Gin, Brandy, Rum… Spirituosen sind beliebt auf den Philippinen.
Die Philippinen sind sogar einer der grössten Rumproduzenten der Welt. Ähnlich bei Gin und Brandy.
Beim Rum ist Tanduay natürlich der Platzhirsch, der Erfolg von Don Papa hat die Philippinen in den letzten Jahren auch international auf die To do Liste von Rum Freunden gebracht.
Trinkt ihr Rum und wenn ja, welchen?
Wie sieht es mit Gin, Brandy und anderen Spirituosen aus?
Frage am Rande: Gibt es Besuchsmöglichkeiten in Brennereien?
Don Papa ist ein komplett synthetisches, im Sinne von designtes, Produkt, das von Anfang an für den globalen Markt entworfen wurde. Der Verkauf auf den Philippinen diente m.E. nur als Imagekampagne. Philippinen v.a. deshalb, weil es ein in der Rum-Branche international praktisch noch nicht besetztes Narrativ war.
„Erfunden“ hat Don Papa der ehemalige Marketingchef von Rémy Cointreau, Stephen Carroll. Gebrannt wird das „rumähnliche Getränk“ (es gibt Labortests, die ziemlich viel Glycol und ich glaube auch Vanillin ausweisen), soweit mir bekannt irgendwo in Lohnfertigung.
Genial ist zugegebener Maßen das von Stranger&Stranger entworfene und inzwischen für zahlreiche Produktvarianten variierte Flaschenetikett. Die renommierte Agentur hat u.a. auch das Etikett für den „Kraken Rum“ gestaltet.
Mein Ding ist Don Papa, zumindest geschmacklich, nicht. Unter Marketinggesichtspunkten allerdings eine sehr interessante Geschichte. Mit den Philippinen hat das Ganze allerdings m.E. nur am Rande zu tun.
Ja die Marketing-Idee hat schon was - der Slogan: „The Spirit of Don Papa lives on in all of us“
Der „Namensgeber“ ist ja Don Papa, eigentlich Dionisio Magbuelas, seinen Landsleuten besser als „Papa“ Isio bekannt, der zunächst Vorarbeiter einer Zuckerplantage und später Heiler, Schamane und vor allem Rebell war.
Er trug als Anführer einer Rebellengruppe entscheidend zur Befreiung von Negros von der spanischen Herrschaft bei.
„Don Papa Rum verkörpert somit Unabhängigkeit und den Sinn für Gerechtigkeit, Werte, die „Papa“ Isio vertrat und durchsetzen konnte“ - so jedenfalls sagt der Marketingmann.
Die Rum-Marke wird seit ihrer Gründung 2011 traditionell aus Zuckerrohr hergestellt, das lokal auf Negros - auch Sugarlandia genannt - angebaut wird. Die Brennerei befindet sich auf der Insel Negros, am Fuße des Mount Kanlaon und der Rum reift dann in amerikanischen Bourbon-Barrels sowie in spanischen Rioja-Weinfässer für mindestens 7 Jahre.
Dass die Marke jung ist, von einem Kenner der Branche gegründet wurde und gutes Marketing macht, ist ja bekannt.
(Achtung, es folgen generierte Übersetzungen mit Hilfe von https://translate.google.com, die Originaltexte sind im Link).
Als wir bei der nicht weit entfernten Destillerie ankommen, sind unsere Kater (und unser Vertrauen in die Verkehrssicherheit) verschwunden. Ein Lastwagen entleert gerade seine Eingeweide voller frisch geschnittenem Zuckerrohr von den Feldern in eine Grube, die zur Fabrik transportiert werden soll. Wenn man zur richtigen Zeit ankommt, kann man buchstäblich den Zucker in der Luft schmecken, wenn das Rohr auf den Beton trifft. Die Ernte wird dann langsam hineingefahren, um in Zucker umgewandelt zu werden. Die Melasse – der dicke, braune Sirup, der übrig bleibt, wenn der Zucker aus dem Zuckerrohrsaft extrahiert wurde – wird nicht umsonst „schwarzes Gold“ genannt. Rinnen des Zeugs kreuzen den Fabrikboden auf seinem Weg zu Destillierkolonnen und später zu Holzfässern, die ihm seinen charakteristischen weichen Geschmack verleihen. Auch hier ist die koloniale Vergangenheit der Philippinen spürbar. Dies ist die spanische Methode zur Rumherstellung und unterscheidet ihn von anderen Sorten auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel der französischen in der Karibik, die direkt aus Zuckerrohr hergestellt wird und tendenziell frischer und leichter ist, oder der englischen Art, bei der Kupferbrennblasen und -fässer zur Reifung verwendet werden und würzig und dunkel sind.
