Charity Fotografie

Guimaras hat angeregt, dass ich etwas über „Charity Fotografie“ auf Cebu berichte. Im Jahr 2009 hatte ich die Idee, mein Hobby Fotografie auch einmal für etwas Sinnvolles einzusetzen. So suchte ich online nach Hilfsprojekten und fand die Steyler Missionare unter der Leitung von Father Heinz Kulüke. Ich kontaktierte ihn und ab da traf ich ihn jährlich um die Aktivitäten zu dokumentieren. Das beinhaltet die Besuche auf den Müllbergen von Cebu und Talisay, von Fischerdörfern die einfach abgerissen werden und von Kindern und Alten, die auf den Straßen leben müssen. Aber auch die Dokumentation der Erfolge wie neue Dörfer, Schulen und karikative Einrichtungen.

Die Bilder werden in meinem Stil bearbeitet und auf Flickr hochgeladen. Hier gibt es einen Sammellink, der alle veröffentlichten Bilder umfasst. Diese werden an die betroffenen Hilfsorganisationen wie den Steylern, Kinder in Not oder auch Spendenkarussell weitergeleitet. Sie werden für Broschüren, Präsentationen, Jahresberichte, Fundraising und Social Media benötigt. Es gibt sehr viel Hilfe, aber mangels Bildmaterial weis niemand davon.

Der Sammellink mit den jährlichen Alben ist hier zu finden:
https://www.flickr.com/photos/karlhans/collections/72157626620424198/

Es ist immer wieder sehr berührend, die Unvoreingenommenheit der Menschen, die unter unwürdigsten Bedingungen leben müssen, ihre Freundlichkeit und Lebensfreude zu erleben. Meiner Meinung sollte jeder einmal die Gelegenheit haben, dies für eine Stunde vor Ort zu sehen, es ist lebensverändernd. Nach einem Besuch dort ist man nicht mehr der Gleiche. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Ein Filmchen habe ich auch mal gemacht, jedenfalls ist es sehr schwer, Fotos und Video zugleich zu gestalten, da habe ich noch zu wenig Übung und unter den tropischen Bedingungen ist es noch schwerer.

Soweit mal dazu, Karl

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Sehr richtig … ähnliche Erfahrung konnte ich machen, durch die Aktivitäten meiner Frau in dem Bereich. Wie Du schreibst, es verändert oft die Sichtweise.

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Ich habe so etwas auf dem Landfill in Cagayan de Oro erlebt, als dort noch täglich die Müllwagen den eingesammelten Müll abgeladen haben. Heute wird dieser Ort zu einem Park umgebaut. Zwischen Milliarden von Fliegen sortierten Menschen Recyclebares aus dem Müll, der auch noch zusätzlich bestialisch stank. Eine ganze Industrie hatte sich an der Straße angesammelt. Dort wurden die paar Münzen für Recyclebares gleich in Karaoke, Alkolisches oder Drogen umgesetzt und von den Auswirkungen davon konnte man imenschlichen Wracks sehen. Kinder lebten dort in Kinderbanden, die zum Essen leere Fischdosen mit dem Finger auskratzten und in den Mund steckten. Ich habe dort keine Feindlichkeit gespürt, sondern die beschriebene Freundlichkeit und Leichtfertigkeit der betroffenen Menschen. Leider habe ich die Bilder davon nicht mehr, da ich meine Blogs und Webseiten aufgegeben habe.

Dein kurzes Video über die Familie ist erschütternd. Was mir aber fehlt, ist die Begründung, warum diese Familie so lebt oder leben muss.

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@Karlhans

Sehr gute und einfühlsame Bilder hier und in Deinem Flickr Stream. Ich finde es auch gut, dass Du diese für Charities zur Verfügung stellst.

Ich habe selber eine kleine Charity und helfe gemeinsam mit ein paar Gleichgesinnten einer Hand voll Familien auf den Philippinen. :slight_smile:

Danke dir - diese Bilder mache ich ja nicht für mich selber, sondern ausschließlich für die Charities. Das ist auch die einzige Gelegenheit für mich, wo die Leistungsfähigkeit der modernen Kameras fast ausgereizt wird. Damit meine ich Dynamikumfang, Staubresilienz und Hitzetoleranz.
Anderen helfen zu können ist schon sehr befriedigend, win win für alle Beteiligten, super dass du auch etwas auf die Beine stellst!

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Warum die Familie in Cebu City ist weis ich nicht mehr. Der Vater ist jedenfalls krank und werkelt als Motorradabdecker gegen Almosen. Für ein Zimmer reicht das Geld nicht und Arbeit ohne Ausbildung gibt es kaum. Oft werden Familien vom Land vertrieben oder es reicht schon wenn ein Familienmitglied krank wird und die Existenz der ganzen Familie wird dadurch vernichtet. Das wird nun noch mehr wie bislang, schließlich kann PhilHealth kaum mehr zahlen wegen undurchsichtiger Transaktionen.

