Ratschläge für Philippinen-Neulinge im Straßenverkehr?

Hier gibt es im Forum ja einige erfahrene Verkehrsteilnehmer auf den Philippinen.

Was ratet ihr einem Philippinen-Neuling, wenn er auf den Philippinen aktiv am Verkehr teilnehmen will?

Ich kann hier nur von mir reden. Ich brauchte einige Besuche, ehe ich mich ins Mietauto traute.

Es ging ja auch immer mit Bus und Tricycle. Aber besonders auf Mitteldistanz war der Bustransfer mit Gepäck immer eine ermüdende Sache. Mit eigenem (gemietet) Gefährt ist es allerdings wesentlich praktischer.

Manila selbst würde ich mir hier nicht antun, aber alles nördlicher war mit Ausnahme der Stadtzentren recht entspannt. Allerdings gingen viele Beobachtungsstunden voraus.

Ich persönlich würde aber keinem Neuling auf den Philippinen eine aktive Beteiligung am Verkehr anraten. Mit Bus oder Mietwagen mit Fahrer ist man da auf der sicheren Seite. Bei Motorrädern kenne ich mich nicht aus.

Einige Gründe:

  • so gut wie keine Signalisierung/Wegweisung außerhalb der Zentren
  • wenig oder keine Straßenbeleuchtung abends
  • wechselnde Straßenoberflächenbedingungen (Schlaglöcher)
  • chaotische Einhaltung etwaiger Fahrregeln (Phil. Freestyle :slight_smile:)
  • auf der Straße umherstreifende Tiere

Ein Rundumblick (360°) auf den Verkehr ist kein schlechter Rat.

Wie seht ihr das und warum?

Hier eine Einführung in den „Schilderwald“, denn man aber meistens vermisst … :wink:

Die Geschwindigkeit ist das A+O auf den Philippinen - langsam fahren !!!
Das gilt am Tage aber vor allem in der Nacht .

  • Viele Verkehrsteilnehmer fahren auch betrunken , da war ich immer sehr vorsichtig wenn mal wieder eine Fiesta war oder Pay Day ist .
  • Sehr gut aufpassen an Kreuzungen da niemand die „Rechts vor Links“ Regel einhält .
  • Die Busse im Auge behalten denn die fahren wie die Rennfahrer und wissen dass die anderen ausweichen.( Ceres Liner zb )
  • Wenn es zwei Spuren innerhalb einer Ortschaft gibt immer die linke Spur nehmen denn die vielen Jeepneys halten an jeder Palme und die fahren dann rechts .
  • Immer dran denken dass viele Jeepneys , Busse und Autos keine oder mit defekten Stop Leuchten oder Blinker unterwegs sind .
  • Trikes sind extrem gefährlich weil die ohne Vorwarnung einfach von rechts nach links fahren weil dort ein Kunde steht . Ihr Sichtfeld ist meistens extrem eingeschränkt wegen der Bauweise des Trikes und ein Spiegel ist Luxus bei vielen .
  • Motorräder und Fahrräder auch nachts ganz ohne Beleuchtung fahren .
  • Wissen dass sehr viele keine oder nur die Basic Versicherung haben und man meistens dann selber bezahlen muss .
  • Die meisten Filipinos haben nie eine Führerschein Prüfung abgelegt , weder in der Theorie noch Fahrstunden gehabt . Sie haben den Lappen einfach gekauft .
  • Man sollte auch vorsichtig sein mit der Polizei , nicht alle sind nett und haben die Tendenz eher ihren Landsmann zu unterstützen und den Kano zahlen zu lassen . Bei eigenem Auto immer eine Vollkasko Versicherung abschliessen und im Falle eines Unfalls dann den Agenten herbeirufen , der regelt dann alles .

Ich selber hatte dort in all den Jahren nie einen Unfall aber habe viel von Freunden und Kollegen aus ihren Erfahrungen gelernt und behalten .

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Wohl wahr … einer meiner größten Sorgen dort. Daher auch „360° Rundum-Radar“, etwas, was den PHIL-ungewohnten Verkehrsteilnehmer extrem ermüdet … zum Beispiel mich. Wenn dann noch die Hitze dazu kommt (trotz AC) werden die internen Batterien bei mir schnell platt.

