Motorradtour durch Mindanao und die Visayas, 2019/20

Vorwort

Nach zwei ausgedehnten Motorradtouren durch Nordluzon 2012 und die Central und Eastern Visayas 2017 plante ich eine dritte Tour, die mich zum Großteil durch Mindanao führen sollte. Ich befasste mich frühzeitig und recht ausführlich mit möglichen Routen, da ja bekanntlich vor einigen Gegenden auf Mindanao gewarnt wird und es von Europa aus sehr schwierig ist, gute Informationen zur Lage vor Ort zu bekommen. Meine Frau nahm Kontakt zu einem Cousin auf, der in Isulan in Sultan Kudarat lebt und einen höheren Posten bei der Polizei hat, um aktuelle Infos über die Provinzen Sultan Kudarat und Cotabato zu bekommen. Ein guter Freund von mir, mit dem ich bereits mehrfach auf den Philippinen war, wollte mich begleiten.
Unsere Familien waren so nett zu akzeptieren, dass wir bereits vor Weihnachten abreisen wollten. Einige Eckdaten zu dem Trip werden am Ende des Berichts folgen.

FRA – MNL - Bohol

Wir bestiegen am 20.12. den Flieger der Kuwait Airways nach Manila. Zu Kuwait Airways muss ich sagen, dass die Airline mittlerweile stark aufgeholt hat und der Unterschied zu erheblich teureren Airlines nicht mehr groß ist. Die Flugzeuge sind noch recht jung, Essen gut, Service ausreichend, Entertainmentauswahl mehr als genug. Und da ich nicht zu den Leuten gehöre, die einen Langstreckenflug nur im Vollrausch überstehen, war es auch nicht weiter schlimm, dass Kuwait Airways eine gänzlich „trockene“ Airline ist. In Kuwait landet man im neuen Terminal 4, das scheint allerdings etwas klein geraten.
Die Ankunft in Manila war pünktlich. Doch dann kam die Passkontrolle. Es müssen einige Flieger zur gleichen Zeit angekommen sein, es dauerte fast 1 ½ Stunden bis wir durch die Kontrolle waren. Wir sind positiv denkende Menschen, so mussten wir zumindest nicht auf unser Gepäck warten, dies drehte schon Kreise auf dem Gepäckband.
Von den ATM‘s funktionierte leider nur einer, was zu weiterer Warterei führte. Dann noch schnell zwei internetfähige SIM Karten kaufen, und wir machten uns auf, ein Taxi zu suchen. Da hier immer wieder GRAB empfohlen wird, wollten wir das auch probieren. Es warteten einige Leute, nichts bewegte sich. Auf meine Frage wie es mit einem Fahrzeug aussieht, meinte die Damen am Schalter nur, es gäbe momentan keine Fahrzeuge, es könnte länger dauern. Wie lange, keine Ahnung. Also doch Taxi. Nach 10 Minuten Wartezeit bestiegen wir ein gelbes Airporttaxi nach Makati. Wir übernachteten im HopInn Hotel Makati in der Makati Avenue. In der Weihnachtszeit ist es mit 2000,-- Peso etwas teurer, ansonsten ca. 1500,-- Peso. Ich fand das Hotel in Ordnung.

Der Flug am nächsten Morgen mit PAL nach Bohol sollte um 9:00 abheben, also machten wir uns zeitig zum Terminal 2 auf. Wir versuchten nun GRAB, mit 330,-- Peso um einiges teurer als ein Taxi und nur bedingt besser. Zumindest meine Meinung.

Der Flug landete pünktlich auf dem Panglao Airport. Taxen konnten wir nicht ausfindig machen. Die Vans sollten alle 900,-- Peso bis Baclayon kosten, nicht verhandelbar. Wir nahmen dann den regelmäßig fahrenden Public Bus für 50 Peso zum Terminal und von dort ein Tricycle nach Baclayon zu Mike‘s Motorbike Rental. Dort warteten bereits die Motorräder auf uns. Wie erwartet, hatte Mike alles vorbereitet. Wie gewohnt lief die Übergabe äußerst unkompliziert. Mike nahm keine Kaution und verlangte auch keinen Pass als Pfand, lediglich Kopie von Pass und Führerschein und natürlich Bezahlung der Motorradmiete für den gesamten Mietzeitraum. Es gibt mit Sicherheit günstigere Vermieter auf Bohol, doch bei einer langen Tour ist es mir wichtiger, dass das Motorrad in Ordnung ist und alles gut funktioniert, als hier vielleicht 50 Euro zu sparen.

Wir fuhren nach Jagna, wo wir am nächsten Tag die Fähre nach Camigun nehmen wollten. In Jagna übernachteten wir im Dine & Sign and IDEA Pension House. Hier arbeiten zum Großteil gehörlose Menschen.

In Erwartung, dass die Fähren vor Weihnachten gut ausgelastet sind, fuhren wir direkt zum Hafen um die Tickets zu kaufen. Leider war das Ticketoffice geschlossen. Also versuchten wir es am nächsten Morgen noch einmal. Die Schlange am Schalter war schon recht lang, und wir reihten uns ein. Für lange Zeit bewegte sich nichts. Irgendwann erzählte uns jemand in miserablem Englisch etwas, was sich für uns so anhörte, dass die Fähre nicht um 1 P.M. sondern erst um 2 P.M. gehen würde. So dachten wir zumindest und warteten geduldig weiter. Eine Dame, die etwas besser englisch sprach, klärte uns dann nach längerer Wartezeit auf. „Die Fähre heute ist ausgebucht, die Tickets für morgen könnten erst ab 2 Uhr gekauft werden“. Warum das? Die Tickets für die Fähre morgen werden erst verkauft, nachdem die Fähre heute abgelegt hat. Wir entschieden uns, den Sinn nicht zu hinterfragen und fügten uns unserem Schicksal. Es waren noch gut 4 Stunden zu warten. Wir wechselten uns mit der Warterei ab. Etwa eine viertel Stunde vor Öffnung des Ticketschalters fragte uns ein Mitarbeiter der Fährgesellschaft, ob wir Motorräder dabei haben. Yes! „Then you don‘t need to wait“. Er forderte uns auf, der Ticketverkäuferin schon vorab unsere Papiere sowie einen Ausweis rüber zu reichen. Die Dame machte sich dann direkt an die Arbeit und wir konnten nach einigen Minuten unsere Tickets in Empfang nehmen. Wenn ich mich recht erinnere, kostete ein Motorrad einschließlich Fahrer ca. 600,-- Peso. Dass es nicht erforderlich ist, in der Schlange zu warten, sofern man ein Fahrzeug dabei hat, sollten wir später noch einmal erleben.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit einem Kurztrip nach Anda.

Camiguin

Nach dem erzwungenen, verlängerten Aufenthalt in Jagna besuchten wir noch einmal den Nachtmarkt, um ein paar Fleischspieße mit Reis zu essen und ein paar Bier zu trinken. Man kannte uns dort schon vom Vorabend und kümmerte sich entsprechend.

Am nächsten Morgen packten wir nach gemütlichen Frühstück unsere Sachen und machten uns zum Hafen auf. Wir mussten mit unseren Papieren verschiedene Stationen durchlaufen, Sinn und Unsinn sind hier für den nicht Eingeweihten schwierig zu unterscheiden. Nach verschiedenen Stempeln, Unterschriften und Gebührenbezahlung hatten wir die Papiere komplett und konnten die Moppeds schon mal im Hafengelände parken. Die verbleibende Zeit vertrieben wir uns mit einem letztmaligen Bummeln durch das „Zentrum“ von Jagna.

Die Informationen über einen stärkeren Tropensturm mehrten sich, glücklicherweise war unsere Überfahrt davon nicht betroffen. Die Fähre legte pünktlich ab. Auf der Überfahrt konnten wir Wale und Delfine sehen. Zu unserer reservierten Unterkunft für die Weihnachtstage waren es nur 10 Kilometer, wir hatten „Marianita’s Cottages“ im Brgy. Yumbing gewählt. Die Anlage ist nicht so groß, wir hatten ein Zimmer mit Blick aufs Meer reserviert. Ein sehr angenehmes Plätzchen unter französischer Leitung. Wir hatten schon von Deutschland aus angefragt, ob man für uns Bier kaltstellen könnte (das Zimmer verfügt über einen Kühlschrank). Das hatte leider nicht so ganz hingehauen, es war Bier im Kühlschrank (eine eher homöopathische Menge), der Kühlschrank lief, aber man hatte diesen anscheinend erst kurz vor Ankunft angeschaltet. Da wir uns in einem Land befinden, wo es immer wieder zu Unterbrechungen der Kühlkette kommt, haben wir uns für die Variante „Bier mit Eis entschieden“. Dies mag manchem Deutschen wie Frevel erscheinen, aber bei der Alternative „Bier mit 30 °C“ ist dies das kleinere Übel. Zum Abendessen versuchten wir das „Terrasse International Restaurant“. Kaum Gäste, gelangweiltes, nicht sehr motiviertes Personal, Essen ganz OK aber nichts tolles.

Den Weihnachtsfeiertag nutzten wir, um die Insel zu umrunden. Das sind gerade mal 65 Kilometer. Unterwegs gibt es einige Dinge, die man sich ansehen kann. Erster Stopp waren die Stations of the cross. Vor 22 Jahren bin ich da bereits hoch geklettert, damals waren die Figuren noch weiß und es gab wesentlich weniger Bewuchs. Wieder unten angekommen entdeckte uns eine philippinische Ausflugsgruppe und nötigte uns zum Gruppenfoto, was in den nächsten Wochen noch sehr häufig vorkommen sollte. Nächste Stationen: Ein paar alte Ruinen und der „Sunken Cemetary“, wobei bei Letzterem eigentlich nur ein Kreuz im Wasser steht, den Friedhof muss man sich dazu denken. Da am 25.12. viele Restaurants geschlossen hatten und wir nicht so weit laufen wollten, gingen wir zum Abendessen ins „Puesta del Sol“, was sich als einer der traurigsten Restaurantbesuche in 5 Wochen herausstellen sollte. Viele Gerichte waren nicht zu haben, die einzige, diensthabende Dame war über unser Erscheinen nicht gerade glücklich. Das Essen miserabel, dafür aber entsprechend teuer. Wird als Erfahrung verbucht und gut.

Camiguin – Agusan Marsh

Wir starteten früh, um die Fähre nach Balingoan auf Mindanao zu nehmen. Die von uns ausgesuchte hatte keinen Platz mehr für Motorräder, so mussten wir noch etwas warten. Es gab schon eine längere Schlange am Ticketoffice. Eine Langnase kam zurück vom Office. Ich fragte ihn, wie das Prozedere geht, da wir Motorräder mit haben. Er meinte, dann bräuchten wir nicht in der Schlange zu warten, ich solle mit ihm kommen. Ich folgte ihm zur Rückseite des Ticketschalters. Er klopfte und meinte zu der Angestellten: “Two more motorcycles“. Sie drehte sich um und nahm wortlos die Registrierungen und unsere Ausweise entgegen. Nach zehn Minuten hatte ich die Tickets in der Hand und konnte direkt die weiteren Formalitäten in Angriff nehmen. Die Schlange ist in der Zeit nur unwesentlich kürzer geworden. Jetzt verstanden wir auch langsam das System. Fahrzeuge werden grundsätzlich vorgezogen, der Fahrer gehört fest zum Fahrzeug, daher ist Schlange stehen nicht erforderlich.

