Mehr Freiheit auf den Philippinen für Expats?

„Auf den Philippinen herrscht wenigstens noch länger Freiheit.“

Dieser Satz unseres Mitglieds @Karlhans hat mich aufhorchen lassen.

Frage: Welche besonderen Freiheiten haben Expats auf den Philippinen?

Damit beziehe ich mich nicht auf Expats. Generell können Menschen auf den Philippinen wegen geringerer staatlicher Regulatorik viel mehr tun und lassen was sie wollen. Das muss nicht unbedingt immer positiv sein.

Mehr Freiheit, klar auf den Phils, zumindest bei uns, kann ich bauen wie ich will.
Da kräht nach dem Build und Fence Permit kein Hahn mehr danach, was man auf seinem Grundstück so treibt.
Alleine schon deshalb fühle ich mich auf den Phils freier.
In Dt, ah heeee, da mussten damals Leute wegen dem Wintergarten am Haus in der Stadt, roter Punkt erforderlich gewesen, mit einverstanden sein, die den Garten gar nicht sehen konnten.
Ein Wahnsinn, den wir da über Jahre mitgemacht hatten.
Nie wieder kann ich dazu nur sagen…

2 „Gefällt mir“

werde mal konkret! Meinst du tatsächlich nur lockere Bauvorschriften oder tatsächlich Grundrechte / Menschenrechte?

Man ist in gewisser Weise freier auf den Phils weil durchaus vorhandene Gesetze weniger konsequent durchgesetzt werden.
Dazu kommt noch eine Kultur ala’
„Korruption finde ich gut ,wenn sie mir Vorteile verschafft“
Freestyle eben
Mit allen Vor- und Nachteilen

1 „Gefällt mir“

ich habe geschrieben - es muss nicht immer positiv sein.
durch die nicht vorhandene Polizei (in der Provinz zumindest) kann jeder besoffen und helmlos und auspufflos mit beliebiger Geschwindigkeit herumfahren, die Nächte durchkaraoken und Schweineställe im Großformat überall hinpflanzen.
Dagegen wird meine Hühnerhaltung nicht eingeschränkt und ich darf dachlose Badezimmer errichten mit eigener Senkgrube. Ich darf Schnecken suchen im Meer ohne Antrag und mein Dach kann eine Schräge haben wie sie mir gefällt. Ich zahle Steuern dafür und alles ist in bester Ordnung.

1 „Gefällt mir“

Die Freiheit für uns Ausländer endet aber ganz schnell sollte ich mich hier auch nur ansatzweise so verhalten wie z.B. die Pro-Duterte Demonstranten momentan in Den Haag.
Da würde ich hier ganz schnell weggesperrt und dann auf Lebenszeit des Landes verwiesen.

2 „Gefällt mir“

Ja, Bauvorschriften.
Zu den anderen Dingen habe ich zwar auch eine Meinung, mische mich aber nicht ein, weil ich auf den Phils der Ausländer bin.
Beobachte und staune manchmal noch.
Klar regt es mich auf, dass wir immer noch nur eine halbe Straße vor unserem Grundstück haben, aber irgendwann wird sich auch das regeln.
Da kann ich durch meine Familie wesentlich mehr Einfluss nehmen als ich das in Dt könnte.
Aber da drehe ich nicht dran, sondern überlasse das ganz alleine dem Clan.
Auch so eine Sache, durch die ich hier mehr Freiheit habe.

2 „Gefällt mir“

Irgendwie vermischt sich hier in der Bewertung vieles, oder? :thinking:

Wir haben hier ein schwach regiertes und reguliertes Land, wo vor allem das Recht des Stärkeren und Reichen gilt.

Inwiefern profitiert der Ausländer davon, wenn er gleichzeitig als Weisser heraussticht und seine eventuelle Übertretung der schwachen Regeln wieder Potenzial für zusätzliche Einkünfte der Locals bietet? :person_shrugging:

2 „Gefällt mir“

Ich stimme die voll und ganz zu. Ich fühle mich als Ausländer sowieso nur als Gast mit eingeschränkten Rechten in diesem Land. Wenn jedoch Recht und Ordnung so wenig präsent ist, dass ich um meine persönliche und materielle Sicherheit bangen muss, dann ist das ein sehr trügerisches „Freiheitsgefühl“.

