Bösartig und gefährlich – Sandfliegen (Nik Niks)

Aus dem Fundus von Wolfgang Bethge

Wer mag nicht einen schönen Strandaufenthalt mit einem schönen Sonnenuntergang und wer träumt nicht davon, das bunte, exotische Leben eines Riffs näher zu beobachten? Der philippinische Archipel bietet noch solche Möglichkeiten.

Doch der schöne Strandaufenthalt kann leicht zum Albtraum werden, wenn der leicht bekleidete Wanderer zum Zielobjekt eines Generalangriffs blutrünstiger Sandfliegen wird.

Die lästigen Sandfliegen

Sandfliegen auch genannt als: „Nik-Niks“, ‚No-see-Ums‘ und ‚Phlebotominae‘ sind in verschiedenen Arten überall auf der Welt zu finden, zum Beispiel auch im Süden der USA oder im Irak. Ihr Hauptlebensgebiet sind jedoch die tropischen und subtropischen Zonen. Auf den Philippinen sind die Plagegeister vor allem auf Palawan anzutreffen; einige Berichte beziehen sich besonders auf die Strände von Sabang, Port Barton und El Nido. Die Schwärme von Stechinsekten, die manchmal Myriaden zählen, werden vor allem in der Dämmerung und in der Nacht aktiv.

Sandfliegen erinnern eher an winzige Mücken. Sie stechen jedoch nicht, sondern beißen. Mit nur 1-2 mm Körperlänge haben sie nur ein Drittel der Größe von Stechmücken, das bedeutet auch, dass sie durch sehr feinmaschige Moskitonetze schlüpfen können. Auf ihrem kleinen grauschwarzen Körper sehen wir zwei weiße, stark behaarte Flügel, die in Ruhestellung wie ein „V“ nach oben gestreckt sind. Die Fliege durchläuft die klassischen Entwicklungsphasen vom Ei über die Larve bis hin zur Puppe, bis sie sich zu einem willenlosen Insekt entwickelt. Ein Temperaturabfall hemmt die Entwicklung. „Nik-Niks“ - um diesen auf den Philippinen sehr beliebten Namen zu verwenden - fliegen sehr schlecht. Sie scheuen Windbrisen und Regen und sind als Kurzstreckenflieger relativ an ihren Standort gebunden. Nur die Weibchen beißen, weil sie Blut für die Produktion der Eier benötigen.

Der Angriff und die Bisse sind kaum zu erkennen, denn der Juckreiz der Bisse beginnt etwa zehn Minuten nach dem Stich. Auch Einheimische werden gebissen, spüren aber oft keinen Juckreiz mehr. Der geplagte hellhäutige Tourist hingegen wünscht sich manchmal mehr als zwei Arme, um nach einem wilden Angriff eines Schwarms alle juckenden Körperstellen gleichzeitig zu kratzen. Doch das Kratzen verschlimmert den Schmerz noch mehr. Normalerweise hält der Juckreiz zwei bis vier Tage an. Kommt ein Fieberschub hinzu, klingt er etwa nach drei Tagen ab.

Die Beschwerden können aber auch über Wochen und Monate andauern, vor allem wenn mit dem Biss andere Krankheitserreger übertragen werden. Neben anderen Bakterien und Viren können Sandmücken zum Beispiel winzige Leishmanien-Parasiten übertragen, die sich unter der Wundauflage weiterentwickeln. Der rote, rötliche Biss geht dann in einen entzündeten Knötchen über, das Knötchen in eine Papille, die Papille in ein Geschwür. Fieber, Kopf- und rheumatische Schmerzen können Begleiterscheinungen sein. Die „Coetane Leishmaniose“ kann hässliche Gesichtsnarben („Pizzagesichter“) hinterlassen; die unbehandelte „Viszerale Leishmaniose“ führt im schlimmsten Fall zu Hirnhautentzündung, chronischem Fieber, Knochenmark- und Blutzellverminderung, Lähmungen, starkem Gewichtsverlust und Organschäden. Bislang gibt es keine Impfung gegen das Sandmückenfieber. Im Internet haben wir jedoch keine Informationen gefunden, dass die zuletzt genannten schweren Krankheitsfälle in nennenswerter Zahl auf den Philippinen aufgetreten wären.

Welche Maßnahmen könnte man zum Schutz ergreifen?

Die Ratschläge sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von „Man kann nichts tun“ bis hin zur Empfehlung von Antibiotika. Im Haus könnten Vorsichtsmaßnahmen die Verwendung von dichtmaschigen Moskitonetzen und das Anzünden von Rauchschutzmitteln sein. Ein Autor schlägt ein großes Badetuch mit einem breiten Randabstand von der liegenden Person (+ 20 Zentimeter) vor, damit die schlecht fliegenden Insekten die Person nicht erreichen würden. Einheimische reiben sich häufig nur mit Kokosnussöl ein. Es wird auch empfohlen, das Kokosnussöl mit einigen Tropfen „Autan“ oder „Off“ zu mischen oder ausschließlich diese Repellentien zu verwenden. Andere suchen Abhilfe mit mentholhaltigen Salben wie „Tiger Balsam“.

„Nik-Niks“ haben einen kleinen positiven Aspekt. Es wird berichtet, dass die Fische besser beißen, wenn Sandmücken vor Ort sind. :slight_smile:

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Ich hatte einmal Sandfliegenbisse auf einer kleinen Insel von Malaysia mir zugezogen.
Das Bein hat sich richtig entzündet, musste damals in eine „Dschungelhospital“ um mich behandeln zu lassen.
Dauerte fast 2 Wochen, bis alles abgeheilt war und die Bissnarben sah man noch für 2-3 Jahre.

Unangenehme Viecher.

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Im Hinterland von Pundaquit/Zambales sind diese Nik-Niks auch sehr verbreitet.
Sie sind wegen ihrer Winzigkeit kaum sichtbar ,die Bissstellen sind wesentlich unangenehmer als Mosquitostiche und es dauert auch viel länger bis zur Abheilung und nachlassendem Juckreiz.Ich reibe die unbekleideten Körperteile (Bekleidung ist immer noch der einfachste und wirksamste Schutz )mit einem selbstgemachten Kokussnussöl/Geranienöl/Nelkenöl-Gemisch ein.
Kokusnussöl als Trägeröl kann einfaches Kochöl sein.Geranien und Nelkenöl gibt’s bei Lazada/Shoppee.
Wirkt bei mir und Anderen hier recht zuverlässig und auch gegen Mosquitos

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