Die Philippinen im Zentrum eines Weltkonflikts

Washington und Peking streiten um die Vorherrschaft im Südchinesischen Meer. Im Kampf der Supermächte sind die Philippinen zwischen die Fronten geraten. Dort formiert sich Widerstand gegen die chinesische Expansionspolitik. Nirgendwo scheint die Gefahr größer, dass sich der schwelende Konflikt zwischen China und den USA zuspitzt.

Video verfügbar bis zum 16/12/2024

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Wäre übel, wenn das hier losgeht, während wir da sind.
Aber in Europa siehts ja auch nicht besser aus.

Die USA sind ja Weltmeister im Führen von Stellvertreterkriegen… die Philippinen können da nur verlieren. Denn bisher haben sich die Amis entweder verprügeln lassen wie z.b. in Viétnam oder rausgeschlichen, wenn es haarig wurde wie in Korea… und immer werden die Konflikte in Einflussbereichen anderer Schwergewichte wie seinerzeit der Sowjetunion oder eben China geführt… wie empfindlich die USA auf Provokationen in ihrem eigenen Einflussbereich reagieren, haben wir mit Kuba oder Grenada erlebt… da ist den Chinesen nichts Schlimmeres vorzuwerfen.

Die Philippinen sollten sich also tunlichst nicht vorbehaltlos von den Amis in einen Konflikt schieben lassen, in dem für sie zudem auch noch nicht einmal etwas herausspringen könnte.

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Also sollen die Philippinen laut dir einfach die Inseln, die China für sich beansprucht abdrücken dann ist alles gut ?

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Zwischen dem und sich von den USA vor den Karren spannen lassen ist noch ein ganzes Stück Platz.

Taiwan ist für die USA viel wichtiger. Die Philippinen kann man aus Sicht der USA eher „opfern“, aber andere Länder haben auch ihre Probleme mit China - UND den USA (zum Beispiel Vietnam). Da kann man sich auch positionieren.

Dazu kommt aber auch, dass die Chinesen zwar ein bisschen rumstänkern, das aber alles nicht unbedingt jetzt durchziehen müssen. Die denken in viel längeren Zeiträumen, und darauf ist auch das Handeln ausgerichtet.

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so sieht es aus … Taiwan sind Chips … ohne Chips läuft nix … das weiss aber auch Taiwan, und China … das braucht Zeit, die läuft für China … bis dahin wird viel gespielt

Dazu kleine Randgeschichte.
In allen Taiwanesischen Microchip-Werken, werden unzählige Säcke von Mehl gelagert.
Kein Witz - im Falle eines Angriffs werden die auf Befehl der Regierung in den Weißräumen (lustiges Wortspiel - Mehl in Weißräumen) der Fabriken verstreut.
Damit wären die Anlagen für die Chinesen erstmal vollständig unbrauchbar.

Die Blockbildung und Deglobalisierung hat sich schon vor Jahren abgezeichnet, darüber habe ich immer geschrieben, so was wollte aber niemand hören oder gar glauben.
Und das wird noch viel schlimmer werden.
Bin schon vor Jahren aus allen Aktien im Osten raus.
Daher keine Probleme jetzt, wie manch Andere.
Habe mich damals entsprechend positioniert und das war gut so.
Auch aus allen Immofonds raus, die ich früher mal hatte.
War ebenso richtig und die kommen mir in kein Depot mehr rein.
Mein letztes Verlustjahr war vor 24 Jahren, als die dotcom Blase geplatzt ist, seither gings nur noch bergauf.
Aber, so was kann natürlich jederzeit wieder passieren.

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Interessant in dem Zug, wie sich TSMC aus Gründen IMMER geweigert hat, ihre Fabs ausserhalb von Taiwan aufzustellen. Das hat sich geändert, nachdem Nancy Pelosi einen „unabgesprochenen Spontanbesuch“ in Taiwan machte.

Ich würde mich als TSMC auch weigern ausserhalb Taiwan zu produzieren … gute Lebensversicherung … ab und zu kann man ein Häppchen abtreten … :slight_smile:

Die alten Blöcke haben sich wieder formiert, zwischendrin war mal etwas Entspannung, jetzt geht es weiter wie zuvor. Und die Philippinen sind mittendrin. (Papa und Sohn Marcos waren und sind da sogar in einer ähnlichen Situation).

Mein Elternhaus war eher konservativ, aber ich wurde von 68er Lehrern unterrichtet und bin mitten im kalten Krieg in den 80ern aufgewachsen. Die Fulda Gap war gerade bei uns über den Berg. Erst war Reagan und Nachrüstung, dann kam Gorbatschow. Ich war also schon sehr USA kritisch.

Dann kam die Entspannung und Öffnung nach Osten. Die 90er waren meine 68er Jahre. Und auch als Student der Politikwissenschaft (+Soziologie/Wirtschaft) war die Öffnung sehr spannend. Ich bin auch mal nach Russland und später - als ich in Asien lebte - mehrmals nach China gereist.

Da war sehr viel Interesse und Neugier, vielleicht auch Naivität. Die demokratischen Prozesse in Russland und China waren kurz und oberflächlich, aber wir haben es nicht geschnallt.

Ich musste meine kritische Haltung zu Russland und auch China nach 2014 (Krim) erst wieder „lernen“. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass beide Länder eine massive Erweiterung ihrer Machtbereiche als wesentlichen Bestandteil der Staatsdoktrin sehen: Russland mit Krieg und Gewalt, China mit wirtschaftlicher Macht, Gewalt (im Inneren) und…

Tja, und was? Wenn sie sich Taiwan per Krieg aneignen, dann sind sie genau so schlecht wie der Putler in Moskau. Aber eigentlich sind sie geschickter und wollen durch geschaffene Abhängigkeiten gezielt ihre Macht ausbauen. Wie die USA auch.

