Wie leisten sich die Filipinos das Leben?

Wie die Pinoys das mit der Preisentwicklung machen ist mir auch ein Rätsel! Ist schon krass…

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Läuft viel über Schulden und aus dem Ausland kommt viel Geld, ohne das irgend was hinterfragt wird.
Sehe das ganz genau bei meiner Familie hier.
Die eine Karre ist noch nicht mal doppelt und dreifach abbezahlt, wollen sie schon wieder die nächste kaufen.
Aber sonst fehlt überall das Geld hinten und vorne. :roll_eyes:
Pinoys fahren halt gerne und sehen das Auto als Zeichen ihres Aufstieges und Status an.
Da fällt das auf fruchtbaren Boden.

Unser Geldverleiher in der Familie sagt, Geschäft brummt, noch nie waren die Pinoys hier so verschuldet wie heute.

China u. Japan haben massive Überproduktionen bei KFZ und drücken die nun nach SOA in die Märkte.

Durch den anziehenden Fachkräftemangel wird indirekt alles noch viel teurer werden.

Irgendwelche Geschäfte werde ich hier sicher nicht machen.
Aber wo man besser aufgehoben ist, hier oder in Europa, da bin ich mir inzwischen nicht mehr sicher.
Was ich heute auf ntv gelesen habe, da kommt bei mir der Verdacht auf, dass sich Putin und Trump verbrüdern und Resteuropa der neue Feind von den Zweien ist.

Führt etwas vom Thema weg, aber ein befreundeter Australier in La Union hat nach 30 Jahren die alte Heimat in Down Under wieder als Rückzugsgebiet im Auge. Er bekommt mit, wie sich der ganze Norden der Philippinen (und nicht nur der) wegen China und Taiwan in einen Hotspot verwandelt. :person_shrugging:

Dass Du niemanden findest der Dir die Mauer verputzt würde ich persönlich jetzt nicht „Fachkräftemangel“ nennen

:wink:
In meiner Branche ist es derzeit recht ausgewogen bei relativ gutem Gehaltsniveau sobald man was kann. Einstieg ist so um die 30k aber man kann relativ schnell zulegen wenn man blickig ist. Die ich kenne kaufen aber zumeist keine Autos, die investieren ihre Kohle unter Ertragsgesichtspunkten und fahren Angkas.

Der Fachkräftemangel ist halt hier bei uns zumindest derzeit Realität.
Immerhin, der Säufer nebenan kann gut Bäume fällen.
Das mache ich nicht mehr selbst, so lange die Motorsäge nicht da ist.
An der Nordmauer aussen ist mal wieder ein Baum zu nah und zu groß geworden.

Du hast irgendwo auch geschrieben, dass es besser in der Stadt zu leben sei als in der Provinz, weil du da Arbeit hast.
Verständlich, müßte ich Geld verdienen, würde ich auch eher in die Stadt gehen.
Ich muß aber kein Geld verdienen.
Daher Provinz, wo man wesentlich billiger lebt.
Land, Haus wesentlich weniger kostet.
Warum sollte ich mir den Vorteil entgehen lassen?

Ich war das bestimmt nicht… Kann nur @Sir_Pogi gewesen sein… :thinking:

Ja, den meinte ich auch.

Statistisch tragen die Transferzahlungen der philippinischen Arbeitsmigranten (OFWs) zwar nur 10 % des BIP bei. Gefühlt und inoffiziell sind es jedoch m.E. deutlich mehr, da fast jede Familie über die weitläufige Verwandtschaft einen „Auslandsstützpunkt“ hat, der den Konsum in den PHP entsprechend ankurbelt (Häuserbau, Autos etc.). Ohne diese Transferzahlungen würde die phil. Wirtschaft wohl bald zusammen brechen.
Ich sage immer, Deutschland exportiert seine Autos und Maschinen, die Philippinen ihre Arbeitskräfte :laughing: Allerdings sind die sozialen Auswirkungen der Arbeitsmigration natürlich kritisch zu sehen, wie Verlust von Fachkräften, die Trennung der Familien. ​

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Und die Abhängigkeit von einzelnen „Besserverdienenden“ im Ausland. Da könnten die anstehenden Ausweisungen aus den USA auch Folgen haben… :thinking:

Aber viele dieser Zahlungen kommen ja auch von Fil-Ams, die offiziell dort wohnen und arbeiten.
Die Anzahl der nicht registrierten Filipinos beträgt wohl auch um die 300.000, wärend die Filipino-Amerikaner, auch Fil-Ams genannt, die zweitgrößte asiatische Bevölkerungsgruppe in den USA sind.

