Die Ilocos-Region ist ja einer der größten Gemüseanbaugebiete der Philippinen. Während der Trockenperiode wird vor allem Mais, Zwiebeln, Weißkohl, Peperoni, Chillies und Blumenkohl angebaut… und natürlich
Tomaten!!!
Allerdings muss Mann lange suchen, um schöne, rote, dünnschalige und aromatische Exemplare zu finden, da der „gemeine“ Pinoy gerne auch halbgrüne mit dicker „Pelle“ verwendet, da er diese eh meistens nur ‚mitkocht‘…
Natürlich kann man trotzdem akzeptable Früchte finden…
Dennoch will ich mich nicht darauf verlassen und lieber meine eigenen Tomaten züchten…
Darum will ich hier nun „Schwarmwissen“ sammeln, denn Tomatenanbau ist fast auf der ganzen Welt möglich und viele Tipps u.a. aus DACH haben auch hier ihre Gültigkeit.
Und da der Anbau dann sicherlich reichlich Früchte trägt, sind natürlich auch Methoden zu Haltbarmachung / Einkochen / Trocknen u.v.m. gefragt…
Du meinst, du willst wissen, wie es die tomatenverrückte Sabine so macht
Tomatenverrückt weil ich jedes Jahr zwischen 50 und 60 Pflanzen in meinem Garten stehen habe. Vorzugsweise alte Sorten. Alte Sorten deshalb, weil die noch nicht auf Ertrag, Reife, Transportfähigkeit gezüchtet worden sind und der Geschmack auf der Strecke geblieben ist. Die Pflanzen ziehe ich selbst an aus Samen, die ich im Sommer entnommen habe.
Tomaten sind Starkzehrer, benötigen viele Nährstoffe. Es heisst: Tomaten wollen einen trockenen Kopf und feuchte Füße. Bedeutet, nie von oben über die Blätter giessen, immer nur in den Wurzelbereich. Auch möglichst vor Regen schützen. Sie neigen sonst zur Kraut und Braunfäule, eine Pilzerkrankung, die die ganze Ernte zunichte machen kann. Tritt leider auch bei hoher Luftfeuchtigkeit auf, beim Anbau auf den Phils würde ich die Regenzeit meiden.
Auf Kalkmangel reagieren Tomaten mit der Blütenendfäule, manche Sorten sind empfindlicher als andere. Bei mir tritt es immer wieder mal auf, denn ich nutze Kompost, der naturgemäss sauer ist. Die anfängliche Kalkgabe reicht nicht immer aus. Ich gebe dann eine Handvoll Gartenkalk zu jeder Pflanze und gut ist.
Wenn es den Tomaten gut geht, wachsen sie wie verrückt, machen viele Seitentriebe. Dadurch werden sie erstens zu dicht, was die kraut und Braunfäule beünstigt. Zweitens verzetteln sie sich, es gibt zwar viele, aber sehr kleine Früchte. Deshalb werden sie ausgegeizt, d. h. die Seitentriebe weden entfernt, ausgebrochen, abgeknipst. Fast alle Seitentriebe. Die, die aus den Blattachseln wachsen, taugen sowieso nichts, da kommt nicht so viel dran, die wuchern nur. Aber über dem Blütenstand teilt sich quasi der Haupttrieb und wächst mit 2, manchmal auch 3, starken Trieben weiter. Die lasse ich dran, an denen gibt es gute Früchte. Wenn sich die Pflanze genug verzweigt hat, mache ich auch die weg.
Ich halte viel vom Mulchen, den Boden mit organischen Material bedecken. Verhindert Austrocknung, fördert die Humusbildung und das Bodenleben. Grasschnitt vom Rasenmäher darf nicht zu dick aufgelegt werden, sonst schimmelt er. Längere Gräser vom Sensenschnitt nicht. Stroh ist prima, sieht auch ordentlich aus. Beachten muss man aber, dass Stroh ein ungünstiges Kohlenstoff/Stickstoff Verhältnis hat, es entzieht dem Boden Stickstoff. Da muss man Starkzehrer wie die Tomate nachdüngen.
Später mehr zu dem, was ich mit meiner Ernte mache, wie ich den Sommer konserviere. Ich hab Hunger
Habe mal ein bisschen recherchiert, ob es sinnvoll sein kann, Samen aus DACH mit auf die Philippinen zu bringen, um dort diese Tomaten dann anzubauen.