Don Papa bezieht gebrauchte Fässer, die in Dingen wie Bourbon, Sherry und Portwein getränkt sind, um ihren Rum bis zu sieben Jahre lang reifen zu lassen, was jeder ihrer Mischungen einen unverwechselbaren Geschmack verleiht. Der ursprüngliche Don Papa-Rum, der 2012 auf den Philippinen und fünf Jahre später weltweit eingeführt wurde, wird in ehemaligen Bourbon-Eichenfässern gereift und mit Quellwasser vom Mount Kanlaon (dem lokalen aktiven Vulkan) gemischt. Bei einer Verkostung trinken wir ihn pur, um kräftige Noten von Vanille, Honig, kandierten Früchten und einem Hauch von Zitrusfrüchten zu schmecken. Don Papa 10, der weitere drei Jahre in einem wiederverkohlten Fass gereift ist, ist dunkler und kräftiger, mit einem Hauch von Trockenfrüchten und Kakao. Masskara, ihre neueste Mischung und meine Lieblingsmischung, wird im Topf destilliert und mit Calamansi (philippinische Limette) für Zitrus, Honig für Süße und Siling Labuyo (eine einheimische Chilisorte) für Schärfe und Würze angereichert. Andere Mischungen umfassen eine, die in vier verschiedenen Sherryfässern gereift ist, was zu einem trockenen, fast nussigen Aroma und einem weichen Abgang führt; eine andere wird fünf weitere Jahre in rubinfarbenen Ex-Port-Fässern gelagert und ist reichhaltig und mundfüllend. Es ist keine neue oder exklusive Technik – viele, wenn nicht alle Rumsorten und verschiedene andere Spirituosen werden auf diese Weise aromatisiert – aber man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Brennmeister bei Don Papa ständig innovativ sind. Puristen, schaut jetzt weg.
Für „echte“ Rumfreunde ist das also wohl Teufelszeug…
Aber wenn, dann in erster Linie welchen von Zapaca…
Don Papa ist mir eigentlich zu süß und auch mit dem erwähnten Kraken Rum kann ich nicht viel anfangen… alles zu weit vom Ursprünglichen entfernt…
Allerdings wird Don Papa hier in den „besseren Kreisen“ gerne dem Besucher - vor allem dem Foreigner - angeboten… zumeist auch noch in der hier leichter erhältlichen und billigeren Version „MassKara“… zugegeben… Das grüne Etikett macht richtig was her… und das ist sicher auch ein Grund für die Kaufentscheidung bei den Pinoys… daneben ist er auch NOCH süßer als die normale Version…
Wenn die Aussage in dem ersten von Sagadero verlinkten Artikel stimmt, wird Don Papa ja in der selben Destillerie wie Ginebra gebrannt. Das klingt nicht unplausibel, weil die Destille San Miguel und somit einem verlässlichen Kooperationspartner gehört. Auf der anderen Seite, wer Ginebra trinkt, der frisst auch kleine Kinder. Der billigste Fusel, den es auf den Philippinen gibt wäre nicht gerade das beste Aushängeschild für eine hochpreisige Spirituose, die sich die meisten Filipinos nicht leisten können. Das würde allerdings auch erklären, warum die Produktion nicht zu besichtigen ist.