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Darf ich fragen, mit was Du fotografierst?

Natürlich…
Auf den Bildern bei Flickr sind die ganzen EXIF Daten sichtbar, hier kann bei jedem Foto die Kamera, das Objektiv und die Einstellungen abgelesen werden
Flickr Kollektion

Zuletzt nutzte ich die Nikon Z9. Um am fliegen- und staubgeschwängerten Müllberg kein Objektiv wechseln zu müssen kombiniere ich die Z9 mit dem Tamron 35-150 f2.0-2.8.

Ok, das ist natürlich auch starke Technik! Das Tamron 35-150 hatt ich noch gar nicht im Auge aber Du hast ja offenbar auch noch andere Linsen dabei. Da kommt natürlich, mal vom Preis abgesehen, auch an Gewicht einiges zusammen.

Wenn ich es richtig verstehe, gibst Du zumeist Blende und ISO vor und lässt den Verschluss auf Automatik laufen?

Wie machst Du das mit dem Fokus? Der liegt ja immer tacken-scharf auf Auge oder Brillenfassung.

Ich bin als Amateuer inzwischen mit einer Z 6II und dem 24-120 F4 unterwegs und insgesamt eigentlich auch sehr zufrieden, nur von der Augen/Gesichtserkennung hätte ich mir mehr erhofft (das ist aber vermutlich bei der Z9 ohnehin viel besser). Ich wähle zumeist Blende (wenn ich Bokeh brauch, meist Offenblende) und Verschluss vor und lasse die ISO als Automatik mitlaufen. Bei den vergleichweise geringen Auflösungen, die ich brauche, ist das bei der heutigen ISO-Performance kein Problem. (Keine Ahnung, warum das Beispielbild nur mit1920 pix Kantenlänge hochgeladen wird, vermutlich Beschränkung durch das Forum?)


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Ah, du machst auch Event-Fotografie. Dafür ist das 35-150 auch ideal und ersetzt meine früher genutzten Festbrennweiten - gleiche Qualität, fast gleiche Lichtstärke und viel flexibler.
was ich sonst so mache
Ja, das Gewicht ist wirklich ein Problem. Selbst mit ‚kleiner‘ Auswahl hat mein Fotorucksack beim Fliegen an die 10 Kilo und ein paar Dinge sind noch im Koffer. Dafür nehme ich keine Ersatzhose mit. Im Rucksackerl ist noch das 14-30 f4, ein Voigtländer 28mm f2 und ein 400er 4.5. Makro und so Zeugs geht sich nicht mehr aus.
Eine Z6 hab ich als Zweitkamera, nehme ich aber auch nicht mit wegen Gewicht.
Du hast recht, ich nutze überwiegend Blendenvorwahl und ISO Vorwahl, den Rest macht die Kamera. Am Drehrad vom Daumen ist noch Belichtungskorrektur die tendenziell nach unten gedreht wird. Augenautofokus geht sehr schnell und recht gut. Lediglich bei nahen Portraits und Blende 2 kann es passieren, dass die Wimpern scharf sind und die Iris schon unscharf ist, das ist oft lästig. Batterie ist super bei der Z9, musste noch nie an einem Tag wechseln.
Bilder werden alle bearbeitet, so wie ich sie veröffentliche, kommen sie nicht aus der Kamera, das muss man bedenken, auch eine Z9 wirkt keine Wunder.

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Ich finde halt, dass bei Event Blende und Verschluszeit gleichermaßen wichtig sind, deshalb lass ich heute zumeist die ISO die Automatik übernehmen, da alles bis zu 3200 ISO (oder wo man auch immer die Messlatte legt) heute kein Problem mehr ist. OK, bei den 46 MPix der Z9 ist das vielleich noch mal ein anderes Thema als bei den 24 MPix der Z6.

Bei Bühne nachts mit schwenkendem Bühnenlicht und damit stets anderen Lichtverhältnissen stelle ich alles auf Manuell. ISO Automatik nehme ich nie, wäre sicher praktisch, ist eine Gewohnheit von mir. Sollte was rauschen ist es auch egal, das sind ja keine Kunstwerke und werden meist sowieso nur am Handy betrachtet, dem unwürdigsten Medium für hochwertige Bilder :wink:
Auf den Philippinen am Müllberg muss ich oft mit harschem Licht fotografieren, da denke ich oft, das wird sowieso nichts und bin dann überrascht, dass es doch was geworden ist.