Übrigens käme es mir nie in den Sinn, Verhalten von Staaten aus der Vergangenheit in „Whataboutism“-Ansätzen zu vergleichen oder gar aufzurechnen. Die Desaster der USA in Vietnam und im Irak rechtfertigen keine verbrecherischen Fehltritte der Russen (Ukraine) oder China (eventuell Taiwan).

Im Zweifelsfall muss man Expansionsgelüsten entgegen treten, ob den Russen in Europa oder den Chinesen in Asien. Denn nur aufgrund der Geografie sind das keine „natürlichen“ Partner. Aber sie sehen sich so und sie sehen sich als neue Hegemonialmächte, in Ablösung alter Hegemonialmächte in Europa und Asien (Japan). Und der USA insgesamt.

Die USA sind aktuell als noch funktionierende Demokratie der „lesser evil“, so lange der orangene Clown nicht die Wahl gewinnt, dann werden die Karten sowieso neu gemischt. Für die Philippinen, für uns alle.

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Ich sehe das genauso wie Du.
Ich war früher auch extrem USA-kritisch. Eigentlich bin ich es noch immer. - Aber wir müssen trotzdem aufpassen, nicht in reines US-Bashing zu verfallen und allen möglichen imperialistischen Despoten wie Putin oder Xi deswegen Recht geben in allem was sie tun.

Ich glaube durchaus daran, dass Russland Schuld ist am Ukraine Krieg. Bei Taiwan gibt es zumindest 2 Sichtweisen, da China tatsächliich lt. einer UN Resolution einen Anspruch darauf hätte. Dass das furchtbar wäre für die Taiwanesen, die natürlich nicht in einer Diktatur leben wollen, ist die andere Seite der Medaillie.
Mich würde allerdings wundern, wenn es noch keinen Plan B für Microchips geben würde. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß die USA die ganze Zeit akzeptieren, dass sie dann von einem Tag auf den anderen einfach keine Chips mehr bekommen. Vermutlich ist bereits irgendwas im Gange.

Was die Philippinen betrifft, hoffe ich echt dass den Filipinos eine Eskalation erspart bleibt. Die haben eh schon genug mitgemacht in der Geschichte. (Spanier in der Kolonialzeit, dann Japan, USA, und gravierende eigene Probleme).
Obwohl die USA hier Militärbasen haben, sind die jüngsten Entwicklungen sehr eindeutig eine Provokation von China, und nicht von den USA.

Ich befürchte wirklich, dass ich mich irre. Aber die Autokraten drehen komplett am Rad momentan. Anscheinend legen sie es wirklich auf eine große, globale Eskalation an.
Wenn in den USA Harris gewinnt und Russland in der Ukraine eines Tages verlieren würde, würde das schon eine sehr deutliche Grenze aufzeigen. Ich hoffe, dass es so kommt. Die „zwei Lager“ wird es danach noch immer geben. Aber sie werden nicht mehr dermassen eskalieren können.

Was Trump für die Philippinen bedeuten könnte, ist nicht ganz klar. Putin und der Ukrainekrieg ist ihm nicht nur egal, sondern sogar ganz recht. Trump ist ein EU Feind. Aber im Gegensatz zu Russland ist er ist er jedenfalls China ziemlich feindselig eingestellt. Ich frage mich, ob es für die PH nicht sogar relativ egal wäre, wer POTUS ist, da sie evtl. ohnehin mit Unterstützung rechnen könnten. Zumindest theoretisch.
Dass ein Trump die demokratische Welt komplett aus den Fuge brechen könnte, wird sie eher später und wirtschaftlich treffen.

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Das siehst Du schon ganz richtig … was dann allerdings ein Vorteil für die Phils wäre, kurzfristig. Allerdings, wie @Sagadero oben schrieb, China plant immer sehr langfristig … sie werden Taiwan, so oder so, zurückfordern … die Frage ist nur wann? Mit Sicherheit nach einer möglichen zweiten Amszeit von Trump. Das hat aber rein gar nichts mit Trump zu tun, China plant eben darüber hinaus.

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Den Begriff Weißraum habe ich allerdings noch nicht gehört (was nichts heißen will). Ich kenne im Deutschen die Bezeichnung Reinraum im Zusammenhang mit Chipherstellung.

Eine Reinraumanlage hat die Abschnitte Grauraum, Schwarzraum und Weissraum.
Wobei die Weissräume die eigentlich freizuhaltenden Arbeitsräume sind - Schwarz und Grauräume sind die Eingangsbereiche / Schleusen und Zwischenbereiche.

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Cosmo die USA haben hier keine eigenen Basen mehr. Sie können philippinische Basen mitbenutzen aber nich ständig. Ausnahme dürfte Zamboanga sein wo so rund 100 Amis hier sind. Die sind aber mehr mit Aufklärung usw beschäftigt wegen der muslimischen Rebellngruppen.

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Was er halt nicht sieht ist, dass die wenn die EU „fällt“ China nur noch stärker wird, und dann die USA nur eine Frage der Zeit sind. Aber das interessiert ihn nicht, da ist er schon tot - da schaut er lieber dass er jetzt noch nen Zehner aus der Situation holen kann.

Was das für die Philippinen bedeutet? Im schlimmsten Fall wird China „von hier aus“ provoziert, damit Taiwan stabil bleibt. Wobei, das erfordert strategisches Denken, ist also eher unwahrscheinlich :smiley: