An diejenigen von Euch, die schon gebaut haben - oder in den Vorbereitungen stecken (so wie ich).
Allgegenwärtig ist auf den Philippinen beim Bau eines festen Hauses (also nicht Bambus, Hardieflex & Co.) die Verwendung von Hollow Blocks in den Abmessungen 10cm dick, 20cm hoch und 40cm lang. Das bedeutet, es ist ein -meist- dreikammeriger Stein mit nur einer Reihe von Kammern. Diese werden dann mit Stahlbewehrung und Beton (concret) verfüllt.
Das ergibt sicherlich eine stabilere Mauer (obwohl das Mauerwerk ja eigentlich keine große Festigkeit bräuchte, wird es doch zwischen den massiven Betonpfeilern nur eingefügt). Gut, falls die Erde mal wackelt, fällt die Mauer nicht unbedingt gleich um, ist ja eigentlich auch immer noch ein Ringanker zur Stabilisierung da.
Nun habe ich früher schon in D ein Haus gebaut und dabei auf eine vernünftige Isolierung wert gelegt (1981/82 nach der Ölkrise hatte ich Poroton-Ziegel in 36cm verbaut).
Auf den Phils habe ich zu dem Thema „Isolierung“ noch kaum jemanden gefunden, der das verstanden hat…
Meine Idee möchte ich aber trotzdem nicht einfach so begraben - deshalb hier
meine Frage:
Einen doppelkammerigen Hohlblock habe ich in einem anderen Forum mal gesehen (versuche, das Foto mal hier mit einzustellen), aber dabei scheint es sich mehr um einen Prototyp zu handeln, den ein einziger Bauherr für sich selbst hergestellt hat, oder hat herstellen lassen.
Ich würde ja sogar die Hollowblocks selber herstellen (oder lassen), wenn ich nur jemanden fände, der bereit ist mir dazu eine passende Form zu machen. Habe schon ein paar Kontakte abgeklappert, aber entweder gar keine - oder eben eine negative - Antwort erhalten.
Meine Idee dabei ist die, auch bei dem Doppelkammerstein ein paar Bewehrungen einzuziehen und der Festigkeit wegen dann mit Beton zu verfüllen - die übrigen Kammern aber dann ihrer Bestimmung zuführen, nämlich ein Luftpolster zu bilden und damit die Hitze abzuwehren. Natürlich gehören dazu auch noch ein vernünftiger Dachüberstand oder andere Beschattungsformen.
Wer also sachdienliche Hinweise geben kann - ich freue mich auf das Schwarmwissen in diesem Forum und bedanke mich schonmal.
Da ich mich ja auch schon ein wenig mit dem Thema befasse, hier ein paar Anmerkungen.
Gebräuchliche Hollow Blocks auf den Philippinen haben meistens (immer) eine Reihe von 3 Kammern. Mit doppelten Kammerreihen habe ich noch keine gesehen.
Die Hollow Blocks gibt es standardmäßig in folgenden Größen, wobei eigentlich sich nur die Dicke unterscheidet.
40cm (length) x 20 cm (width) x 4 in (thickness)
40cm (length) x 20 cm (width) x 5 in (thickness)
40cm (length) x 20 cm (width) x 6 in (thickness)
40cm (length) x 20 cm (width) x 8 in (thickness)
Man könnte ja nun zwei Reihen in der 4 in Dicke nebeneinander mauern und dann wie du sagtest, versetzt Luftkammern lassen. dann wäre die Wand aber auch fast 20 cm dick.
Allerdings halte ich das Thema Wärmedämmung der Wände aus nicht oder weniger wichtig, als es bei uns in Mitteleuropa ist.
Meistens geht es ja doch um die während des Tages gespeicherte Hitze im Mauerwerk und wie man das einigermaßen vermeiden kann.
Erstens durch einen entsprechenden Dachüberstand, damit die Wand nicht soviel Sonne bekommt und / oder eine vorgesetzte Verkleidung mit Hinterlüftung, oder beides.
Und Hohlräume locken immer (!) Ungeziefer an - die Ameisen werden sich freuen, wenn du für sie extra Kammern anlegst.
Viel wichtiger ist es meiner Meinung nach, das die Hollow Blocks „high-density blocks“ sind, d.H. echte Betonblöcke, hergestellt aus Zement (idealerweise - ja ich träume - Portlandzement), feiner Kies und Sand.
