Frater José Burgos, Priester und Nationalist

Man begegnet den Namen José Burgos zwar nicht so häufig wie José Rizal auf den Philippinen, dennoch, es werden Städte und Straßen nach ihm benannt, oft gibt es auch Denkmäler an den Plazas der Städte.

Meine erste persönliche Begegnung mit diesem philippinischen Nationalhelden ist seiner aber nicht wirklich würdig. Ich berichtete hier. Eigentlich hätte er Besseres verdient.

Ein paar Fakten zu Burgos:

José Burgos war ein römisch-katholischer Priester, der am 9. Februar 1837 in Vigan, Philippinen, geboren wurde. Er war ein prominenter Verfechter der Reform der spanischen Kolonialherrschaft auf den Philippinen. Burgos war hochgebildet und hatte am San Juan de Letran College und der Universität Santo Tomás in Manila studiert, wo er einen Doktortitel in Philosophie und ein Lizentiat in kanonischem Recht erwarb. Er stieg schnell in der Kirchenhierarchie auf, kritisierte jedoch die Unterstützung der repressiven spanischen Politik durch den Klerus. 1871 schrieb er einen offenen Brief mit dem Titel „An das spanische Volk“, in dem er Reformen und mehr Selbstbestimmung für die Filipinos forderte.

Obwohl Burgos keine Verbindung zur Cavite-Meuterei von 1872 hatte, wurde er zusammen mit zwei anderen Priestern, Mariano Gómez und Jacinto Zamora, am 17. Februar 1872 verhaftet und hingerichtet. Ihre Hinrichtung löste eine antispanische Stimmung aus und inspirierte zukünftige Reformatoren, darunter José Rizal, der sich engagierte seinen Roman „El filibusterismo“ nach Burgos.

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Wie so häufig in der Geschiche der Menschheit müssen Avantgardisten die Rechnung ihrer Gedanken mit dem Tode bezahlen. Seine Hinrichtung lief folgendermaßen ab:

Von der Hinrichtung ist überliefert, dass er beim Gang zur Exekutionsstätte von Emotionen gerührt war und weinte. In der großen Zuschauermenge grüßte er Freunde und Bekannte, was ihm wieder Kraft gab. Als der Henker vor ihm niederkniete und ihn bat, ihm sein Handeln zu vergeben, soll Burgos ihm geantwortet haben: „Es ist dir vergeben, mein Sohn. Ich weiß, dass du nur deine Pflicht tust. Verrichte deine Arbeit“. Burgos soll auf dem Garottestuhl Platz genommen haben, dann wider aufgestanden sein und gesagt haben: „Was habe ich nur verbrochen, um solch einen Tod zu verdienen? Gibt es denn keine Gerechtigkeit auf der Welt?“ Zwölf Mönche verschiedener Ordensgemeinschaften versuchen, ihn zu besänftigen und drücken ihn in den Exekutionsstuhl zurück. „Aber ich habe doch kein Verbrechen begangen!“, äußerte Burgos noch einmal. Ein Mönch entgegnete ihm: „Auch Christus war unschuldig!“. Ein letztes Mal betete Burgos: „Mein Gott und Vater, nimm in dein Herz die Seele eines Unschuldigen!“ Dann wurde die Exekution vollzogen.

Die Hinrichtung der drei Gomburza-Priester ist für die Geschichte der Philippinen von zentraler Bedeutung. Sie löste eine landesweite Empörung aus, und kann als Geburt der späteren Katipunan gelten.

Bücher zum Leben von José Burgos:

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