Geboren 1892 in Taal (Batangas) studierte Maria Orosa pharmazeutische Chemie und Lebensmittelchemie an der University of Washington.
Zurück in den Philippinen wurde sie als erste Frau Leiterin des Bureau of Plant Industry.
Ihre Arbeiten kamen so gut an, das die Philippinische Regierung sie nach Holland, England, Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Hawaii schickte, um Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelkonservierung zu studieren.
Zurück in ihrer Heimat beschäftigte sie sich mit dem Problem der Unterernährung in ihrem Land und kreierte viele Arten von Lebensmitteln, um den Bedarf an importierten Produkten für die Ernährung der Filipinos zu minimieren.
Sie wurde eine Pionierin in der Entwicklung von Alternativen zur Konservierung von Lebensmitteln.
Sie reiste in die Barrios, um zu zeigen, wie man Hühner züchtet, lokale Produkte konserviert und gesunde Mahlzeiten plant. Indem sie beispielsweise einen traditionellen Tontopf mit zwei Metallplatten ausstattete, erfand sie den Palayok-Ofen, der abgelegenen Dörfern, die keinen Zugang zu Elektrizität hatten, eine effektivere Möglichkeit bot, über offenem Feuer zu kochen. Sie entwickelte Rezepte für lokale Produkte wie Maniok, Bananen und Kokosnuss.
Während des Zweiten Weltkriegs schloss sich Maria Orosa einer philippinischen Guerillagruppe an.
Hier nutzte sie ihren lebensmittelwissenschaftlichen Hintergrund, um Soyalac, ein proteinreiches Sojabohnenpulver, und Darak, ein Reiskleiepulver, reich an Thiamin und anderen Vitaminen zu entwickeln.
Die Guerillagruppe half den US-Streitkräften im Kampf gegen die japanischen Besatzungstruppen und beschäftigte Zimmerleute, um Soyalac und Darak in hohle Bambusstöcke zu stecken, die an der Päpstlichen und Königlichen Universität des heiligen Thomas von Aquin in Manila inhaftierten Zivilisten und in von Japanern geführten Kriegsgefangenenlagern in Capas und Corregidor geschmuggelt wurden.
Am 13. Februar 1945 starb sie an Schrapnellwunden, nachdem sie bei einem amerikanischen Bombenangriff in ihrem Regierungsbüro getroffen worden war. Das Krankenhaus, in das sie gebracht worden war, wurde später ebenfalls bombardiert, wodurch ein Splitter ihr Herz durchbohrte und sie sofort tötete.
Und nun noch zum Catsup:
Ab etwa 1901 standen weite Teile der Philippinen unter US-amerikanischer Verwaltung, und die Amerikaner brachten amerikanische Gewürze und Ketchup mit.
Maria Orosa wollte die Philippinen unabhängiger von importierten Waren machen. Darunter war auch das besonders beliebte Ketchup, für das sie ein Rezept aus Bananen, Essig, Zucker, Gewürzen und etwas roter Farbe entwickelte. Angeblich stieg die Popularität des Bananenketchups, nachdem den amerikanischen Soldaten auf den Philippinen der Tomatenketchup ausgegangen war. Denn Tomaten waren schwer zu bekommen, die Bananenernte hingegen fiel üppig aus, und Bananenketchup wurde dank der großen Nachfrage seitens der Amerikaner sehr beliebt.