Nachstehend ein kritischer Artikel zu Don Papa, der auch die Laborwerte thematisiert:
Aber jetzt bitte nicht missvertstehen, ich möchte niemandem den Spaß an Don Papa verderben. Die Geschmäcker sind nunmal verschieden und „spiced Rum“ hat ja durchaus eine lange Tradition. Ich finde allerdings, man sollte das Produkt dann nich einfach „Rum“ nennen (was bei den jüngeren Produktvariationen wohl auch nicht mehr der Fall ist).
Wobei, vielleicht schmeckt der in dieser Ausführung ja anders als die „Stubbie“ Flaschen, die es im Sari-Sari store gibt. Deine hat ja immerhin einen Schraubverschluss…
Ich habe immer ein paar Flaschen „four-by-four“ auf Vorrat im Hause… vor allem, um die Farmer, welche uns Obst (zumeist Mangos… grüne für die Gattin und gelbe, saftige für mich) und Gemüse (zumeist Blumenkohl, Weißkohl, Tomaten und Zwiebeln) von den umliegenden Feldern vorbeibringen, „standesgemäß“ bewirten und schnell wieder nach Hause schicken zu können…
Ach ja, den einfachen Tanduay Rum, am besten den weissen, den es z.B. bei SM für um die 100 Pesos gibt, nehme ich immer für „Pina Colada“, insbesondere bei den weiblichen Familienangehörigen sehr geschätzt.
Pina Colada Mix: Eine große Dose ungesüssten Annanassaft, drei bis vier Dosen Cream of Coconut, brauner Zucker zum süssen nach Geschmack (ich nehme ca. eine zeidrittel Kaffeetasse. Den Zucker mit etwas Wasser vorher zu Sirup kochen und abkühlen lassen. Alles gut mischen und kalt stellen. Zum servieren Rum auf Eis mit dem Pina Colada Mix auffüllen. - Kommt wie gesagt bei uns sehr gut an…
Don Papa bringt ja auch immer wieder „limitierte Spezialabfüllungen“ auf den Markt.
Seit 2022 gibt es den Don Papa Gayuma, der zunächst mehrere Jahre in Fässern aus amerikanischer Eiche reift und dann für sechs Monate in High-Toast-Fässer umgefüllt wird. Danach wird er für weitere drei Monate in Islay-Whisky-Fässern veredelt.
Lt. Marketingsprech ist er von der Insel Siquijor die auch als Hexeninsel bekannt ist, inspiriert. Der Name „Gayuma“ leitet sich von einem Liebestrank ab, der laut Geschichten von den Hexen der Insel Siquijor hergestellt wird. Legenden zufolge verliebt man sich beim Trinken in die Person, von der man den Gayuma bekommen hat.
Und damit ihr eurer Auserkorenen / eurem Auserkorenen auch diesen „Liebestrank“ schmackhaft machen könnt, gibt es natürlich auch einen Cocktail, „Kaluluwa“ genannt.
60 ml Don Papa Gayuma
10 ml würziger Stout-Sirup
2 Spritzer Orangenbitter
1 Tropfen Kochsalzlösung
Gekühltes Old Fashioned Glas
Die Zutaten in einem Rührglas vermengen und mit Eis auffüllen. Umrühren, bis sie gut gekühlt sind. Den Mix in ein gekühltes Old-Fashioned-Glas mit einem großen Eiswürfel abseihen, mit einer Orangenzeste und einer angebrannten Zimtstange verzieren.
Meine Frau kennt sich da besser aus, ich trinke ab und zu mal ein Bier.
Don Papa hab ich auf den Phils noch nie gesehen oder hat mir halt nix gesagt, daher übersehen.
In Dt im Kaufland im Angebot vor Jahren mal gekauft, ist halt süß.
10 Jahr Tanduay den schwarzen früher mit Cola getrunken.
Da ich aber seit nunmehr über 3 Jahre kein Zucker mehr konsumiere, ist das Geschichte.
Der ist sogar hier auf den Phils oft schwer zu finden.
In Manila allerdings kein Problem.
Aber bitte nur pur und ungekühlt,alles andere wäre eine kulinarische Entgleisung