Unterstützung bei der Pflege in Europa durch Pinoys

Das Thema kam in einem anderen Thread auf, passte aber dort nicht mehr hin.

Gibt es praktikable Modelle, wo Pinoys in Europa (DACH oder sonstwo) bei der Pflege helfen könnten? Wäre das auch innerhalb der Familie möglich?

Offenbar gibt es da unterschiedliche Meinungen, aber man darf ja diskutieren.

Ausgangspunkt war diese Anmerkung von @Mindanao:

Daher holen meine Frau und ich in den nächsten Jahren junge bereits einschlägig ausgebildete Familie nach Europa, Dt, so dass ich dann dort auch gepflegt werden könnte, auch meine Frau, wenn es so weit käme.
Sehe das bei meinen Eltern, es gibt ein Alter mit Einschränkungen, da will ich mit Sicherheit nicht mehr auf den Phils sein.
Bei mir in der Familie sind im hohen Alter alle dement geworden, da hat man keine Möglichkeit mehr irgendetwas mit zu entscheiden, das halte ich für eine gefährliche Situation, wenn man dann noch auf den Phils lebt.

Genau da haben wir ja das Potential, das wir jetzt heben wollen. Wie bereits mehrfach erwähnt, ich investiere mein Geld lieber in meine philippinische Familie als in ein Pflegeheim.
Ich bin heute froh, dass ich nicht den Fehler gemacht habe, wie es immer wieder im anderen Forum gepredigt wurde, dass man mindestens 2 Inseln Abstand zur Familie haben sollte, sondern wohnen nur ca. 4km entfernt. Heute kenne ich daher die philippinische Familie ganz genau und weiß wem ich vertrauen kann und wem nicht.

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Ein interessanter Gedanke. Kam mir bis jetzt nie, und ist bestimmt eine gute Alternative

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Also das was ich von meiner Tante hier in Deutschland an der Pflege im Heim in Deutschland mitbekomme, ist sterben die viel menschlichere Option, hier ist gar nichts davon „Weltklasseniveau“, eher das Gegenteil

Lg

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Meine Frau hat 11 Jahre in der Pflege in Dt gearbeitet, zumindest sterben die nicht schmerzschreiend.
Das war bei ihrem Vater hier ganz anders. Keines der schmerzlindernden Mittel hat geholfen die es hier auf den Phils gibt.

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Morphium - der beste Wirkstoff in der Sterbebegleitung - gibt es auch auf den Pinas überall… das Problem ist neben dem Preis allerdings, daß viele Ärzte hier - aus welchen Gründen auch immer - Morphium nicht oder nur sehr selten verschreiben wollen!

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Ja, die Erfahrungen machten wir 2005 auch. Schmerzmittel für 600 Euro haben nix gebracht und Morphium kriegt man nicht.

@Pusa @Mindanao

Eine der Schwestern meiner Frau erweitert aktuell ihre Krankenschwester Ausbildung, damit sie da die richtigen Abschlüsse vorweisen kann.

Ihr Mann könnte als Mechaniker etc. wesentlich mehr verdienen, aber als Krankenschwester bekommt man halt das entsprechende Visum.

Beide haben auch schon auf den Philippinen einen Foreigner gepflegt, also könnte das doch langfristig durchaus eine Perspektive sein.

Ich denke schon.

Ich hatte heute eine Diskussion mit meiner Frau über eine Vietnamesin (politischer Flüchtling). Sie arbeitet hier, hat eine sehr gute finanzielle Situation und ist Single. Sie macht sich Gedanken über die Phils, ob sie sich auf den Phils eventuell niederlassen soll, wenn mal Pflege notwendig sein soll.

Die hier genannten Kosten stellen kein Problem für diese Frau dar. Habe mal irgendwo 2000 - 3000 € /Monat gelesen.

Nur in ihr Heimatland will (und kann) sie nicht zurück. Die Philippinen wären ideal für sie … meine ich mal.

Ich bleibe am Thema dran.

Wie gesagt, mir geht es um die Pflege in Europa. Das wird perspektivisch immer schwieriger und ein Pflegeheim ist selbst bei höchsten Standards ein Horror…

Und ich lasse mich lieber von der Familie pflegen, als von Fremden, aber vielleicht ist das ein Denkfehler.

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OK … war dann im falschen Film … sorry … :slight_smile:

Auch wenn es etwas über das eigentliche Topic hinausgeht, m.E. sollte man nicht vergessen, dass zwei Seiten dazu gehören. Ich kann nicht von den Kindern erwarten, dass sie mich später pflegen. Meine Mutter war letzten Winter übergangsweise im Pflegeheim. Natürlich gibt’s Schöneres, aber so schlecht war es nicht. Meine Mutter ist wieder zu Hause, also haben meine Geschwister und ich damit jetzt so Einiges zu tun. Und sie ist kein Pflegefall, trotzdem fällt genug Arbeit an.
Während dieser ganzen Zeit ist mir klar geworden, dass ich von den Kindern nicht verlangen kann und will, dass sie sich um meine Pflege kümmern.
Aber wie gesagt, dass hier weiter zu diskutieren würde den Rahmen sprengen.