Jep, ThermoBlock hört sich interessant an. Ich vermute der Stein ist sowas ähnliches wie bei uns Gasbeton? Allerdings haben Gasbetonsteine keine Aussparungen für Baustahl. Ich konnte auf der Seite nichts finden, wie die Löcher aufgefüllt werden. Mit Beton? Stahl benötigt mindestens 3 cm Überdeckung damit er nicht rostet. Daher wäre das Detail recht interessant.
Beton ist allgemein kein guter Baustoff für die Tropen (also für Wände), wenn man es vom Raumklima her betrachtet.
Dachüberstand halte ich auch für sehr wichtig. Je weniger Sonne auf die Wand kommt, desto besser.
Ja, die Idee mit einer 2.Reihe und dazwischen zusätzlich ein „Luft“-Polster hatte ich tatsächlich auch schon durchdacht. Allerdings die Frage, wie man das dicht bekommt gegen Schädlinge, andereseits aber für Durchlüftung sorgt hat mich noch nicht recht zufrieden gestellt.
Gut - man kann Moskito-Screen einbauen. Aber wenn sich dann anderes Getier daran zu schaffen macht (Ratten, Mäuse usw.) ist der Schutz womöglich schnell „perdu“.
Gefreut hatte sich schon der örtliche Hardware-Shop, der das doppelte an HollowBlocks schnell hochgerechnet hatte
Aber lass uns mal noch bißchen abwarten, womöglich findet sich noch jemand mit einem Tip.
In solch einem Fall kommt mir eher in den Sinn, in den Zwischenraum eine Dämmung einzubauen, sowas wie eine Perimeterdämmung. Keine Ahnung ob es so etwas auf den Philippinen gibt.
Ich bin mir aber recht sicher, dass sich in Südostasien bzgl. Baustoffen in den nächsten Jahren einiges tun wird. Isolierung ist auch dort ein Thema, nur halt anders rum als wir das kennen. Die Chinesen sind dabei schon gut unterwegs, teils mit deutscher oder europäischer Unterstützung. Hier z.B. (keine Ahnung wie weit die ihre Produkte vertreiben).
Bei unseren großen Haus hatte ich damals, da ich so oft die schlechte Qualität der Hollow gesehen hatte, die Wände im Erdgeschoss zwischen den Posts aus Beton gegossen.
Als das OG soweit war, zeigte mir ein deutscher Bauherr die sog. 3D- Panels. Im Prinzip 2 Stahlmatten mit 5 cm Styropor dazwischen und miteinander verschweißt. Die werden trocken aufgestellt, mit Draht verrödelt und dann dick verputzt. Made in Malaysia. Kosten pro qm Wand etwa gleich wie Hollow.
Ich hörte später, die 3D würden nicht mehr importiert, sondern in Phils hergestellt. In lausiger Qualität.
Sollte man die Dinger bekommen können und die Qualität wäre inzwischen gut, wäre das erste Wahl.
Das Erdgeschoss war ja nun Mal fertig gegossen. Die Hauptsonnenseite war die Rückseite. Die hatte ich ohne Fenster geplant.
In die Fläche sind viele Stahlnägel geschlagen worden, darauf dann die übliche alukaschierte Schaumfolie gedrückt und mit viel verzinktem Draht über die Nägel fixiert. Dann verputzt.
So war die Erdgeschosswand gegen die Sonne isoliert. Es war deutlich spürbar und hat bis zum Verkauf 10 Jahre später gehalten. Ob der Aufwand aber gelohnt hat? Gute Arbeiter sind zwingend nötig.
Hollow unverfüllt würde ich auf keinen Fall nutzen.
Die Ameisen ziehen da garantiert ein. Die graben dazu auch durch Verputz und tragen den Sand körnchenweise weg. Bei Erdbeben brechen die Steine auseinander.
Über die Jahrzehnte habe die Erfahrung gemacht, dass nicht die Wand isoliert werden braucht, wenn sie beschattet werden kann. Bäume sind da erste Wahl in ausreichender Entfernung zum Haus.
Die hier Indiantree genannten Bäume sind Klasse. Die eignen sich als hohe Hecke und sind sehr pflegeleicht und schnell wachsend. Die hatte ich hinterm Haus in einer Reihe an der Mauer entlang.
Beim Dachüberstand muss man gut abwägen zwischen Schatten und Sturmfestigkeit.
