Vigan auf den Philippinen verflucht? Pandemie, Erdbeben, Taifun, Hitze

„Ich glaube, wir sind verflucht“, so die Klage des Besitzers einer ehemaligen Töpferei in Vigan. Der Ort ist bekannt dafür. Nahe dem Ortskern gab es immer zwei Brennereien, jetzt ist es nur noch eine. Was ist passiert?

Erst kam die Pandemie, am heftigsten von 2020 bis 2022. Dabei verlor die Leiterin des Familienmuseums der Crisologos ihren Sohn, einen Arzt, er war gerade mal 50 Jahre alt. Und die Töpferei war natürlich zu.

Als es dann weiter gehen sollte, kam das Erdbeben von 2022. Es gibt immer noch viele Schäden in der Stadt, auch die Kathedrale ist weiterhin geschlossen, der Watchtower in Bantay steht gerade noch so irgendwie. Und in der Töpferei brach der Ofen mehr oder weniger komplett ein.

Doch damit nicht genug. Es folgte ein schwerer Taifun und alles stand unter Wasser. Ende, aus, fertig. Über 20 Mitarbeiter verloren ihren Job. Heute sind die Hallen verlassen, es gibt noch ein paar T-Shirt Stände und hier und da wirft der Besitzer noch die Töpferscheibe an, für Touristen und ein paar Peso. Ein trauriges Bild, welches ich nicht mal aufnehmen wollte.

Und es wird immer heißer, so die Aussage vieler Einwohner in Vigan. Die Stadt war schon immer irgendwie ein Glutofen, mit oder ohne Töpferreien. Auch jetzt im Februar sind 30 Grad keine Seltenheit.

Liegt ein Fluch über der Stadt?

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Papperlapapp… Der reißerische Titel bewegt sich bestenfalls auf Bildzeitungs-Niveau…:innocent:

Regen hat es hier in der Trockenperiode schon immer so gut wie nie gegeben…die Temperaturen sind winterüblich niedrig… Ich brauche abends immer noch mal eine Jacke.

Das Erdbeben 2022 war wirklich verheerend, aber da steht Vigan in einer langen, langen Reihe mit vielen anderen Städten auf den Pinas, und viele der privaten Häuser wurden eh erst danach saniert und was noch nicht, war auch vor dem Beben baufällig… Ok… die Kathedrale, der Bantay Watchtower und einige andere Kirchen sind immer noch gesperrt (obwohl reichlich Geld gespendet und gesammelt wurde… :innocent:), aber die privaten Bauten glänzen, und die (fast ausschließlich philippinischen) Touristen überschwemmen vor allem an den Wochenenden die Altstadt… natürlich erst zum Abend hin…

Nur einige Unverbesserliche der wenigen Langnasen darunter wandeln tagsüber im gleißenden Licht der unerbittlichen Sonne durch nahezu leere Straßen vorbei an geschlossenen Läden und Restaurants (noch ohne die allabendliche Außenbestuhlung), atmen den dann besonders intensiven Gestank von Pferdepisse auf Kopfsteinpflaster vom Sitz ihrer Touri-Kaleschen oder gar per pedes ein und verpesten damit ihre Wahrnehmung…:innocent:

Pünktlich zum Sonnenuntergang kommen dann die Wasserwagen und spülen den Geruch auf ein erträgliches Maß herunter…

Und selbstverständlich… verkauft wird - wie überall auf der Welt in den Touristenmeilen - zumeist der übliche Schnickschnack… wer tatsächlich nach tandfreier Töpferware sucht, geht eh in den Barangay Bulala und meidet so zudem den ‚Altstadtzuschlag‘…

Ach ja… von den wirklich schlimmen Überschwemmungen des Taifuns Egay blieb die Altstadt von Vigan übrigens verschont…

Ich bin jedenfalls nach dem Sturm trockenen Fußes in die dortige Brauerei auf ein Bier gegangen, während rings um unser Haus mit seinem vorsorglich um 80cm aufgeschütteten Grundstück im nahen San Vicente, wie in vielen der tiefergelegenen Außenbezirke von Vigan City und großen Teilen von ganz Ilocos, ‚landunter‘ war…

Besonderes ‚Einzelschicksal Vigan City‘ oder gar ‚Fluch‘… weit gefehlt!
:sunglasses::innocent::sunglasses:

Hast Du Bilder vom Watchtower gemacht ?

Nee, bin im Schatten geblieben und habe mit dem Staff dort gesprochen… :rofl:

Die Erinnerung hat schönere Bilder!

Der Turm sieht jetzt so aus… und das Areal ist weiträumig abgesperrt…

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Das ist tatsächlich das einzige weitere Vigan Bild…

Den ersten Abend haben wir es krachen lassen im Café Leona.

Am zweiten Abend eher ruhig: Lesen und Rey getroffen, das war eigentlich die Highlights. Sightseeing war Pflichtprogramm für die Gäste.

Ansonsten kenne ich Vigan ziemlich gut. Und früher war sowieso alles besser… :wink:

So sah der Watchtower noch vor dem Erdbeben aus und war viel besucht.

Von oben hatte man einen schönen Rundblick auf die Berge und, hier leider auf den Friedhof … :see_no_evil: Wenn man das Bild vergrößert, erkannt man die Quirino Brücke (? … bin mir da aber nicht so sicher … :wink: )

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Jepp… Aber nur die neue… Die ursprüngliche Brücke (aus deinem Link) dahinter ist übrigens 2023 während des Taifuns Egay eingestürzt …

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