Entdecke die einzigartige Tierwelt der Philippinen – Von Riesenmuscheln bis Koboldmakis!

Der Philippinische Adler – Stolz und Nationalsymbol der Philippinen


Bildnachweis: KI-erstellt

Der Philippinische Adler (englisch: Philippine Eagle, wissenschaftlich Pithecophaga jefferyi), auch „Affenfressender Adler“ genannt, ist einer der größten und zugleich seltensten Greifvögel der Welt. Mit einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern und einer Körpergröße von rund einem Meter ist er ein beeindruckendes Tier – majestätisch, kraftvoll und gleichzeitig hochgradig bedroht.

Lebensraum und Vorkommen

Der Adler ist ausschließlich auf den Philippinen heimisch und lebt vor allem in den ausgedehnten Regenwäldern der Inseln Mindanao, Luzon, Leyte und Samar. Dort bewohnt er dichte Berg- und Tieflandwälder, in denen er von den hohen Baumwipfeln aus jagt.

Sein Beiname „Affenfresser“ stammt aus frühen Beobachtungen, bei denen er Makaken erbeutete. In Wirklichkeit besteht seine Nahrung aber aus einer Vielzahl von Tieren, darunter Flughörnchen, Fledermäuse, Warane, Schlangen und Vögel. Er ist also keineswegs auf Affen spezialisiert, sondern ein opportunistischer Jäger.

Bedrohte Art

Leider zählt der Philippinische Adler heute zu den am stärksten bedrohten Greifvögeln der Welt. Schätzungen gehen von nur noch etwa 400 bis 500 ausgewachsenen Exemplaren in freier Wildbahn aus. Die größten Gefahren sind:

  • Abholzung: Durch illegale Holzfällerei und Rodungen verliert er immer mehr seinen Lebensraum.
  • Jagd: Einige Adler werden trotz Schutzstatus geschossen – sei es aus Unwissenheit oder aus Tradition.
  • Langsame Fortpflanzung: Ein Paar zieht nur etwa alle zwei Jahre ein Küken groß, was die Erholung der Population erschwert.

Um dem entgegenzuwirken, wurde bereits 1965 der Philippine Eagle Foundation auf Mindanao gegründet. Dort gelingt es seit einigen Jahren, Adler in Gefangenschaft zu züchten und wieder auszuwildern.

Nationalsymbol und kulturelle Bedeutung

Der Philippinische Adler ist nicht nur ein seltener Vogel, sondern auch ein starkes Symbol für Stolz und Identität der Philippinen. 1995 wurde er offiziell zum Nationalvogel der Philippinen erklärt. Für viele Filipinos verkörpert er Stärke, Würde und Freiheit.

Auch in der internationalen Vogelkunde hat er einen besonderen Stellenwert, da er zu den größten und kräftigsten Adlern weltweit gehört – vergleichbar mit dem Harpyienadler Südamerikas.

Wo man ihn sehen kann

Für Reisende gibt es nur wenige Orte, an denen man den Adler hautnah erleben kann. Besonders bekannt ist das Philippine Eagle Center bei Davao City auf Mindanao. Dort werden verletzte oder in Gefangenschaft geborene Tiere gepflegt und für die Auswilderung vorbereitet. Besucher haben hier die seltene Gelegenheit, den Nationalvogel aus nächster Nähe zu sehen und gleichzeitig mehr über den Artenschutz zu erfahren.

Neuigkeiten aus der Welt des Philippinischen Adlers :eagle:

Die Arbeit der Philippine Eagle Foundation (PEF) bleibt spannend und herausfordernd. In den letzten Monaten gab es sowohl hoffnungsvolle als auch traurige Nachrichten rund um den seltenen Nationalvogel der Philippinen.