Die Fähre verließ Camiguin wie geplant. Aufgrund der Verzögerung reduzierten wir die geplante Strecke und entschieden uns, anstatt bis Bunawan nur nach San Francisco zu fahren. Was sofort auffiel war die große Zahl an PNP und Army Checkpoints. Polizeicheckpoints gibt es ja im ganzen Land, häufig sind aber keine Polizisten vor Ort. Dies war hier anders. Fast alle Checkpoints waren stark besetzt. Wir wurden an den meisten Kontrollpunkten freundlich durchgewinkt.
Ab dem Abzweig südlich von Butuan Richtung Süden war die Strecke nach San Francisco sehr schön. Hügelig, reichlich Kurven, Teilbereiche auch 4-spurig ausgebaut. Der Verkehr hielt sich in Grenzen.
In San Francisco wählten wir das „Novo Hotel“, eine einfache Unterkunft, DZ mit Klimanalage und Bad 950,-- Peso. Für eine Nacht OK. Unsere Suche nach einem angenehmen Plätzchen, wo man das abendliche Bierchen trinken kann, war erfolglos, so suchten wir den nächsten 24hour-shop auf, kauften ein paar Flaschen San Mig und verlegten das Feierabendbier aufs Hotelzimmer.

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem kurzen Frühstück im Bakeshop auf die Suche nach einem Honda-Händler, da die Batterie von meinem Motorrad verstorben war. Zufälligerweise gab es einen größeren Honda-Shop in der Nähe unseres Hotels. Für gerade mal 800 Peso erwarben wir eine passende Batterie, diese kam direkt mit Säurepack, das Teil war dann schnell eingebaut und wir konnten los.

Unsere Kontaktperson (Marites Babanto) für den Besuch im Agusan Marsh hatten wir schon am Tag zuvor über unsere Ankunft in Bunawan informiert.

Zum Agusan Marsh:
Der Agusan Marsh ist ein riesiges Feuchtgebiet im Osten Mindanaos. Das Gebiet ist Winterquartier für hunderttausende Zugvögel aus dem Norden (z.B. aus Sibirien), dazu gibt es zwei Krokidilarten, das mittlerweile extrem seltene Philippinenkrokodil und das Leistenkrokodil. Von der zweiten Art wurde vor zehn Jahren das längste, jemals gefangene Krokodil eingefangen (über 6,50 m), nachdem es einen Fischer und ein Schulmädchen getötet hatte. Im Sumpfgebiet gibt es verschiedene Seen. Auf zweien davon gibt es kleine, schwimmende Dörfer. Im Dorf auf dem Lake Panlabuhan können Besucher übernachten, das war auch unserer Plan. Die Bewohner sind Manobo, eine indigene Minorität Mindanaos, wobei es in Mindanao viele verschiedene Gruppen Manobo gibt.
Das Office liegt ca. 4 KM nördlich von Bunawan, es ist am Highway ausgeschildert, ist also problemlos zu finden. Marites hatte bereits alles organisiert, das Boot war schon abfahrbereit. Schnell noch ein paar Papiere ausfüllen, umziehen, ein paar Kleinigkeiten einpacken, das restliche Gepäck und die Moppedklamotten im Office deponieren, die Motorräder parken. In der Zwischenzeit war Marites so nett, für uns noch einige Lebensmittel einzukaufen. Dann konnte es losgehen.
Die anderthalbstündige Fahrt führte im ersten Teil über verschiedene Flussarme des Deltas des Agusan Rivers, dann erreichten wir den See. Hier quälte sich das Boot durch einen undurchdringlich erscheinenden Teppich aus Muschelblumen und Wasserhyazinten (für die botanisch interessierten Leser: „Pistia stratiotes“ und „Eichhornia crassipes“). Für die dort lebenden Menschen ein Riesenproblem, nicht nur wegen der mühsamen Fortbewegung, auch der überlebenswichtige Fischfang wird stark behindert, da das Fischen mit Netzen nur noch bedingt bis gar nicht möglich ist.
Vor der Ankunft im Dorf wurden wir von Marites darauf hingewiesen, dass zu unserer Ankunft ein Ritual vom Dorfchef abgehalten würde und wir mit dem Fotografieren warten sollen. Wir legten am Gemeindehaus an und warteten, bis alles fürs Ritual vorbereitet war. Wir wurden hereingerufen und nahmen vor einem kleinen Tisch Platz, an dem der Dorfchef saß und wo die, für das Ritual wichtigen Utensilien aufgereiht waren: Zwei Ein-Peso Münzen (welche wir beigesteuert hatten), zwei Eier, etwas Bier und etwas Schnaps. Der Dorfchef hielt einen längeren Monolog, in welchem er sich an die Ahnen wandte und an die Geister, die die Gegend bewohnen. Dies dient dazu, bei den Vorfahren um Erlaubnis zu bitten, dass die Fremden, also wir, das Dorf betreten können, sowie die Geister mit Opfergaben zufrieden zu stellen, sodass den Besuchern nichts zustößt.

Nach dem Ritual konnten wir uns umsehen. Wir verbrachten den Nachmittag zusammen mit Marites, dem Dorfchef und unserem Bootsmann bei ein paar Flaschen warmen Bier mit Pulutan aus sehr schmackhaft zubereitetem Tilapia. Man beantwortete geduldig unsere Fragen zum Leben im Sumpf, zur Kultur der Manobo. Nachmittags schipperte uns unser Bootsmann noch für ein Stündchen über den See. Zum Abendessen gab es wieder Tilapia mit Reis.

Später am Abend fand eine Dorfversammlung statt. Diese hatte nichts mit unserem Besuch zu tun. Diese Versammlungen werden regelmäßig abgehalten, es werden in der Gemeinschaft verschiedenen Themen, die das Leben im schwimmenden Dorf betreffen, erörtert. Heute war das Thema die Problematik der sich rasant vermehrenden Schwimmpflanzen, also das Zuwuchern der offenen Wasserflächen. Man sucht nach Lösungen mit dem Problem umzugehen. Für uns eine sehr interessante Angelegenheit, das Geschehen und die zeitweilig sehr lebhafte Diskussion von der Seite zu beobachten. Die Gesprächsleitung hatte der Dorfchef inne. Der Tag endet in einem solchen Dorf früh und beginnt auch früh. Das Frühstück war für mich als Nicht-Corned Beef Esser etwas schwierig. Am Vormittag wurden wir zurück zum Office gebracht.

Hier eine Zusammenfassung der Kosten und weitere Infos zum Besuch des Agusan Marsh:

Entrance fee: 300,-- Peso pro Person
Übernachtung: 200,-- Peso pro Person
Boot: 3500,-- Peso, bis zu 5 Passagiere
Tourguide: 250,-- Peso
Ritual: 400,–

Kontaktperson: Marites Babanto, Tel. 0063 94 63 37 41 15

Vorab sollte man ein paar Lebensmittel einkaufen, also Reis, etwas Gemüse. Es gibt einen kleinen SariSari im Dorf, selbst kommt man dort aber nicht hin, da man ein Boot braucht. Wir haben jemanden eine Flasche Tanduay kaufen lassen, teurer als in der Stadt, aber ist ja für einen guten Zweck.
Ein Besuch im Agusan Marsh ist nicht geeignet für Menschen, die zwingend ein Komfortbett und eine Klimaanlage benötigen. Übernachtet wird im ersten Stock des Gemeindehauses. Dies ist für jeden zugänglich, man hat kein eigenes Zimmer. Das Gebäude ist an den Seiten offen, man hat Matratze und Kissen sowie ein Moskitonetz. Die Toilette ist nicht so leicht erreichbar. Ein geschätzt 25 cm breites, durchgebogenes Brett, welches dazu noch schief im Wasser hängt, führt dorthin. Man war so freundlich, für uns ein nicht benötigtes Boot hinzulegen, damit wir unbeschadet zur Toilette gelangen konnten. Nachts im dunkeln dorthin zu müssen, würde sehr wahrscheinlich in einem Unfall enden. Vorsorge ist also angesagt. Was uns extrem auffiel war die Ruhe. Ich war selten an einem Ort auf den Philippinen, an dem es so ruhig ist. Zumindest tagsüber. Nachts sorgen die Frösche für eine entsprechende Geräuschkulisse.

Agusan Marsh – Bislig

Nach der Zeit im Sumpf wollten wir zur Küste, unser Ziel war Bislig am Pazifik. Nach den ersten Kilometern gab es wegen eines platten Reifens eine Zwangspause. Im nächsten „Vulcanizing Shop“, wurde uns schnell geholfen. Der Vulcanizer hielt sich nicht lange mit dem Abmontieren des Hinterrads auf. Er beförderte das Motorrad auf einen Holzklotz damit das Hinterrad frei war, quälte den Mantel von der Felge und machte sich auf die Lochsuche. Auch das ging zügig, alles sauber gemacht, angeraut, Flicken drauf, Mantel aufgezogen, Luft drauf und fertig. Das Ganze dauerte vielleicht eine viertel Stunde und kostete 40 Peso und hat die nächsten 3000 KM gehalten. So konnte es nach kurzer Wartezeit weitergehen. Nach ca. 70 KM über eine kurvige und hügelige Straße erreichten wir Bislig. Bislig ist in zwei Stadtteile aufgeteilt, Poblacion und Mangagoy. In Poblacion ist die Verwaltung, ein Markt, in der Nähe ist der Boulevard. Hier steht der übliche Schriftzug mit dem Stadtnamen und verschiedenes kitschiges Beiwerk. Der Bislig-Schriftzug ist bei Filipinos ein gerne genutzter Selfie-Hintergrund. Auch wir wurden wieder einmal zur Fotosession genötigt.

Mangagoy ist ein quirliger, lebhafter Stadtteil mit Geschäften, Markt, Restaurants usw. Als Unterkunft wählten wir die GLC Suites im Stadtteil Poblacion. 2000,-- Peso fürs Doppelzimmer mit Bad und Klimaanlage. Eigentlich etwas zu viel für das Gebotene. Die Beschäftigte an der Rezeption empfing uns mit einem zahnlosen Lächeln und etwas gequält wirkender Freundlichkeit.

Restaurants gibt es im Stadtteil Poblacion nicht. Wer Restaurants und Geschäfte in der Nachbarschaft haben möchte, wohnt besser in Mangagoy. Abendessen und Feierabendbier nahmen wir an einer der BBQ-Buden gegenüber vom Boulevard zu uns. Hier herrscht abends reges Treiben, viele Filipinos kommen her um ihr fertig gegrilltes Abendessen einzukaufen.

In Bislig legten wir einen Tag Fahrpause ein. Wir besuchten den 15 Km westlich von Bislig gelegenen Tinuy-an Wasserfall. Dieser gehören mit 95 Metern Breite zu den breitesten Wasserfällen der Philippinen. Über 4 Stufen fällt das Wasser 55 m tief. Der Ort ist ein gutes Beispiel, dass bei ausreichend Willen auch auf den Philippinen solch ein Ausflugsort gut gemanagt kann. Es ist ein geringer Eintritt zu zahlen, alles ist sauber, am Eingangsbereich kann man Schließfächer mieten. Rauchen ist überall strikt verboten. Das mag jeder für sich beurteilen, für mich als Nichtraucher kein Problem. Vor den Wasserfällen halten sich Mitarbeiter auf, die aufpassen, das nichts passiert. Wer ein Floß benutzen möchte, muss eine Schwimmweste tragen. Da viele Filipinos nicht gut schwimmen können, ist diese Maßnahme vermutlich sinnvoll. Der Ort war sehr gut besucht, es war Sonntag und sowieso Ferienzeit. Leider war der Fußweg zur oberen Stufe des Wasserfalls auf Grund von Reparaturarbeiten versperrt.

Auf dem Rückweg statteten wir dem von einem Schweizer geführten Restaurant „Ocean View Park“ einen Besuch ab. Nach 275 Stufen (die Formel für Treppenbau ist hier nicht jedem Bauhandwerker bekannt) gelangten wir zum Restaurant und wurden mit einem schönen Ausblick über den Pazifik belohnt. Das Essen war leider weniger Belohnung. Obwohl im Netz und auch im Reiseführer gelobt, waren wir nicht so recht überzeugt. Fried Beef and Vegetables mit Oyster Sauce schmeckte weniger nach Oyster Sauce sondern eher nach deutscher Tütenbratensauce. Dann abends doch lieber BBQ. Für Puppenfans gibt es ein „International Doll House“, dort gibt es neben ein paar Modellautos eine erstaunlich große Sammlung von Barbie Puppen. Wir sind zwar keine Barbie-Fans, aber da wir schon einmal da waren, warfen wir einen Blick hinein.

