Hydroponische Anbaumethoden aus Makati, Manila

Dies ist keine Werbung … :slight_smile:

Da hier im Forum gerne, und viel gekocht wird, will ich Euch dieses Unternehmen vorstellen. Es gehört einem alten Bekannten von mir. Ich finde, es gehört viel Mut zu dieser Idee auf den Philippinen. Wird es sich lohnen? Wie seht ihr die Chancen?

Urban Greens Hydroponic Systems, Inc. ist ein innovatives Unternehmen mit Sitz in Makati, das sich auf die Produktion von frischen, sauberen und nachhaltig angebauten Lebensmitteln spezialisiert hat. Ihr Ziel ist es, die philippinische Lebensmittelindustrie durch moderne Anbaumethoden, insbesondere durch indoor vertikales Farming, zu revolutionieren.

Die Firma nutzt Hydroponik, eine Methode, bei der Pflanzen ohne Erde in einer Nährlösung wachsen. Diese Technik ermöglicht es, in städtischen Umgebungen effizienter und umweltfreundlicher zu produzieren. Die Pflanzen werden in kontrollierten Umgebungen angebaut, was zu einer höheren Qualität und Frische der Produkte führt.

Produkte:

Zu den Hauptprodukten gehören:

  • Frische Kräuter
  • Gemüse
  • Community-Engagement: Fördert auch den Zugang zu gesunden Lebensmitteln durch Mitgliedschaftsmodelle, die es der Gemeinschaft ermöglichen, direkt von den Erzeugern zu kaufen und die lokale Landwirtschaft zu unterstützen.
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Das ist auch nur eine - und zwar KÜNSTLICHE - Anbaumethode… ob umweltfreundlich angebaut wird, ist davon unabhängig, das ginge auch im „normaler“ Landwirtschaft. Vielleicht sollten Wissenschaftler sich mehr für die Landwirtschaft engagieren als für so ein Geschäftsmodell für stadtnahe Gemüseproduktion…

Übrigens… schon Anfang des 20sten Jahrhunderts hatte ein gewisser „Bolle“ in Berlin ein ähnliches Geschäftsmodell, indem er hunderte Milchkühe in eine „saubere“ Lagerhalle mitten in die Stadt direkt an der Spree verfrachtete, um Transportkosten zu sparen und die Milch frischer liefern zu können… damit wurde er steinreich und die Berliner kriegten letztendlich auch keine andere Milch… nur eben jetzt fast alle von ihm…

Was mich hier eher interessiert, sind die Vorteile dieser Art der Zucht.

Ich bin mir bewusst, dass im Garten, oder Grossfeld, im biologischen Gartenanbau, immer besser sein wird (?), allerdings verstehe ich nicht sehr viel von der Materie.

Daher wäre es mal interessant, was Leute vom Fach so denken? Wir haben ja gerade in der Sparte Mitglieder wie @Sabine oder @Wumk

Auch ist mir diese Art von Farming nicht erst jetzt aufgefallen. Man redet ja seit langem hiervon, besonders in großen Städten (z.B. Manila), wo der normale Anbau eher schwierig ist.

Wie gesagt, dieses Thema ist nicht mein Fachgebiet, daher ist es interessant verschiedene Ansichten zu hören.

Und vor allem, ist es ein tragfähiges Businessmodell?

Hydroponisch angebaute Lebensmittel – dazu habe ich eine geteilte Meinung.

1 – aus Sicht der Lebensmittelsicherheit in Bezug auf Qualität & Stabilität und Umweltverträglichkeit (und somit im gewissen Maße auch in punkto Geschäftsfeld).

Hier punktet das System. Man kann einen Erntekreislauf mit einigermaßen gleichbleibenden Ertrag, und stabiler Qualität aufbauen, der Resourcenschonend ist (Wasser, z.T. auch Elektrizität, etc) und zudem auch mit geringerem Düngereinsatz als in der konventionellen Landwirtschaft auskommt, auf Herbizide kann gänzlich verzichtet werden und Pestizide müssen nicht so stark und häufig wie in der normalen „industriellen“ Landwirtschaft eingesetzt werden.

Ernteintervalle sind planbar und stabil zu organisieren, Ausfälle, Verzögerungen oder Minderqualitäten durch das Wetter können vollständig vermieden werden.

Auch ist durch das System gewährleistet, das alle Spurenelemente und Nährstoffe, die sich in der jeweiligen Pflanze befinden sollen auch ausreichend vorhanden sind und der Geschmack kann einigermaßen gleichbleibend erzeugt werden.

Also alles bestens, wenn dann noch nahe am Verbraucher angebaut wird, kommen auch noch reduzierte Logistikwerte – in Bezug auf Kosten wie auch auf CO2 Emissionen, etc positiv hinzu.

