Sagada in den Kordilleren ist eigentlich für seine anderen Attraktionen bekannt: Wunderschöne Höhlen im Kalkstein, Hängende Särge im Echo Valley, Reisterrassen und Vieles mehr. Viele Touristen legen bei ihrem Urlaub in Nordluzon und den Rundreisen durch die Kordillera einen Stop in Sagada ein.
Aber es gibt noch ein Aushängeschild in Sagada: Hervorragende Bildungsarbeit der über einhundert Jahre alten anglikanischen Kirche in dem Bergdorf.
Die St. Mary’s School hat viele Veränderungen erlebt und ist doch immer eine Schule mit einem exzellenten Ruf geblieben. Die Schule befindet sich auf einem 34 Hektar grossen Gelände im Barangay Poblacion in Sagada.
Die St. Mary’s School war eine Vorreiterin der Philosophie des sich auf den Schüler konzentrierenden Lernens, dabei orientierte sich die Schule an den Vorgaben des Bildungsministeriums für die Lehrpläne vom Kindergarten mit zum 12. Schuljahr (K to 12 program).
Mittlerweile ist die Schule sogar ein regionales Trainingszentrum für Lehrer im Rahmen des K to 12 Programms.
Im Mittelpunkt stehen die Fähigkeiten und Interessen des Schülers und die St. Mary’s Schule ist zweifellos eine Modellschule im Sinne dieser Philosophie.
Gestartet wurde die Schule vor mehr als 100 Jahren von Bishop Charles Henry Brent. Im Jahre 1901, drei Jahre nachdem die Amerikaner die Philippinen von den Spaniern übernommen hatten, wurde Brent von seiner Kirche, der American Episcopal Church, als Missionar auf die Philippinen geschickt.
Brent konzentrierte sich vom Start weg auf marginalisierte nicht-christliche Stämme im Norden und Süden des Archipels. Die St. Mary’s school wurde unter der Aufsicht von Brent von dem Missionar Rev. Fr. John Staunton 1904 gegründet. Im Jahre 1907 hatte die Schule 17 Schüler.
Danach wuchs die Schule schnell und erarbeitete sich vor allem bei der Vorbereitung auf das College einen hervorragenden Ruf, speziell in den Fächern Mathematik und Englisch.
In den 60er Jahren gehörte die Schule bereits zu den besten im ganzen Land. So konnte die Schule 1962 bei landesweiten Prüfungen unter rund 1500 privaten und öffentlichen Schulen den 9. Platz belegen.
Gründe, welche dabei eine positive Rolle spielten, waren nicht nur der hervorragende Unterricht, sondern auch strenge Vorgaben für die 7. Stufe, eine grosse Bibliothek und das gute Niveau der Schüler aus der 6. Stufe der öffentlichen Schulen von Sagada.
Die Krise kam in den 90er Jahren, als die Unterstützung aus den USA abnahm und die Mission zu einer unabhängigen Diözese umgewandelt wurde.
Im Jahr 2000 verschärfte sich die Krise, als in unmittelbarer Nachbarschaft eine öffentliche und gebührenfreie Schule eröffnete.
Doch die Alumni der Schule suchten nach neuen Wegen der Finanzierung, um den hohen Standard der Ausbildung dieser Schule zu erhalten. Die Restrukturierung zu einer gemeinnützigen Einrichtung war der entscheidende Schritt, um neue Unterstützung in den USA und Kanada zu finden.
Heute sind rund 200 Schüler in der St. Mary’s school eingeschrieben und es sieht so aus, als ob die Schule ihren guten Ruf auch in diesem Jahrhundert weiter untermauern kann.