Anschlag auf philippinisches Fest in Vancouver, Kanada

Kanada: Auto rast in Festivalmenge – mehrere Tote in Vancouver

In Vancouver (Kanada) ist am Samstagabend ein Auto in eine Menschenmenge bei einem Straßenfestival gerast. Viele wurden verletzt und getötet.

Schrecklich! In Kanada ist ein Autofahrer in eine Menschenmenge gerast und hat dabei mehrere Menschen getötet und weitere verletzt. Der tragische Vorfall ereignete sich in Vancouver, einer der größten Städte des Landes mit florierender Kunst- und Kulturszene.

Der Fahrer soll mit einem Geländewagen auf die Menschen zugerast sein und nach der Tat versucht haben, zu Fuß zu fliehen. Mehrere Personen konnten ihn aber festhalten, wie ein Radiosender berichtete. Später griff ihn die Polizei auf, wie die Polizei von Vancouver auf der Plattform X meldet.

In Vancouver waren bei einem Straßenfest am Samstagabend gegen 20 Uhr Ortszeit viele Menschen auf der Straße E. 41st Avenue and Fraser versammelt – laut Medienberichten soll es sich um das ortsbekannte jährlich stattfindende philippinische Lapu Lapu-Fest gehandelt haben. Doch plötzlich durchrissen laut Augenzeugen Schreie das freudige Treiben.

Ein Geländewagen sei in die Menschenmenge gerast sein und dabei Dutzende Personen angefahren haben. Der Fahrer habe dann versucht, zu Fuß zu fliehen, wurde jedoch von mehreren Personen noch am Tatort festgehalten, bis die Polizei kam. Sie nahm den offenbar bekannten Tatverdächtigen in Gewahrsam.

Es soll mehrere Tote geben, genaue Zahlen zu Opfern oder Verletzten sind aber noch nicht bekannt. Spekulationen zufolge soll sich unter den Toten auch ein Kind befinden. Doch will die Polizei aktuell keine genaueren Angaben machen. „Es wäre angesichts der Fakten des Falles und den Familien gegenüber unfair, wenn ich zu diesem Zeitpunkt eine Zahl nennen würde“, sagte Steve Rai, amtierender Polizeichef von Vancouver.

Auf „X“ kursieren derweil Videos vom Tatort. Überall liegen Menschen auf der Straße, andere laufen schreiend herum oder starren bewegungslos ins Leere. „Es sieht aus wie ein Kriegsgebiet“, kommentiert etwa ein Nutzer ein solches Video. In einem anderen ist viel Blaulicht zu sehen, im nächsten das mutmaßliche Fahrzeug, die Motorhaube hochgedrückt, die Front komplett zerstört und die Fahrertür steht sperrangelweit offen.

Eine Augenzeugin berichtet gegenüber „CityNews“, wie dramatisch schnell alles ging. „Es ist so beängstigend. Wir stehen immer noch unter Schock nach dem, was passiert ist. … Krankenwagen und Tragen wurden herausgezogen. Ich sah auch, dass ein kleines Kind auf der Trage lag. Es war wirklich traurig.“

Vancouvers Bürgermeister: „Unglaublich schwierige Zeit“
Der Bürgermeister von Vancouver, Ken Sim, war nach Medienberichten bestürzt: „Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei der philippinischen Gemeinschaft in Vancouver in dieser unglaublich schwierigen Zeit“.

Weitere Informationen zu dem Vorfall oder zu den Hintergründen gibt es zurzeit nicht. Die Deutsche Presseagentur gibt jedoch zu bedenken, dass am Montag die Parlamentswahlen in Kanada stattfinden. Ob eine Verbindung zur Tat besteht, ist allerdings vollkommen unklar. Doch es verdichten sich die Anzeichen, dass die Tat absichtlich begangen worden sein könnte.

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Was gibt es an Reaktionen auf Social Media? Das dürfte in der gut vernetzten philippinischen Community ein grosses Thema sein.

Die Medien berichten natürlich:
Several killed as driver plows into Vancouver Filipino festival crowd | ABS-CBN News

Hatte wohl schon mitbekommen, dass ein so schrecklicher Anschlag wieder stattgefunden hat, aber hier noch keine Information darüber, dass es ein philippinisches Fest war.

Mehrere Tote und Verletzte in Vancouver, nachdem ein Fahrzeug in ein philippinisches Straßenfest gerast ist

Es ist das Lapu Lapu Festival, welches seinen Ursprung in den Visayas hat. In Teilen von Kanada ist das sogar ein Feiertag:

"Tausende Filipinos in Vancouver feierten am Samstag den Lapu-Lapu-Tag und markierten damit einen entscheidenden Moment in der philippinischen Geschichte, als sich eine Tragödie ereignete: Ein Fahrzeug fuhr in die Menschenmenge, tötete mehrere Menschen und verletzte weitere.

Das vor allem in den zentralen Philippinen gefeierte Fest ehrt Datu Lapu-Lapu, den philippinischen Häuptling, der 1521 in der Schlacht von Mactan die von Ferdinand Magellan angeführten spanischen Streitkräfte besiegte und zum Nationalhelden wurde.

