Die Westküste Mindoros liegt mit ihren oft malerischen Stränden, wie der Ragara Beach, wo sich @Rene niederlassen will, wahrlich weit abseits der großen Touristenströme Mindoros und ist nicht leicht zu erreichen.
Das birgt für eine Auswanderung einige Probleme und Fallstricke…
Die medizinische Versorgung sehe ich - wie @McTan - kritisch. Krankenhäuser existieren auf dieser Insel meines Wissens (noch) nicht. Nicht umsonst hat ein mir bekannter deutscher Chirurg, der auf Mindoro seinen Ruhestand verbringt, in Puerto Galera (in einem seit langem geschlossenen Krankenhaus) aus Deutschland mitgebrachtem Gerät (war so ne Organisation wie ‚Ärzte ohne Grenzen‘), unterstützt von seiner philippinischen Ehefrau, die 30 Jahre lang als OP-Schwester in Deutschland gearbeitet hatte, zweimal im Jahr kostenlos Operationen durchgeführt. Das galt natürlich nur für planbare, kleinere Eingriffe.
Die Westküste lässt sich über die Küstenstraße nur von Süden aus erreichen, die Straße ist im Norden für einige Kilometer unterbrochen, und es gibt dort für Fahrzeuge aller Art kein Durchkommen.
Die nächste bessere Einkaufsmöglichkeit, wie z.B. eine ‚Mall‘ , befindet sich nach meiner Erinnerung in Calapan City… ein langer ‚Ritt‘ auf der kurvenreichen Küstenstraße selbst vom nahen Puerto Galera aus…
Wer das Risiko nicht scheut, wie ein Pinoy zu leben und ggfls. zu sterben und auch die Einkaufsmöglichkeiten nicht benötigt, kann sich an grandiosen Sonnenuntergängen an einsamen Stränden erfreuen.
Allerdings nicht auf eigenem Grund und Boden, denn, wie @McTan schon richtig erwähnte, ist eine sog. Salvage Zone von mindestens 20 Metern (kann lokal auf bis zu 50 Meter ausgeweitet werden) ab Flutline öffentlicher Grund und nicht bebaubar…
Wer da (auch vor langer Zeit) denkt, daß eine (Ausnahme)Genehmigung lokaler Behörden Sicherheit bringt, wurde spätestens nach der gnadenlosen Räumung mit Planierraupen auf Boracay, der auch Luxushotels zum Opfer fielen, eines Besseren belehrt… übrigens gilt ein Bebauungsverbot auch für 10 Meter rechts und links von öffentlichen Straßen… wird diese z.B. irgendwann einmal verbreitert, kommen auch hier gerne die Planierraupen…
Und… Ich hoffe, lieber René, du bist gut mit der philippinischen Eigentümerin befreundet, denn - Vertrag hin oder her - sie allein bestimmt, wer was und wo bauen darf und was es diesen kosten wird… wenn es sich, was ich stark bezweifle, überhaupt um Bauland handelt und nicht - gerade bei dieser Größe und dem erwähnten Preis - wie üblich um reines Farmland, auf welches man höchstens ein Kubo errichten darf. Auch wenn jetzt dort schon Gebäude errichtet wurden… bauen dort erst einmal mehrere ‚Langnasen‘, werden die Behörden sicher hellhörig…
Sollte die Freundin es mittlerweile - zumindest für einen Teil des Grundstückes -
geschafft haben, Farmland in Bauland umschreiben zu lassen, wirst du mit einem langfristigen Pachtvertrag am besten bedient sein. Auch hier gilt es jedoch, einige Fallstricke zu kennen, um Ärger zu vermeiden. Reichlich Geld wirst du trotzdem auf alle Fälle erst einmal mitbringen müssen, wenn du anschließend im eigenen Heim von einer kleinen Rente leben willst und zwar auf unabsehbare Zeit ohne umfassende medizinische Versorgung, für welche die GKV, da es sich hier um außereuropäisches Ausland handelt, eh nicht bezahlen würde…