Die Entwicklung des Malacañang-Palastes: Eine Architekturgeschichte
ich bin vor Kurzem auf einen interessanten Artikel zur Architekturgeschichte des Malacañang-Palasts gestoßen und wollte meine Gedanken dazu mit euch teilen.
Malacañang ist wohl eines der bekanntesten Bauwerke der Philippinen, sowohl als Amtssitz als auch als Residenz vieler philippinischer Präsidenten. Wusstet ihr, dass der Name „Malacañang“ von „Malacañan“ kommt, was so viel wie „Ort des Fischers“ bedeutet? Das passt irgendwie, wenn man bedenkt, dass der Palast am Pasig-Fluss in Manila liegt.
Die Geschichte des Palastes reicht bis ins Jahr 1850 zurück, als er als Sommerresidenz für Don Luis Rocha, einen Spanier aus dem Gallonenhandel, gebaut wurde. Ursprünglich bestand er aus Naturmaterialien wie Stein, Nipa-Dach und Bambusstrukturen. Später, während der spanischen und amerikanischen Kolonialzeit, wurde das Gebäude mehrfach renoviert und erweitert. Unter amerikanischer Herrschaft wurde Malacañang sogar die offizielle Residenz des Gouverneurs, angefangen mit Wesley Merritt im Jahr 1898.
Ein besonders einschneidendes Kapitel in der Architekturgeschichte des Palastes begann 1978 mit der umfangreichen Umgestaltung unter Imelda Marcos. Hier wurde das Gebäude stark vergrößert, mit neuen Räumen wie einer präsidentiellen Suite, einer neuen Empfangshalle, einem Disko-Raum (!) und Gästezimmern. Die ursprüngliche „Bahay na Bato“-Struktur wurde durch neoklassische Architektur ersetzt, und die Innenräume bekamen einen modernen, aber dennoch kulturreichen Look.
Der Architekt hinter diesen Veränderungen war Jorge Ramos, ein Absolvent der University of Santo Tomas. Er war bekannt für seinen modernen, neo-vernakulären Stil, bei dem er traditionelle und internationale Architekturideen kombinierte. Vielleicht kennt ihr einige seiner anderen Bauwerke, wie das Quiapo Golden Mosque, das Philippine Heart Center oder den Zamboanga International Airport.
Alle Fotos: bluprint-onemega
Heute ist das Malacañang-Palastkomplex nicht nur ein politisches Zentrum, sondern auch eine kulturelle Sehenswürdigkeit. Besonders die Kalayaan Hall mit dem Präsidentenmuseum und der Bibliothek gibt einen spannenden Einblick in die Geschichte des Landes.
Mich fasziniert, wie sich Architektur über die Zeit an die Bedürfnisse der Gesellschaft anpasst. Was haltet ihr von diesen Entwicklungen? Findet ihr es gut, dass historische Bauwerke modernisiert werden, oder sollte man sie lieber im Originalzustand erhalten?