Das Herzstück der Feierlichkeiten in Vancouver ist eine Straßenparty über mehrere Häuserblöcke im Viertel Sunset mit philippinischem Essen und Traditionen, Live-Auftritten und kulturellen Darbietungen. Die Party am Samstag begann sich gerade aufzulösen, aber viele Menschen waren noch auf der Straße, als ein dunkler SUV in die Menge raste.
Die Polizei sagte, sie untersuche einen Vorfall mit vielen Opfern und habe einen 30-jährigen Mann aus Vancouver am Tatort festgenommen, nannte jedoch nicht sofort die Zahl der Todesopfer oder Verletzten.

„Wir beten, dass unsere Gemeinschaft in dieser schwierigen Zeit stark und widerstandsfähig bleibt und vom Geist der Bayanihan (Gemeinschaftsgeist) erfüllt bleibt“, sagte das philippinische Konsulat in Vancouver in einer Erklärung.

Die Regierung von British Columbia hat den 27. April 2023 offiziell als Lapu-Lapu-Tag anerkannt und damit die kulturellen Beiträge der philippinisch-kanadischen Gemeinschaft gewürdigt, einer der größten Einwanderergruppen in der Provinz.

Der Sieg von Lapu-Lapu wird auf den Philippinen als Symbol des Widerstands der Nation gegen die Kolonialisierung und der Tapferkeit ihrer frühen Führer gefeiert. Die Stadt Lapu-Lapu auf der Insel Mactan in den zentralen Philippinen ist nach dem Häuptling benannt und dient als lebendige Hommage an sein Vermächtnis."

Quelle:
What is Lapu-Lapu Day? Filipinos shocked by festival tragedy in Vancouver | Reuters

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Noch ein paar interessante Fakten:

In Vancouver bilden Filipinos nach chinesischen und südasiatischen Gemeinschaften die drittgrößte sichtbare Minderheitengruppe. Sie machen einen bedeutenden Teil der vielfältigen Bevölkerung der Stadt aus, wobei eine große Konzentration von Filipinos in der Gegend um die SkyTrain-Stationen Joyce, Metrotown und Edmonds lebt. Die philippinische Gemeinde in Vancouver ist aktiv auf der Suche nach einem Kulturzentrum, um ihre Mitglieder besser betreuen und unterstützen zu können.

Drittgrößte sichtbare Minderheit:
Filipinos sind die drittgrößte sichtbare Minderheit in Vancouver und machen etwa 5,5 % der Stadtbevölkerung aus.

Bedeutende Bevölkerung:
Die philippinische Bevölkerung in Metro Vancouver ist mit über 80.000 Einwohnern beträchtlich.

Konzentration auf bestimmte Bereiche:
In der Nähe der SkyTrain-Stationen Joyce, Metrotown und Edmonds gibt es große Gruppen von Filipinos.

Aufruf für ein Kulturzentrum:
Die philippinische Gemeinde in Vancouver setzt sich aktiv für ein Kulturzentrum ein, das Raum für Gemeindetreffen, kulturelle Veranstaltungen und Unterstützungsdienste bieten soll.

Wachsende Community:
Die philippinische Gemeinschaft in British Columbia, einschließlich Vancouver, ist eine der größten in Kanada und wird voraussichtlich weiter wachsen.

Quelle: Netz

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Und aus Südostasien mit Abstand die größte Einwanderungsgruppe überhaupt. Mittlerweile leben knapp 1.000.000 Filipinos in Canada.

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Wobei das logisch ist, oder? Wenn sie die drittgrösste Einwanderergruppe nach Indern und Chinesen überhaupt sind, dann sind sie in SEA ja automatisch die Nr. 1… :face_with_monocle:

Oder meinst Du das mit Bezug auf Kanada insgesamt? Wer hätte da noch eine Chance gehabt? Vietnamesen vielleicht. :thinking:

Auf jeden Fall beeindruckend, welche Völkerwanderung da über den Pazifik stattfindet.

Richtig! Mir ging’s eher darum, nochmal die tatsächliche Anzahl zu verdeutlichen. 1.000.000 bei 40.000.000 Einwohnern ist nicht wenig. Was mir nicht so klar war, dass die Migration von Filipinos nach Canada schon Ende des 19 Jahrhunderts los ging.

Interessant! Solche furchtbaren Ereignisse geben somit doch ein paar Antworten, wenn auch nicht die wirklich wichtigen leider… :cry:

Präsident Ferdinand Marcos Jr. sagte, er sei „völlig erschüttert“, als er von dem tödlichen Vorfall auf einem philippinischen Gemeindefest in Vancouver, Kanada, hörte, bei dem ein Mann ein Fahrzeug durch eine Menschenmenge rammte.

Kanadas Premierminister und Einwohner trauern um die Opfer der philippinischen Festivaltragödie

Der kanadische Premierminister Mark Carney trauerte gemeinsam mit Mitgliedern der philippinischen Gemeinde und anderen Einwohnern Vancouvers um die Opfer, die bei einem Straßenfest ums Leben kamen, als ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge raste.

Alle Photos aus dem Rappler / Copyright David Ryder/Reuters

Carney unterbrach seinen Wahlkampf, um am Sonntag, dem 27. April, nach Vancouver zu reisen, einen Tag nach dem tödlichen Vorfall während des Lapu-Lapu Day Block Party der philippinischen Gemeinde. Mindestens elf Menschen wurden getötet und zwei Dutzend weitere verletzt.

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