Philippinische Tricycles - nichts geht ohne sie

TRYCKELS - wie sie oft auf den Inseln geschrieben werden - oder motorized tricycles wie es im Amtsdeutsch genannt werden würde - also Tricycles sind neben dem Jeepney eines der am weitesten verbreiteten öffentlichen oder privaten Verkehrsmittel im Land, insbesondere in ländlichen Gebieten.

Sie werden in verschiedenen Stilrichtungen gebaut, die von Stadt zu Stadt unterschiedlich sind, und werden normalerweise vor Ort hergestellt, indem ein Beiwagen gebaut und an einem importierten Motorrad befestigt wird. Normalerweise sind sowohl das Motorrad als auch der Beiwagen überdacht, jedoch nicht immer durch dasselbe Dach.

Da sie so unterschiedlich sind, können wir hier ja mal Bilder und vielleicht auch Anekdoten über Fahrten mit diesen Gefährten sammeln.

Hier ein Beispiel aus Antique, Insel Panay.

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Auch als ich die Erweiterung meines kleinen Hauses nähe Cabatun machen lies, hatten wir ständig ein Tricycle für den Lastentransport der Baumaterialien standby.

Hier Anlieferung der ersten Bambusstangen.

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Ich würde mir ja gerne mal einen Beiwagen europäischer Art an eine Karre hängen! Wenn jeman einen Anbieter in Nord-Luzon weiß, bitte Info! Bin immer gerne Gespann gefahren! Mit den hiesigen Tricycles kann ich mich aber nicht anfreunden!

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Der hiesige Motorradclub hatte vor Jahren einen Seitenwagen an ein dickes Moped gebaut, weil der Besitzer aus gesundheitlichen Gründen ein Stützrad brauchte.
Sah interessant aus. Vorn ein Haifischmaul im Stile eines WW2 Kampfflugzeugs und hinten ein Leitwerk.
Kompletter Eigenbau in Phils noch möglich.

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Gespanne verbinden halt gekonnt die Nachteile eines Autos mit denen eines Motorrades…
:innocent:

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Meine Golden Coconut Palmen wurden seinerzeit (2011) per Tricycle angeleifert.

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Ebenfalls unser Kühlschrank, der in Ermangelung eines Trucks von Citi-Hardware per Tricycle angeliefert wurde (rund 12 km!). Dummerweise hatte ich keine Kamera dabei und versuchte daher so etwas wie eine „Fotomontage“ :smiley:

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Kalibo gilt anscheinend als Hauptstadt der Tricycles. Über 5000 (heute sehr wahrscheinlich noch mehr) machen die Strassen unsicher…

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Bei uns im Süden, also Teilen von Bohol, dann Camiguin und der nördliche Teil von Mindanao wird durch Motorelas bedient.

Bei den Motorelas sitzt das Motorrad in der Mitte und darum herum ist ein Kasten gebaut. die Motorelas haben 4 Räder. Die zwei vom Motorrad und dann die zwei des Sitzkastens.

Platzangebot ist entweder:

  • ein Schwein
  • vier Westerner mit 180cm plus Höhe
  • acht bis zehn Pinoys


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Hier ein Beispiel aus Dumaguete

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Ein Taxi für Mensch und Tier … :slight_smile:

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Auch bei uns unverzichtbar für den Möbeltransport…

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JAIN… Sie machen nämlich zusätzlich auch noch Spaß (also richtige, nicht Tricycles…) ist halt was ganz anderes als Motorrad und Auto!

Aber nix gegen Tricycles, hab meinen kompletten letzten Umzug damit gemacht!

Die Teile sind ja echt lustig. Von hinten ist klar zu erkennen dass der Jeepney das optische Vorbild ist.

gerade noch eine sehr sportliche Variante im www gefunden.

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Wir sind mal per Tricycle nahe Davao City berab gefahren. Erster Eindruck war, daß die Hinterradbremse geklappert hat (sicherlich ohne Funktion. Nach kurzer Fahrt musste sich meine Frau mehr nach innen setzen, weil das Radlager des Seitenwagens blockiert hatte.
Was war ich froh als wir unten ankamen!

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Sogar eine Hochzeit geht nicht ohne Tricycle… :rofl:

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Die Geschichte der Motorelas in Cagayan de Oro und ihres Erfinders Raphael Floirendo

Eine Motorela besteht aus zwei Hauptkomponenten. Einmal dem Motorrad und dann der ‚rela‘. Die Rela ist ein Anhänger, in diesen wird das Motorrad von vorne hereingeschoben und mit der Rela verschraubt. Im Bedarfsfalle kann die Rela schnell wieder abgeschraubt werden und nur das Motorrad genutzt werden.

Die Straßen von Cagayan de Oro wären heute nicht dieselben ohne eine der innovativsten Erfindungen der Region: die Motorela. Dieses motorisierte Transportmittel, das bis heute ein beliebtes Fortbewegungsmittel ist, wurde 1964 von einem außergewöhnlich talentierten Mann ins Leben gerufen – Raphael Floirendo.

Floirendo, dessen Familie ursprünglich aus Nord-Luzon stammt, zog nach Cagayan de Oro, wo er seine Schulausbildung am Ateneo de Cagayan abschloss. Später erwarb er Abschlüsse in Betriebswirtschaft und Landwirtschaft an der Far Eastern University und der Araneta University in Caloocan. Seine Leidenschaft für Automobile wurde ihm schon in jungen Jahren bewusst, unterstützt durch die Tatsache, dass seine Familie den Automobilmarkt in Nord-Mindanao dominierte, insbesondere als Ford-Händler.