Am Nachmittag bekam mein Kumpel seine erste Verwarnung der Polizei fürs Rauchen in der Öffentlichkeit. Wir saßen vor einem Bakeshop im Stadtteil Mangagoy und gönnten uns einen Snack und einen Kaffee. Der Raucher braucht dann einen Zigarette zum Kaffee. Ein, zwei Züge, schon ertönte vom Polizeiauto gegenüber kurz die Sirene, ein Polizist streckte seine Hand aus dem Fenster und machte eine unmissverständliche Handbewegung, dass das Rauchen hier nicht erlaubt sei. Somit war das auch geklärt.

Auch den zweiten Abend verbrachten wir beim Boulevard beim BBQ. Die Wege in Bislig sind recht lang, es gibt aber ausreichend Tricycle und keinerlei Diskussion bzgl. der Preise. Was das betrifft, war ganz Mindanao sowieso eine sehr angenehme Insel.

4 „Gefällt mir“

Bislig – Mati

Noch zwei Tage bis Neujahr. Als Ort, um Silvester zu verbringen, wählten wir Mati in Davao Oriental. Die Fahrt dorthin auf der Küstenstraße ist fürs Motorradfahren ein Traum und gehört definitiv zu den besten Straßen, die ich im Land bisher auf dem Zweirand gefahren bin. Eine Kurve nach der anderen, mit teils unglaublichen Gefällstrecken, die Außenkurven oft extrem hochgezogen, dazu relativ wenig Verkehr.

Wir legten einige Fotostopps ein, unter anderem oberhalb des Städtchens Boston. Auf dem weiteren Weg nach Mati machten wir noch zwei kleine Abstecher. Der Erste führte uns zu den Aliwagwag Falls. Bei der Stadt Cateel bogen wir nach Westen ab und erreichten die Wasserfälle nach ca. 17 KM. Diese erstrecken sich über 84 Stufen, zusammen sollen sie eine Fallhöhe von über 300 Metern haben. Was wir von der Straße sehen konnten, war eher unspektakulär. Um mehr zu sehen, muss man etwas wandern, dazu hatten wir leider keine Zeit.

Der Zweite Abstecher führte uns zum Pusan Point, den östlichsten Punkt der Philippinen. Der Ort liegt 8 KM östlich vom Highway entfernt, in der Nähe von Caraga. Die Straße dorthin ist durchgehend betoniert, bis auf die letzten 50 Meter. Am Pusan Point hat man erstaunliche Dinge hingestellt. Neben einem Swimmingpool, der aber kein Wasser hat weil es dort kein Wasser gibt (was auch die Toiletten betrifft), gibt es einen Leuchtturm, ein kleines Amphitheater und ein interaktives, allgemeines Wissenschaftsmuseum. Dieses hat die besten Zeiten bereits hinter sich, vieles funktionierte nicht mehr. Man fragt sich ohnehin, warum man so etwas an einen so abgelegenen Ort baut. Wie auch immer, die Szenerie der Küste, wo der Pazifik mit seiner ganzen Wucht auf die dortige Steilküste trifft, hat etwas.

Auf dem weiteren Weg nach Mati fanden wir zufällig noch einen netten Strand, an dem wir lecker gegrillten Fisch mit Reis aßen.
Wir erreichten Mati ausreichend früh, also bei Tageslicht. In dichtem Verkehr quälten wir uns in die Stadt. Von vielen Verkehrsteilnehmern wurden wir freundlich gegrüßt, Autofenster öffneten sich und herausgestreckte Hände zeigten „Thumbs up“. Was für eine Begrüßung!

Wir hatten uns entschieden, Silvester in der Stadt zu verbringen und nicht am Strand, was sich als die absolut richtige Entscheidung herausstellen sollte. Wir nahmen ein Zimmer im Baywalk Hotel, direkt am Hafen und am Baywalk gelegen. Einigermaßen passabel. ich erinnere mich nicht genau, irgendwas um 1000,-- Peso fürs DZ mit AC und Bad.

Mati

Am ersten Abend in Mati sucht wir fürs erste den Baywalk auf. Wir setzten uns auf die Seawall und schauten den Einheimischen bei der abendlichen Freizeitgestaltung zu. Wir hatte uns ein paar Dosen Bier mitgebracht. Niemand nahm Anstoß am dortigen Verzehr. Ein paar Kids kamen an und fragten nach „money“. Wir verneinten. Die Kinder waren durchaus gut gekleidet, für uns schwierig einzusortieren. Sie setzten sich ungefragt zu uns und begannen etwas small talk auf Englisch. Ich versuchte im Gegenzug ein paar Brocken Tagalog/Cebuano gemischt los zu werden. Nach einiger Zeit wurde es den Bengeln anscheinend zu langweilig mit uns Langnasen und sie versuchten bei den anderen Leuten ihr Glück (durchweg Filipinos). Zum Abendessen gingen wir ins Ciangi Resto gegenüber vom Baywalk. Essen OK, preislich eher etwas höher angesiedelt. Dementsprechend war die Bierversorgung etwas langsam.

Den Silvestertag nutzten wir für einen kurzen Ausflug zu einem erhöhten Punkt des Highways, den wir schon auf unserer Fahrt nach Mati gesehen hatten. Der Aussichtspunkt liegt ca. 30 KM östlich der Stadt. Also noch einmal ein Teilstück dieser genialen Motorradstrecke rauf und wieder runter :).

An einem Verkaufsstand gab’s Getränke und Obst. Wir pausierten etwas und beobachteten den vorbeikommenden Verkehr. So entdeckten wir zum ersten Mal einen „surfenden“ Hund. Ein Filipino kam zügig mit seiner 150er um die Kurve gebrettert, auf zweien davon ein Gepäckträger mit diversem Krempel beladen. Und oben drauf ein Hund, stehend mit wehenden Ohren. Wir trauten unseren Augen nicht. Wir waren so baff, dass wir nicht schnell genug waren, die Kameras zu zücken. Unglaublich. Von dort oben hatten wir einen grandiosen Blick über die Bucht bis zum Dahican Beach.

Dieser war das nächste Ziel. Der Strand ist einige Kilometer lang, aber meist recht schmal. Leider ist an vielen Stellen der Zugang zum Strand durch Resorts verwehrt. Häufig (oder vielleicht sogar überall?) wird Eintritt oder verpflichtende Cottagemiete verlangt, so zumindest unser subjektiver Eindruck. Wir entschieden uns für ein etwas abgelegenes Resort und verbummelten dort einige Stunden. Dahican ist ganz nett, aber für mein Empfinden wird der Strand etwas überbewertet. Aber da hat jeder seine eigenen Vorstellungen.

Am Silvesterabend hatten viele Restaurants in Mati geschlossen. Wir fanden einen Laden, der diverse Grillsachen anbot, wir konnten im ersten Stock sitzen und über den Baywalk blicken. Um 22:00 Uhr wurden wir freundlich darauf hingewiesen, dass man jetzt schließen würde. Wir bummelten noch etwas über den Baywalk, beobachteten für eine Weile das Treiben und wanderten dann zurück zum Hotel, mit einem kleinen Abstecher zum 24-hour Shop, um noch etwas zu trinken zu kaufen. Am Hotel bereitete sich schon das Hotel- und Securitypersonal auf Neujahr vor. Meine Frage, ob es denn ein öffentliches Feuerwerk gäbe, wurde bejaht. Dieses würde um 22:30 stattfinden. Fragezeichen in unseren Gesichtern. An Silvester das Feuerwerk anderthalb Stunden zu früh? Eine Erklärung dazu gab es nicht, wozu auch.
Wir setzten uns mit unserem Bier auf die Hoteltreppe und beobachteten, was vor sich ging. Das Personal kümmerte sich sofort, brachte einen Tisch samt Decke und zwei Stühlen. Somit hatten wir unseren Logenplatz. Um 23:00 begann dann tatsächlich das Feuerwerk.
Die Mitarbeiter des Hotels bereiteten sich mit lauter Musik (einer Mischung aus Filipino-Pop, Rap und Techno) und ausreichend Red Horse auf Mitternacht vor. Einige Feuerwerkskörper wurden vor dem Hotel aufgebaut. Das übliche Rauchverbot rückte zu dieser Stunde in den Hintergrund, in diesem Moment kümmerte das niemanden mehr. Um Mitternacht gab es über Mati etwas Feuerwerk, einige der Hotelmitarbeiter hatten ihre Scooter aufgebockt und ließen die Motoren lange Zeit auf Hochtouren aufheulen, was mit entsprechender Geruchsbelästigung einherging.

Wir hatten beschlossen, am nächsten Tag weiterzufahren. Wir wollten den Feiertag nutzen, um bei hoffentlich nicht so starkem Verkehr direkt bis General Santos durchzufahren. Einen längeren Aufenthalt in Davao cancelten wir, zumal ich Davao von meinem letzten Besuch als eher langweilig in Erinnerung hatte (wie üblich meine ganz subjektive Meinung, ich denke so manche würden das so nicht unterschreiben). Da wir zeitig abreisen wollten, beendeten wir den Abend gegen 0:30 Uhr.

Mati – General Santos City

Wir standen zeitig auf. Entgegen der Ankündigung des Hotelpersonals war sogar schon jemand in der Lage, uns einen Kaffee und ein schnelles Frühstück zuzubereiten. Gegen 8:00 Uhr morgens waren wir dann unterwegs. Das erste Teilstück ist noch sehr schön zu fahren, tolle Streckenführung mit reichlich Kurven. Schon fast zu viel in Anbetracht des gestrigen Abends. Wir hielten am bekannten Aussichtspunkt für den „Sleeping Dinosaur“. Der Verkehr war noch überschaubar, einige Gruppen jüngerer Filipinos waren mit ihren Scootern auf Feiertagsausflug. Zumindest kaum Busse und Trucks.

Ab dem Abzweig nach Tagum verdichtete sich der Verkehr recht stark. Was auf dem Teilstück von Tagum bis Digos an einem normalen Wochentag verkehrsmäßig abgeht, wollten wir uns gar nicht erst vorstellen. Wir waren sehr froh, diese Strecke an einem Feiertag fahren zu können. Besonders krass empfanden wir den Verkehr bei und in Davao. Der Highway ist weitgehend 4 – 6 spurig ausgebaut, es fährt aber alles drauf rum, was Räder hat. Die Auswahl der richtigen Spur erfolgt nach Kriterien, die wir auch nach dieser Tour nicht erkennen können.

Vor Davao kamen wir an den ersten Army Checkpoint, an dem wir angehalten wurden. Motor aus, Helm ab, Führerschein. Die Registrierung wollte man nicht sehen. Wo wir herkommen? Welche Nationalität? Wo wir denn hin wollen. Was wir in Davao machen möchten. Nein nein, wir leben hier nicht und wollen eigentlich nur weiter nach Gen San. Achso. Was ist in Euren Taschen? Ja unser Gepäck, was man halt so braucht im Urlaub, Kleidung etc. Achso, ihr macht Urlaub. Ja!
Ich dachte schon wir müssten jetzt noch unsere Taschen aufmachen, aber der diensthabende Soldat war fürs erste zufrieden und wir konnten weiterfahren. Zwischenzeitlich hatte sich ein längere Schlange von Motorrädern und Scootern gebildet.
Kurz danach die nächste Kontrolle, diesmal Polizei. Alle Zweiräder wurden angehalten. Das gleiche Prozedere wie vorher. Führerschein, wo wollt ihr hin etc. Gefühlt mehr als ein Dutzend Polizisten und Polizistinnen waren an der Kontrolle beteiligt. „Meine“ Polizistin war eine noch junge und äußerst attraktive Beamtin :).

Zur Mittagszeit legten wir dann doch in Davao eine kurze Pause ein. Der Crocodile Park liegt nicht weit vom Highway, wir entschieden uns, dort zu Mittag zu essen und noch kurz den Park anzusehen.

