Transplantationen auf den Philippinen

Heute feiern wir Geburtstag. Heute vor 7 Jahren hat mir ein unbekannter, hirntoter Mann eine seiner Nieren geschenkt und damit Leben, Gesundheit und Glück. Auch andere, schwerkranke Menschen haben dieses letzte, großartige Geschenk von ihm erhalten. Danke, danke.
An Tagen wie diesen denke ich viel darüber nach, wie es damals gewesen ist. Denke an diesen Gefühlssturm, der losgebrochen ist, als ich am Handy die magischen Worte hörte. „Wir haben eine Niere für Sie“. Lachen, weinen, schreien, alles gleichzeitig.
Wundert euch nicht, wenn es etwas nass bei euch wird. Sind nur meine Tränen, die bei diesem Thema unweigerlich hochsteigen und überfliessen. Es sind gute Tränen, voller Freude und Dankbarkeit.

Auf den Philippinen hätte ich die TX (Transplantation) nicht überlebt. Denn ein Teil meines Immunsystems ist ausgetickt und hat meine roten Blutkörperchen zerstört. Die Bruchstücke haben die neue Niere quasi verstopft, deshalb tat sie keinen Mucks. Nach der Niere wären andere Organe ausser Gefecht gesetzt worden, Herz, Lunge, Gehirn, also aus die Maus. Dank guter Ärzte, einer schnellen Diagnose und einem sauteuren Antikörpercocktail der Pharmaindustrie haben wir überlebt. Die Ärzte glaubten zwar, die Niere würde es nicht schaffen, aber sie hatten wohl nicht mit unserem Kampfeswillen gerechnet. Meine Niere namens Paule hat sich erholt und arbeitet jetzt prächtig.
Ich bezweifel sehr stark, ob es auf den Phils möglich gewesen wäre. Allein wenn ich an die Klärung der Kostenübernahme denke oder an die Verfügbarkeit dieser Antikörperinfusion.
Ich habe jetzt Tante Google befragt, wie es mit Organspenden auf den Phils aussieht. Wenig dazu gefunden und das Wenige war ziemlich erschreckend. Oft ging es um Organhandel. Arme Menschen geben für relativ wenig Geld eine Niere her um sich ein Business aufzubauen oder um eine medizinische Behandlung eines Angehörigen zahlen zu können. Die Nachsorge für die Spender ist unzureichend bzw. erst gar nicht vorhanden. Bei Problemen sind sie auf sich selbst angewiesen. Reiche Ausländer sind die Nutzniesser, sie können sich eine passende Niere kaufen. Seit 2011 gibt es zwar ein Gesetz, das die Transplantationen für Ausländer einschränken soll, wie gut es wirkt, k.A. nichts dazu gefunden.
Ein Nephrologe in Dumaguete hatte mich damals auf eine mögliche TX angesprochen, muss so 2012 gewesen sein. Ich hab das damals abgeblockt, ich hatte so eine Ahnung, worum es gehen könnte. Erhellend fand ich die Gespräche mit anderen Expats. Es gab welche, die kein Problem darin sahen, naja, Kontakte kann man ja einschränken. Mit so einer Lebenseinstellung möchte ich nichts zu tun haben.

Wie sieht es in euren Familien aus? Ist da auch schon jemand auf die Idee gekommen, mit einer seiner Nieren Geld verdienen zu können? Ich kann nur dringenst davon abraten.

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Eine Freundin hat das hier machen lassen statt in Dubai. Sie erfreut sich seit über 10 Jahren bester Gesundheit – das erste Jahr war allerdings wirklich schwierig für sie.

Mhm hat jemand Erfahrung mit Transplantation auf den philippinen? Was wird das in etwa kosten und wie sieht es mit den Folgekosten aus? Wie schnell kann so etwas gehen?

Ich hatte vor zweieinhalb Jahren eine Herzklappenoperation (alte Klappe herausgeschnitten, neue eingesetzt) allerdings hier in Luxemburg. Die Kosten beliefen sich auf 51.500 € inklusive allen Voruntersuchungen und Komplikationen. Meine Eigenbeteiligung insgesamt: 588 € bei erster Klasse im KH.

Damals habe ich mit dem Professor, der die OP durchgeführt hat, über eine Preistabelle des Philippine Heart Centers in Manila diskutiert. Diese Liste war damals detailliert online. Der Chirurg meinte, anhand dieser Liste zu wissen, dass die Kosten auf den Philippinen fast 1:1 mit seiner Arbeit und Krankenhaus zu vergüten wären.

Gestaunt hat er allerdings, da er nicht berücksichtigte, dass hier meine Krankenkasse und Privatversicherung einsprang, auf den Philippinen der privaten Geldbörse dieser Betrag (meistens) entnommen werden muss.

Meine Folgekosten belaufen sich auf einen Jahresbesuch beim Kardiologen, mit rund 280 € bei 11 % Eigenbeteiligung. Medikamente brauche ich keine.

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Ich habe jetzt viel gesucht aber nichts Konkretes zu den Kosten gefunden.
PhilHealth hat den Zuschuss für eine TX von 600.000 auf 2.000.000 Peso erhöht, die Gesamtkosten werden wohl höher sein.
Zu den Folgekosten: Nach einer TX muss man sein Leben lang Immunsuppressiva einnehmen und zwar täglich. Pausieren darf man nicht, denn sonst wird das neue Organ abgestossen. Dazu können noch diverse andere Medis kommen, wie z.B. gegen Bluthochdruck.
Eine regelmässige Nachsorge sollte auch stattfinden. In DE bedeutet das, alle 6 Wochen eine ausführliche Blutuntersuchung und mehrmals im Jahr Ultraschall.
Durch das runtergefahrene Immunsystem steigt die Anfälligkeit für Infektionen die unbedingt behandelt werden müssen. Auch das kostet.

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