Bei den meisten Sorten wird das keinen Erfolg haben, da die Sorten in Europa meistens auf einen Bestäuben (Hummeln, Bienen, etc) angewiesen sind. Sind wohl wie alle Tomaten Selbstbestäuber, aber brauchen doch etwas Hilfe.
Nur wenn genügend Tomatenpflanzen vorhanden sind und genug - aber nicht zu viel - Wind weht, scheint es auch so zu gelingen.
Wenn keine tierischen Bestäuber da sein sollten , muss der Mensch ran.
1x täglich die Pflanze rütteln reicht aus.
Ich glaube aber nicht, dass es wirklich notwendig ist. Auch auf den Phils gibt es die kleinen Helfer. Und ob sich die Sorten in punkto Bestäubung unterscheiden wäre mir neu. Wichtiger ist, ob sie mit dem Klima zurechtkommen. Da würde ich sagen: Versuch macht kluch.
Für solche Versuche kann ich den ein oder anderen Samen beisteuern. Allerdings reise ich nicht mehr auf die Phils
Heute habe ich aus einem kleinen Teil meiner vielen eingefrorenen einen frischen Saft gemacht.
Dazu habe ich die gefrorenen Tomaten enthäutet. Das geht am besten, indem man sie nach und nach in heißes Wasser plumpsen lässt. Nach ein paar Sekunden ist die oberste Schicht aufgetaut und die Haut lässt sich prima abziehen.
Die aufgetauten Tomaten gebe ich zusammen mit Salz, ein klein wenig Zucker und einem guten Schuss Olivenöl in den Standmixer/Blender. Olivenöl damit die fettlöslichen Vitamine vom Körper aufgenommen werden können. Alles mixen, abschmecken und mit etwas Wasser die Konsistenz einstellen. Wer mag kann noch mit Pfeffer und Chili würzen.
Die Farbe ist nicht so intensiv rot wie bei gekauftem Saft, dafür ist der Geschmack sehr sehr viel besser.
Ein philippinische Tomatensorte, deren Samen man auch in DACH sich bestellen kann - auf den Inseln wird sie wohl auch zu erhalten sein.
Nueva Vizcaya Nipple ist eine äußerst seltene Sorte von den Philippinen. Nueva Vizcaya ist eine Provinz der Philippinen mit etwa 450.000 Bewohnern im Zentrum der Hauptinsel Luzon.
Die Früchte sind oval und haben alle eine kleine abgerundete Spitze, daher kommt auch der Name. Das rote Fruchtfleisch ist dicht und enthält wenig Samen. Der Geschmack ist ausgewogen, weder zu viel Säure noch zu süß. Die kompakten Pflanzen produzieren eine schöne Anzahl an Früchten. Gemäß der Herkunft ist die Sorte gut an feuchtes und heißes Klima angepasst. Die Nippeltomate von den Philippinen ist ideal zum Frischverzehr oder verarbeitet zu Soße. Die dicken Fruchtwände machen die Tomaten auch zur idealen Trockenfrucht. Nueva Vizcaya Nipple ist eine außergewöhnliche Sorte.
Letztens hat sich meine Freundin beklagt, dass der gekaufte Tomatensaft nicht mehr schmeckt, egal ob günstige oder teure Sorten. Kein richtiges Tomatenaroma mehr, einzig an der Farbe identifizierbar.
Da ich auch wieder Lust auf leckeren Saft habe, hab ich gestern Abend gefrorene Tomaten enthäutet und über Nacht auftauen lassen. Beim Auftauen tritt der klare Zellsaft aus, davon schöpfe ich einen Teil ab. Dieser Saft ist für mich die Essenz der Frucht, gibt nichts Geschmackintensiveres. Diesen Saft geniesse ich nur mit etwas Salz, ein Traum
Der andere Teil geht in den Blender, etwas Wasser dazu, einen guten Schuss Olivenöl, S&P. Durchmixen, fertig. Im Kühlschrank hält der Saft 2-3 Tage.
Schön mal probiert sie zu braten?
Ich halbiere sie quer, brate sie auf der Schnittstelle bei mittlerer Hitze in etwas Olivenöl, salzen erst nach dem Umdrehen.
Passt gut zu Kurzgebratenem oder zu einem deftigen Frühstück.