Der Sultan über die Erdölförderung in seinem Reich

Das Königliche Sultanat von Sulu bringt seine Besorgnis über jüngste Berichte zum Ausdruck, wonach die Regierung der Republik der Philippinen und Malacañang Erdöl- und Erdgasexplorationsrechte in der Sulu-See und den angrenzenden Gebieten - Gebiete, die historisch und kulturell zum Sultanat gehören - ohne vorherige Konsultation oder Zustimmung des Sultanats und seines Volkes an mehrere Unternehmen vergeben haben.

Ich, Seine Majestät Sultan Muedzul Lail Tan Kiram, der 35. Sultan des Königlichen Sultanats von Sulu und Nordborneo, möchte die philippinische Regierung und die internationale Gemeinschaft respektvoll daran erinnern, dass die Gebiete des Sultanats, einschließlich ihrer Land- und Seegebiete, seit langem als souveräner angestammter Besitz des Tausug-Volkes und seines Sultanats anerkannt sind.

Die Gebiete des Sulu-Archipels, insbesondere in der Sulu-See, bergen Öl- und Gasreserven in Höhe von mehreren Milliarden Dollar sowie andere lebenswichtige Meeres- und Naturressourcen. Dabei handelt es sich nicht nur um Wirtschaftsgüter, sondern um ein heiliges Erbe - ein Vermächtnis unserer Vorfahren, die diese Ländereien und Gewässer über sechs Jahrhunderte lang mit Blut, Leben, Mut, Glauben und Opfern verteidigt haben.

Das Königliche Sultanat von Sulu vertritt die Auffassung, dass jegliche Erkundung, Erschließung oder Gewinnung natürlicher Ressourcen in seinen angestammten Gebieten nur mit dem Wissen, der Beteiligung und der Zustimmung des Sultanats und seines Volkes erfolgen darf. Dieser Grundsatz ist nicht nur eine Frage des historischen Rechts, sondern auch der Fairness, der Gerechtigkeit und des Respekts für die kulturelle Identität und das Wohlergehen der Bevölkerung von Sulu, Tawi-Tawi, Basilan, Palawan, der Zamboanga-Halbinsel und Nord-Borneo.

Das Sultanat erkennt zwar die Bedeutung der nationalen Entwicklung an und unterstützt die Bemühungen um wirtschaftlichen Fortschritt, doch ist es von wesentlicher Bedeutung, dass bei solchen Unternehmungen die souveränen und historischen Rechte aller Gemeinschaften respektiert werden, insbesondere derjenigen, die seit langem das Land und das Meer bewirtschaften.

Über viele Jahrzehnte hinweg haben die Gebiete, Ressourcen und Menschen unserer Region viel zum Wohlstand der Nation beigetragen - und doch nur wenig dafür erhalten. Das Sultanat fordert daher einen inklusiveren und transparenteren Ansatz für das Ressourcenmanagement, der einen echten Nutzen und Entwicklung für die lokalen Gemeinschaften, insbesondere im Sulu-Archipel und in Nordborneo, sicherstellt.

Das Königliche Sultanat von Sulu ist weiterhin offen für Dialog, Zusammenarbeit und Partnerschaft mit der philippinischen Regierung und allen betroffenen Einrichtungen. Eine solche Zusammenarbeit muss jedoch auf gegenseitigem Respekt, historischer Anerkennung und gemeinsamem Wohlstand beruhen.

Möge Allah Subhanahu Wa Ta’ala alle Führer in Richtung Gerechtigkeit, Weisheit und Einigkeit zum gemeinsamen Wohl unseres Volkes und zukünftiger Generationen leiten.

WASSALAMU ALAYKUM WARRAHMATULLAHI WA BARAKATUHU.

SEINE MAJESTÄT SULTAN MUEDZUL LAIL TAN KIRAM
35. Sultan des Königlichen Sultanats von Sulu.

4 „Gefällt mir“

Ja wohl angestammtes Gebiet, aber heute halt Teil der Philippinen - somit (leider) nur eine Bekundung um seinen inoffiziellen Titel als Sultan zu unterstreichen - faktisch kann er an dem Vorhaben aber nichts ändern.

1 „Gefällt mir“

Naja, das sagt sich so leicht. Es ist immerhin Sulu. Ich denke nicht, dass es so „einfach“ ist wie in anderen Regionen. Ich finde gut, dass er Gegenwind produziert
Es wird sich jedoch wahrscheinlich sowieso mit „diplomatischen Bemühungen in Luft auflösen“. Dann schneidet sich der eine und der andere etwas vom Kuchen ab…und dann ist wieder alles halb so wild🙄

1 „Gefällt mir“

@Robin_Masters: Gibt es eine Quelle für den Text?

Es gibt heute weder ein Sultanat Sulu, noch einen tatsächlichen Sultan von Sulu.

Sie glauben aber selbst dran…

Hier der geschichtliche Hintergrund:

1 „Gefällt mir“

Ja, der Sultan von Sulu🤷🏻‍♂️

Sultan Lail Tan Kiram ist der rechtmäßige Nachfolger des letzten „offiziellen“ Sultan von Sulu, anerkannt als Kronprinz durch die philippinische Regierung. Es gibt weitere „Anwärter“ auf den Titel des Sultans. Keine dieser Anwärter wird jedoch so akzeptiert, wie Lail Tan Kiram.
Unabhängig davon ob es den Titel des Sultans offiziell noch gibt oder nicht, sollte man seinen Einfluss und seine Position nicht unterschätzen.

Genau, er ist der Nachfolger. Mehr nicht. Was ich über den “Sultan” lese, deute ich nicht so, dass es einen Anspruch eines offiziellen Titels als Sultan gibt. Bei dem Vater sah das anders aus.
Ein Teil des früheren Sultanats gehört schon lange zu Malaysia und war vorher britisch. Das Ganze ist recht komplex, also welche Macht Gebiete abgetreten, verschenkt oder auch verkauft hat.

Das die Region am durch Öl, Gas oder sonstigen Ressourcen erwirtschafteten Profit ihren Anteil haben sollte, sehe ich allerdings auch.

1 „Gefällt mir“