Pinatubo - Touren auf den bekanntesten Vulkan der Philippinen

Wir sagen es gleich vorweg: Für uns ist der Pinatubo eines der ‚Must do‘-Reiseziele auf den Philippinen. Wer den spektakulären Krater mit seinem wunderschönen See nicht gesehen hat, war nicht wirklich auf den Philippinen. Und obwohl wir mit unseren Gästen immer wieder den Pinatubo erklimmen, sind wir jedes Mal aufs Neue beeindruckt.

Kein Wunder, wenn man sich überlegt, dass an diesem Ort der zweitgrösste Vulkanausbruch des 20. Jahrhunderts vor etwas über 30 Jahren mit unglaublicher Urgewalt die Philippinen und die Region erschütterte und das weltweite Wetter für einige Wochen veränderte.

Dabei hatte alles ganz ruhig angefangen. Über 600 Jahre hatte der Pinatubo nördlich von Angeles City geschlafen, bevor er sich im April 1991 mit leichtem Rumpeln aus der Tiefe und ersten weissen Dampfwölkchen zurückmeldete. Vulkanologen eilten herbei und schnell war klar, dass ein grosser Ausbruch bevorstand. Die dann eingeleiteten und über Wochen und Monate durchgeführten Evakuierungsmassnahmen brachten zehntausende Menschen aus der Gefahrenzone.

Am 15. Juni 1991 schliesslich explodierte der Berg mit einer so im Bild noch nie dokumentierten Energie: Die Eruptionswolken schossen bis zu 40 Kilometer in die Stratosphäre und sorgten für Dunkelheit am Tag. Erdbeben und Donner erschütterten die Region, riesige Mengen an Asche, Sand und Gesteinsbrocken wurden herausgeschleudert und zeigten die ganze Kraft der Natur. Hinzu kam, dass zum gleichen Zeitpunkt ein Taifun über den Vulkan fegte und mit seinen Regenmassen für reissende Schlammlawinen (Lahare) sorgte.

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Aufgrund der Evakuierungen kamen ’nur‘ etwa 900 Menschen ums Leben, aber hunderttausende wurden obdachlos. Farmland, Häuser und Brücken wurden zerstört. Was sich wie das Ende der Welt anfühlte, war für die Pinoys nach kurzem Innehalten das Signal zum erneuten Ärmel hochkrempeln. Zwar verliessen die Amerikaner ihre von Asche bedeckten Militärbasen in Subic und Clark, weil die Verträge nicht verlängert wurden und der Ausbruch einen willkommenen Anlass zum Abzug bot. Das hatte erhebliche Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft. Dafür kamen nach einer Aufbauphase von ein paar Jahren neue Gäste in die Region.

Das Eruptivmaterial aus Asche und Sand hat rund um den Pinatubo eine grandiose Landschaftsform geschaffen. Die zusammengepressten Schlamm- und Gesteinsmassen erreichen teilweise Höhen von bis zu 100 Metern. Bizarre Schluchten durchziehen das Gelände, hier kann man stundenlang wandern. Der Tourismus hat zugenommen, aber von Massen kann keine Rede sein. Wo in Europa Reihen von Reisebussen parken würden, ist man hier oft noch allein unterwegs.

Wir empfehlen einen guten Anbieter für den Besuch des Pinatubo. Entweder im Rahmen eines zusammengestellten Reisepakets oder einer Vulkantour, direkt von Manila oder Angeles City aus gebucht. Ein Guide geht immer mit und kann auch beim Tragen von leichtem Gepäck und Verpflegung behilflich sein.

Um auf den Pinatubo zu gelangen, müssen wir bei der Anfahrt mit unseren Gästen verschiedene Checkpoints absolvieren, denn auch das Militär ist dort aktiv und trainiert in Teilen des Vulkangebietes. Unser Jeep arbeitet sich durch das Laharfeld immer näher an den Berg heran, der Wagen ächzt und knackt, lässt sich aber auch von grossen Felsbrocken im Flussbett nicht aufhalten. Dann wird es eng und die bei Regenfällen sich immer wieder verändernden Wege durch die Laharschlucht, fordern einen konzentrierten Marsch. Kurz vor dem Ziel geht es noch mal durch einen kleinen Dschungel und über einige Stufen hinauf zum Kraterrand.

Endlich oben angekommen! In diesem Moment vergessen wir wieder alle Strapazen und schauen wie gebannt in den riesigen Krater mit seinem See in der Mitte. Nach einem kleinen Snack geht es runter zum Wasser. Baden ist zwar offiziell nicht erlaubt, aber viele Besucher erfrischen sich trotzdem am Rand des Sees im Wasser.

Wir machen uns dann gerne einen Spass und weisen auf die kleinen, kaum sichtbaren Blasen im Wasser hin und erwähnen beiläufig den Status des Pinatubo auf der Internetseite der Vulkanexperten von Philvolcs: Formal weiterhin aktiv!