Nach Digos wurde der Verkehr merklich weniger, in Sarangani war es dann recht entspannt. Je näher wir Gen San kamen, desto dichter wurde der Verkehr wieder, also wie üblich in den größeren Städten. Als Hotel hatten wir das „Columbus Hotel“ ins Auge gefasst. Das Hotel liegt nicht weit von der City Hall. Ein guter Griff, gut geführt, alles noch recht neu, Preis-Leistung gut. Promo lag bei ca. 1300 Peso fürs DZ mit AC und Bad.

Gumasa Beach / Glan, Sarangani

Wir hatten uns in Deutschland mit ausreichend Regenkleidung eingedeckt. Bisher ergab es sich nicht, diese einmal ausgiebig zu testen. Heute war der Tag gekommen! Es regnete schon, als wir uns zum Frühstück begaben. Der eigentliche Plan war, den Gumasa Beach ca. 60 KM weiter südlich, an der Ostseite der Sarangani Bay aufzusuchen. Ich erkundigte mich im Hotel, ob in Richtung Glan/Sarangani alles OK und sicher sei. Ich hatte das Gefühl, dass der Rezeptionist mit meiner Frage nicht viel anfangen konnte. Ja klar, alles OK da unten. Trotz Regen wollten wir unseren Plan nicht aufgeben, immer positiv zu denken. Vorab machten wir noch ein paar Einkäufe in der nahe gelegenen SM Mall, welche wie üblich mehr als ausreichend dimensioniert ist. Wieder im Hotel zogen wir Regenjacke und Regenschuhe an. Die Regenhose ließen wir weg. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben dass es vielleicht nicht doch besser wird. Der Selbstversuch begann. Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Ausflug eine ziemlich bescheuerte Aktion war. Aber man muss ja nicht nur sinnvolle Dinge tun.

Eigentlich ist der Gumasa Beach ein Traum, zehn Jahre vorher hatte ich den Strand bereits einmal besucht. Trotz des Wetters war der Strand gut besucht. Die Resorts langen bei der Cottage Miete gnadenlos zu, aber man hat keine Wahl. Entweder wieder abfahren oder in den sauren Apfel beißen. Aufgrund des Regens war ein Aufenthalt am Strand selbst ausgeschlossen. Und da wir schon einmal da waren, entschieden wir uns für Variante 2. Die Cottages sind auf große Gruppen ausgerichtet. Wir bestellten schon direkt etwas zum Mittagessen und bezogen unser Cottage. Zumindest hatten wir ausreichend Platz, ich denke üblicherweise teilen sich mehr als 20 Personen das Cottage. Ein kurzes Bad im lauwarmen Meer, anschließend essen, noch ein Stündchen relaxen und dann ging es auch schon wieder zurück nach General Santos, um bei Tageslicht wieder zurück zu sein. Das Ganze natürlich im strömenden Regen. Das Personal im Hotel konnte sich bei unserer Ankunft ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das Bad wurde zum Trockenraum umfunktioniert.

Ins T‘Boli Land – Der Lake Sebu

Unser eigentliches Ziel in der Provinz South Cotabato war der Lake Sebu im Westen von General Santos City. Die Gegend um den See wird von der Minorität der T‘Boli bewohnt, islamischer Einfluss ist dort so gut wie nicht vorhanden.
Vor der Abfahrt mussten wir uns noch etwas um die Mopeds kümmern, ein paar Leuchtmittel waren defekt und der Bremslichtschalter an meinem Motorrad hatte den Geist aufgegeben. Wir steuerten eine Honda-Werkstatt in der Nähe an. Man half sofort. Die defekten Leuchtmittel wurden ausgebaut und uns in die Hand gedrückt. Damit konnten wir erst mal nichts anfangen. Man sah unsere fragenden Gesichter und wir wurden aufgefordert, ein paar Häuser weiter zu gehen und die entsprechenden Leuchtmittel zu kaufen. Gesagt getan. Wir fanden einen Laden, der die passenden Teile auf Lager hatte. Zurück in der Werkstatt machte man sich sofort an den Einbau. Den defekten Bremslichtschalter musste ich im Ersatzteillager der Werkstatt selbst kaufen und dann dem Monteur bringen. Ein seltsames System, denn genau am gleichen Schalter bezahlte ich am Ende den Arbeitslohn. Auch der Schalter war flott eingebaut, dann noch schnell die Ketten schmieren lassen und schon war die erste Aufgabe des Tages erledigt. Interessant ist die Aufteilung der Kosten:

3 Stck. Leuchtmittel (1xH4, 1xRücklicht, 1xStandlicht) 300,-- Peso
1 Stck. Bremslichtschalter 250,-- Peso
Arbeitslohn 150,-- Peso für alles.

Die 100 KM zum See waren zügig abgespult. Nach den ersten Kilometern hinter Gen San erhebt sich auf der rechten Seite der Mount Matutum. Die ersten 80 KM fuhren wir wie so häufig über einen 4 – 6 spurigen Highway mit teils heftigem Verkehr, meistens geradeaus. Also eher langweilig. Die Strecke führt über Koronadal und Surallah. Auch in den Städten sind Muslime in der Unterzahl.

Die letzten 20 Kilometer führen dann ins hügelige, sehr schöne T‘Boli-Land. Wir wählten das „Punta Isla Lake Resort“ als Unterkunft. Kostenpunkt 1350 Peso für ein simples Zimmer mit Fan und kleinem Bad. An weniger touristischen Orten kostet so ein Zimmer eher 800 – 900 Peso. Das Resort ist in den letzten Jahren erheblich größer geworden. Es liegt oberhalb des Sees, vom Restaurant hat man einen sehr schönen Ausblick über den Lake Sebu. Das Essen fanden wir ziemlich gut, wir haben die Tilapia-Karte rauf und runter probiert.

Im „Jens Peters Reisehandbuch“ steht noch „Ein Abstecher zum Lake Sebu lohnt sich in erster Linie für Leute, die ein ehrliches Interesse an der genügsamen, überlieferten Lebensweise der Ansässigen haben“. Das lässt sich mittlerweile m. E. so nicht mehr unterschreiben. Die Masse der Touristen (an Wochenenden und zu Ferienzeiten kann man tatsächlich von Massen sprechen) sind Locals, man hat eher den Eindruck, dass das traditionelle Leben der T‘boli mittlerweile gnadenlos vermarktet wird. Das Ganze verkommt irgendwie zum Folklore-Zirkus. So zumindest unser Eindruck, der zugegebenermaßen rein subjektiv ist. Beim Betreten des Eingangsbereichs des Resorts fing sofort eine T’Boli Musikgruppe an zu spielen. Die Dame an der Rezeption war kaum zu verstehen. Ich bat meinen Kumpel ein paar Peso ins Körbchen zu werfen damit erst mal Ruhe ist. Gesagt, getan. Etwas Bares ins Körbchen und schon hörte die Musik auf. Die Prozedur wird anscheinend bei so gut wie allen neuen Gästen durchgezogen, was irgendwann etwas ermüdend ist, wenn man in der Nähe im Restaurant sitzt.

Trotzdem ist der Lake Sebu noch ein lohnendes Ziel. In der Nähe des Sees befinden sich die sogenannten 7 Falls, das sind 7 Wasserfälle an einem Flusslauf. Einige davon kann man vom Parkplatz zu Fuß erreichen, oder auch per Zipline drüber fliegen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg dorthin. Der Ort ist ein beliebtes Wochenendziel und so befanden wir uns wieder mitten drin im philippinischen Sonntagsausflug. Die Wasserfälle sind recht beeindruckend, aber aufgrund der ungünstigen Lichtverhältnisse morgens nicht optimal abzulichten.
Wir wollten einige der Wasserfälle aus der Vogelperspektive sehen und gingen zur Zipline. Beim ersten Wasserfall startet die Erste. Länge über 800 Meter. In dieser Zipline liegt man, was dem Gefühl des Fliegens näher kommt als wir es von anderen Ziplines in Europa kennen. Man rauscht von Wasserfall 1 bis zu Nr. 5, schaut man nach unten und später etwas nach rechts unten, lassen sich 4 der 7 Wasserfälle erkennen. Mit Maximalgeschwindigkeit geht es dem Ende der Zipline entgegen, man wird spät, aber dafür umso abrupter abgebremst. Die zweite Zipline bringt einen zum Wasserfall Nr. 2. Nur knapp über 400 Meter lang, also weniger spektakulär als die Erste. Von dort kann man sich per Habal habal zum Ausgangspunkt bringen lasse, oder einen 20 minütigen Spaziergang zurück machen. Da wir ja die meiste Zeit auf zwei Rädern unterwegs waren, entschieden wir uns für die schweißtreibende Variante.

Nach der Aktivphase umrundeten wir mit den Moppeds noch den See. Die nördliche Seite des Lake Sebu, wo kaum Tourismus vorhanden ist, sieht dann auch erheblich ärmer aus, der Straßenbeton hat seinen Weg bis dort noch nicht gefunden, ein Großteil der Straßen ist nicht befestigt.

Zurück im Resort gönnten wir uns nach all dieser Aktivität ein Feierabendbier und wurden mal wieder zum begehrten Fotoobjekt, diesmal für eine muslimische Großfamilie, die einen Ausflug zum See machten. Die Session dauerte etwas länger, da so gut wie jeder aus der Gruppe jeweils ein Foto mit uns wollte, von den Teenies bis zur Großmutter. Möglicherweise findet man unsere Gesichter mittlerweile auf diversen Facebook Seiten, nach dem Motto „unsere deutschen Freunde“…… :).

Lake Sebu – Maramag

Über die nächste Etappe hatten wir länger nachgedacht, da die Weiterfahrt uns evtl. recht nah an Gebiete führen würde, deren Besuch nicht unbedingt empfohlen wird. Ziel: Cagayan de Oro. 3 Optionen hatten wir überlegt:

  1. Zurück Richtung Digos und dann via Kidapawan, Kabacan und Carmen nach Maramag. Über 170 KM wieder die gleiche Strecke zurück fahren war keine wünschenswerte Option. Zumal wir die Umgebung von Digos nicht sonderlich prickelnd fanden.

  2. Richtung Cotabato City und von dort nach Osten über Libungan und weiter nach Maramag. Unklare Sicherheitslage bei einigen Abschnitten, also eher nicht. Wobei mich Cotabato City sehr interessiert hätte.

  3. Über Isulan und Tacurong nach Buluan und Datu Paglas nach Kabacan und Carmen nach Maramag. Ein kurzes Stück geht durch Maguindanao. Allerdings nur 15 KM.

Bevor wir endgültig entschieden, welche Strecke wir nehmen wollten, fuhren wir nach Isulan um einen Cousin meiner Frau zu treffen. Er ist bei der Polizei und Deputy Chief der Nachbarstadt und sollte sich also einigermaßen auskennen. Leider hatte er im Herbst einen leichten Schlaganfall und war gesundheitlich noch ziemlich angeschlagen. Immerhin konnte er wieder gehen, wenn auch nur mit Unterstützung. Wir trafen uns im Jollibee, wo ein bewaffneter Polizist Wache schob. Etwas Small Talk über die Familien und über unsere Tour.

Aus seiner Sicht sollten wir Variante 2 nicht fahren, es gäbe einige Stellen auf dem Weg die unsicher seien. Variante 3 sei unproblematisch, auch der kleine Abschnitt durch Maguindanao sei kein Problem. MILF Checkpoints würde es dort nicht geben.

Somit stand die Route fest. Wir plauderten noch eine Weile, verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg. Isulan und Tacurong sind aufstrebende Städte. Wie üblich heftiger Verkehr, die Wirtschaft scheint zu brummen. Auch wenn der Provinzname „Sultan Kudarat“ was anderes vermuten lässt, man befindet sich nicht in Muslim Mindanao, auch wenn man gelegentlich eine Moschee sieht.

