Kulturelle "No-Go's" & Eigenheiten

In jeder Kultur gibt es „Benimmregeln“ und „No-Go’s“ und sei es einfach, das ein Handzeichen anders gedeutet wird als in meinem Kulturkreis.

Hier ein kleine, aber bei weitem nicht vollständige Liste.

Darauf achten, das dein Gegenüber nicht - nie und nimmer - das Gesicht verliert. Dazu gehören u.a.:

-ihn in Verlegenheit zu bringen,
-ihn in der Öffentlichkeit in ein peinliche Lage zu bringen (und sei es nur durch eine unüberlegte Frage deinerseits),
-ihn „vorzuführen“ wenn er was falsch gemacht hat (mit unserer, doch sehr direkte Art Probleme oder Fehler anzusprechen, können die Filipinos nicht umgehen und das kann zu Gesichtsverlust führen),

Nicht aufbrausend reagieren, wenn einem was nicht passt.

Nicht schlecht über das Land, die Leute, die Umstände reden.
Es gibt viele Missstände im Land und das wissen sie auch selbst. Wenn wir es aber ansprechen, kann schnell ihr Nationalstolz gekränkt sein.

Ältere Personen nicht einfach nur mit ihrem Vornamen ansprechen, auch nicht im Familienkreis.
Es ist eine Frage des Respekts das man einen älteren Mann mit kuya (=älterer Bruder) und eine ältere Frau mit ate (=ältere Schwester) anredet.
Großvater und Großmutter sollte man am besten mit lolo (Opa) oder lola (Oma) ansprechen.

Nicht mit dem Finger direkt auf jemanden zeigen - wird nicht so gemocht.
Der Filipino spitzt hierfür die Lippen in die gewünschte Richtung.

Nicht mit dem Zeigefinger zu sich winken.
Hierzu die flache Hand diskret nach unten zu sich fächern.

Nicht in der Öffentlichkeit die Nase putzen und in eine “Rotzfahne” rein rotzen.
Nun kann man wohl sagen, das man doch auch öfters sieht, wie ein Filipino einfach so auf der Straße schnauzt oder spuckt. Ja das kommt auch oft vor, ist aber meistens eine Frage des Standes und der Bildung.
Der respektvolle Filipino macht das dezent wenn er allein ist (Z.B. im bathroom) oder wenn es nicht anders geht, so leise als möglich und sich weg beugend, damit man es am besten gar nicht mitbekommt.

Bei Fingerzeichen daran denken, dass der Daumen nicht zaehlt. 3 Bier werden mit dem Kleinen- Ring- und Mittelfinger bestellt.

Und ja - FKK ist nicht nur ein kulturelles No-Go, sondern kann einen auch in echte Schwierigkeiten bringen.

Dagegen sollte man sich schon mal daran gewöhnen, das man öfters angestarrt wird. Und nein, sie weichen unseren Blicken nicht aus.

Auch können Filipinos manchmal sehr direkte Fragen stellen, die man gerade, oder überhaupt nicht beantworten will.
Aber anstatt erbost zu reagieren, einfach auf höfliche Art nicht darauf eingehen oder ableiten.

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