hast Du gerade einen echten kulinarischen Schatz entdeckt!