Join the Boodle-Fight – ein philippinischer Esstrend geht um die Welt

Bei einem Boodle Fight wird das Essen normalerweise auf einem mit Bananenblättern gedeckten Tisch serviert. Der Reis wird in die Mitte gelegt und die Speisen werden entweder obenauf oder an den Seiten des Reises serviert. An der Seite stehen auch Wasserkrüge, die zum Händewaschen dienen, kurz bevor der „Kampf“ stattfindet. Bei Boodle Fight gibt es grundsätzlich keine Löffel, keine Gabeln und schon gar keine Essstäbchen - es wird mit bloßen Händen gegessen.

Es gibt zwei Versionen, die die Herkunft des Boodle-Fights beschreiben.

Das Wort „boodle“ ist eine alternative Schreibweise / Abwandlung des Tagalog-Wortes „budol“, welches Hügel bedeutet.

Essbesteck wie Löffel, Gabel und Messer gelangten erst durch die spanische Kolonialisierung auf die Philippinen. Traditionell aßen – und in vielen Regionen wird dies auch heute noch praktiziert – die Filipinos im „kamayan“-Style – Tagalog „Kamayan“ bedeuted „Hand“.
Der Reis und alle anderen Zutaten des Gerichts war in der Mitte auf (Bananen-)Blättern angerichtet und bildete sozusagen einen Hügel (budol), von dem alle dann aßen.

Die zweite Version deutet den Boodle-Fights als Militärtradition.
Auch hier war das Essen in der Mitte des Tisches auf Blättern angerichtet und alle Teilnehmer, unabhängig vom Rang stehen Seite and Seite und nach der Order des leitenden Offiziers „“Ready on the left. Ready on the right. Commence boodle fight!” wurde gemeinsam gegessen. So sollte die Kameradschaft in der Truppe gestärkt werden.

Für die Gerichte gibt es keine festen Regeln.
Von gegrilltem oder frittiertem Huhn, Fisch, Schwein, gebratenem Trockenfisch, Tapa, Tocino und Loinganisa, Gemüse und Gemüsesalaten, Lumpia, und Früchten bis hin Keramikschalen mit Sinigan, Tinola, Kare Kare oder andern Suppen und Schmorgerichten.
Es gibt auch rein vegetarische, Seafood oder Fleisch Zusammenstellungen – es kann fast auch alles miteinander kombiniert werden.

Aber Reis – ja viel Reis ist immer in der Mitte.

Und die obligatorischen Wasserkrüge – damit sich jeder vor dem Essen noch die Hände waschen kann.

In letzter Zeit erfreut sich dieses kulinarische Erlebnis im Kamayan-Stil namens Boodle Fight nicht nur auf den Philippinen, sondern auch im Ausland wie Neuseeland, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder New York immer größerer Beliebtheit.

Und meistens sieht es einfacher aus als auf den oben gezeigten „Hochglanzfotos“ - schmeckt aber genauso gut.
Ich hatte vor 2 Jahren mein erstes Boodle-Fight in Himamaylan, Negros Occidental.
Während die Jungs auf der einen Seite des Tisches warteten, dass das Essen aufgetragen wird, machten die Mädels ihre Schnappschüsse auf der Photo-Stage des kleinen Restaurants.
Ja und dann kam das Essen und dazu und danach auch das Bier.

Und für mich wurden extra die Löffel und die Zange hingelegt - habe sie aber nicht benützt.

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Ich gebe offen zu: Ich kann damit nicht so viel anfangen. Ganz dekadent lasse ich mir dann meinen Teller mit ausgesuchten Stücken bringen… :rofl:

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Ist doch auch nichts anderes als in China wo alle Speisen auf der Lazy-Susi stehen und jeder mit seinen Essstäbchen sich die Stücke rauspickt, die er gerade mag.

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Erinnert mich an einen Tripp nach Marokko, wo ich einige Tage eingeladen war. Da gab es immer ein Gericht was mittig auf dem Tisch stand und sich jeder bediente (natürlich mit den Fingern). Finger waschen (vorher und nachher) gehörte natürlich aich dazu.

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