Wie ja schon öfters geschrieben - meine zweite Heimat und je mehr ich mich mit der Stadt und der Provinz befasse, umso mehr entdecke ich - es ist eine Stadt mit reicher Vergangenheit und blühender Zukunft.
Hier in diesem Faden will ich ab und an mehr über diese Geschichte, aber auch über Netzfunde, aus alten Zeitungsartikeln, aktuellen Neuigkeiten und mehr berichten - viele kleine Puzzleteile die für den einen oder anderen dann ein vollständigeres Bild ergeben.
Hier nun mal ein kurzer Abriss der Geschichte:
Im Jahre 1600 wurde die kleine Hafenstadt von den Spaniern als La Punta gegründet. Ihr heutiger Name wird von der ursprünglichen Bezeichnung der Provinz Irong-Irong , der sich aus dem Altmalaiischen als „Nasenform“ übersetzen lässt und auf die nasenförmige Landfläche der Provinz verweist, abgeleitet. Historische Funde, wie Porzellan und Schmuck aus dem Mittelalter, deuten darauf, dass hier der Handel mit China, Indien und Siam (heute vorwiegend Thailand) schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier stattfand.
La Punta diente als Hafenanlage der damaligen Stadt Jaro. Später siedelten sich Spanier und Chinesen hier an. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt von niederländischen Eroberern übernommen, bis sie später aus dem Land vertrieben wurden. Ab dem Jahr 1800 wuchsen Handel und Schiffbau in rasantem Tempo, so dass die Stadt zu einer Metropole heranwuchs, sie wurde als zweitwichtigster Hafen der Philippinen angesehen.
Am 31. März 1855 öffnete der Hafen für den internationalen Handel und es wurden landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Zuckerrohr und Kokosnüsse sowie einheimische Textilien in alle Welt - vorwiegend aber Australien und Hongkong - geschickt.
Handelsflotten aus Japan und aus europäischen Staaten fuhren Iloilo regelmäßig an, Emigranten und Händler aus Schottland, Irland, Indien, China zog es hierher, genau so wie wohlhabende Nachfahren von Spaniern aus Manila.
Die Stadt war bald als „reichste Stadt des Landes“ bekannt, Konsulate verschiedenster Staaten wie Norwegen, Großbritannien, Irland oder China wurden hier eröffnet und die Stadt prosperierte immer mehr.
Sogar die erste Eisenbahnlinie ausserhalb von Luzon und die erste Golfplatzanlage wurden1860 in Iloilo gegründet.
1893 wurde die Stadt als Municipio de Iloilo neugegründet. Der König von Spanien nannte die Stadt La Muy Leal y Noble Ciudad de Iloilo.
Nach der Philippinischen Revolution wurde Iloilo als Hauptstadt des kurzlebigen Estado Federal de las Visayas (Freier Bundesstaat der Visayas) ernannt, etwa ein Jahr vor der Proklamierung der Ersten Philippinischen Republik.
1933 wurde Asiens älteste private Fluggesellschaft, die Iloilo-Negros Air Express Co., sowie die erste philippinisch-betriebene Reederei Negros Navigation von der Lopez Familie gegründet.
Am 25. August 1937 wurde die Großstadt durch die Zusammenlegung der zwei Nachbarstädte Jaro und Iloilo sowie deren umgebenden Stadtgemeinden von Molo, Mandurriao, La Paz und Arevalo zu einer Metropole, offiziell Iloilo City.
Als japanische Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg die Stadt übernahmen, wurden viele historische Denkmäler sowie die damals gutausgebaute Infrastruktur zerstört.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Stadt an wirtschaftlicher und industrieller Bedeutung, und die Hafenanlage wurde nur noch als lokaler Transporthafen benutzt. Erst in den 1990er Jahren zeichnete sich in der Stadt ein erneuter Aufschwung ab welcher seit ca. 10 bis 15 Jahren seine Früchte trägt und Iloilo City ist nun der drittwichtigste Wirtschaftsstandort der Philippinen mit den zweithöchsten Wachstumsraten des Landes.