Mir stehen einige Kilometer mit dem Leihwagen auf den Philippinen bevor.
Dabei stellt sich mir erneut die Frage: Was würde im Falle eines Verkehrsunfalls passieren? Wie sollte ich mich verhalten und welche Konsequenzen drohen mir? Da ich seit 53 Jahren unfallfrei unterwegs bin und auf den Philippinen besonders vorsichtig fahre, sollte es auch dieses Mal klappen.
Gimini (Samsung KI) hat folgende Ratschläge für mich: … … Allerdings wissen wir, dass die KI schon recht „erfinderisch“ sein kann. Dagegen steht das Schwarmwissen unserer Mitglieder.
Was meint ihr? Wart ihr schon mal in einen Verkehrsunfall verwickelt? Was passierte dann?
Gimini-Ratschläge:
Es ist ein weit verbreitetes Gerücht oder eine Befürchtung, dass Ausländer auf den Philippinen bei Verkehrsunfällen immer die Schuld zugewiesen bekommen. Die philippinische Gesetzgebung unterscheidet jedoch nicht explizit zwischen Ausländern und Einheimischen, wenn es um die Feststellung der Schuld bei Verkehrsunfällen geht.
Die philippinischen Gesetze, insbesondere das Zivilgesetzbuch und das Strafgesetzbuch, regeln die Haftung bei Unfällen. Die Schuld wird anhand von Faktoren wie Fahrlässigkeit, Verletzung von Verkehrsregeln und den Umständen des Unfalls ermittelt. Es gibt keine gesetzliche Bestimmung, die besagt, dass ein Ausländer per se schuld ist.
Allerdings gibt es Berichte und anekdotische Evidenz, die darauf hindeuten, dass Ausländer in der Praxis in einigen Fällen Benachteiligungen erfahren können. Dies kann verschiedene Gründe haben:
Sprachbarrieren: Eine unzureichende Kommunikation mit der Polizei oder den anderen beteiligten Parteien kann zu Missverständnissen führen.
Mangelnde Kenntnis der lokalen Gesetze und Verfahren: Ausländer sind möglicherweise weniger vertraut mit den spezifischen Verkehrsregeln und den rechtlichen Abläufen auf den Philippinen.
Wahrnehmung von "Reichtum": In einigen Fällen kann die Annahme, dass Ausländer wohlhabender sind, dazu führen, dass sie als „leichtere Ziele“ für Forderungen nach Entschädigung angesehen werden, unabhängig von der tatsächlichen Schuldfrage.
Korruption (vereinzelt): Obwohl dies nicht die Norm ist, kann in bestimmten Situationen Korruption eine Rolle spielen und die Objektivität der Unfallaufnahme beeinflussen.
Was Sie wissen sollten:
Beweismittel sind entscheidend: Wie in vielen Ländern ist es wichtig, den Unfallort zu dokumentieren (Fotos, Videos), Zeugen zu finden und alle relevanten Informationen auszutauschen. Eine Dashcam kann hier sehr hilfreich sein.
Gesetzliche Grundlagen: Das philippinische Recht beurteilt die Schuld auf der Grundlage von Fahrlässigkeit und der Einhaltung von Verkehrsregeln. Es gibt keine pauschale Schuldzuweisung an Ausländer.
Anwaltliche Hilfe: Es wird dringend empfohlen, im Falle eines Unfalls einen Anwalt auf den Philippinen zu konsultieren, der sich mit Verkehrsrecht auskennt. Dies kann helfen, Ihre Rechte zu schützen und eine faire Beurteilung sicherzustellen.
Versicherung: Eine gute Reise- und Kfz-Versicherung ist unerlässlich, um im Falle eines Unfalls abgesichert zu sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es gesetzlich nicht stimmt, dass Ausländer auf den Philippinen immer schuld sind. Es gibt jedoch Umstände und Vorurteile, die in der Praxis zu einer schwierigeren Situation für Ausländer führen können. Eine gute Vorbereitung, Vorsicht im Straßenverkehr und die Kenntnis Ihrer Rechte sind daher sehr wichtig.
Ich kann nur mit anekdotischer Evidenz dienen, gespeist aus dem Bekanntenkreis.
Danach ist es in den Visayas eher so, dass der wahre Schuldige benannt wird.
Eine Dashcam ist eine sehr sinnvolle Einrichtung. In meinem Auto ist sie serienmässig drin.
Mal was zum Schmunzeln: Ich war vor einigen Jahren auf Bali. Dort hat mir ein Balinese erklärt das im Falle eines Verkehrsunfalls immer der Ausländer schuld ist. Die Begründung dafür lautete: Wäre der Ausländer nicht nach Bali gekommen, wäre der Unfall nicht passiert!
Ansonsten ist meine Erfahrung auch, dass es so objektiv wie möglich aufgenommen wird. Bei mir haben sich die „Unfallgegner“ dann jeweils schnell verdrückt, deswegen kann ich dazu nix weiter sagen. Der einzige Unterschied ist ein Unfall zwischen einem sehr armen und sehr reichen Verkehrsteilnehmer, dann kann man schon mal nen Enforcer überfahren und bekommt trotzdem keine Strafe.
