Im September stieg der Anteil der Filipinos die Hunger litten, der zweithöchste Anstieg seit der Pandemie.
Im dritten Quartal 2024 erlebten mehr philippinische Familien mindestens einmal unfreiwilligen Hunger, wie eine aktuelle landesweite Umfrage der Social Weather Stations ergab.
Das Forschungsunternehmen stellte fest, dass 22,9 Prozent der philippinischen Familien mindestens einmal in den letzten drei Monaten unfreiwillig Hunger hatten oder hungrig waren und nichts zu essen hatten
Am meisten betrifft das Filipinos in Mindanao wo ca. 30 % davon betroffen waren, gefolgt von den Visayas mit 26 %.
Hunger in diesem Ausmaß muss es auf den Pinas eigentlich nicht geben… wie schon @Mindanao bemerkte, ist dies - neben vielen anderen Faktoren - auch der weit verbreiteten Pinoy-Mentalität zuzuschreiben, jeglicher Arbeit so weit es möglich ist, aus dem Weg zu gehen… hinzu kommt die fatale Verhaltensweise, Geld nicht sinnvoll auszugeben oder gar für den Lebensunterhalt eines ganzen Monats einzuplanen… vielmehr wird alles gleich auf den Kopf gehauen… Jollibee, Schnaps, Schnickschnack… am Ende des Monats ernähren sich die meisten von Reis mit etwas Fischsoße… und bei den ganz Armen fehlt es dann auch am Reis…
Lily hat mir von ihrer Kindheit erzählt… und wie toll sie es fand, wenn sie mal ein ganzes hartgekochtes Ei zum Reis bekam… während ihr Vater das Geld für Hahnenkämpfe, Bordelle und den Suff verplemperte… bis er am Ende des Monats mit ihnen Reis mit Fischsoße aß…
Ja das ist ein wesentlicher Faktor, der heute immer noch häufig anzutreffen ist.
Allerdings kann und müsste da die Politik und Gesellschaft agieren.
Es fängt meiner Meinung schon mit dem Bildungssystem an - solange es auf dem Niveau bleibt wie momentan, wird es schwerer und schwerer für viele aus dem Armutskreislauf heraus zu kommen.
Aber auch - wie kann es sein, das ein Land wie die Philippinen Reis importieren muss - ja sogar der größte Reisimporteur der SOA Länder ist? Also strukturelle Probleme nicht nur hier.
Das liegt an der Art und Weise, wie die Landwirtschaft aufgebaut ist, und die Infrastruktur dazu. Fehlende Mechanisierung / Automatisierung, kleinteilige Parzellierung. Es ist zwar toll romantisch wenn der Reis wie früher einfach auf der Strasse getrocknet wird, aber das sagt mehr als genug über die Effizienz und die Zustände aus. Und es besteht in verschiedenen Schichten aus verschiedenen Gründen kein Interesse daran, das zu ändern.
Gäbe es doch nur einen Agrarminister, dessen Wort auch ein bisschen Gewicht hat… man könnte so viel erreichen.
Wobei man ehrlicherweise sagen muss: es gibt sogar Hilfsprogramme, vergünstigte Kredite und Fördermittel. Aber viele Farmer wissen das nicht oder haben keine Lust, das auszufüllen. Quelle: jemand, die in diesem Sektor tätig ist.
Wie aussagekräftig mag so eine Umfrage sein?
Hätte man mich gefragt, ob ich letzten Monat Mal Hunger gehabt hätte, müsste ich das auch bejaen.
Meine Frau kocht für gewöhnlich außerordentlich gut, aber manchmal eben für mich ungenießbare Dinge. Bin ich dann zu faul, ein Ersatzessen zu bereiten und schaue ich auf mein Gewicht, verzichte ich auf eine Mahlzeit und bin dann eben unfreiwillig hungrig
Es ist schon interessant, die „es wird schon irgendwie gut gehen“ Mentalität scheint sich ja nicht nachhaltig zu ändern. Es ist, und das erkenne ich auch an, für viele aufgrund der strukturellen Armut auch nicht einfach so möglich. Und dann kommt die Ausflucht ins vermeintlich schnelle Geld wie Hahnenkampf.
Wenn man „Hungergeschichten“ aus Deutschland hört von nach dem Krieg oder so, dann war Hunger oft die Motivation, sich richtig reinzuknien. „Wir hatten nach dem Krieg nichts zu essen, deswegen habe ich dieses Milliardenimperium aufgebaut“. Mittlerweile macht sich auch da immer mehr eine (relative!) strukturelle Armut breit, wobei die Unterschiede immer noch wie Tag und Nacht sind.