Der Verkauf von Geldumschlägen als Wahlutensilien

Andere Länder, andere Sitten.
Aber manche der Gebräuche sind für einen Europäer auch nach Jahren noch schwer zu verstehen.

Heute über den Bericht gestolpert:

Buchhandlung entfernt Geldumschläge aus der Auslage mit „Wahlutensilien“

Was war passiert?
Die National Book Store, Inc. (NBSI) reagierte auf die Aufforderung der Wahlkommission (Comelec), die sogenannten „Red-Envelops“ - also Umschläge, die in Asien in der Regel für Geldgeschenke verwendet werden - aus der Auslage für Wahlunterlagen zu nehmen.

Die Wahlkommission schreib dem National Book Store:
"Obwohl wir uns darüber im Klaren sind, dass solche Umschläge während der Wahlen auch für andere legitime Zwecke verwendet werden können, etwa für Zahlungen an Beobachter und Lieferanten, sind wir gezwungen, Sie in aller Bescheidenheit um Ihr Verständnis für Abhilfemaßnahmen zu bitten, da wir befürchten, dass die besagte Marketingstrategie den Stimmenkauf und/oder die ungezügelte Verteilung von Geld während der Wahlen normalisieren könnte.“

Da wundert sich der Foreigner: also Zahlungen für Zuschauer / Teilnehmer an den Wahlveranstaltungen auf den Philippinen zu bezahlen ist nicht nur gängig Praxis, sondern auch gesetzlich erlaubt. Und die Kommission befürchtet (?), das die ungezügelte Verteilung von Geld während der Wahlen sich normalisieren könnte - was ja auch heisst, man weiss, das dies gängige Praxis ist, möchte aber nicht, dass es so auffällt.

Ja, ja - andere Länder, andere Sitten.

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