In Europa ist das Thema Beschneidung nicht wirklich ein Thema (ausser bei bestimmten religiösen Gruppen), in anderen Gegenden der Welt sieht dies aber ganz anders aus - nicht nur in den jüdisch oder islamisch geprägten Ländern, sondern auch in den USA (ca. 58 % beschnitten), etc.
Auf den Philippinen ist die Beschneidung (Circumcision) gesellschaftlich weitestgehend ein obligatorischer Bestandteil der dortigen Kulturen und ist dort als "Tulì "bekannt. Annähernd 92 % der männlichen Bevölkerung auf den Philippinen sind beschnitten.
Somit haben die Philippinen eine der höchsten Beschneidungsraten weltweit.
Dies aber weitestgehend nicht aus religiösen Gründen, sondern eher der Tradition geschuldet. Es ist dort eine jahrhunderte Jahre alte Tradition, die den Übergang zum Erwachsenenalter kennzeichnen soll.
Dieser Eingriff wird für arme Familien sogar von der Regierung und der Gemeinde finanziert. In Städten im ganzen Land werden Klassenzimmer, Gesundheitszentren oder Sportanlagen in provisorische Operationssäle umgewandelt, in denen Jungen ab neun Jahren eine Nummer nehmen und warten, bis sie an der Reihe sind.
„Tulis“ werden teilweise auch öffentlich vollzogen.
Solche, teilweise Massenbeschneidungen, werden von Beschneiderinnen oder Beschneiden meist unter örtlicher Betäubung vorgenommen, allerdings „stellen“ sich manche dem Ritual auch ohne Betäubung.
Rund 70% aller rituell beschnitten philippinischen Jungen leiden infolge ihrer Beschneidung an einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Allerdings sind die meisten auch stolz auf ihre Beschneidung.
Wenn Jungs zum Beispiel als „supot“ (umbeschnitten) verhöhnt werden, kann es schon mal sein, das sie stolz ihre Hose runter ziehen und „Hindi naman supot ako!“ sagen.
Hier ein Artikel aus der The Jakarta Post dazu: