Keine Kultur ist ganz zu verstehen, wenn man nicht auch Ereignisse der Geschichte kennt. Aber eigentlich müsste man aufgrund des extrem brutal geführten Philippinisch-Amerikanischen Krieges denken, das die Filipinos einen Haß auf die USA hätten. Das dem nicht so ist, hat aber mit der Befreiung von der japanischen Besatzung des II. Weltkrieges und den Jahren danach zu tun.
Wie häßlich und brutal die Armee der Vereinigten Staaten aber knapp 40 Jahre zuvor auf den Philippinen wütete kann man u.a. an dem Massaker an den Moros sehen. Die Moros sind philippinische Muslime, auch heute noch die größte nicht-christliche Gruppe auf den Philippinen.
Eigentlich ist der Aufstand der Moros und das Moro-Massaker ein sogenannter „Post-Konflikt“ des ursprünglichen Krieges, aber nur in diesem Zusammenhang geschichtlich einzuordnen.
Selbst Mark Twain war ein entschiedner Gegner dieses Konfliktes und der Methoden der USA, diesen auszutragen. Er „kreierte“ sogar eigens einen Entwurf der Amerikanischen Flagge für diesen Konflikt:
Offiziell erklärten die USA den Philippinisch-Amerikanischen Krieg im Jahr 1902 für beendet.
Aber fast zehn Jahre lang hielten überall im Land Widerstandsnester an; das heftigste in Mindanao. Mit der Befriedung des Nordens richteten die Amerikaner unter der Führung von General Wood ihre Aufmerksamkeit auf den Süden. Wood würde über die Moros sagen: „…nicht mehr als und nicht weniger als eine unwichtige Ansammlung von Piraten und Straßenräubern“. Er beabsichtigte: „Die Moros würden sich entweder unterwerfen oder harte Konsequenzen erleiden.“ Die Moros leisteten heftigen Widerstand, der auf der Insel Jolo seinen Höhepunkt erreichte.
Bud Dajo ist ein inaktiver Vulkan auf Jolo. Ab 1905 begannen viele Moros, auf dem Gipfel Zuflucht zu suchen. Zur Zeit des Moro-Krater-Massakers gab es dort ca. 800-1000 Moros, viele Frauen und Kinder. Im Jahr 1906 wurde entschieden, dass ihre Gemeinde eine Bedrohung darstellte. Über 600 amerikanische Truppen wurden entsandt, um, wie General Wood es nannte, das Problem zu beseitigen. Die Feindseligkeiten begannen am 5. März 1906 mit einer Bombardierung des Kraters und endeten am 7. März 1906. Die USA meldeten fünfzehn Tote und etwa zweiunddreißig Verwundete. Aber fast alle Moros waren tot
Die US-Presse erfuhr von dem Massaker und die antiimperialistische Liga (angeführt von Mark Twain) machte sich das Ereignis zunutze. Die New York Times titelte: „FRAUEN UND KINDER IN DER SCHLACHT VON MORO GETÖTET. PRÄSIDENT WIRES HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH AN DIE TRUPPEN.“ Mark Twain sagte über Roosevelt: „Er wusste genau, dass unsere uniformierten Attentäter die Ehre der amerikanischen Flagge nicht gewahrt hatten, sondern das getan hatten, was sie acht Jahre lang ununterbrochen auf den Philippinen getan hatten – das heißt, sie hatten sie entehrt“
Hier verschiedene Links zum Philippinisch-Amerikanischen Krieg, bei denen teilweise auch das Moro-Massaker mit angesprochen wird.
http://www.historyisaweapon.com/defcon1/clemensmoromassacre.html