Der Temperaturunterschied ist in Phils eigentlich gar nicht so groß, daß man viel isolieren muss.
Viel wichtiger ist, auf geringe aufheizbare Masse zu achten, damit nachts alles schnell abkühlen kann und ein gut belüftetes Dach, möglichst hoch.
Am meisten bringt bei uns die Zimmerhöhe von 3 Meter.
Starker Dachüberstand der möglichst weit runter gezogen wird.
Daher haben wir die Dirty Kitchen angebaut.
Ich wollte zuerst auch vieles anders machen als die Pinoys.
Das ist aber meist an den enormen zusätzlichen Kosten und der nicht vor Ort Verfügbatkeit gescheitert.
Wegen unserem dickeren Dach mußten wir den Bau pausieren das kam monate später als zugesagt und war dann vombTransport arg verkratzt, so dass wir nachstreichen mußten.
Und hier übernimmt niemand für irgend etwas Verantwortung.
Dann noch die Arbeiter, wenn du vonndenen zu viel verlangst was sie nicht kennen, kommenbdie morgen nicht mehr.
Ich habe dann keine Experimente mehr gemacht, sonst wäre der Bau nie fertig geworden.
Habe mir gestern Abend mal alles zum ThermoBlock durchgelesen - interessanter Baustoff.
Leider haben sie keinen Vertrieb in den Visayas, aber das könnte man sicherlich auch lösen.
Noch ein paar Tipps, meine Meinung dazu.
Jeder soll natürlich seinen eigenen Weg finden.
Die Welt lebe durch Diversität!
Billiger ist es den Kopf einzuschalten und logisch zu bauen, statt Geld für grundliegende Experimente zu verpulvern.
Schlafzimmer auf den Phils nach Möglichkeit immer im Osten oder NordOst bauen und das Wohnzimmer in den Westen.
Denn die Sonne geht im Westen unter.
Ist da das Schlafzimmer, wird dort am Ende des Tages nochmal ordentlich aufgeheizt, die Temperaturdifferenz die ganze Nacht an die schlafenden über das Mauerwerk abgegeben.
Terrasse am besten in den Norden des Hauses bauen.
Effizienter ist es statt irgend welches teures schwer zu bekommendes Spezialmaterial zu kaufen, Verschattung durch weitere Nutzbauten zu erreichen.
Z.B. Dirty Kitchen und Autogarage, Werkstatt die die Sonne vor dem Wohngebäude auffängt.
Das ist sinnvoller und billiger als Doppelmauern.
Zur Beruhigung kann ich da berichten, dass ich all diese Kriterien bereits bedacht habe.
Aber es kann ja schließlich nicht schaden, ergänzend noch weitere Verbesserungen zu versuchen.
Wie es hier in einem Thread schon mal hieß, wird es in absehbarer Zeit mehr und mehr besser wirksame Dämmmethoden geben und an entsprechenden Baustoffen wird anderenorts ja offensichtlich bereits gearbeitet.
Das sind daher für mich keine „grundlegenden Experimente“ - für mich geht es darum, ob schon jemand hier in diesem Forum mit einer anderen, als der Standard-Phil-Hollowblock-Betonverfüllung-Methode Erfahrungen gemacht hat.
Wenn die sich durch Zementputz fressen, wie Du schreibst, und sie die Sandkörnchen einzeln forttragen - und hier an anderer Stelle schon geschrieben wurde, dass sie sich in den nicht verfüllten Hollowblocks (Du schreibst das selbst hier auch nochmal) einnisten würden, wie ist das dann bei anderen Werkstoffen?
Wenn diese Biester Zement und Sand durchbrechen, wie ist das dann mit Styropor und anderen Dämmstoffen?
Ich habe darüber nachgedacht und komme zum Ergebnis, in den Außenputz eine Lage „Mosquito-Screen“ (wie das auch für Türen-und Fensterschutz verwendet wird) einzuarbeiten.
Schon mal jemand diesen Versuch gemacht? - Ach nein, wenn noch keiner mit leeren Löchern Erfahrung gemacht hat, dann gab es ja wohl auch für meine Idee noch keinen Grund, die auszuprobieren.
So ein Haus bietet vielerlei Angriffsfläche für irgendwelche ungebetenen Gäste.
Ich werde z.B.daher an den Mosquitoschutztüren (also Außentüren) eine möglichst dichte und passgenaue „Bürste“ anbringen lassen.