Von diesen kommen wohl viel mehr Geldzahlungen auf die Inseln, als von den illegalen philippinischen Migranten.

Insgesamt mag das so sein, auch wenn Du @Guimaras da offenbar nur vermutest. Untersuchungen legen da etwas anderes nahe. Es gibt demnach viele inoffizielle Überweisungen und da gibt es sicherlich nicht nur steuerliche Gründe… :wink:

So oder so: Wenn genau deine Familie von diesem einen illegalen Arbeitsimmigranten lebt, dann hilft alle Theorie und Statistik sowieso nix. :person_shrugging:

Mir fällt jedenfalls auf, dass es relativ schwierig qualifizierte Fachkräfte oder Handwerker für Häuserbau, Reparaturen, Elektroarbeiten etc. zu finden. Ist das vielleicht schon eine Folge der Arbeitsmigration von den dortigen Fachkräften? Kanada scheint ja für viele Filipinos das Traumland zu sein.

Der sogenannte „Brain drain“ ist auf den Philippinen sicherlich ein großes Problem. Aber auch von über 20 Jahren konnten wir kaum jemanden finden, der z.B. im Bereich Elektroinstallation auch nur ansatzweise als Fachkraft durchgehen konnte.

Der Fehler ist die mangelnde systematische Ausbildung, und das von Anfang an. Beispiel: der Bub studiert „Automotive Engineering“, aber wenn ich ihn (weil sein Mopped nicht läuft) frage ob er den Vergaser gereinigt hat zeigt er mir Lappen und Bremsenreiniger. Der Vergaser funkelte in der Sonne wie neu. Verstopft war er immer noch.

Allerdings hat er sich selbst noch bei TESDA angemeldet, um praktisches Wissen zu bekommen, und seitdem er im OJT arbeitet, kümmert er sich auch präventiv um sein Fahrzeug.

Aber man sieht das schon öfter, es werden die Dinge mechanisch nachgemacht ohne die Prinzipien verstanden zu haben - die werden einfach nicht gelehrt, oder in einer Weise dass sie nicht verstanden werden. Bei den einfachen Sachen wie Holz in Kistenform bringen ist das auch egal(er), aber wenn es um Strom oder Wasser geht, dann wird das ganz schnell zum Problem.

Auf der anderen Seite will niemand professionelle Arbeit bezahlen. 500 Peso am Tag, da bekommt man auch nur den Gegenwert. Wenn man mehr ausgibt, gibt es eine Wahrscheinlichkeit von nicht null, dass man genau das Gleiche, nur für viel mehr Geld bekommt.

Ein Bekannter lachte letztens, als ich meinte, es wäre schön jemanden zu finden, der von selbst drauf kommt, alle Lichtschalter in einem Raum in der gleichen Höhe zu montieren. Das könne eine Weile dauern, so jemanden zu finden.

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Das geht schon. Als ich mein kleines Häuschen baute, erläuterte ich Maria, dass ich wohl viele Dinge auch „philppinisch“ sehen kann, aber es auch ein paar Dinge gibt, da wird sich mein deutscher Hintergrund nicht austreiben lassen.

So auch bei der Anordnung von Lichtschaltern und Steckdosen.

Also erklärte sie dem Vorarbeiter das ich echt wütend werde, wenn die ganzen Schalter und Dosen nicht montiert würden, wie von mir eingezeichnet. Und es hat auch fast zu 100 % geklappt - nur im Bad nicht.

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Die Remittances „finanzieren“ aktuell wohl ca. 2/3 des Handelsdefizit der Philippinen; in der Vergangenheit lag der Anteil noch deutlich höher aber das Handelsdefizit nimmt leider zu, da die Importe stärker steigen als die Exporte.

https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/phl/philippines/trade-balance-deficit

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So sehe ich das auch, diese Zahlungen werden ja nicht erfasst. Deshalb halte ich 10% des BIP für deutlich zu niedrig. Mir ist es auch nicht ganz klar wie die Philippinos mit den extremen Preissteigerungen der letzten Jahre zurecht kommen können. Wenn ich in den Metro Supermarkt gehe, zahle ich oft die gleichen Preise oder sogar mehr als in Deutschland. Es ist wohl ein komplexes System aus Schulden, Unterstützung durch die Familie und Geschäften die wir nicht verstehen.