Dieser Auffassung scheinen auch auf den Philippinen einige Richter zu haben.
Kleine Geschichte zu philippinischen Zeugen: Der Mann meiner Stieftochter hatte geparkt und brachte beim Rückwärtsausparken einen Motorradfahrer zu Fall. Es gab schnell ein paar ‚Augenzeugen‘, die mich am Steuer ‚gesehen‘ haben wollten, obwohl ich hinten auf der Ladefläche sass,
Andere Geschichte mit unserem kleinen Multicap: Ich fahre auf der linken Spur einer vierspurigen Straße, um gleich darauf in unsere Barangaystraße einbiegen zu können. Erst überholt mich ein Fahrzeug rechts, dann versucht ein Pickup im Gegenverkehr mich auf die rechte Spur zu drängen. Ich habe mit dem Multicap eine ruckartige Lenkbewegung nach links gemacht und plötzlich war seine hintere Scheibe kaputt. Wir standen dann etwa 100 Meter von unserer Barangay Polzeiwache entfernt. Man hatte das Geplänkel schon aus dem Fenster beobachtet, sagte man. An unserem Multicap war gar nichts zu sehen und gegen meine Aussage, dass er mich in den rechten Verkehr abdrängen wollte, zählte wohl auch, da man es gesehen hatte. Ich meinte dann noch, ob dass seine Freunde gewesen wären, die da so rechts an mir vorbei gebrettert wären. In der Polizeiwache gab er es nicht zu, erst später, als wir draußen standen und er meinte, ja, man wollte zusammen zum Frühstück irgendwo hin. Bei der Polizei meinte er dann, dann werde er wohl die Scheibe (damals 5.000 Pesos) selber bezahlen müssen. Meine Theorie: Mit der heftigen Lenkbewegung hat der billige Plastikspiegel wie ein Hammer auf die Seitenscheibe gewirkt. Zu allem Überfluss, war es auch noch ein entfernter Verwander meiner Frau.
am besten ist es keinen unfall zu haben. ich wuerde nur mit fahrer fahren. ansonsten verweise ich auf eine story die ich irgendwo schon mal zum besten gegeben habe.
Hmmm, 3 Wochen mit Fahrer, wo das Auto häufig nur herumsteht … ich denke, das ist aber auch nicht das Optimum … … habe mich schon auf den Phils versucht …
das ist natuerlich richtig. aber die entscheidung kann dir leider keiner abnehmen. es ist eigendlich schon alles gesagt. hab dem nichts hinzuzufuegen. viel glueck …
Ich würde auch keinen Fahrer nehmen - so schlimm ist der Verkehr auch nicht und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer nicht so schlimm wie im Libanon oder Irak - in beiden Ländern schon selbst gefahren.
Es gibt im Prinzip nur eine Regel. Wenn man die eisern befolgt, ist es gar nicht so schwer mit dem Verkehr.
Die Regel ist auch noch ganz einfach: Achte genau auf alles vorm Auto und fahre nirgendwo gegen, auch nicht bei Vorfahrt.
Im Gegenzug kann man alles hinten völlig ignorieren, denn für den Hintermann ist man ja vorne.
Wir haben dazu noch den antrainierten Vorteil, trotzdem gelegentlich Mal in den Spiegel zu schauen und nicht nur, um die Haare zu kämen.
Ich hatte vor einiger Zeit einen kleinen „Unfall“. Ein älterer Motoradfahrer ist mir hinten auf der rechten Seite in den Reifen gefahren. Auf der falschen Seite (counterflow) gefahren. Kein Schaden bei mir aber er ist umgefallen. Der Unfallermittler hat ihm deutlich klargemacht dass er total falsch gefahren ist. Er hätte vor mir vorbei fahren müssen und dann abbiegen. Nach viel Jammerei des Motoradfahrers (what about the scratches on my bike?) war die Sache zu Ende. Nichts geschah mit mir. Also nicht immer ist der foreigner schuld!
Vorletztes Jahr hatten wir Besuch aus Manila.
Ein Verwandter, der da lebt.
Er erzählte uns und zeigte Bilder dazu, dass er mit seinem SUV in Manila einen Unfall hatte, ihm von einem Motorradfahrer die Vorfahrt genommen wurde.
Er war eindeutig nicht Schuld aber musste seinen Schaden selbst bezahlen.
Weil beim Unfallverursacher nichts zu holen war.
Er meinte man bekomme auf den Phils immer eine Mitschuld, auch wenn man sich an die Verkehrsregeln hält.
Er ist Filipino.
Kann nur erzählen was er sagte, hatte selbst zum Glück noch nie einen Unfall auf den Phils.
… Allerdings wissen wir, dass die KI schon recht „erfinderisch“ sein kann. Dagegen steht das Schwarmwissen unserer Mitglieder. 