2 - aus Sicht des Konsumenten, Hobby-Kochs und verwöhnter Zunge.

Ich habe ja schon Probleme mir genehme (von Konsistenz und vor allem vom Geschmack her) Produkte hier in D im Supermarkt zu kaufen. Das meiste beziehe ich von anderen Quellen, da ich den industrialisierten Einheitsgeschmack der meisten Lebensmittel nicht mag.

Und auch bei den anderen Quellen bin ich wählerisch – warum schmeckt mir die Sorte Kartoffel vom Bauern A besser als die gleiche Sorte Kartoffeln von Bauern B? Weil neben der Sorte, auch noch die Art und Weise des Anbaus, wie aber auch – ganz, ganz wichtig – das Terroir entscheidend ist. Auch schmecken mir prinzipiell „alte“ Sorten – egal ob Pflanzen oder Tiere – besser als die auf industrielle Normen gezüchteten „modernen“ Sorten.

Und genau das haben wir beim Hydroponischen Anbau – auf die Art und Weise dieser Anbauart gezüchteten modere Züchtungen der Pflanzen, ganz ohne den auch (jedenfalls für mich wichtigen) Einfluss des Terroirs.

Also als Geschäftsidee geeignet, zur Versorgungssicherheit kann es auch mal geeignet sein, für mich selbst – nicht geeignet.

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Ich finde das so interessant, dass ich es selbst (in ganz kleinem Rahmen) versuchen will. Wie schon gesagt hilft es, Lebensmittel in definierter Qualität verfügbar zu halten. Wir sehen es ja gerade: Taifun kommt später als erwartet: Ernte kaputt, bevor sie wachsen konnte.
Wir werden weltweit immer mehr Probleme bekommen, in den Grössenordnungen Nahrungsmittel zu produzieren, in denen sie gebraucht werden. Das „Terroir“ ist da eher nachgelagert, auch wenn ich verstehe dass es da unterschiedliche Ansichten gibt.

Auf der einen Seite holt Landwirtschaft immer mehr aus dem Boden raus, auf der anderen Seite ist das aber in den meisten Fällen nicht nachhaltig. Vom patentierten Saatgut und den Folgen wollen wir noch gar nicht sprechen. Das wird ein grösseres Problem, und um so besser wenn Leute nach Lösungen suchen bevor das Problem zu gross ist.

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Danke für den Post @Pusa
Wer tatsaechlich gern mehr wissen will über das Thema kann mich gern anschreiben. Bin übrigens seit 2016 sesshaft hier auf den Philippinen und kenn mich im Bereich aus und wie schon aus dem Video zu erfahren, gibts schon nen Grund wieso so was hier auf den Philippinen speziell Sinn macht. Gruss an alle!

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Und das interessiert mich dann ganz besonders … :grinning:

Dito… :sunglasses:

Is ja 'ne Diskussionsrunde hier, wo man auch den anderen mit Argumenten überzeugen darf und nicht eine Debatte, wo lediglich einbetonierte Standpunkte proklamiert werden…
:+1:

Hallo MrBecker, willkommen hier im Forum.
Ich finde das Thema sehr interessant. Ich fände es gut, hier mehr darüber zu lesen.

Auch wenn ich in der „grünen“ Branche arbeite, gehört Lebensmittelproduktion nicht dazu.
Ich finde das ganze Thema spannend.

Für die Nahrungsmittelproduktion in Großstädten finde ich es super. Es wird da angebaut, wo es gebraucht wird. Dank kurzer Transportwege sehr frisch. Wenn der Energiebedarf alternativ erzeugt werden kann, auch sehr nachhaltig.
Vielleicht fördert es auch das Verständnis der Städter für den Nahrungsmittelanbau.
Ansonsten bin ich ganz nah bei Guimaras. Gemüse aus Nährlösung und künstlichem Licht wird nie so gut sein wie das, was auf Naturboden angebaut wird. Das Wetter hat auch einen großen Einfluss, merke ich jedes Jahr in meinem Garten. Dieses Jahr gab es mehr Regen, der Geschmack meiner Tomaten hat gelitten. (Allerdings immer noch um viele Längen besser als die Neuzüchtungen aus dem Supermarkt.)
Für mich persönlich wäre es nichts, für viele andere kann es eine ideale Lösung sein.

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Definiere „gut“.

Objektiv ist es sicher gut, und in konstanter Qualität. Es schmeckt möglicherweise immer gleich, was auch kein Nachteil sein muss, wenn es schmeckt. Allerdings macht manchmal die Imperfektion den Reiz aus.

