Eine gewaltsame Grundstücksübernahme auf der Marktstraße in Barangay Cugman

Eine gewaltsame Grundstücksübernahme auf der Marktstraße in Barangay Cugman

Vor etwa sieben Jahren kam es auf der Marktstraße in Barangay Cugman, Cagayan de Oro City, zu einer gerichtlich angeordneten Räumung eines Grundstücks. Diese wurde in enger Abstimmung mit der lokalen Polizeibehörde durchgeführt und sorgte vor Ort für einiges Aufsehen.

Der Hintergrund der Übernahme war, dass der neue Eigentümer das Grundstück von einer Bank erworben hatte. Die Bank hatte das Grundstück gepfändet, da die ursprünglichen Besitzer ihre Darlehensraten nicht begleichen konnten. Über jeden offiziellen Schritt, von der Pfändung über die gerichtlichen Verfahren bis hin zur endgültigen Aufforderung, das Grundstück zu räumen, wurden die alten Eigentümer formal informiert. Letztlich führte die Bank die Immobilie einem Käufer zu, der nun rechtlich Anspruch auf das Grundstück hatte.

Wir waren an diesem Tag zufällig vor Ort, da wir auf dem Markt Fisch gekauft hatten, und gerieten völlig unbedarft in die Aktion. Interessanterweise wartete die Polizei sogar mit dem Startsignal, bis wir unseren Einkauf beendet und den Ort verlassen hatten – eine bemerkenswerte Rücksichtnahme in einer ansonsten angespannten Situation.

Als die Räumung begann, entfaltete sich ein bekanntes Bild: Emotionale Szenen, Proteste der Betroffenen und eine Polizeipräsenz, die die Ordnung sicherstellte. Trotz der klaren Rechtslage blieb die Situation für alle Beteiligten unangenehm, denn es ist immer schwierig, wenn Menschen ihr Zuhause verlieren, selbst wenn die Umstände legal und nachvollziehbar sind.

Wir dokumentierten die Ereignisse zufällig mit der Kamera – damals noch im klassischen 4:3-Format. Das Video mag technisch veraltet wirken, aber die Intensität des Moments und die Bedeutung des Vorfalls bleiben auch heute aktuell. Es zeigt eindrucksvoll, wie konfliktreich solche Grundstücksübernahmen sein können und wie komplex die Zusammenhänge oft sind.

Der Fall in Cugman ist nur ein Beispiel für viele ähnliche Situationen in den Philippinen, bei denen wirtschaftliche Probleme, Rechtsstreitigkeiten und soziale Spannungen aufeinandertreffen. Solche Vorfälle werfen wichtige Fragen auf: Wie kann man solche Situationen besser lösen? Welche Unterstützung können betroffene Familien erhalten, um solche Krisen zu vermeiden? Und welche Rolle spielen Banken und Behörden in der sozialen Verantwortung?

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Habt ihr ähnliche Situationen erlebt oder Gedanken zu diesem Thema?

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Solche Fälle gibt es ja öfter auf den Philippinen.
Ist ja auch oft sehr hart für die betroffenen Personen, sie verlieren wirklich alles was sie hatten, ihr Geld hatten sie in das Haus investiert oder es war auch das einzige werthaltige was sie besaßen und nun werden sie praktisch auf die Straße geworfen.

Ist aber oft auch ihnen selbst zuzuschreiben, man darf da gar nicht soviel Mitgefühl entwickeln, da wohl in vielen der Fällen diese Situation zu vermeiden gewesen wäre - Härtefälle gibt es aber auch da immer wieder (Überschuldung durch Krankheit, etc.)

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Ich kann mir vorstellen, dass es seintens der Bewohner trotz aller Informationen keinerlei Anstalten gemacht wurden, nach einer Alternative zu suchen. Wäre im Land nicht unüblich.

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Da ich damals eine überfällige Hypothek aufgekauft hatte, konnte ich eine Zwangsversteigerung in die Wege leiten.
Der Besitzer hatte danach noch ein volles Jahr Zeit, die Sache zurück zu kaufen.
Erst dann kann man eine Räumungen gerichtlich beantragen. Bis das alles erledigt ist, vergeht viel Zeit.
Die Räumung wird durch den Sheriff gemacht. Der Fette Sack war derart dumm und harmlos, dass die Räumung gescheitert ist. Im Bericht war dann von Gewalttätigkeit die Rede.
Es gab keine Unterstützung durch Polizei und die zugesagten Männer vom Sheriff sind nicht erschienen trotz aller Bemühungen meinerseits.
Ein weiterer Termin mit einem weiteren Gerichtsbeschluss musste erwirkt werden.
Dazu hatte ich aber dann einen privaten Sicherheitsdienst engagiert , der mit ein paar Bodybuildern die Sache erledigte.
Ich kann sagen, dass die Rechtslage sehr schuldnerfreundlich angelegt ist.
Wer es darauf anlegt, kann viele Jahre gratis wohnen.
Es liegt viel daran, das Pinoys konfliktscheu sind und klare Entscheidungen selten gefällt werden.
Immer ist irgendwo ein Hintertürchen eingebaut.

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Ich glaube mir wäre das zu risikoreich, auch wenn das zu erwerbende Land / Haus evtl. ein Schnäppchen ist.
Vor allem da man da ja als Foreigner anders gesehen wird, als wenn ein Einheimischer die Foreclose Property gekauft hätte.

Schön das es für dich dann doch noch geklappt hat.

Es ging ja um unser Haus. Komplizierte Sache. Weil mein Geschäftspartner das Lot nie geteilt hat, was ich ihm bezahlt hatte und worauf wir gebaut hatten, war es die einzige Chance, nach Jahren erfolgloser Verhandlungen, das ungeteilte Lot ganz zu nehmen.
Das war dann sozusagen die Strafe dafür, dass er mir unser Haus abnehmen wollte.
Ich habe unterm Strich natürlich auch noch ein gutes Geschäft gemacht, da die Ablöse viel geringer war, als der Wert.
Trotzdem hätte ich gern verzichtet, wenn es anders gegangen wäre.

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