Einige Kilometer hinter Tacurong erreichten wir die Provinzgrenze zu Maguindanao. Abrupt befanden wir uns in einer stark unterentwickelten Region. Der Highway in miserablem Zustand, alles wirkte extrem ärmlich. Zum ersten Mal sahen wir als Gotteshäuser hauptsächlich kleine Moscheen. Wer auch immer die Rückständigkeit zu verantworten hat, dass die Bewohner mit der Situation unzufrieden sind, liegt auf der Hand.
Nach 15 KM kamen wir nach Cotabato (Provinz). Hier wirkte alles wieder so, wie wir es gewohnt waren. Der Highway weitgehend in Ordnung, die Orte recht aufgeräumt. Wir durchfuhren die Städte Kabacan und Carmen. In beiden gibt es seit dem Referendum über die Autonomie ein Kuriosum. Die Bewohner der Provinz Cotabato entschieden sich mehrheitlich gegen einen Beitritt zur neu zu schaffenden BARMM (Bangsamoro Autonomous Region in Muslim Mindanao). In Kabacan und Carmen stimmten jedoch die Bewohner einzelner Barangays für den Beitritt zur neuen Region. Wie das verwaltungstechnisch vollzogen wird, bleibt interessant.

Bis ca. 10 KM vor Carmen war die Strecke eher langweilig, es ging hauptsächlich geradeaus. Bevor es bei Carmen in die Berge ging, machten wir eine kurze Pause, vorbeifahrende Filipinos grüßten und winkten uns freundlich zu. Wir freuten uns auf die nächsten kurvigen Kilometer und stiegen wieder auf die Mopeds und fuhren weiter. Man kennt sie, die Schilder die warnen: „Accident Prone Area!“. Nach den ersten Kilometern der kurvigen Strecke bei Carmen stand wieder ein solches Schild am Straßenrand. Bei genauerem Hinsehen war der Text aber etwas anders: „Crime Prone Area“ stand dort in großen Buchstaben. Ups. Wie sollen wir das jetzt einsortieren? Auf den nächsten Kilometern standen mehrere Schilder mit diesem Hinweis.

Wir fuhren durch bis zur Provinzgrenze zu Bukidnon. Der Verkehr staute sich. Wir wollten wie üblich mit den Motorrädern dran vorbei fahren, wurden aber aufgehalten und zum „Footbath“ aufgefordert. Footbath? Dann sah ich die Schilder. Wegen der Schweinepest müssen alle Fahrer und Passagiere, bevor sie nach Bukidnon einfahren dürfen, aussteigen und über eine nasse Matte zum Desinfizieren der Schuhsohlen laufen. Ähnliches gibt es auch gelegentlich in Seehäfen. Wir folgten der Anweisung, währenddessen sprühte ein sehr engagierter Desinfizierer die Räder der Moppeds ein. Wir nutzten die Pause um eine Cola zu trinken und etwas Obst zu kaufen. Nun konnte nichts mehr schief gehen, frisch desinfiziert fuhren wir weiter Richtung Maramag über eine wunderschöne Motorradstrecke. Gut ausgebaut, schön kurvig, Verkehr mäßig.

In Maramag angekommen steuerten wir das Hotel D‘Alexa an. 1300,-- fürs DZ mit AC und Bad einschl. Frühstück. Es ist immer wieder erstaunlich, an welchen Orten viel Geld investiert wird. Es waren nur ein paar Gäste im Hotel, es wirkte etwas überdimensioniert für das kleine Städtchen. Aber Preis-Leistung hervorragend, eiskaltes Bier gab‘s auch zu unserer Ankunft. Das Hotel gehörte zu den besten Unterkünften auf unserer Tour. Ansonsten gibt es in Maramag nicht viel zu tun. Wir hatten die Stadt lediglich als Übernachtungsort ausgesucht, weil wir keine Lust hatten, in der Großstadt Valencia zu übernachten. Malaybalay fiel aus, weil wir als letztes Teilstück nach Cagayan de Oro die Aglayan-Ticalaan-Route nach Westen nehmen wollten.

Maramag – Cagayan de Oro

Von Maramag starteten wir nach dem Frühstück Richtung Cagayan de Oro. Der erste Teil der Strecke ging über den gut ausgebauten Highway Richtung Malaybalay. Einige Kilometer vor Malaybalay bogen wir nach Westen auf den Aglayan-Ticalaan-Highway ab. Die Straße verläuft zwischen dem Mount Kitanglad Range Natural Park und den Kalatungan Mountains. Es ging zügig in die Berge. Der Verkehr nahm spürbar ab. Landwirtschaft soweit das Auge sehen kann. In den niedrigeren Lagen werden noch viel Bananen und sonstige tropische Früchte angebaut, weiter im Hochland dann eher Kohl und sonstiges Gemüse. Wir erreichten teilweise fast 1400 Meter Höhe. Erinnerungen an die Mountain Province auf Luzon wurden wach. Und mal wieder eine Traumstrecke zum Motorrad fahren. Leider war der Himmel eher grau, und es wurde in den höheren Lagen recht frisch.

Wer die Philippinen kennt, weiß, dass das Land immer wieder für Überraschungen gut ist und dies besonders an Stellen, wo man es nicht vermuten würde. Nach vielen Eindrücken, die von Gemüseanbau geprägt waren, standen wir plötzlich im Nirgendwo in einem Freizeitpark mit überlebensgroßen Comicfiguren zum Anfassen. Micky Mouse, Hulk, Spiderman, Batman, Catwoman, Superman, alle vertreten und noch viele mehr. Warum man solch einen Ort an den A… der Welt baut, weiß nur der Investor……Der Park nennt sich Bonseta’s Fun Ride. Neben den Figuren gibt es noch Cottages, eine Hängebrücke und einen Bereich mit Klettergerüsten.

Am Cagayan River bei der Tal-Uban-Brücke machten wir an einer Carenderia ein kurze Pause. Ein Softdrink und etwas Fried Chicken mit Reis. Als wir wieder zu unseren Motorrädern kamen fanden wir diese blitzblank geputzt vor. Drei junge Burschen grinsten uns an, den Wasserschlauch und die Lappen noch in der Hand. Wir gaben ihnen einen kleinen Obulus für ihren Dienst und starteten Richtung Cagayan.

Schon weit vor Cagayan verdichtete sich der Verkehr, die Luft war zum Schneiden. Die Hotelsuche wurde durch den ein oder anderen Fehler in der Navi-Karte etwas erschwert. Das „Nature Pension House“ hatten wir ausgesucht. Eine eher einfache Unterkunft, aber günstig (980,-- Peso für den Superior Room, AC, Bad) und mit allem Service den wir brauchten. Laundry Service sowie Buchung von Rafting Touren. Die Motorräder konnten auf dem bewachten, hoteleigenen Parkplatz abgestellt werden.

3 „Gefällt mir“

Cagayan de Oro, Mapawa Nature Park und Rafting

Ich hatte Cagayan de Oro ganz anders in Erinnerung. Den ersten Abend gingen wir zum „Lifestyle District“ um zu Abend zu essen. Der Lifestyle District ist eine, bei eher besser gestellten Filipinos angesagte Adresse mit diversen Lokalen und Restaurants. Die Armut bleibt draußen. Die Preise fürs Bier waren etwas höher als gewohnt.

Da in und um Cagayan de Oro einges zu unternehmen ist, machten wir für zwei Tage Fahrpause. Wir wollten etwas in die Natur. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, wir entschieden uns für den Mapawa Nature Park. Mit dem Jeepney, welcher praktischerweise direkt vor unserer Unterkunft entlang kam, fuhren wir bis zum ca. 7 KM östlich gelegenen Abfahrtsort für die Habal Habal. Sofort waren zwei Fahrer zur Stelle, der angesagte Preis schien OK zu sein. Die Mopeds quälten sich den Berg hoch, je weiter wir kamen desto dichter wurde die Vegetation. Am Parkeingang mussten wir Eintritt bezahlen, von dort war es nicht mehr weit. Ich ließ mir von meinem Fahrer die Telefonnummer geben, damit ich ihn kontaktieren konnte, wenn wir uns wieder abholen lassen wollten. Im Park gibt es drei „Treks“, mit Trekking hat das aber rein gar nichts zu tun. Wir fingen mit dem kürzeren Weg an. Ein netter Spaziergang über schmal Pfade, 1,1 KM durch Sekundärwald. Die zweite Runde führte uns zu einem Aussichtspunkt, von wo man einen schönen Blick über den Park hat. Die Badestellen am Fluss konnten wir leider nicht nutzen, da aufgrund des wenigen Regens kaum Wasser vorhanden war, es war eher ein Rinnsal.

Nachmittags waren wir wieder zurück in der Stadt und bummelten etwas durch die Gegend. Zu träge noch lange nach einem Restaurant zu suchen, gingen wir in einen der auf den Philippinen allgegenwärtigen „Fried-Chicken-Läden“. In der Nähe befinden sich die GC Suites. Im Innenhof gibt es Gastronomie und Live Musik. Hier ließen wir den Abend ausklingen.

Da wir Davao ausgelassen hatten und somit noch nicht beim Rafting waren, stand dies in Cagayan de Oro auf der „To do“ Liste. Wir hatten die Tour über das Pension House vermitteln lassen. Etwas verspätet wurden wir abgeholt. Im Jeepney, der uns zum Startpunkt bringen sollte, saßen nur Filipinos, wir waren die einzigen Langnasen. Am Startpunkt gab es eine kurze Einweisung. Ich hatte bereits einmal auf dem Davao River eine Rafting Tour mitgemacht, also wusste ich ungefähr was uns erwartet.
Der Cagayan River hatte nicht sehr viel Wasser. Die Tour fiel daher etwas kürzer aus. Einige der Stromschnellen waren ganz spannend, aber so richtig spektakulär war es nicht. An den ruhigen Stellen konnten wir Schwimmpausen einlegen, mit den Schwimmwesten eine entspannte Angelegenheit. Am Ende der Tour führte uns der Guide das Flussufer hoch und einige Meter am Fluss entlang. An einer höher gelegenen Stelle forderte er alle auf, den Sprung uns kühle Nass zu wagen. Der letzte Sprung von einem höheren Sprungbrett im Schwimmbad war bei mir sehr lange her. Aber egal, nur keine Blöße geben. Keiner aus unserer Gruppe verweigerte den Sprung.
Zurück in Cagayan fuhren wir mit ins Office des Veranstalters, hier konnten wir gegen einen Obulus eine DVD mit den Fotos und Videos erwerben, die einer der Jungs des Veranstalters von der Rafting Tour gemacht hatte.

Am Nachmittag besuchten wir das Museum „Museo de Oro“. Das Museum liegt auf dem Campus der „Xavier University“. Zu sehen gibt es archäologische und ethnologische Exponate. Vor dem Eintritt muss man sich registrieren und einen Ausweis abgeben. Das Museum ist klein aber durchaus interessant, sofern man Interesse an Informationen über die vielen verschiedenen Volksgruppen Mindanaos hat. Später machten wir einen kurzen Spaziergang zum Gaston Park, welcher sehr gut besucht war. Dort gab es reichlich Polizei. Wir erfuhren, dass es am nächsten Tag eine Prozession von der St. Augustine Metropolitan Cathedral durch die Stadt geben sollte, sozusagen eine Black Nazarene Prozession in klein. Viele Besucher würden schon nachts erwartet, da morgens um 4:00 Uhr eine Messe stattfinden sollte. Warum katholische Messen auf den Philippinen oft mitten in der Nacht stattfinden, ist mir immer noch ein Rätsel. Wir hatten nachts Besseres vor, gingen etwas essen und noch einmal auf ein paar Bier zu den GC Suites.