Habe das in Israel erlebt, da hatten die Haustüren rund 2cm Luft zum Bodenbelag. Ich konnte mich manchen Tag vor Schaben nicht retten, bis ich ein feuchtes Handtuch zur Abdichtung hingelegt habe.
Zum Thema „Dachbelüftung“ habe ich mir auch Gedanken gemacht.
Zum Einen wird die eine Seite der Innenräume die volle Höhe des Satteldaches haben und zusätzlich auf dem Giebel einen Aufsatz bekommen, der die Luft nach außen transportiert. Und im Schlafzimmer wird es (aus verschiedenen Gründen) Aircon geben.
Ameisen habe ich gedanklich in die Nähe von Spechte gerückt.
Die klopfen auch Fassaden nach Hohlräumen ab.
Ameisen scheinen Hohlräume auch zu riechen.
Wie das funktioniert weiß ich nicht.
Als wir Wände und Fußboden im damaligen EG Schlafzimmer fertig hatten, waren sofort Ameisen drin. Ich habe versucht, zu ergründen, wie die reingekommen sind und habe kleinste Risse zwischen Wand und Bodenplatte gefunden. Da sind die rein und raus.
Dann habe ich eine Kartusche Acrylmasse verbraucht und alles abgedichtet.
Am nächsten Tag waren Löcher im Acryl.
Dann habe ich gesprüht und Ruhe war.
Styropor scheint ameisenfest zu sein.
Die Fliegentür habe ich nach dem Einbau durch einen „Fachbetrieb“ durch eine Holzleiste nach oben abdichten müssen. Vermessen, Lücke zum Türrahmen.
Zusätzlich hat die Haustür dahinter noch eine selbstgemachte Bürste nach unten erhalten, weil da auch 1cm Luft war.
Phil Handwerkskunst eben.
Nur für’s Protokoll, Ameisen sind kleiner als die Maschen von Fliegendraht. Jedenfalls die kleine Art, die an die Vorräte gehen.
Auch glaube ich kaum, dass man den Draht so dicht verlegen kann, dass an den Nahtstellen keine Lücken bleiben. Spätestens beim besonders kritischen Übergang vom Boden zur Wand, oder aussen zum Erdreich wird es nicht dicht.
Das Geld würde ich sparen.
Unser Haus steht ja leer, wenn wir nicht in Phils sind. Während der Zeit hat es keine Ameisen im Haus.
Es gibt dann auch nichts zu holen.
Als wir wieder eingezogen sind, haben die Biester das am dritten Tag spitzgekriegt und durch die abgehängte Decke durch einen Ritz zur Wand, die Wand runter, über die Arbeitsplatte, die Microwelle wieder hoch und in den Oventoaster , wo ein eingepacktes Brot zwischengelagert war für ein paar Stunden.
Eine unglaubliche Leistung.
Aber tödlich.
Hmmm…an diese Micro-Ameisen hatte ich gar nicht gedacht. Aber richtig, die gibt es auch zwischen Orient und Fernost. Da ist das Mosquitonetz natürlich nichts, klar.
So dicht kannst du ja gar nicht bauen, dass die da nicht irgendwo reinkommen.
Dann eben die „Todeskeule“ (Baygon?)
Und versuchen maximal penibel sauber zu halten. Aber die Praxis zeigt uns, dass das illusorisch ist. Also „klinische“ Sauberkeit meine ich. Nichts rumliegen lassen und fegen, staubsaugen, wischen…mehr weiß ich auch nicht.
Wichtig ist mir auch, Termiten und Blattweber-Ameisen(die beißen so ärgerlich) fernzuhalten. Beides haben wir auf dem Grundstück. Bei Termiten habe ich irgendwo schon mal einen Tipp gefunden mit einem Kartonfetzen, der mit irgendwas getränkt wird, was die Arbeiterinnen dann an die Brut verfüttern. Muss ich nochmal raussuchen, wenn es demnächst relevant wird.
Das einzig was ich zu „bemäkeln“ habe:
Dein Schlafzimmer geht gegen Süden und die Dachüberstände nach Westen und Osten - also wird die Schlafzimmerwand gut aufgeheizt.
Ach ja - vergiss die Dirty Kitchen nicht. Ich wollte auch keine - bin ja Deutscher. Nun habe ich eine größere als die eigentliche Küche ist und die Dirty Kitchen wird auch viel viel mehr benützt.