Die Geschichte der Motorelas in Cagayan de Oro und ihres Erfinders Raphael Floirendo
Eine Motorela besteht aus zwei Hauptkomponenten. Einmal dem Motorrad und dann der ‚rela‘. Die Rela ist ein Anhänger, in diesen wird das Motorrad von vorne hereingeschoben und mit der Rela verschraubt. Im Bedarfsfalle kann die Rela schnell wieder abgeschraubt werden und nur das Motorrad genutzt werden.
Die Straßen von Cagayan de Oro wären heute nicht dieselben ohne eine der innovativsten Erfindungen der Region: die Motorela. Dieses motorisierte Transportmittel, das bis heute ein beliebtes Fortbewegungsmittel ist, wurde 1964 von einem außergewöhnlich talentierten Mann ins Leben gerufen – Raphael Floirendo.
Floirendo, dessen Familie ursprünglich aus Nord-Luzon stammt, zog nach Cagayan de Oro, wo er seine Schulausbildung am Ateneo de Cagayan abschloss. Später erwarb er Abschlüsse in Betriebswirtschaft und Landwirtschaft an der Far Eastern University und der Araneta University in Caloocan. Seine Leidenschaft für Automobile wurde ihm schon in jungen Jahren bewusst, unterstützt durch die Tatsache, dass seine Familie den Automobilmarkt in Nord-Mindanao dominierte, insbesondere als Ford-Händler.
In den 1960er Jahren entschied sich Raphael, etwas für seine Gemeinschaft zu tun. Er träumte davon, die traditionelle „Caretella“ – eine pferdegezogene Kutsche aus der spanischen Kolonialzeit – durch ein motorisiertes Äquivalent zu ersetzen. Sein Konzept war einfach, aber revolutionär: Ein „Prime Mover“ (Motor) sollte einen Anhänger ziehen, der Platz für Passagiere bietet. So wurde 1964 die Motorela geboren, eine Mischung aus „motorized“ und „caretella“.
Bereits ein Jahr nach ihrer Erfindung ließ Raphael Floirendo seine Kreation patentieren. Patent 2243 bleibt ein Zeugnis seines Beitrags zur philippinischen Transportgeschichte. Die erste Motorela, die er verkaufte, brachte ihm 500 Pesos ein – damals eine beachtliche Summe. Interessanterweise waren es jedoch nicht die Kagay-anons, die die ersten Kunden waren, sondern Bewohner der umliegenden Städte wie Ozamiz.
Die Motorela war ein sofortiger Erfolg und verbreitete sich rasch von Palawan bis Luzon. Sie wurde nicht nur zu einem Symbol für den Fortschritt in Cagayan de Oro, sondern auch zu einer verlässlichen Einkommensquelle für viele Menschen im ganzen Land. Obwohl Raphael später feststellte, dass andere sein Design weiterentwickelten und kommerzialisierten, bereut er nichts. Er verzichtete bewusst auf sein Patent, damit seine Erfindung einem breiteren Publikum zugutekommen konnte.
Heute sind die „Relas“, wie sie oft liebevoll genannt werden, ein unverzichtbarer Bestandteil des Straßenbildes in Cagayan de Oro und darüber hinaus. Sie stehen als Zeugnis für die Vision und das Engagement von Raphael Floirendo, der nicht nur seine Stadt, sondern auch die philippinische Transportgeschichte nachhaltig geprägt hat.
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