Eine Filipina zur Pflege einer Person nach D. zu holen, halte ich für nicht praktikabel. Oder ist ein Arbeitsmodell wie bei manchen polnischen "Pseudo-Pflegekräften gemeint? Also 24 Stunden, 7 Tage die Woche immer verfügbar sein? Nein, da bräuchte es mindestens 3 Pflegekräfte. Plus Urlaub, Zahlung bei Krankheit etc. Ansonsten ist es schlicht Ausbeutung.

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Ich sehe es irgendwie wie @Wumk . Es hört sich gut an, aber in der Praxis wird es dann schwieriger.

Sowas kann auf Zeit funktionieren, aber nicht über Jahre. Es überfordert doch den Einzelnen.

Allerdings, irgendwas muss passieren, die Bevölkerung wird immer älter, die Geburtenrate geht runter. Kein Land kann unter den Bedingungen auf Dauer die Altenpflege stemmen. Ich rede noch nicht mal von Geld, das ist wieder eine ganz andere Spielwiese.

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Zunächst mal ein paar Gedanken zum Thema Pflegeheim. Mein Vater ist in einem der teuersten Heime für Demenz überhaupt. Und trotzdem ist das dort furchtbar, zumindest aus meiner Perspektive.

Die sind ja alle nicht mehr komplett bei sich, wenn auch in verschiedenen Stadien. Da gibt es wirklich alles, da hält sich der Eine für einen Piloten, obwohl er nie ins Cockpit durfte. Spinner vielleicht, ja, aber es sind halt arme kranke Menschen.

Das merkt man dann halt selbst gar nicht mehr, dass ist das Problem.

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„Ausbeutung“? Echt jetzt, geht es auch eine Nummer kleiner? Über das konkrete Modell habe ich mir ja selbst noch keine Meinung gebildet, wir reden ja drüber.
In meinem Fall reden wir über ein Paar, welches selbst zusammen bereits jemanden betreut hat, der aber auch im Rollstuhl saß.

Wie das dann in Europa funktionieren könnte, ist eine andere Frage. Außerdem bin ich ja noch fit und meine Frau auch. Von meinen Kindern möchte ich da nichts erwarten, da gehe ich konform.

Aber man könnte die Weichen schon so stellen, dass der Clan hier etwas grösser wird und man sich gegenseitig helfen kann. So war es auf den Philippinen auch, da haben wir über Jahre alle gut zusammengearbeitet.

Schwierig ist es halt, wenn man mit der Familie nicht kann oder die Partnerin auch mit der Familie nicht kann, dann gibt es diese Option nicht.

Der erste Schritt ist überhaupt erst mal, einen legalen Zugang zu bekommen und das wirtschaftlich auch vernünftig aufzusetzen. Wie man das später dann im Detail ausgestaltet, ist eine andere Frage. Aber dazu muss man auch etwas undeutsch und weniger bürokratisch denken.

Ich sag mal so, alles eine Frage wie intensiv die Pflege wäre?

In den oben von Dir zitierten Fällen müsste eine intensive Betreuung notwendig sein. Das schafft aber eine Person nicht alleine.

Wenn Geld keine Rolle spielen sollte, und der Staat einwilligt wird das wohl möglich sein.

@Wumk hat oben von 3 Personnen gesprochen. Ist nicht falsch, wenn man alles einrechnet u.a. Urlaub, selber krank werden usw.

Selbst bei Mindestlohn + Sozialversicherungen wird das eine hohe Summe …

Es geht aber nicht um einen konkreten Fall, sondern um Optionen für das eigene Alter. Und das kennen wir wohl noch nicht, oder?

Das Beispiel Demenz kam ja nur im Zusammhang mit Pflegeeinrichtungen und ob man da generell sein möchte oder nicht.

Man kann sich übrigens gegenseitig helfen und unterstützen, ohne gleich komplett den Staat ins Boot holen zu müssen. Nennt sich auch deshalb „Familie“… :man_shrugging:

Mal abgesehen davon, dass es erlaubt werden würde, ich kenne einen Fall, wo eine Schwester eingeflogen wurde (Visa ?) um den kranken Ehemann zu pflegen … also Dein konktreter Fall … hier handelte es sich um eine temporäre Aushilfe … also je nach Fall, eine gute Option

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Ich bin seinerzeit extra aus Berlin zurück „nach Hause“ gezogen, habe meine Frau Nummer vier zurückgelassen, die nicht weg wollte und habe meine demente Mutter bis zu ihrem Tod über drei Jahre lang im Elternhaus ganz alleine - nur mit der Unterstützung eines Pflegedienstes (den ich ständig kontrollieren musste) - betreut… meine Brüder wollten sie ins Heim abschieben und nichts damit zu tun haben… dabei war doch ich das schwarze Schaf der Familie gewesen, und meine Mutter war in ihrem Leben eine bösartige Person gewesen, die keine Menschen mochte, außer ihren jüngsten Sohn, der früh an Krebs verstorben war…

Selbst bis heute, wo die Erinnerungen an die Entbehrungen langsam verblassen, kann ich das jedoch niemanden - selbst mit der liebsten Mutter - wirklich zur Nachahmung empfehlen…

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