Operation "Pozo Negro"

2011 beim Bau unseres Bungalows haben wir eine gross bemessene «Pozo Negro» (Jauche-Grube) erstellt. Diese ist in drei Kammern aufgeteilt. Zwischen den Kammern hat es je einen Überlauf, sodass bei voller ersten Kammer, die zweite und allenfalls danach die dritte Kammer aufgefüllt wird. Vom Volumen her war vorgesorgt, dass es Jahre dauern sollte, bis eine Entsorgung der Gülle ansteht.

Da unser Haus zum Verkauf ausgeschrieben ist, entschlossen wir uns, einem allfälligen Käufer die Jauche-Grube leer zu übergeben. Die Operation «Pozo Negro» ging deshalb vor einigen Tagen über die Bühne.

Zunächst wurde die zementierte Decke abgeklopft, um das Mannloch zu eruieren….

….dann galt es, den Zement aufzuspitzen und da Mannloch freizulegen.

Der Deckel wurde abgehoben – nach 14 Jahren war die Grube recht voll, zum Überlaufen in die zweite Kammer ist es jedoch noch nicht gekommen.

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Die Tauchpumpe und der Schlauch wurden installiert und mit Absaugen begonnen. Drei Fuhren waren nötig, bis die Grube wieder praktisch leer war.

Die Arbeiten begannen am späteren Nachmittag und dauerten bis spät in die Dunkelheit. Dies aus dem Grund, weil das Entsorgen offensichtlich in einer rechtlichen Grauzone erfolgt. Auf die Frage, wo denn die Jauche entsorgt werde, wurde mir mit einem breiten Lachen und einem Augenzwinkern mitgeteilt, dass ich mir keine Sorgen machen müsse. Sie würden die «Bescherung» schon irgendwo weit im Hinterland am Fusse der nahen Hügel in einem entfernten Barrio ausbringen.

Nach getaner Arbeit galt es, das Mannloch wieder zu schliessen und den Deckel wieder zu zementieren.

Am nächsten Tag war alles (fast) wie zuvor. Mission accomplished! :+1: :slightly_smiling_face:

Die Operation «Pozo Negro» erfolgte auf unserer Seite recht effizient und vor allem ohne jede Geruchsimmission.

Auf der anderen Seite scheint es doch etwas problematisch, dass sich die Entsorgung der Gülle irgendwie erfolgt, vor allem ohne Rücksicht auf allfällige Umweltprobleme. Dass die Agglomeration Kalibo mit einer Bevölkerung von weit über 100’000 meines Wissens über keine Kanalisation verfügt, gibt schon zu denken. Es dürfte auf den ganzen ländlichen Philippinen in etwa gleich sein.

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Ja das ist ein großes Problem auf den Philippinen, aber nicht nur da - kann man eigentlich überall in Asien beobachten. Es gibt kein Umweltbewusstwsein und dann wird Müll und ähnliches irgendwo entsorgt. Schade eigentlich, aber es wird wohl noch sehr sehr lange dauern, bis dies in der Bevölkerung dort gelernt ist.

Wir haben vor 16 und 14 Jahren 2 Septic Tanks gebaut. Einen für das Gästehaus und einen für unser eigenes Haus. Beide haben 27 Kubikmeter Fassungsvermögen aufgeteilt auf 3 Kammern.
Die Kammern sind wie von @BasiWaebi beschrieben miteinander verbunden.
Kammer 1 und 2 sind voll betonniert. Die 3. hat unten einen Gravel Boden.

Der 1. Tank für das Gästehaus ragt rund 1 Meter aus dem Boden heraus. Darüber haben wir unseren Moro-Watchtower am Strand gebaut. Diese einen Meter Überhöhung haben wir erst mit dem 2. Tank für unser Haus verstanden und schätzen gelernt.

Den 2. Tank, gleicher Grösse, hatten wir ebenerdig gebaut. Nach 2 Jahren stiegen da uangenehme Gerüche auf. Schuld daran waren die Gezeiten, welche den Grundwasserspiegel so 2 Mal im Monat anhoben und die 3 Kammern fluteten.

Eine Erhöhung des 2. Tanks um einen Meter haben dann genügt, um die Gerüche verschwinden zu lassen.

Wir mussten in 16 Jahren keinen unserer Tanks entleeren lassen.

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Schon richtig, nur fehlen meistens schlicht die Möglichkeiten zur geordneten Entsorgung.

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Drei Kammern sind gar nicht nötig. Hier baut man zwei. Bei der Wärme arbeiten die Bakterien so schnell, daß das reicht.
War auch in der Building permit so beschrieben.
Hier greift leider in letzter Zeit die Unsitte umsich, volle Septic Tanks mittels Pumpe in die neue Straßenkanalisation für Regenwasser zu befördern um Entsorgungskosten zu sparen.
Schweinerei.

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Wir haben hier drei Kammern, aber ich muss noch rausfinden wie gross das Ding ist. Aller zwei Jahre kommt Maynilad und pumpt das Ding kostenfrei leer. Wenn man zwischendurch mal geleert haben will / muss, kostet es 1500PHP wenn ich mich recht erinnere.

Fahr mal in den ostdeutschen ruralen Raum. Da findest Du sehr noch sehr viele Dreikammerklärgruben. Selbst eine mir bekannte Siedlung in Wurfweite einer Grossstadt wurde erst vor 5 Jahren an die Kanalisation „zwangsangeschlossen“.