In den 1960er Jahren entschied sich Raphael, etwas für seine Gemeinschaft zu tun. Er träumte davon, die traditionelle „Caretella“ – eine pferdegezogene Kutsche aus der spanischen Kolonialzeit – durch ein motorisiertes Äquivalent zu ersetzen. Sein Konzept war einfach, aber revolutionär: Ein „Prime Mover“ (Motor) sollte einen Anhänger ziehen, der Platz für Passagiere bietet. So wurde 1964 die Motorela geboren, eine Mischung aus „motorized“ und „caretella“.

Bereits ein Jahr nach ihrer Erfindung ließ Raphael Floirendo seine Kreation patentieren. Patent 2243 bleibt ein Zeugnis seines Beitrags zur philippinischen Transportgeschichte. Die erste Motorela, die er verkaufte, brachte ihm 500 Pesos ein – damals eine beachtliche Summe. Interessanterweise waren es jedoch nicht die Kagay-anons, die die ersten Kunden waren, sondern Bewohner der umliegenden Städte wie Ozamiz.

Die Motorela war ein sofortiger Erfolg und verbreitete sich rasch von Palawan bis Luzon. Sie wurde nicht nur zu einem Symbol für den Fortschritt in Cagayan de Oro, sondern auch zu einer verlässlichen Einkommensquelle für viele Menschen im ganzen Land. Obwohl Raphael später feststellte, dass andere sein Design weiterentwickelten und kommerzialisierten, bereut er nichts. Er verzichtete bewusst auf sein Patent, damit seine Erfindung einem breiteren Publikum zugutekommen konnte.

Heute sind die „Relas“, wie sie oft liebevoll genannt werden, ein unverzichtbarer Bestandteil des Straßenbildes in Cagayan de Oro und darüber hinaus. Sie stehen als Zeugnis für die Vision und das Engagement von Raphael Floirendo, der nicht nur seine Stadt, sondern auch die philippinische Transportgeschichte nachhaltig geprägt hat.

Mein Video

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Und hier mal ein klassischer „Flügeltürer“ - lach
Aktuelles Angebot aus Guimaras - wer Interesse hat findest es auf Facebook :sunglasses:

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Zwei Dinge, die es überall auf den Philippinen gibt in einem Bild:

Tricycle & 7Eleven

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Neben der eigentlichen Konstruktion dieser Modelle, finde ich die Optik auch ganz wesentlich (wie auch bei jeepneys). Nicht nur farbenfroh, sondern auch oft mit persönlicher Note und message. Welche ab und zu ihre Wirkung zeigt. Da ich mich in den letzten Jahren ja eher mit dem Süden beschäftige, möchte ich ein kleines Beispiel aus Jolo bringen:

Vorgeschichte
Vor einiger Zeit kam ich mit einem „start-up“ aus Jolo in Kontakt. Sug Adventurer (SA). Ich meine, es sind 2 Brüder. Sie reihen sich ein in die Generation der Mädels und Jungs in Sulu, die ‚aufblühen weil sie endlich atmen können‘. Es besteht zwar ein generelles Interesse an allem was cool ist, jedoch wächst auf der anderen Seite auch der Drang nach Erhalt der ganz eigenen Kultur. Und so zaubert SA immer wieder freshe Grafiken in Bezug auf Sulu und die Kultur der Tausug. Diese landen dann gewöhnlich auf Shirts, welche für 495php angeboten werden. Da ich supporte und die Designs super finde, habe ich bestimmt schon 20 SA shirts gekauft, aber das ist ein anderes Thema.

Tricycle
Irgendwann im letzten Jahr postete SA Bilder eines Tricycles. Der Inhaber hatte es ausnahmsweise mit einer SA Grafik verschönert, was sehr gut ankam.
Hier der übersetzte Text von SA dazu:

"Vor zwei Jahren gründete ich Sug Adventurer, eine T-Shirt-Marke mit Grafikdesign, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Tausug-Kultur mit modernen Trends, Popkultur und urbanem Lifestyle zu verbinden. Es ist ein mutiger Versuch, der heutigen Generation die Tausug-Kunst näher zu bringen.

In der Vergangenheit waren Tricycles oft mit Grafiken der amerikanischen Popkultur und Ikonen bedeckt, was damals die Norm zu sein schien.

Aber sieh es dir jetzt an. Das ist meine Vision - mein Traum - dass eines Tages ein Tricycle stolz „Gagandilan“ anstelle des üblichen „Just do it“ oder anderer amerikanischer Popkultur-Symbole zeigt. Ich möchte dem stolzen Besitzer des Tausug-Tricycles danken, der diesen Schritt bereits getan hat und ich hoffe, dass morgen weitere folgen werden. Dies ist nur ein kleiner Beitrag zur Bewahrung unserer Kultur. Magsukul."


Neben der Grafik von SA sieht man auch ein Bild von Ina Dayang. Einem der ‚Sulu Vlogger‘, welche sich schminken, Damenkleider anziehen und lustige sketche präsentieren.

Nachtrag
Projekt folgt auf Projekt und mittlerweile hat SA ihre eigene „fast ferry“, welche regelmäßig zwischen Jolo und Zamboanga City pendelt. Das wäre aber ein anderes Thema

Ich finde solche individuellen Bemahlungen extrem nice!!!

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Nennen sie hier nur die Fahrräder mit den Seitenwagen.
Die Motorräder mit den Seitenwagen nennen sie einfach nur Motor.

Als ich in den 90ern das erste mal hier im Hafen ankam, gab es nur Fahhräder, das war noch romantisch.

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