Bantay Dagat: Freiwillige Meereswächter auf den Philippinen – Engagement und lokale Initiativen (u.a. Barangay Gusa, Dumaguete & Dauin)
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Die Bantay Dagat (wörtlich: „Wächter des Meeres“) ist eine philippinische Bürgerbewegung, die sich dem Schutz der Küsten und Meeresressourcen widmet. Die Gruppen bestehen meist aus lokalen Freiwilligen, Fischern und Gemeindemitgliedern, die illegalen Fischfang überwachen, Küsten säubern und Mangroven aufforsten. Obwohl die Bewegung landesweit aktiv ist, variiert das Engagement je nach Region stark – von vorbildlichen Initiativen bis hin zu eher inaktiven Gruppen.
Bantay Dagat in Barangay Gusa (Cagayan de Oro): Ein Modellprojekt
In Barangay Gusa an der Macajalar Bay zeigt die Bantay Dagat, wie effektiver Meeresschutz aussehen kann:
- Überwachungsposten am Meer: Die Gruppe betreibt ein kleines Haus direkt am Strand, von dem aus sie die Bucht beobachtet – besonders wichtig, um illegale Dynamit- oder Cyanidfischerei zu verhindern.
- Schwimmendes Gäste-Floß: Ein verankertes Floß dient als Beobachtungsplattform und lockt sogar Touristen an, die sich für den Umweltschutz interessieren.
- Strandsäuberungen: Mehrmals im Jahr organisiert die Gruppe Clean-up-Aktionen, um Plastikmüll und Geisternetze zu beseitigen.
- Mangroven-Schutz: An der Mündung des Bigaan River pflegt die Bantay Dagat ein kleines Mangrovengebiet, das als natürlicher Küstenschutz und Kinderstube für Fische dient.
**Barangay Bayabas: Bambus-Boardwalk über dem Wasser**
Nicht weit entfernt, in Barangay Bayabas, setzt eine weitere aktive Bantay Dagat-Gruppe auf nachhaltige Infrastruktur: Ein Bambus-Boardwalk führt über das Wasser und ermöglicht Besuchern, das flache Küstenökosystem zu erkunden – ein Beispiel für gelungenen Ökotourismus.
Dumaguete: Nachtwache mit Suchscheinwerfer
Im Süden der Stadt Dumaguete (Negros Oriental) patrouilliert die Bantay Dagat nachts mit einem starken Suchscheinwerfer entlang des Meeresschutzgebiets. Die grellen Lichter sollen illegale Fischer abschrecken, die nachts oft mit illegalen Methoden operieren. Diese Gruppe zeigt, wie wichtig technische Ausrüstung für den Küstenschutz ist.
Dauin: Tauchgebühren statt Umweltschutz?
Anders sieht es im bekannten Tauchort Dauin (ebenfalls Negros Oriental) aus. Hier beschränkt sich die Bantay Dagat leider oft darauf, Gebühren von den Tauchbooten einzusammeln, anstatt aktiv den Strand zu säubern oder die Korallenriffe zu schützen. Die eigentliche Arbeit überlassen sie oft anderen NGOs oder Freiwilligen – ein Kritikpunkt, der zeigt, dass nicht alle Gruppen gleich engagiert sind.
Fazit: Bantay Dagat – Potenzial und Herausforderungen
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Die Bewegung beweist, dass lokale Initiativen einen riesigen Unterschied für den Meeresschutz machen können – besonders in Orten wie Barangay Gusa, Bayabas oder Dumaguete. Gleichzeitig gibt es aber auch Gruppen wie in Dauin, die ihre Rolle eher passiv auslegen. Wünschenswert wäre eine bessere landesweite Vernetzung und Unterstützung, damit alle Bantay Dagat-Teams mit gleicher Motivation arbeiten können.
Frage an die Community:
Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit Bantay Dagat-Gruppen gemacht? Gibt es in eurer Region besonders aktive oder inaktive Projekte? Lasst uns austauschen!
(Quellen: Eigene Beobachtungen, Lokalberichte aus Cagayan de Oro & Negros Oriental)
Bildnachweise: Alle Bilder ohne Nachweis sind Screenshots aus Videos von PHILIPPINE MAGAZINE**