Von Cagayan de Oro nach Ozamis

Die letzte Etappe in Mindanao war die Strecke von Cagayan bis Dapitan via Ozamis. Dies sind ca. 300 KM. Wir teilten die Tour in zwei Etappen auf. Als erstes von Cagayan de Oro nur bis Ozamis via RoRo Fähre von Mukas nach Ozamis. Die gesamte Strecke bis Iligan war nicht wirklich angenehm, extrem viel Verkehr, viele Trucks und Busse. Dazu noch reichlich Vans mit den üblichen, gestörten Fahrern. Als wir an dem Abzweig, wo der Highway nach Marawi abgeht, vorbei waren, wurde es verkehrsmäßig erheblich ruhiger. Da Iligan City als Stadt der Wasserfälle bezeichnet wird, (immerhin gibt es davon auf dem Stadtgebiet 20 Stück) wollten wir uns zwei davon ansehen. Die bekannten Maria Christina Falls sowie den Tinago Wasserfall. Die Maria Christina Falls gehören mit 98 m Höhe zu den hohen Wasserfällen der Philippinen. Vom Highway waren wir schnell am Eingang. Das Tor war geschlossen. Nach einiger Zeit kam ein freundlicher Angestellter aus dem Kassenhäuschen und fragte uns wohin wir wollen. Na zum Wasserfall. Er erklärte uns, dass der Wasserfall aus Sicherheitsgründen zur Zeit nicht zu besuchen ist. Wenn wir ihn richtig verstanden haben, ist dies seit dem Angriff der Islamisten auf Marawi so. Ob das stimmte konnten wir nicht beurteilen. Neben den Wasserfällen steht Mindanaos größtes und wichtigstes Wasserkraftwerk. Wir hatten den Eindruck, dass man Sorge vor möglichen Anschlägen auf das Kraftwerk hat.

Also weiter zu den Tinago Falls. Das ist nur ein kleiner Abstecher. Am Parkplatz wurden wir nett aber unaufdringlich begrüßt. Uns wurden Schwimmwesten zur Miete angeboten sowie Floßbenutzung. Wir verneinten freundlich. Wir parkten die Mopeds und zogen uns um (5 Peso Gebühr für die Nutzung der Toiletten als Umkleideraum), unsere Sachen konnten wir dort deponieren. Die Leute passten auf, das nichts abhanden kommt.

Zum Wasserfall geht es über 300 Stufen bergab. Wir haben nicht mitgezählt, aber es waren verdammt viele. Am Wasserfall war anständig Trubel. Ein schönes Fleckchen Erde, leider hat man die Vermüllung dort nicht im Griff. Ein Riesenunterschied zu Ostmindanao. Wer mag, kann sich auf einem Floß über den Tümpel vor dem Wasserfall an einem Seil hin- und herziehen lassen. Dafür auch die Schwimmwesten, ohne ist es nicht erlaubt.
Wir verbrachten 2 Stunden am Wasserfall mit Schwimmen und Faulenzen. Dann mussten wir uns auf den beschwerlichen Aufstieg machen, zurück zum Parkbereich wo die Mopeds standen. Wir holten unsere Sachen, zogen uns wieder um und machten uns auf die Weiterreise.




Das Teilstück bis Mukas, wo die Fähre nach Ozamis ablegt, war recht entspannt zu fahren, erträglicher Verkehr, der Highway auch nicht so breit ausgebaut, aber in Ordnung. In Mukas bogen wir zum Ableger für die RoRo-Fähren nach Ozamis ab. Die Fähren fahren ständig hin und her, das Ganze läuft absolut unkompliziert. Vor der Fähre eben das Ticket bezahlen (111,-- Peso Motorrad mit Fahrer) und direkt ab aufs Schiff. Die Überfahrt dauerte nicht lange und wir kamen mitten in Ozamis an. Wir nahmen ein Zimmer im GV Hotel, nichts besonderes aber für eine Nacht OK. Wir warfen einen Blick ins Reisehandbuch, ob dort irgendwelche Tipps zu Restaurants zu finden waren. Das 2-stöckige „Moon Cafe“ mit Terrasse im oberen Stock sollte eines der besten der Stadt sein. Terrasse im zweiten Stock hörte sich gut an. Also eben duschen und los. Zu unserer Enttäuschung war der erste Stock geschlossen. Also nahmen wir einen Tisch im stark runter gekühlten Lokal im Parterre. Es gab einige „Out Of Stock“ und „Not available“ Gerichte. Wir wurden dann doch fündig und bestellten. Die Bierversorgung war recht schleppend, was auch am Fernseher lag, der das zahlreiche Personal stark ablenkte. Das Essen kam, was soll ich sagen, eine einzige Enttäuschung. Auf einer Skala von 1 – 6 maximal eine 5, in 5 Wochen Reise das Zweitschlechteste. Preislich aber eher oben angesiedelt. Nach der Enttäuschung suchten wir noch erfolglos einen 24-hour Shop. Also zurück zum Hotel. Zum Glück gab es dort einen Kühlschrank mit ausreichend Kaltgetränken.

Ozamis – Dapitan

Wir waren schon zeitig unterwegs, um einen Bakeshop fürs Frühstück zu suchen. Leider erfolglos, so wurde es wohl oder über der örtliche McDoof. Leider gab‘s kein wirkliches Frühstück, also nur Burger, aber zumindest konnten wir einen einigermaßen anständigen Kaffee bekommen.
Wir unternahmen noch einen kurzen Bummel durch die Stadt und das ehemalige Fort, bzw. die Reste die noch vorhanden sind.

Dann stand die letzte Etappe auf Mindanao auf dem Programm. Doch bevor wir uns auf die eigentliche Strecke begaben, besuchten wir einen Viewpoint 20 KM nordwestlich von Ozamis, das Hoyohoy View Deck. Über eine gut ausgebaute und stellenweise extrem steile Piste kamen wir an diesen eigentlich recht abgelegenen Ort. Dort oben auf dem Hügel hat man ein erstaunliches Teil als Viewdeck hingebaut. Das erwartet man an einem solchen Ort eigentlich nicht. Der Ausblick ist grandios. Es wird immer noch weiter gebaut, es wurde hier schon so viel Beton verarbeitet, da kommt doch die Frage auf, ob man nicht besser in Holcim Aktien investiert hätte. Man hat anscheinend Großes vor, alleine der Parkplatz ist riesig.
In der Cafeteria gab es nur eine sehr begrenzte Auswahl, aber zumindest bekamen wir einen sehr leckeren Capuchino. Von der Cafeteria konnte ich sehen, wie der starke Wind mein Moped umwehte. Schnell rüber laufen um das gute Stück wieder hinzustellen. Mit dem Gepäck war der Schwerpunkt etwas ungünstig. Ich fasste das Mopped beim Aufrichten etwas ungünstig an und da zog es schon im Lendenwirbelbereich. Dabei hatte ich doch mal vor längerer Zeit gelernt, wie man ein Mopped rückenschonend aufrichtet. Also eigentlich ziemlich dämlich angestellt. Jetzt war’s halt so, ich stellte die Karre hin und eierte zurück zur Cafeteria. Vor der Weiterfahrt gab‘s dann zuerst eine Voltaren.
Vom Viewpoint nach Dapitan waren es noch einmal ca.150 KM. Die letzten 50 davon waren recht schön, der Verkehr wurde merklich weniger und die Streckenführung interessanter. Wir erreichten Dapitan am frühen Nachmittag. Als Erstes fällt die noch recht neue und sehr großzügig dimensionierte City Hall auf.
Unsere Hotelsuche führte uns zu Raquel’s Pensionne House, sehr nahe am „Sunset Boulevard“. Mal wieder ein guter Griff. Ein geräumiges Zimmer mit AC und Bad einschl. Frühstück für 1200,-- Peso. Mit dem schmerzenden Rücken musste ich mich erst mal aufs Bett legen, mein Kumpel besorgte ein paar Dosen kaltes Bier.

Dapitan

Dapitan ist eine sehr angenehme Kleinstadt. Es gibt noch viele ältere Häuser, der Verkehr hält sich in Grenzen. Vom sogenannten „Sunset Bouelvard“ lassen sich schöne Sonnenuntergänge anschauen. Den meisten hier im Forum wird bekannt sein, dass der Name Dapitan für jeden Filipino ein Begriff ist. Der Nationalheld der Philippinen, Jose Rizal, verbrachte hier einige Jahre in Verbannung und er war in der Stadt sehr aktiv. Wer sich für die philippinische Geschichte zum Ende des 19 Jahrhunderts interessiert, kommt an der Person Rizal nicht vorbei. Er war eine hochinteressante, intellektuelle Persönlichkeit. Rizal hat in Dapitan so einige Spuren hinterlassen. Und nicht nur hier, auch in Deutschland, wo er einige Zeit in Heidelberg lebte, studierte und literarisch aktiv war. Während seiner Zeit in Heidelberg übersetzte er Schillers’ Wilhelm Tell in seine Muttersprache Tagalog, sein Werk „Noli me tangere“ wurde in Berlin gedruckt.

Die abendliche Voltaren-Bier Kur hatte etwas geholfen. Restschmerzen waren noch da, aber es ging so einigermaßen. Unser Plan war, einen Tag in Dapitan zu bleiben, um uns die Stadt und die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Vorab wollten wir kurz zum Hafen um zu sehen, ob wir schon ein Ticket für die Fähre nach Dumaguete kaufen konnten. Fehlanzeige, „no advance booking“. Na gut. Geld brauchten wir auch noch. In Dapitan hatten wir keinen ATM gefunden, der Geldautomat am Hafen war „out of order“. Dipolog war nicht weit, also schnell hin gefahren, dort wurden wir fündig. Dann ging es zurück nach Dapitan und wir besuchten die verschiedenen Sightseeing Spots.

Nr. 1 war die St. James Church. Vor der Kirche hatte Rizal ein Relief angelegt, das die Insel Mindanao zeigt. Eine Schulklasse war vor Ort, mit unserem Eintreffen war das Relief fürs Erste weniger interessant. Nächster Stop war das „Rizal Landing Memorial“. Dies ist in einem ähnlichen Stil gebaut wie das „General Mac Arhtur Memorial“ in Palo/Leyte. Als Drittes fuhren wir zum „Rizal Park und Shrine“. Offiziell heißt das „Jose Rizal Memorial Protected Landscape“. In einer kleinen Parkanlage stehen mehrere Replicas von Gebäuden, die Rizal hier errichtet hatte bzw. hat errichten lassen. Dazu gibt s noch ein Rizal Museum. Die ganze Anlage ist recht schön hergerichtet.

Wir hatten am Nachmittag noch etwas Zeit und umrundeten die Halbinsel, die nördlich von Dapitan liegt. Ein wunderschöner Ausflug mit tollen Ausblicken auf das Meer. Der Großteil der Strecke war betoniert, nur einzelne Abschnitte waren noch Rough Road. Mein Kumpel kletterte zum Abend noch auf den Ilihan Hill in der Nähe der Kirche, ich selbst habe aufgrund der noch leicht vorhandenen Rückenprobleme darauf verzichtet und lieber mit einem kühlen San Mig am Sunset Boulevard den Sonnenuntergang genossen.

Im Zentrum Dapitans gibt es Abends einen kleinen Nachtmarkt mit den üblichen BBQ Ständen. Da wir uns immer wieder gerne das abendliche Treiben ansehen, war der Nachtmarkt unsere Wahl fürs Abendessen.

Dapitan - Dumaguete

Mit dem Besuch von Dapitan waren wir am Ende des „Mindanao Teils“ unserer Tour. Von Dapitan fahren verschieden Fähren nach Dumaguete. Wir hatten den „Fast Cat“ ausgewählt, eine große Katamaran-Schnellfähre. Die Fähre sollte um 10:00 Uhr vormittags abfahren. Am Vortag hatte man uns gesagt, wir sollten um 8:00 Uhr am Ticketschalter sein. Wir sind meistens pünktliche Menschen, um 7:30 waren wir vor Ort. Der Ticketkauf dauerte nur wenige Minuten, dann noch ein paar hundert Meter Weiterfahrt zum Hafen. Vor dem Hafengebäude warteten schon einige Passagiere. Ein offiziell aussehender Filipino sagte zu uns, wir müssten noch warten, die X-Ray Maschine fürs Gepäck sei noch nicht aktiv. Aber die Hafengebühr konnten wir schon bezahlen. Zur Belustigung meines Kumpels fragte mich ein anderer Angestellte, ob ich Senior Citizen sei. Das war das erste Mal dass man mich das auf den Philippinen gefragt hat. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber zum Senior Citizen dauert es noch etwas.