Also weniger „gut“ als sonst :wink:

Das ist für Dich selbst ein kleines Problem, aber wenn 40.000 Leute auf Deine Tomaten warten weil sie so schmecken wie sie schmecken, und sie tun es nicht - tja. Was dann?
Die Winzer machen sich es einfach, die sagen dann „joa das Jahr schmeckt halt anders, kauf lieber einen 2023“ und dann steigt der dummerweise auch noch im Preis :smiley: (ist stark zugespitzt, Winzer haben ihre eigenen Probleme)

Ich dachte mir, ich kürze die Diskussion einfach mal ab und bestelle was, da sehe ich „out of stock“

@MrBecker schaue ich auf den falschen Shop? https://www.eaturbangreens.com/

Oder ist Endkundengeschäft derzeit nichts, worauf ihr fokussiert? Verstehe ich wenn es so ist :slight_smile:

(Wobei, so ein Salat-Abo :thinking: )

Nun… das taten die holländischen Tomaten - auf Substrat gezogen - seinerzeit ja auch sehr erfolgreich, bis die Käufer wieder auf den aromatischen Geschmack gekommen waren… :innocent:

Aber in diesem Konzept geht es ja wohl nur sehr am Rande um (den besten) Geschmack…
Warten wir doch einfach ab, wenn der „Schöpfer“ uns sein Projekt erläutert.

Daher mein Zusatz „Wenn es schmeckt“. Die Ansprüche sind da mittlerweile auch höher, und ich denke für die Zielgruppe auch hier in den Philippinen. Raw Vegan geht nicht mit Gras vom Strassenrand und geschmacklosen Kräutern.

Musst ja auch immer sehen, was es gibt. Seit Wochen versuche ich, frische Minze zu kaufen - erfolglos. Ob die „aus dem Substrat“ kommt oder aus der bei Mondschein handgegrubberten Spezialerde ist mir dabei ehrlich egal: schmeckt nach Minze, gut ist. Auf jeden Fall besser als „keine Minze“. :smiley:

Pflanze kaufen… und im Topf lassen… es sei denn, du willst sie überall im (Vor)Garten haben… wächst (und vermehrt sich) nämlich wie Dreck… :sunglasses:

Gibt schlimmeres. Dann riecht es wenigstens gut :wink:

Mein Problem ist trotzdem nicht gelöst, denn auch eine Pflanze finde ich derzeit nicht. Aber darum soll es nicht gehen, das war nur ein Beispiel.

Wenn es um Indooranbau geht braucht man sehr viel Energie für Licht und evtl. auch noch Klimarregulierung womit das Ökonomische schon mal ad absurdum geführt wäre…Wenn man’s ohne Kunstlicht hinbekäme wär’s was Anderes

Es macht m.E. Sinn, „Indooranbau“ nicht nur von der Seite des Energieverbrauchs zu sehen sondern das ganze Spektrum.
Die Möglichkeiten, ausreichend Lebensmittel zu produzieren, werden bei konventioneller Landwirtschaft eher weniger, besonders wenn man auch noch Gebiete natürlich erhalten will.
Man muss ebenso betrachten, wie bei unkonventionellen Anbaumethoden z.B. der Pestizideinsatz evtl. reduziert werden kann. Dazu ist bei einer solchen Anbaumethode das Risiko, Ausfälle durch Witterungseinflüsse zu haben, wenig vorhanden. Wie sich der Indooranbau auf den Geschmack auswirkt vermag ich nicht zu beurteilen, halte das in der Anfangsphase aber auch für nebensächlich.

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Pflanzen brauchen Nahrung zum Wachsen,im hydro/aeroponischen Anbau eher auch Kunstdünger (Pestizide)meiner Erfahrung nach.
Bitte nicht missverstehen . Man kann mit Hydro/Aeroponik extrem hohe Ernteerträge haben,aber nicht ohne Einsatz von entsprechend hohen Mengen an Energie/Elektrizität und
Dünger.
Sollte unser Planet nicht 8+ Millarden Menschen auf natürliche Weise ernähren können wäre mein Denkansatz eher da,was die Chinesen,wenn auch erfolglos und schlecht umgesetzt,zumindest mal probiert haben.

Ich hab mir das Werbevideo der Firma jetzt nochmal angeguckt.
Die arbeiten also wirklich mit extrem hohem Energieeinsatz,vollklimatisierten Räumen,extrem viel Kunstlicht ,Wasserkühlern um die Wurzeln runterzukühlen und wollen das als natürlichen oder auch umweltschonenden Anbau verkaufen.
Und ohne Insektizide/Akarizide geht’s auch Indoor nicht,es sei denn man könnte in solch geschützten Räumen wie bei der Produktion von Microchips arbeiten.
Schönes Werbevideo,aber realitätsfern