Ausserhalb der Städte ist das Fahren für mich kein Problem.
In den Städten wohl auch kein Problem, aber extrem nervig.

Einziges Highlight für mich immer, wenn ich mich mal wieder verfahren habe:

diese Verkehrszeichen
No U-turns
hat auf den Philippinen nur einen Dekorationscharakter und keiner kümmert sich darum - deshalb ich auch nicht - lach.

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Sie bremsen. Für euch getestet :smiley:
(Bin 50cm vor einem eingeschert, fand er nicht lustig - hab ich aber auch nur gemacht weil ich wusste dass ich schneller weg war)

Die Busse generell kennen aber keine Gnade. Bin selbst mit 80 durch eine Ortschaft gefahren, da kommt von hinten der Bus mit Lichthupe und fährt mit über 100kmh vorbei.

Nicht nur das Sichtfeld :smiley: :smiley: :smiley:

Generell sollte man - und das bitte nicht falsch verstehen - nicht davon ausgehen, dass irgend jemand denkt. Je weiter in der Provinz, desto weniger. In den Städten wird nicht zuletzt durch die Präsenz von Enforcern ab und zu mal zivilisiert gefahren - aber auch da ist situatives und räumliches Bewusstsein eher spärlich gesät. Hinzu kommt, dass die Leute zwar nicht fahren können, aber trotzdem zu grosse Autos kaufen, was das Problem dann noch verstärkt.
Dashcam ist empfehlenswert, hält auch den hungrigen Enforcer auf Distanz wenn der sich mal wieder nen Verkehrsverstoss ausgedacht hat.

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Zum Autofahren auf den Philippinen kann ich bislang nichts sagen, wohl aber zum Mopped fahren.
Nach etwas Eingwöhnung fand ich das Fahren auf den Philippinen OK. Was ich für wichtig erachte:

  • Deutsche Verkehrsregeln im Hinterkopf behalten, aber nie damit rechnen, das andere Verkehrsteilnehmer ähnlich wie wir es gewohnt sind, reagieren.
  • An Kreuzungen und Kreisverkehr (ohne Ampeln) so oft es geht Augenkontakt herstellen. Die Richtung die man einschlägt möglichst weiterfahren. Keine schnellen Richtungswechsel vollziehen.
  • Auf mehrspurigen Highways (ich erinnere mich an Davao) wird man immer wieder Fahrzeuge sehen, die zwar langsam sind aber trotzdem unbeirrt auf der linken Spur fahren. Man wird es irgendwann unweigerlich den Filipinos nachmachen und rechts überholen.
  • Auf den Highways Vans und große Busse evtl. überholen lassen. Habe oft genug erlebt, dass ein Überholvorgang meinerseits dazu führte, dass der Überholte das nicht auf sich sitzen lassen wollte. So ein Rennen sollte man nicht mitmachen.
  • Tricys, die einem entgegen kommen und abbiegen möchten, steuern oft schon frühzeitig Richtung Gegenspur. Nicht „vor“ dem Tricy her fahren sondern so fahren, dass der Tricyfahrer frühzeitig errkennt, dass man ihn gesehen hat und er rüber ziehen kann. Auch hier gilt: Keine hektischen Fahrbewegungen. Immer kalkulierbar fahren. Das gilt auch in Kreisverkehren.
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Mit einem Auto bin ich hier noch nie gefahren.
Nur mit Scooter.
Ich kann nur empfehlen, dass man jederzeit mit allem rechnen sollte.
Ich erschrecke aber immer noch, wenn ich plötzlich mit hoher Geschwindigkeit rechts überholt werde. An Stellen, wo man überhaupt nicht damit rechnet, z.B. weil rechts gar kein Asphalt mehr ist.

Bei meiner Frau hinten drauf mitfahren, habe ich als Angst, weil sie wesentlich schneller als ich fährt.
Ich sag immer fahr langsamer, letzt hats uns bei Regen in ner Kurve deshalb fast rausgetragen.
Da hat sie heute noch blaue Flecken an den Beinen von, weil ich auch mit den Füßen runter bin.

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