Geburt von „Riley“ – Chick No. 31

Im Philippine Eagle Center in Davao City wurde ein neuer Zuwachs gefeiert: Küken Riley, auch bekannt als Chick No. 31, ist das jüngste Kind des Adlerpaares Sinag und Dakila. Die erfolgreiche Aufzucht ist ein wichtiger Schritt für das Erhaltungsprogramm und ein Symbol der Hoffnung für die Art.


Bildnachweis: Beide Fotos von https://www.sunstar.com.ph/

Das philippinische Adlerküken Nr. 31, genannt Riley, starb am 15. April 2025 an den Folgen einer metabolischen Knochenerkrankung und einer möglichen Infektion. Obwohl es nach einem beispiellosen Selbstschlüpfen ein Symbol der Hoffnung für den Adlerschutz war, konnte es nicht gerettet werden. Riley war der Nachkomme der Adler Sinag und Dakila und der erste auf natürliche Weise geschlüpfte Philippinische Adler der Philippine Eagle Foundation (PEF) seit 38 Jahren. Er schlüpfte am 16. Januar 2025.
Die PEF überprüft derzeit ihre Gesundheits- und Ernährungsprogramme, um zukünftige Verluste zu verhindern.

Wiederentdeckung eines Wildpaares


Bildnachweis: Advocates

Besonders erfreulich war auch die Meldung, dass in Bukidnon ein wildes Adlerpaar bei einem Mutual-Soaring beobachtet wurde – einem typischen Balz- und Paarungsritual. Dies ist die erste bestätigte Sichtung eines wildlebenden Paares in dieser Region seit fast 20 Jahren und zeigt, dass es noch unentdeckte Populationen gibt.

Verlust von Chick No. 30

Nicht alle Nachrichten waren positiv: Die PEF musste den Verlust von Chick No. 30 bekannt geben. Das Küken verstarb an den Folgen einer Dottersack-Retention, einer häufigen, aber schwer behandelbaren Komplikation bei der Aufzucht von Greifvögeln.

Schutzgebiete und Lebensraum

Neben der Zucht setzt die PEF weiterhin stark auf Habitat-Schutz. Derzeit wird daran gearbeitet, die Region Gigaquit offiziell als Critical Philippine Eagle Habitat auszuweisen. Damit soll langfristig sichergestellt werden, dass die Adler genügend geschützten Lebensraum in der Wildnis finden.

Zuchterfolge und Herausforderungen

Seit 1992 konnten bereits 29 Adler erfolgreich in Gefangenschaft gezüchtet werden. Dennoch wird kontinuierlich an den Methoden gearbeitet, um sicherzustellen, dass ausgewilderte Adler auch in der freien Natur überleben und sich fortpflanzen können.

Bestandszahlen

Eine aktuelle Studie von Mongabay schätzt die weltweite Population auf nur etwa 392 Brutpaare. Diese Zahl macht deutlich, wie rar und gefährdet der Philippinische Adler weiterhin ist – und wie wichtig jeder einzelne Zuchterfolg und jedes gesicherte Schutzgebiet bleibt.


Bildnachweis: https://www.flipscience.ph/

:backhand_index_pointing_right: Insgesamt zeigen die Nachrichten, dass der Weg zur Rettung des Philippinischen Adlers noch lang ist, aber dass es immer wieder Grund zur Hoffnung gibt. Riley steht als Symbol für die Zukunft, während die Wiederentdeckung des Paares in Bukidnon beweist, dass die Wildnis noch nicht verloren ist.

Fazit

Der Philippinische Adler ist nicht nur ein Tier, sondern ein Symbol für die reiche Natur und Kultur der Philippinen. Sein Fortbestand hängt jedoch davon ab, wie entschlossen Mensch und Gesellschaft die letzten Regenwälder schützen. Wer die Philippinen bereist, sollte sich dieses beeindruckende Wesen nicht entgehen lassen – sei es durch einen Besuch im Schutzzentrum oder einfach als Bewusstsein für den Erhalt der einzigartigen philippinischen Natur.

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