1 „Gefällt mir“

Recht und Ordnung wie in DACH gewohnt gibt es hier in der Tat nicht.Einerseits gibt das mehr Freiheit aber auch mehr Unsicherheit.Damit muss man hier klar kommen und sich dem entsprechend anpassen.Sollte das nicht gelingen wird man möglicherweise nie richtig glücklich werden und irgendwann aufgeben.
Hat irgendwie ein bischen was von Wilder Westen hier.Ich liebe es ,hasse es aber auch des Öfteren.
Die perfekte Liebesbeziehung gibt es halt nicht.Da muss man auch immer Kompromisse eingehen.Und wenn man mit dem Kopf durch die Wand gehen will…tut’s halt weh :face_with_head_bandage:

5 „Gefällt mir“

Tatsächlich ein Hauptgrund für mich Deutschland zu verlassen war dieser unglaubliche Regulierungs- und Verordnungswahnsinn! Ich fühle mich hier tatsächlich freier, solange man unter dem Radar bleibt und sich an die normalen Regeln des Miteinander hält ist alles gut! Geht aber halt auch mit einher daß man eben selbst schauen muß wo man bleibt, und natürlich ist das Sicherheitsempfinden hier geringer (wobei man das mittlerweilen auch für Deutschland sagen könnte denk ich…). Damit muß man umgehen können. Kurz gesagt es interessiert sich keiner hier dafür was ich mache. Es interessiert aber auch keinen ob ich verreck oder nicht!

5 „Gefällt mir“

Ok, aber ist man als „Weisser“ nicht schon rein optisch auf dem Präsentierteller und generell mehr im Interesse der Pinoys? :thinking:

Ein äußerst interessantes Thema, auch wenn man es aus der Distanz betrachtet.

Ich kann mich noch an meine Anfänge auf den Philippinen erinnern. Bei meiner ersten Reise war ich von dem Land fasziniert und ja, die Frauen dort sind wirklich wunderschön. Insofern, ja, ein Land für die alten Tage? Das waren meine Gedanken damals.

Mit einer Heirat, und das mit einer Frau mit Weitblick, wurden trotz der Heimatverbundenheit viele Argumente in die Waagschale geworfen. Es war der theoretische Plan, die Auswanderung genauer zu betrachten. Ich hoffte damals, dass es keine finanziellen Restriktionen geben würde. Dies wurde Jahrzehnte später auch erreicht.

Die Reisen dorthin und schließlich das Zusammenleben mit meiner Frau sowie ihre Einstellung zu vielen Dingen ließen mich meine Sichtweise korrigieren. Die „Freiheit” dort, wie sie beschrieben wird, mag es geben, allerdings empfinde ich die Freiheit in der regulierten Welt nicht als so schlimm, dass sie für mich ein Argument der Ausreise wäre.

Ja, die Menschen dort sind ein Argument für das Land. Sie sind schon freundlich, allerdings ist dabei viel Oberflächlichkeit. Probleme werden einfach übergangen, aber sie existieren dennoch. Weil ich das weiß, ist dies ein Hemmschuh für mich.

Bei Recht und Ordnung schaue ich nicht nur auf mich, sondern es tut mir auch weh, wie Einheimische behandelt werden.

Ich könnte nun viele Punkte aufzählen. Dabei schaue ich nicht nur auf mich, sondern hauptsächlich auf die Gemeinschaft. Und dann wird es schnell kritisch für mich, die existierenden Vorteile noch gewichtig zu bewerten.

So ändert sich im Laufe der Zeit eben der Standpunkt. Das Leben kann schon böse Streiche spielen. :wink:

Diese „Freiheit“ wird sehr individuell zu fühlen sein.

4 „Gefällt mir“

Das ist richtig, und wenn das hört bei den „Krachmachern“ in der Nachbarschaft noch lange nicht auf. (Wobei letztens hier die Frau einen Nachbarn mit Nachdruck darum ‚gebeten hat‘, deren kläffenden Hund bitte mal abzustellen. Sie haben ihn dann ins Haus genommen, seitdem sehen sie sehr unausgeschlafen, der Rest der Nachbarn aber um so besser aus).