Als das Durchleuchtungsgerät aktiv war, wurden wir aufgefordert, alles Gepäck abzuladen und durch das Gerät zu befördern. Im Anschluss sammelten wir alles wieder ein und gingen durch einen Wartebereich und dahinter wieder nach draußen und Richtung Eingang zu unseren Motorrädern um das Gepäck aufzuladen. Weiter ging‘s mit den Moppeds zur Einfahrt zum Hafengelände. Nach dem Überprüfen unserer Papiere durften wir ins Hafengelände einfahren und wurden angewiesen, vorm Gebäude der Coastguard die Motorräder abzustellen. Wir wurden hereingebeten um auf das Erscheinen des zuständigen Beamten zu warten. Im Gebäude war es zu kalt, wir zogen es vor draußen zu warten. Ich nutzte die Zeit die draußen angeschlagene Gebührentafel zu studieren. Danach verstand ich die Aufteilung der Gebühren etwas besser. Hafengebühr am ersten Schalter sind für die Passagiere, der bei der Coastguard zu entrichtende Obulus ist die Hafengebühr fürs Fahrzeug. Hätten wir auch vorher drauf kommen können. Als der zuständige Mitarbeiter da war ging es sehr fix, wir bezahlten und warteten auf die Fähre.

Die Fähre ist eine RoRo-Fähre auf Katamaran Basis. Ich bin diverse Male philippinische Schnellfähren gefahren, aber noch nicht als RoRo-Fähre. Die Fähre wurde nicht ganz voll, mit etwas Verspätung verließen wir Dapitan, Mindanao lag nun hinter uns. Die Fahrt dauerte 3 Stunden, also etwa eine Stunde schneller als mit der normalen Fähre. Und einiges teurer, Motorrad mit Fahrer kostet 2200,-- Peso.

Wir erreichten Dumaguete um 1 Uhr mittags. Wir steuerten das „Bethel Guesthouse“ an. Das Haus wird von den Zeugen Jehovas geführt. Vom Business betreiben versteht man dort etwas. DZ mit AC und Bad 1500,-- Peso. Das Guesthouse ist gut gemanagt, das Preis-Leistungsverhältnis gut. Wer göttlichen Beistand benötigt, kann sich an der Rezeption über alle täglich angebotenen Gottesdienste und Messen informieren.
Nach einer kurzen Pause machten wir einen kurzen Bummel durch die Stadt, über die Plaza an der Kirche entlang und zurück zur Promenade. Der Hunger machte sich bemerkbar. Hierzu suchten wir das „Casablanca“ auf. Das Personal im Casablanca war sehr aufmerksam. Die Bierversorgung klappte gut, das Essen war recht lecker. Es fing an zu regnen, also blieben wir etwas länger, kamen mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch, auf einmal war es fast Mitternacht. Etwas angeschlagen beglichen wir unsere diesmal doch sehr hohe Rechnung und machten uns auf den Weg zur Unterkunft. In einem Lokal entlang des Rückwegs gab es „Open-Air Live Musik“ (der Name ist mir aufgrund der Umstände entfallen, unsere Dumaguete-Expats hier im Forum werden es kennen), da gab es dann noch einen Absacker, bevor wir uns endgültig in die Unterkunft begaben.

4 „Gefällt mir“

Dumaguete – Canlaon

Zum „Runterkommen“ nach der ganzen Fahrerei hatte ich bereits in meinem Lieblingsresort, dem „Driftwood Village“ am Sugar Beach von Sipalay ein Cottage reserviert. Wir hatten noch etwas Zeit (eine Nacht) und überlegten, was wir damit anfangen. Da mein Kumpel noch nie auf Negros war, entschieden wir uns, über den Umweg via Vallehermoso und Canlaon City Richtung Sipalay zu fahren. Vor ein paar Jahren hatte mir jemand diese Strecke von der Küste nach Canlaon als hervorragende Motorradstrecke empfohlen.

Etwas angeschlagen vom Vorabend nahmen wir unser Frühstück zu uns. Bevor wir uns auf die Piste begaben, mussten wir schon wieder Geld holen, der Abend war ja teurer gewesen als erwartet :). Die ersten Kilometer von Dumaguete nach Norden waren sehr nervig, extrem viel Verkehr, das sollte sich in etwa bis Bais hinziehen. Oder war das lediglich mein Empfinden, dass die ersten 50 KM etwas anstrengend waren?

In irgendeinem Städtchen hinter Bais war Townfiesta, zumindest deuteten die ganzen Fähnchen, die dort hingen, darauf hin. Anscheinend waren alle Einwohner auf den Beinen. Als uns eine Gruppe vermutlich stark angetrunkener Leute entdeckte, rannten diese auf die Straße und versperrten die Weiterfahrt. Mein Kumpel konnte gerade noch entwischen, ich nicht. Dann begann eine regelrechte Selfie-Orgie. Ich wurde von allen Seiten bedrängt, man versuchte sich mit aufs Motorrad zu setzen, zwischenzeitlich fühlte es sich so an als würde die Menschentraube das Mopped samt mir zum Umfallen bringen. Nachdem alle Ihr Wunschfoto gemacht hatten, ließ man von mir ab, bedankte sich brav und ließ mich weiterfahren. Etwas verwirrt fuhren wir bis zum nächsten Ort um an einem Bakeshop eine kurze Pause einzulegen.

Die Strecke von Vallhermoso nach Canlaon City ist tatsächlich fürs Mopped fahren super. Und ich denke, ganz besonders, wenn man fit und ausgeschlafen ist.

Kurz vor Canlaon City kamen wir in eine Polizeikontrolle. Das Übliche, Führerschein zeigen und viele Fragen beantworten. Wohin, woher, warum, married to a Filipina? Nachdem wir die Neugier der Polizeitruppe befriedigt hatten, konnten wir die letzten Kilometer nach Canlaon City hinter uns bringen. Wir nahmen ein Zimmer im F & C Guest House. Für 1050,-- Peso gab’s ein ausreichend großes Doppelzimmer mit AC, Bad und Frühstück (Filipino Style). Der Familie gehört anscheinend der ganze Block in dem sich das Guesthouse befindet. Restaurant, kleiner Supermarkt etc. Wir unternahmen nichts mehr außer im Restaurant etwas zu Abend zu essen. Der Abend war recht früh beendet.

Canlaon City – Sipalay (Sugar Beach)

Die Weiterfahrt nach Westen ging zuerst noch über eine einigermaßen kurvenreiche Piste, ab La Castellana war es nicht mehr sonderlich spannend. Etliche Zuckerrohr-Trucks waren unterwegs, das bedeutet, Gestank und langsameres Vorankommen als erwünscht. An vielen Zuckerplantagen wurden die Reste nach der Ernte abgebrannt, was zu krassem Qualm und entsprechendem Geruch führte. Auf dem Zweirad war das kein Spaß. Als wir den Abzweig nach Kabankalan hinter uns gelassen hatte und gen Westen Richtung Küste fuhren, wurde es wesentlich angenehmer. Die Küstenstraße ist schön zu fahren, endlich ohne viel Verkehr, wunderschöne Ausblicke übers Meer und recht kurvenreich. Wir machten nur eine Pause, dann ging es schnell weiter nach Sipalay, der Strand wartete.




In Sipalay suchte ich das Cafe vom Driftwood. Alles sah anders aus. Was war innerhalb von 3 Jahren passiert? Eine Art Foodcourt ist entstanden. Nach etwas Sucherei entdeckte ich das Schild des Cafes. Wir gaben Bescheid, dass wir ein Cottage im Driftwood reserviert hatten. Das Boot wurde umgehend angefordert, wir zogen uns schnell um und fuhren die Motorräder zum Wohnhaus der Schwester der Chefin vom Driftwood. Hier standen sie für die nächsten Tage sicher.

Wir mussten nicht länger warten, als wir zurück kamen stand der Outrigger vom Resort bereits da. Wir kletterten aufs Boot und fuhren dem Sugar Beach entgegen. Für mich immer noch einer der angenehmsten Strände im Land. Keine Autos, vom Wasser sieht man kaum Gebäude, einfach ein Traum, wenn auch der Sand nicht einem Boracay Standard entspricht. Und ich mag den „Nipa hut Charakter“ der Unterkünfte und der anderen Gebäude. Im Driftwood Village hatte sich kaum etwas geändert, der Großteil des Personals noch da, das Restaurant gut wie immer, der Blick vom ersten Stock grandios wie gewohnt, die Sonnenuntergänge, fantastisch. Nach 4 Wochen „on the road“ kann ich mir kaum einen besseren Ort zum runterkommen vorstellen. Die nächsten Tage waren Entspannung pur, auch mit einigen „bunten“ Abenden in der Resort-eigenen Bar.

Sipalay (Sugar Beach) – Moalboal

Das letzte Stück unserer Tour war die Fahrt von Sipalay nach Cebu City. Hier sollten wir die Motorräder wieder abgeben, Mike würde einen seiner Mitarbeiter von Bohol rüber schicken, um die Moppeds entgegenzunehmen.

Etwas wehmütig verließen wir nach 4 Tagen den Sugar Beach. Gegen 8:30 Uhr brachte uns das resorteigene Auslegerboot zurück zur Stadt. Wir holten unsere Klamotten sowie die Motorräder ab, alles war vorhanden, die Familie hatte gut auf alles aufgepasst.

Wir nahmen die Küstenstraße Richtung Dumaguete. Schön zu fahren, schöne Ausblicke, sehr wenig Verkehr. Bei Sta. Catalina bogen wir landeinwärts ab. Im „La Nebbia“ in den Bergen legten wir eine Rast ein. Dort standen auch einige größere Motorräder rum, was uns dann doch etwas neidisch machte. Nun gut, es hatte ja einen guten Grund, warum wir die kleinen Moppeds gemietet hatten.

In Tanjay bogen wir nach Süden Richtung Tampi ab. Von Tampi ging es per Fähre nach Cebu. Anders als beim letzten Mal, wurden wir aufgefordert, direkt auf die Fähre zu fahren. Keinerlei Papierkram. Ein Angestellter schrieb unsere Namen auf, das war’s dann für den Moment. Während der Überfahrt sammelte er dann das Geld für die Tickets ein (Motorrad mit Fahrer um die 180,-- Peso).

Auf Cebu nahmen wir die westliche Küstenstraße nach Moalboal, hier wollten wir noch einmal übernachten. Zwischendurch fing es an zu regnen und wir mussten uns tatsächlich noch einmal in die Regenklamotten quälen. Wir hatten für Moalboal nicht gründlich nach Übernachtungsmöglichkeiten recherchiert. Das Moalboal Eco Village and Garden hatte ganz OK ausgesehen. Die Unterkunft liegt etwas abseits. Sonderlich beeindruckt waren wir nicht, wir hatten aber keine Lust mehr, weiter zu suchen, also nahmen wir ein Zimmer. Für das Gebotene zu teuer, aber das Preis-Leistungs-Niveau ist in Moalboal vermutlich ohnehin anders, als wir es die letzten 4 Wochen erlebt hatten. So richtig fertig war das Resort noch nicht. Der Besitzer, ein Australier, war ein ganz netter Kerl. Da er in der Zeit, die wir da waren, die meiste Zeit damit beschäftigt war, mit seinen wenigen Gästen zu klönen (auch mit uns), ist davon auszugehen, dass die endgültige Fertigstellung des Resorts noch länger auf sich warten lässt.

Per Tricycle machten wir uns am Abend zum Panagsama Beach auf. Dort angekommen traute ich meinen Augen nicht. So einen Trubel habe ich im Land noch nie erlebt. Ok, das liegt an mir selbst, da ich sehr selten an die touristischen „Hot Spots“ komme. Menschenmassen, überall Restaurants, Kneipen usw. Das war alles nicht nach meinem Geschmack. Irgendwie ein austauschbarer Ort, dieser könnte überall auf unserem Planeten sein.

