Ist völlig normal, der Mensch nimmt solche Dinge sehr subjektiv war oder auch gar nicht. Und es wird auch wieder vieles vergessen.
Die Statistiken geben eigentlich alles her, aber sie müssen auch entsprechend gelesen werden (können). Die Liste der Beben jeden Tag ist endlos. Wenn man da zum ersten Mal draufschaut sieht das schon heftig aus.
Und ich relativiere da auch nix, ich habe eher vor Erdbeben ordentlich Respekt. Vielleicht beschäftige ich mich deshalb auch seit etwa 15 Jahren etwas mehr mit dem Thema.
Und ich habe ja ein 6+ unmittelbar erlebt, siehe auch im anderen Thread, der ist etwas umfassender und hintergründiger…
Danke. In der Tat keine Petitesse. Denn aufgrund des Verlaufs der Richterskala macht das einen Unterschied zwischen einem leichten und zerstörerischen Beben aus.
„Wegen des dekadischen Logarithmus bedeutet der Anstieg der Magnitude um einen Punkt auf der Skala einen etwa zehnfach höheren Ausschlag (Amplitude) im Seismogramm und näherungsweise die 32-fache Energiefreisetzung im Erdbebenherd. Eine Magnitude von zwei oder weniger wird als Mikroerdbeben bezeichnet, da es von Menschen oft nicht wahrgenommen werden kann und nur von lokalen Seismografen erfasst wird. Beben mit einer Stärke von etwa 4,5 und höher sind stark genug, um von Seismografen auf der ganzen Welt erfasst zu werden. Allerdings muss die Stärke über 5 liegen, um als mäßiges Erdbeben angesehen zu werden.“
Genau, diese Frage habe ich mir auch gestellt. Warum in so kurzer Zeit so viele Beben im Vergleich zu früher. Das ist schon mal die Überlegung wert ob sich hier etwas verschoben hat. Und mit Panikmache hat das nichts zu tun. Hier geht es um Fakten und eine rationelle Analyse was da auf die Philippinen in Zukunft zukommt.
So sehe ich das auch. Das was gerade passiert ist nicht zu vergleichen mit den Jahren zuvor. Ich denke das kann man nicht einfach so abtun. Da ist mal Nachdenken angesagt.
Sehen wir erst mal, dass die leichten Beben massiv zugenommen haben in den letzten 6 Jahren. Es ist also „eine Situation“. Die M3+ sind allerdings nicht auf einem Allzeithoch.
Schaut man sich allerdings nur die letzten 90 Tage an, dann sieht das ein bisschen anders aus:
(der Rest des Jahres sieht aus wie die linke Seite des Diagramms). Das ist also nicht nur Recency Bias, sondern eine Abweichung von der (statistischen) Norm.
Man kann sich auch mal eine Liste ziehen, hab das mal zum Spass gemacht Showing quakes magnitude 5.9 or higher, within up to 100 km (62 mi) distance (62 out of 103,228 quakes)
2025 ytd: 8 (davon 5 in den letzten 30 Tagen)
2024: 6
2023: 13
2022: 8
2021: 3
2020: 8
2019: 10
2025 ist also statistisch noch absolut im Durchschnitt (8/Jahr), aber die restlichen 3 waren im Juni (2) und März, wir haben also die Häufung im Bereich der letzten (30) Tage.
Es ist also nicht ganz einfach, und man kann schon zum Schluss kommen, dass es gerade etwas mehr wackelt als normalerweise.
Schlussendlich ist es mindestens ein guter Reminder, sich mal drum zu kümmern was im Fall eines Falles eigentlich zu tun ist, und die nötigen Vorkehrungen dafür zu treffen. Denn betroffen sein kann potentiell jeder.
Dass es sich in den letzten Tagen gehäuft hat, ist ja klar. Wenn es einen Tag gebebt hat und den anderen nicht, dann hast du natürlich eine Häufung an einem Tag. Deshalb ist die zweite Statistik optisch heftig und man könnte von einer Serie sprechen. Oder von einer dramatisierten Darstellung.
Die Zahl der schweren Beben pro Jahr allerdings relativiert das Ganze wieder. Alles normal, auch wenn das „Erdbebenjahr“ noch nicht fertig ist.
Wie kommt die erste Berechnung zustande, was sind das für Datengrundlagen und was sind M2 und M3? Das verstehe ich überhaupt nicht.
Aha! Ich habe Deine Quelle gefunden bzw. jetzt hast Du sie auch eingefügt.
Earthquake Statistics: Philippines - Detailed Charts and Tables, Current and Past Seismic Activity
Und da wird auch klar gesagt, dass die Erhöhung in der ersten Darstellung nicht aufgrund erhöhter Aktivität, sondern erhöhter Datenmenge zustande kommt. Die führt optisch also in die Irre!
Note:
The apparent increase in the number of quakes since around 2010 is not because seismic activity has increased, but mostly due to two factors:
The number of seismic networks around the world and their sensitivity to detect smaller quakes has increased drastically in recent years.
Data availability through the internet has increased significantly as well. Many national agencies only started reporting earthquakes publicly in the past 10 years or so
Deine Aussage war also falsch, nicht mehr leichte Beben, sondern mehr Daten!
Da kann man mal wieder den Spruch:
„Ich glaube nur der Statistik die ich selber manipuliert habe“.
Jeder dreht es sich so wie er’s braucht.
By the way,wir hatten hier in Zambales heute ein Weiteres 5+…
Und nochmal:
Wenn man mittendrin betroffen ist interessieren Statistiken die sagen „alles normal“ einen Scheissdreck !