Das kommt drauf an wo man ist. Ich wohne jetzt nicht unbedingt in einer (weissen) Expat-Gegend - das sieht ein paar km weiter schon anders aus. Trotzdem ist es hier ganz normal, ich hab in 5 Jahren vielleicht einmal „Hey Joe“ gehört und das von Kindern, die aus der Provinz zu Gast waren. Wenn Du allerdings am Guardhouse fragst wo der Kano wohnt, wissen die genau zu wem Du willst.
In der Provinz sähe das sicher anders aus.

Es heisst nur Korruption, wenn es Dir nichts nützt. Und das ist nur der Fall, wenn Du Dir nicht leisten kannst, Deinen Willen durchzusetzen. Wer also sagt „Korruption“ meint damit nur, dass er selbst zu arm ist :smiley:

Und da „wir“ statistisch immer etwas mehr auf der zumindest finanziell besser gestellten Seite stehen, ist es für „uns“ auch einfacher und wir sehen das positiver. Bis dann halt mal einer mit mehr Kohle / Einfluss kommt.

Das gibt es aber auch in anderen Ländern. Selbst in Dubai galt: „Du kommst mit allem durch, solange sich niemand davon belästigt fühlt.“ :wink:

1 „Gefällt mir“

Zufällig heute gesehen … wie man sieht, die Freiheit geht auch auf den Phils runter … zumindest für den Zeichner … :joy:

1 „Gefällt mir“

Finde ich richtig deine Rangehensweise.
Was Gestern noch gut war, kann morgen bereits schlecht sein.
Man sollte immer sein Handeln öfters hinterfragen und dann ev. neu ausrichten.

1 „Gefällt mir“

Irgendwie ist es ja immer genau da „anders“ wo man selbst ist… :wink:
Das „Hey Joe“ ist auch in der Provinz selten geworden, warum auch immer, Generationswechsel oder sonstwas, keine Ahnung.
Aber die wissen immer, wo die Weißen sich „verstecken“, ob in der Provinz oder sonstwo. :wink:

Wobei der Pinoy mit mehr Kohle auch mehr dafür bekommt. Stichwort Freikauf beim Unfall und solche Sachen. Für den Ausländer wird es teurer.

Es geht aber um die Philippinen. Und Dubai - was ja kein Land ist, sondern zu den VAE gehört… - ist ein gaaaanz schlechtes Beispiel. Eine Gesellschaft mit vielen Gästen und wenig Einheimischen. Da gibt es kaum gewachsene Strukturen und über die Nachbarn ist wenig bis nix bekannt.

Übrigens sollte man auch hier wieder die Kultur nicht unterschätzen. Die Doppelleben in den Emiraten sind legendär und man will gar nicht alles wissen. Auf den Philippinen war das schon immer ganz anders, Chismis gehört zur (katholisch geprägten) Kultur.

1 „Gefällt mir“

Gibt es wirklich mehr Freiheit(en) für Expats auf den Inseln?
Oder ist es nur eine andere (gefühlte) Freiheit?

Ich fühle mich hier in D nicht eingeengt, nicht übermäßig „gegängelt“, auch wenn es natürlich einige Dinge gibt, die ich gerne anders hätte oder anders sehe.

Das ich mich aber hier auch frei sehe und mit den in einer Gesellschaft (Staatsgebilde) auch vorhandenen Schranken gut zurechtkomme, hat vielleicht auch etwas mit meinem Lebensweg und Werdegang zu tun - ich habe mir immer meinen Weg innerhalb der Leitplanken gebahnt.
Seit 27 Jahren ohne Konto, dennoch nie ernsthafte Probleme gehabt, weder was meine Finanzflüsse anging noch was die steuerrechtliche Seite anbelangt - alles mehrfach (mit Stirnrunzeln) geprüft worden und immer abgenommen worden - also es geht.

Und so würde oder werde ich es auf den Inseln dann auch halten - innerhalb der staatlichen und/der gesellschaftlichen Leitplanken surfen und meinen Weg finden und gehen. Wird wohl dann anders gestaltet werden müssen, als momentan noch hier in D, aber daran arbeite ich auch, inkl eines Bankkontos - werde wohl eines in naher Zukunft eröffnen.

3 „Gefällt mir“

Wie, was?
Ohne Bankkonto?
Warum das?
Geht das echt? Kann ich mir gar nicht vorstellen.
Interessiert mich jetzt aber.

1 „Gefällt mir“