In jedem philippinischen Haushalt tobt ein stiller Krieg – ein Krieg der Plastikbehälter. Es beginnt harmlos: Man sieht einen hübschen „Selecta“-Eisbecher im Kühlschrank und denkt: Ah, lecker, Eis! Doch das Schicksal lacht einen aus, denn in Wahrheit verbirgt sich darin … Sinigang.
So erging es auch dem ahnungslosen Juan, der nach einem anstrengenden Tag sehnsüchtig nach einem kühlen Dessert griff. Mit Tränen in den Augen öffnete er den Becher – nur um von einer sauren Brühe mit Schweinefleisch überrascht zu werden. „Mama!“, rief er empört, „das ist kulinarischer Betrug!“
Seine Mutter zuckte nur mit den Schultern. „Wozu neue Behälter kaufen, wenn der Eisbecher noch gut ist?“ Juan starrte auf den einst so vertrauenswürdigen Behälter, der nun wie ein trojanisches Pferd der Küche wirkte.
Von da an wurde jedes Öffnen des Kühlschranks zum russischen Roulette. Der Joghurt-Becher? Enthält Reis. Die niedliche Tupperware mit den Blümchen? Da schwimmt Bagoong drin. Und der Margarine-Behälter? Überraschung – es sind Nudeln von vor drei Tagen.
Eines Abends beschloss Juan, Rache zu nehmen. Er kaufte ein riesiges Eis, aß es heimlich auf und füllte den leeren Behälter mit … Adobo. Als seine Mutter am nächsten Tag triumphierend in den Kühlschrank griff, erstarrte sie. „Juan!“, rief sie entsetzt, „wo ist das Eis?!“
Er grinste. „Willkommen in meiner Welt, Mama.“
Und so lernte die Familie eine wichtige Lektion: Auf den Philippinen ist nichts, wie es scheint – außer vielleicht der ewige Kampf zwischen Hoffnung und enttäuschten Eisbecher-Erwartungen.
Ja, war früher bei uns in Dt auch so.
Aber seit ich keinen Zucker mehr esse, sind die Eisbecher ausgestorben.
Meine Frau isst nur selten Eis.
So sind in Dt. langsam Tuppers in die Frostbeule eingezogen.
Als wir dann nicht mehr arbeiteten, verlor der Kühlschrank ganz seine Funktion und wurde zum Vorratsschrank.
Hatten ja dann die Zeit, jeden Tag ums Eck frisch einzukaufen, da hats alle großen Discounter, die für uns das Zeug kühlen.
Auf den Phils war die Entwicklung anders.
In der Bauphase hatten wir das ganze Jahr über gar keinen Kühlschrank, da hat ein Mitarbeiter, der in der Stadt wohnte uns immer Essen mitgebracht.
Da danach das Einkaufen immer mit fahren müssen für uns verbunden war, kam nach einem halben Jahr nach Fertigstellung des Hauses dann der Kühlschrank angewackelt.
Ein Panasonic, no Frost, Inverter, macht seine Sache gut.
Da gabs dann Vorräte drin, weil alle zwei Tage selbst einkaufen fahren, das wurde uns zu viel.
Da gibts keine Eisbehälter sondern Tuppers aus benanntem Grunde.
Bei uns ist es nicht so sehr der Eisbecher, welcher wieder verwendet wird, sondern schwergewichtig die Plastic-Boxen von Sky-Flakes Crackers. Die Lebensmittel-Industrie hat offensichtlich den Bedarf erkannt, Lebensmittel ameisen-, resp. insektensicher zu verstauen. Eigentlich ganz praktisch. Ein überzeugendes Verkaufsargument. Sind die Crackers einmal konsumiert, finden die Boxen den Weg in den Vorratsschrank und werden dann als insektensichere Vorratsbehälter verwendet.
Ein grundsätzliches Problem jedoch ist, dass sie alle gleich aussehen. Beschriften mit Filzstift hilft meist nicht weiter, da diese Angaben mit der Zeit verblassen oder ganz verschwinden und Post-it Zettelchen machen sich in der Regel selbstständig. So gemahnt die Suche nach einem gewünschten Inhalt manchmal fast an den „Egg-Hunt“ an Ostern. !
Ich nenne es „Filipino Lottery“, und zelebriere das auch manchmal nach einem grossen Essen (nicht förmlich!). „Gibt es Eis, oder gibt es Fisch…? Ground Beef!!!“
Ja ist schon fast eine „kulturelle Eigenheit“ der Filipinos.
Auch im Internet / Instagram gibt es tausende Videos damit, meistens von Expats oder Männern mit philippinischer Partnerin.