Wir fanden in einem französisch/philippinisch geführten Restaurant ein Plätzchen. Pilsen war aus, also mussten wir uns mit San Mig light begnügen. Das Essen war einigermaßen OK, aber nichts besonderes. Ich hatte wenig Lust nach dem Essen noch länger dort zu verweilen, also suchten wir uns ein Trike für die Rückfahrt. Das stellte sich als recht schwierig heraus, da natürlich „Touristen-Phantasiepreise“ verlangt wurden.

Zurück im Resort plauderten wir bei ein paar Bier mit den wenigen Gästen und dem Besitzer. Er erzählte uns vom Sardine-Run. Das hörte sich interessant an, der Zeitaufwand gering, am morgigen Tag vor der Weiterfahrt nach Cebu City also gut machbar.

Moalboal – Cebu City - Manila

Wir waren zeitig wach und machten uns ohne Frühstück auf zum Panagsama Beach. Das Wetter war zwar äußerst bescheiden, aber wir wollten trotzdem den „Sardine Run“ sehen. In Panagsama angekommen parkten wir die Moppeds und machten uns auf die Suche nach einem Masken-, Schnorchel- und Flossenverleiher. Am Strand, sofern man dort überhaupt von Strand sprechen möchte, wurden wir schnell fündig und folgten einem geschäftstüchtigen Filipino zu seinem Laden. Dort konnten wir uns umziehen und wanderten zurück Richtung Wasser. Das Meer war sehr unruhig und entsprechend schwierig gestaltete es sich, hineinzukommen. Trotz der schlechten Sicht waren wir absolut beeindruckt von dem, was wir zu sehen bekamen. Direkt an der Riffkante war der riesige Sardinenschwarm. Für mich als Nichttaucher ein absolutes Highlight. Die mangelhafte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen. Gute Bilder waren bei den Lichtverhältnissen mit unserem Hobby-equipment nicht zu machen.

Nach dem Schnorchelausflug fuhren wir schnell zurück zur Unterkunft. Immer noch leichter Regen. Erstmal umziehen und dann auf zur Frühstücksuche. Wir wählten den nächsten Laden, der ein einigermaßen brauchbares Angebot hatte. Das Wetter verschlechterte sich immer mehr. Da es nicht so aussah, dass der Regen in Kürze aufhören würde, entschieden wir nach dem Frühstück zügig zur Unterkunft zurück zu fahren und zu packen. Sehr ärgerlich am letzten Fahrtag so ein bescheidenes Wetter zu haben. Eigentlich hatten wir uns auf die Überquerung von Cebu gefreut.

Wir zogen uns wasserdicht an, bezahlten unsere Rechnung und verließen Moalboal. Wir hatten zum Überqueren der Insel die Dumanjug – Sibonga Route gewählt. Bei gutem Wetter wäre das sehr schön gewesen. Wir konnten die Tour nicht so recht genießen. Erst an der Ostküste ließ der Regen nach. Am erstbesten Bakeshop machten wir eine kurze Pause. Uns war klar dass die schlimmste Etappe des ganzen Urlaubs noch vor uns lag. Das Stück Carcar – Cebu City ist einfach nur fürchterlich.

Da wir die Motorräder recht zeitig am nächsten Morgen abgeben sollten, hatten wir als Hotel eines in der Nähe das Hafens gewählt, das Pier Quatro Hotel. Ich hatte telefonisch reserviert, was auch einwandfrei funktioniert hatte. Das Hotel ist in Ordnung, 1380,-- Peso einschl. Frühstück (natürlich Filipino Style). Die Umgebung ist nicht so sehr der Hit, wir gingen zum Abendessen in den in der Nachbarschaft liegenden Robinson.

Wir hatten einen vollen Tag in Cebu City. Die Motorradübergabe erfolgte pünktlich und sehr relaxed. Einen Dank an den Verleiher Mike aus Bohol, so soll es funktionieren. Seinem Burschen gaben wir unsere Helme und meine Protektorenweste, sollte er damit tun was er mag. Cebu City ist ein Ort im Land an dem ich seit ca. 18 Jahren nicht mehr gewesen war. Wir besuchten die üblichen Sehenswürdigkeiten, Fort San Pedro, Magellans Cross (nicht wirklich spannend), die Basilica del Santo Niño (oder auch Santo Nino Church), das Casa Gorordo (sehr schön und interessant), den Taoist Temple, den Temple of Leah und Tops. Soweit ausreichend für einen Tag, da wir einiges zu Fuß machten.

Zum Temple of Leah möchte ich einige Worte loswerden. Bis einige Wochen vor unserem Abflug aus Deutschland war mir dieser Ort völlig unbekannt. Ich fand im Netz dazu zufällig einen Eintrag. Der Temple of Leah ist eine äußerst schräge Sehenswürdigkeit. Der Erbauer hat diesen „Tempel“ zur Erinnerung an seine verstorbene Ehefrau errichtet, also so was wie eine „Taj Mahal Nummer“ auf philippinisch (ich vermute mit chinesischen Wurzeln). Das Areal ist riesig. Der Bau ist dem Parthenon in Athen nachempfunden, dazu findet man noch diverse Figuren die eher keine griechischen Wurzeln haben. Auf der unteren Etage steht eine Statue eines Kriegers, ob römisch oder griechisch vermag ich nicht zu beurteilen, halbnackt mit erigiertem Penis. Die weiblichen Besucher hatten ihren sichtbaren Spaß an der Figur, ihre männlichen Begleiter sahen nicht sonderlich begeistert aus.

Am nächsten Morgen fuhren wir zeitig zum Flughafen, Air Asia brachte uns pünktlich nach Manila. Die Taxifahrt nach Makati dauerte aufgrund des Verkehrs recht lange. Beim nächsten Besuch in Manila werde ich wieder in Malate wohnen, das ist mir persönlich angenehmer als Makati.
Abends stand dann unser geplanter Besuch einer Rooftop Bar auf dem Programm. Das I-Hotel war nicht weit von unserem Hotel entfernt, daher wurde es die „Antidote Jellyfish Bar“. Die Jellyfish Bar ist ein cooler Ort mit einer besonderen Atmosphäre (unsere Fotos sind leider nicht so dolle). Die Bierpreise sind heftig, über 900,-- Peso für ein großes Bier ist schon happig, aber egal. Der Slogan, der in der Bar an die Wand montiert ist, hat in einem Land wie den Philippinen in einer solchen Atmosphäre für mein Empfinden einen eher schalen Beigeschmack. „We all look at the same sky“. …. 35 Stockwerke tiefer schauen die Leute zwar in den gleichen Himmel, wie die Besucher der Bar, ob sie diesen aber ebenso genießen können wie die Barbesucher…

Hiermit komme ich zum Ende des Berichts. Die Reise war eine meiner beeindruckendsten Philippinenreisen. Das Reisen per Motorrad ist für mich die beste Art, im Land unterwegs zu sein. Sicherlich ist es nicht frei von Risiken, auf dem Zweirad die Philippinen zu bereisen. Ich halte es aber nicht für gefährlicher, als in einem Van durchs Land zu reisen.

Nachtrag

Zum Abschluss für Interessierte noch einige Anmerkungen und Eckdaten zur Reise:

Zeit: 5 Wochen einschl. Hin- und Rückflug.
Gefahrene Kilometer: ca. 3200 KM.
Reisebudget einschl, Flüge (FRA-MNL-FRA, MNL-TAG, CEB-MNL), Unterkünfte, Essen und Getränke, Fähren, Motorradmiete, Benzin, Taxi von und zu den Aiports, also alles zusammen: Knapp 2500,-- Euro pro Person.
Kameras: 2 Kleinbildkameras, davon eine wasserdichte Canon Powershot D10, schon ein altes Schätzchen. 1 GoPro Hero3 (auch nicht mehr so jung).
Navigation: Mit Smartphone, Google Maps sowie MapsMe
1 altes 10“ Netbook, 1 externe SSD Festplatte, diverse Kabel und ein Reisemehrfachstecker (3 x 230 V, 6 x USB, 2 kleinere Taschenlampen etc.
Werkzeug: 1 Miniwerkzeugrolle, 1 kleinen Knarrenkasten, 1 Multitool (Leatherman).
1 Minirouter von Globe.

Zum Thema der benötigten Kleidung hat ja jeder seine eigenen Ideen. Ich bin überzeugter „Travel-light“ Reisender. Die Motorradsachen waren in einer separaten, ausreichend großen Tasche verstaut, die wir aber für die Motorradtour an sich sehr klein zusammen falten konnten. Die Motorradschuhe (leichte Sommerschuhe) trugen wir schon im Flugzeug.
Jeder hatte zwei kurze Hosen mit sowie eine dünne Zip Off Hose, (diese trugen wir auch schon auf dem Flug). Ansonsten nur 8 T-Shirts, 1 Sweat-Shirt, Unterwäsche, Socken, Flip-flops, Sandalen, 2 dünne Handtücher, ein Moskitonetz.
Die Pullover für die Reise durchs kalte Deutschland hatten wir in Manila im Hotel deponiert.
Waschzeug etc. nur begrenzt und alles nur einmal (natürlich außer der Zahnbürste :)), kann man vor Ort alles nachkaufen, es macht keinen Sinn, Zahnpasta und Duschzeugs für 5 Wochen und 2 Personen mitzuschleppen. Das gleiche gilt für die Reiseapotheke.

Eine Ausnahme ist hier die erforderliche Medizin für meine Kumpel (Diabetiker). Insulin war in ausreichender Menge dabei. Um dies zwischen den Hotelaufenthalten einigermaßen kühl zu halten, verwendet mein Kumpel ein entsprechendes Kühltäschchen, das mittels Verdunstungskälte funktioniert. Dies wurde in einer am Motorrad befestigten Tupperdose transportiert. Ein Hoch auf den Erfinder des Kabelbinders! Das alles fand Platz in zwei 49 l Ortliebtaschen, das Regenzeug in einer mit 31 l. Das gesamte Check-In Gepäck für uns beide zusammen lag bei knapp ca. 42 Kg.

Sicherheit: In Mindanao haben wir uns nicht unsicher gefühlt, was natürlich immer eine rein subjektive Einschätzung ist. Im Osten und Südosten der Insel ist das ohnehin kein Thema. Häufig wird angeführt, dass man eine Linie von Cagayan de Oro nach Davao ziehen kann, östlich davon sei alles OK, nach Westen solle man eher nicht. Ich gehe soweit, dass ich die Linie eher von Cagayan de Oro mit ein paar Schlenkern Richtung Koronadal ziehen würde. Das ist allerdings nur meine persönliche Einschätzung und in keiner Weise belegbar. Der Cousin meiner Frau (führende Stelle bei der Polizei in der Gegend) meinte, momentan (Januar 2020) sei die NPA ein größeres Problem als bewaffnete, muslimische Gruppen. Wobei die NPA für Touristen i.d.R. keine Gefahr darstelle. Noch einmal, die tatsächliche Sicherheitslage in der BARMM und in angrenzenden Orten ist für uns als Touristen nur schwierig einzuschätzen. Wir hatten uns entschieden, die Strecke Isulan bzw. Tacurong – Cotabato City nicht zu fahren. Inwiefern die Route tatsächlich kritisch ist, konnten wir nicht beurteilen. Cotabato City selbst ist vermutlich kein Problem.

4 „Gefällt mir“

Die neue Möglichkeit Videos hochzuladen habe ich zum Anlass genommen, zwei Videos von der oben beschriebenen Tour einzustellen.
Die Videos sind ohne Kommentar. Die Qualität entspricht nicht der von den Videos anderer Member hier. Die Videosequenezen sind mit einfachen Geräten aufgenommen worden und dazu noch runter gerechnet, damit diese überhaupt „Internet fähig“ sind. Das geht natürlich auf die Bildqualität. Trotzdem bekommt man einen Eindruck von der vorgestellten Tour.

4 „Gefällt mir“

Und hier die Nummer 2.

3 „Gefällt mir“