ANREISE: Von Manila mit dem Bus oder Auto nach Angeles City (ca. 3 Stunden), Direktflüge nach Clark International.
ZEITBEDARF: Tagesausflug (Übernachtung in AC empfohlen) oder Zwei-Tage-Trip mit Übernachtung auf dem Krater.
ZIELGRUPPE: Für die ganze Familie, aber mit ausreichender Fitness für einen gut vierstündigen Marsch.
KOSTEN: Ab 2500 Pesos pro Person bei mehreren Teilnehmern.

Anmerkung: Aktuelle Hinweise zu rechtlichen Änderungen und Preisen sind willkommen!

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Bin leider nur mit dem Kleinflugzeug darüber geflogen bzw. ein paar Runden gedreht und das war schon imposant! Körperlich kann ich so eine Tour zu Fuss heute nicht mehr machen.

Das war mit Jimmy, richtig?

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Mit Jimmy sind wir im Januar 2012 auch über den Pinatubo geflogen. War eine coole Nummer, das fing schon mit der Abholung durch Jimmy persönlich an unserer Unterkunft an. Im alten Jeep, vielleicht war der genauso alt wie Jimmy. Dazu Jimmies Erscheinung selbst, gebügelte Shorts, Strümpfe fast bis zu den Knien hochgezogen…

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Zambales bereitet sich auf die Pinatubo-Abenteuersaison vor

Mit überwiegend sonnigen Tagen und mildem Wetter in diesem Monat eröffnete Zambales offiziell seine Mt. Pinatubo-Abenteuersaison, um Besucher dazu zu verleiten, etwas zu entdecken und zu erleben, das hier als „beautiful disaster“ bezeichnet wird.

Bürgermeister Jun Omar Ebdane sagte, das Botolan Tourism Office habe am 13. Januar mit der Buchung von Pauschalreisen zum Mt. Pinatubo-Kratersee begonnen, nachdem am 11. Januar eine Probefahrt stattgefunden habe und am 6. Januar ein Treffen mit Reiseleitern und Fahrern über Sicherheitsprotokolle stattgefunden habe.

„Dies ist eine Attraktion, die jeder gesehen haben muss, vor allem im historischen Kontext, denn der Pinatubo-Ausbruch im Jahr 1991 hatte nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt und Wirtschaft der umliegenden Provinzen, sondern auch auf das globale Wetter“, sagte Ebdane.

TOUR

Das Tourpaket für Pesos 1.950 beinhaltet den Transport im Allradfahrzeug, Reiseleiter, Umweltgebühr und Zugang zum Badebereich am Bach, zum Schwimmbad und zum Duschraum im Camp Kainomayan, dem Absprungpunkt.

Die Tour startet um 6 Uhr morgens in Kainomayan in der Nähe des Bucao-Flusses. Allradfahrzeuge führen die Besucher über mit Lahar verschlammte Flüsse sowie Sanddünen und Hügel, die vor Jahren durch herabstürzende vulkanische Trümmer entstanden sind. An bestimmten Stellen halten Fahrer an, damit Besucher inmitten einer surrealen Landschaft aus erhärtetem Vulkanauswurf Fotos machen können.

Nach einer zweistündigen (etwas holprigen) Fahrt beginnt die drei Kilometer lange Wanderung zum Vulkankrater. Wanderer erreichen den Gipfel gegen 9 Uhr morgens.

@Cyclenthusiast Das ist der Zugang von Zambales aus, oder? Das heisst, die wollen auch stärker ins Geschäft kommen.

Bisher läuft ja alles über Pampanga von der Anfahrt her. Wobei ein Teil des Aufstieges dann schon auf Zambales Gebiet liegt. Da gab es auch immer mal Streitigkeiten um Zugang und Geld. Es wurde auch mal direkt abkassiert, bevor es eine Einigung gab.

Eigene Touren von der Küste aus bringen natürlich mehr Umsatz. Aber Zambales liegt etwas abseits und der Aufstieg ist länger. Viel wird das nicht werden.

Das Baden kann eigentlich nur im Fluss sein, im Kratersee ist das weiterhin verboten.

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Der Slogan spricht schon Zambales an, ja. Aber es gibt etliche Wanderungen aus allen himmelsrichtungen hoch zum Kratersee. Seit der Pandemie habe ich das Gefühl kommen Monatlich neue Trails dazu.
Der bekannteste ist der gut organisierte und auch für weniger geübte Wanderer begehbare Trek aus sta juliana, Pampanga. Hier können wir gerne weiterhelfen.
Es gibt aber auch sog „Major“ hickes, wie die aus der richtung Zambales. Die sind gut doppelt so lang und man sollte schon geübter sein im Trekking. Dabei werden etliche Flussläufe durchquert. Baden kann man da höchstens seine Fussknöchel, tiefer ist’s meist nicht. Ist eh etwas, das auf meiner to-do liste steht.
Den Porac Trekk hab ich schon hinter mir, war Anstrengend :wink:

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