Am ersten September fängt auf den Philippinen die Weihnachtszeit an!
Pünktlich ab Mitternacht wird im Radio und überall auf den Straßen wieder von einem ‚Lars Krismes‘ im ‚Verließ Navidad‘ gesungen und in den festlich beleuchteten Mails (wie hier in der MoA im September 2023) strapazieren Kappellen - zusätzlich über die Dauerberieselung via Lautsprecher - im Gleichschritt und mit eifrigem Lärm die Gehörgänge der Besucher mit eben jenem Liedgut…
Tipp… einen Logenplatz bekommt man auf der Terrasse des „Chili’s“, wo bei einem kühlen Bier die Shopping-Tour der Gattin gar nicht lange genug dauern kann…
Ich wette, dass ich am 1. September eine Textnachricht mit „Merry Christmas“ als erstes geschickt bekomme, oder am Anfang des Videocalls es als erstes mal gesagt wird.
Diesen ganzen Weihnachtsrummel finde ich einfach nur nervig, bin immer froh, wenn es vorbei ist. Auch in DE, ganz besonders auf den Phils. An eine Weihnachtszeit auf den Phils denke ich aber gerne zurück.
Wir hatten ein Häuschen in einem Vorort von Dumaguete gemietet, rein philippinische Nachbarschaft.
Der Dezember kam und mit ihm die Christmas Singers, sprich die zahlreichen Kinder der Nachbarschaft. Einige kannte ich ja schon. Was tun? Gar nichts geben? Nee, ich mochte sie doch. Nur ab und zu was geben? Geht nicht, so viele enttäuschte Kindergesichter will ich nicht sehen.
Ich habe dann für jeden Tag 2 Beutel mit Bonbons oder kleinen Lutschern gekauft. Das war das Limit. War alles verteilt hieß es „Tschüss bis morgen“. Die Nachbarstochter hat aufgepasst, dass sich keiner zuviel genommen hat und dass auch die ganz Schüchternen und die Nachzügler ihren Teil bekommen haben. Ich konnte die Kinder nicht alle auseinanderhalten.
Alles lief wunderbar, wir hatten jede Menge Spaß zusammen.
Ich hab auch nur einmal gesagt, dass mich das Bonbonpapier vor dem Tor nervt, dass ich das hässlich finde. Oh, Bonbons in Gefahr. Problem gelöst
Ich muss gestehen, dass ich auch immer ganz schnell rausgelaufen bin, damit ich mir das Gejaule nicht lange anhören musste
Mir ging in der Provinz der Weihnachtsrummel ziemlich auf die Nerven. Zumal es dort so war, dass Leute ungefragt zu Besuch kamen und dann auch über Nacht blieben. Im Grunde also ohne Vorwarnung (Ansonsten habe ich Besuch gerne, ich möchte diesen aber persönlich kennen). Nichts für mich. Sorgte bei uns zu Hause für etwas Verstimmung.
Wir haben dann beschlossen, ab sofort über Weihnachten mit den Kids nach Bohol an einen recht abgelegenen Ort zu reisen. Viel Natur, Tiere, ein paar Tage rustikales Leben. War sehr schön.
Gaisano bei uns in Mambajao hat schon gestern auf X-Mas umgestellt. Die roten Zipfelmützen kommen aber erst am Sonntag.
Was soll’s? Ohren zu und unten durch.
Hmm… ich kann wohl nicht am Sonntag anfangen, den Baum auszustellen… die Gattin will erst das neue Sideboard platzieren… und jenes wird erst in der nächsten Woche geliefert… so Gott will… (ein Insider)
(hat die Gattin - entgegen meiner ausdrücklichen Anweisung - nämlich schon fast (bis auf 2 k PHP) vollständig bezahlt… da sinkt der (Arbeits)Eifer normalerweise ins Bodenlose…)
Bei meiner ersten Xmas-Reise musste ich als Sänger mit auf Tour … die armen Filipinos … fein wie sie nun mal sind, gab es keine Stockhiebe. Wahrscheinlich waren sie überrumpelt worden …
Oha, erinnere mich nicht daran. Das ist absolut NICHT zu ertragen.
Dann lieber den hier. Nur meint meine Frau immer, den meisten Filipinos würde dazu jedes Verständnis fehlen.
Vermutlich hat Sie recht.